Kann man einem Vermögen einen Sinn geben? mit Udo Siemers von MackelSiemers

Shownotes

Unsere Learnings aus der Folge:

  • Für jeden ist die sinnvolle Gestaltung von Vermögen anders und kann nicht vorgegeben werden
  • Toleranz für Vermögende ist ebenfalls wichtig, denn nicht jede:r hat sich die wichtigen Fragen rund um das Vermögen bereits gestellt
  • Die nächste Generation hat einen anderen Umgang mit Kapital und fokussiert sich stärker auf Nachhaltigkeit

Von außen betrachtet ist es einfach zu sagen, dass Elon Musk den Hunger in der Welt lösen kann, mit seinem Vermögen. Doch ganz so einfach ist es nicht, weiß Udo Siemers. Er ist Vermögensberater und hilft seinen Kund:innen das Vermögen sinnvoll zu gestalten. Und dieser Sinn ist höchst individuell. Nicht jeder möchte den Hunger in der Welt bekämpfen oder das Klima retten. Doch meistens kommen Udos Kund:innen früher oder später an einem Punkt an, an dem sie Teile ihres Vermögens für einen sinnvollen Zweck einsetzen wollen. Dabei geht Udo sehr strukturiert vor, in dem viele Fragen gestellt werden, die bisher noch nicht gestellt worden sind. Gleichzeitig möchte er auch niemanden belehren, sondern Brücken bauen und Angebote aufzeigen. Was am Ende des Prozesses dann dabei herauskommt, ist sehr unterschiedlich. Doch eine Tendenz gibt es: Die nächste Generation sieht Vermögen mit anderen Augen und geht auch völlig anders damit um.

Gliederung der Folge:

  • Wie kann ich mein Kapital sinnvoll einsetzen? (05:39)
  • Der Prozess, wie sich Menschen öffnen, um über Geld zu sprechen (10:22)
  • Wo sind die Unterschiede zwischen Verantwortungseigentum und Familienstiftungen? (15:32)
  • Nimmst du Unterschiede wahr zwischen den Generationen von vermögenden Menschen? (22:04)
  • Was würde Udo mit einem Vermögen anstellen? (30:01)

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Viel Spaß bei der 103. Folge von CEO2-neutral!

Musik: Michael Ahlers, Scribbles: Michael Kutzia

Transkript anzeigen

00:00:00: Musik

00:00:19: Moin und herzlich willkommen zu unserem Podcast CEO2 Neutral. Wir begrüßen euch wie immer zu unserem Austausch mit spannenden Gästen dazu, wie

00:00:28: Unternehmen, Unternehmer, Unternehmerinnen und Mitarbeiter, Mitarbeiterinnen sich der Reise anschließen können zu einem nachhaltigeren Unternehmen, ökologisch und sozialen.

00:00:37: Wir befinden uns ja mit unserer Firma PHAT Consulting auch seit einigen Jahren auf der Reise und wir nehmen euch da natürlich gerne mit, weil wir fest daran glauben.

00:00:47: dass am Ende alle mitmachen müssen und dass wir auch in diesem Bereich sehr gut voneinander lernen können. Das sind wie immer Mike und ich. Mike, wie geht es dir?

00:00:56: Moin, Nies. Ja, mir geht es gut. Ich finde es irgendwie eine schöne Woche. Jetzt mal kurz, da werden jetzt viele mit den Augen rollen, aber ich habe ja mein Highlight diese Woche schon.

00:01:06: Ich habe nämlich Tickets für Taylor Swift bekommen und ich sage mal so, ich habe mir extra... genommen und bei all den Daten und Vorverkäufen irgendwie mitzumachen. Das ist ja nur Glück am

00:01:17: Ende und ich bin sehr, sehr happy tatsächlich. Aber vor allem freue ich mich, wie es dir geht. Mir geht es gut. Ich war gestern Abend bei Stefan, hatten einen schönen Abend,

00:01:26: hatten mir Spaß gemacht und hatte eben schon ein Podcast-Vorgespräch und freue mich auf den heutigen Gast. Wen haben wir denn da? Udo Siemers ist bei uns. Udo, du kommst aus

00:01:41: hast da vor allem auch als Vermögensberater und im Private Banking gearbeitet. Bevor du dich dann jetzt selbstständig gemacht hast, um letztlich vermögenden Menschen und

00:01:49: UnternehmerInnen zu helfen, ihr Vermögen sinnvoll zu gestalten, das bei Makel Siemers, GmbH und CoKG. Und ja, ob es hier eigentlich oft um Nachhaltigkeit geht und was vielleicht so deine Kunden,

00:02:02: Kunden dann so für sinnvoll erachten, was sie mit ihrem Geld machen. Darüber reden wir heute so ein bisschen. Ich finde das ganz, ganz spannend.

00:02:08: Schön, dass du da bist, Udo. Wie geht es dir denn? Mir geht es ganz hervorragend. Vielen Dank und vor allen Dingen erstmal herzlichen Dank, dass ich Gast sein darf bei solch einem tollen Podcast-Homad.

00:02:18: Das ehrt mich und ich bin sehr gespannt, was wir heute miteinander besprechen können. Wir beginnen ja immer erst mal mit der Frage, wie bist du eigentlich zu dem Thema Nachhaltigkeit gekommen?

00:02:28: War das so ein Moment, wo du gesagt hast, okay, jetzt aber oder Gerd, das ist schon länger in dir, bist du born green, war es deine Eltern, Großeltern? Wie siehst du das Thema? Ja, zunächst dieser Begriff Nachhaltigkeit.

00:02:41: Da habe ich ein bisschen meine Probleme mit, muss ich sagen, weil wenn man in der Finanzindustrie lange unterwegs war, weiß man, dass Greenwashing nichts mit einer

00:02:49: Waschmaschine zu Hause zu tun hat, wo man die Buntwäsche trennt. Und dieser Begriff Nachhaltigkeit hat natürlich eine wahnsinnige inflationäre

00:02:56: Entwicklung genommen. Ich habe kurz mal gelesen, da sprach jemand von Enkelfähig. Das fand ich eigentlich schön, Begriff. Und so etwas kann man sehr schön vielleicht alternativ mal einsetzen.

00:03:07: Ja, aber um die Frage zu beantworten, ich glaube, ich bin nicht wirklich angekommen im Thema Nachhaltigkeit, also vielleicht noch nicht.

00:03:15: Ich fahre ein Elektroauto. Wir haben eine PV-Unlage auf dem Dach und wir heizen mit 100 Prozent Biogas, gönnen uns also was, haben tatsächlich auch Strom aus ökologischem Hintergrund.

00:03:27: Das machen wir alles. Aber ich habe eher auch das Gefühl, auf einem Weg zu sein und das als ein schleichenden Prozess zu empfinden. Es gab nicht so diesen Bang.

00:03:36: diesen Schritt, wo man sagt, so jetzt habe ich das gesehen und deshalb reagiere ich jetzt nachhaltig. Das ist ein bisschen anders. Aber natürlich kann man dann die Frage stellen, warum, wieso

00:03:46: passen wir also vielleicht doch in so einer Ecke nachhaltig? Und ich glaube, das hat ein bisschen was damit zu tun, dass wir eben tatsächlich, wie ihr beschrieben

00:03:54: habt, aus einer eher traditionellen Welt kommen. Die ganzen Kollegen und unsere Mitarbeiterinnen und Kollegen, mit der wir zusammenarbeiten, haben

00:04:02: alle irgendwie einen bankären Hintergrund. Auch unsere Kunden sind eher traditionell orientierte Unternehmerfamilien. Wir glauben oder ich ganz persönlich sehe optimistisch in die Zukunft.

00:04:12: Ich glaube, dass technischer Fortschritt uns auch in Zukunft in die Lage versetzen wird, Probleme zu lösen. Und die Probleme sind riesig, die wir vor uns haben.

00:04:19: Dass wir Wege finden, unsere Umwelt zu erhalten und sie nicht nur einfach auszubeuten und zu verbrauchen. Und der Schlüssel dafür ist Kapital. Es braucht viel Kapital, um Dinge richtig zu machen.

00:04:30: Und um das möglich zu machen, werben wir eben für unsere Kunden, die noch nicht 100% im Nachhaltigkeitsbereich angekommen sind, dafür für das eigene Vermögen vielleicht mal neue Ziele und andere Aufgaben zu finden.

00:04:43: Und da nähern wir uns dann schon dieser Thematik Nachhaltigkeit. Also würde ich uns als eine Art Brückenbauer bezeichnen. Das ist so eine Idee vielleicht.

00:04:52: Wir sehen auf der einen Seite und sind sprechfähig mit den Menschen, die vielleicht sogar eine gewisse Abwehrhaltung noch haben. die vielleicht auch eine sehr vorwurfsvolle Kommunikation oft erleben.

00:05:02: Und wir haben uns gesagt, unser Credo ist halt, wir wollen beraten und nicht belehren. Wir wollen Ideen geben und nicht predigen.

00:05:10: Und wir versuchen über eine Nutzenargumentation und in dem Tempo, wo unser Kunde auch mitgehen kann, das Thema neue sinnvolle Ideen fürs Vermögen zu

00:05:19: entwickeln, zu gestalten. Ja, dann fangen wir doch schon mit einer ganz einfachen Frage an, vermutlich zum Start. Was habe ich denn für Möglichkeiten, überhaupt mein Vermögen nachhaltig oder sinnvoll zu gestalten?

00:05:31: Also das sind ja auch wieder große Worte sozusagen. Und wie du schon sagst, Kapital ist letztlich ein großer Hebel.

00:05:37: Was kann ich denn tun? Erstmal fangen wir damit an, dass wir sagen, dieser Begriff sinnvoll ist schon mal etwas sehr höchstpersönliches. Und nachhaltig vielleicht dann auch. Wir erleben eben auch, dass der Begriff nachhaltig...

00:05:49: ob man jetzt bei irgendwelchen Investmentfonds guckt oder zu einzelnen Personen schaut. Es gibt so viele unterschiedliche Herangehensweisen und Ideen und der eine empfindet ganz andere Dinge als nachhaltig, als andere.

00:05:59: Wichtig ist, dass die persönliche Situation immer eine besondere Rolle spielt. Und so stellen wir unseren Kunden, wenn wir ins Gespräch einsteigen,

00:06:07: sehr häufig erstmal die Frage, was ist denn eigentlich der Sinn ihres Vermögens? Und das fällt sich hier sehr schwer, diese Frage zu beantworten.

00:06:16: Meine These ist, ist nicht wissenschaftlich abgesichert, aber ich glaube, da kann man mir zustimmen. Meine These ist, dass Menschen eigentlich nicht bewusst Vermögen aufbauen.

00:06:25: Es ist ein beiläufiger, zufälliger Prozess. Irgendjemand kann irgendetwas richtig gut.

00:06:30: Taylor Swift kann zum Beispiel wahrscheinlich super gut singen und ist dadurch sehr erfolgreich und verdient eine Menge Geld. Aber ich glaube nicht, dass sie aufhört zu singen, weil sie sagt, mein Konto ist voll, ich

00:06:39: brauche nicht mehr. Und so gibt es Sportler, Sportlerinnen, Unternehmer, Unternehmerinnen, die die eine tolle Leistung erbringen, viel Vermögen aufbauen.

00:06:48: Und so gibt es ganz viele Menschen, mit denen wir sprechen und die sagen, ja, wir haben das Vermögen, vielleicht haben sie es auch geerbt,

00:06:54: aber keiner stellt eigentlich sich das mal in Frage und stellt mal bewusst die Frage, was soll ich eigentlich mit dem Vermögen anfangen und welche Aufgabe hat es eigentlich?

00:07:02: Da stellen wir so komische Fragen wie, ist es eigentlich richtig, dass du was fürs Vermögen machst, sollte das Vermögen nicht was für dich machen?

00:07:08: Oder wir stellen ihm fest, das Vermögen langweilt sich. Also es hat die Aufgabe lange erledigt, die Altersvorsorge abzusichern, vielleicht auch noch den Kindern eine gute

00:07:17: Ausbildung zu finanzieren und hat jetzt eigentlich nichts mehr zu tun. Liegt auf dem Konto rum und es kommt eine Null zur nächsten, im Zweifel sogar hinten

00:07:24: und nicht vorne, aber das finden wir eigentlich schade. Und insofern ist dann, kommen dann sehr schnell einfach die Punkte zu sagen,

00:07:31: ob wir nicht was Spannendes Neues mit dem Vermögen machen, sollte es vermutlich eine neue Aufgabe kriegen. Und kann diese Aufgabe nicht auch in die Richtung gehen, das Kapital so einzusetzen, dass es was

00:07:41: Gutes tut. Und so entwickelt sich, dass die Fragestellungen Sinn und dann fängt man an, darüber nachzudenken, wie man nachhaltig investieren kann. Und auch da würde ich sagen,

00:07:53: es ist ein so breites Feld. Also ob man jetzt anfängt, den MSC World in der Variante Social Responsibility zu nehmen, das ist, glaube ich, die kleinste und einfachste Version, oder ob man

00:08:06: vielleicht bei der GLS Bank anlegt. Darf ich eine Schleifwerbung machen? Weiß ich gar nicht. Mache ich jetzt einfach mal. Eine Bank, bei der wir auch zum Beispiel sind, wo wir sagen,

00:08:16: ja, die haben eben einen Anspruch, gute Dinge zu finanzieren, dann kann ich da mein Tagesgeld anlegen. Aber es geht auch sehr viel komplexer.

00:08:22: Also bis hin zu Impact Investments in Unternehmen, wo man Sozialunternehmen unterstützt. wo man, ich sag mal, dann aber auch tatsächlich unternehmerisch Kapital investiert und dafür

00:08:33: braucht man natürlich erstmal ein gewisses Basiskapital, um einen Teil davon wegnehmen zu können. Also ich glaube, das wird nicht langweilig, sich darüber auszutauschen und es wäre eine

00:08:41: schwache Ausrede zu sagen, ich wusste nicht, wie ich nachhaltig investieren kann. Ja, das ist ja vor allen Dingen auch interessant bei diesem Thema Vermögen.

00:08:49: Das ist ja ein schleichender Prozess. Also wenn ich mit Leuten spreche, die mit Leuten sprechen, die sehr viel Vermögen haben, dann ist es ja eben schon so, dass es ja auch so ein unbewusster Prozess ist, dass diese Angst quasi auch nicht genügend zu haben,

00:09:05: also sich da wirklich mal mit auseinanderzusetzen. Also wann ist eigentlich genug, dass das halt irgendwie sozusagen gar nicht so eine richtig reale Angst, das schwer zu greifen ist,

00:09:15: weil es ja häufig dann auch ein relatives Thema wird. Ja, also dass es jetzt, sag ich mal, die Angst eigentlich sozusagen genauso schlimm ist, wenn ich jetzt, sagen wir mal...

00:09:24: aus 600.000 nur noch 400.000 habe oder aus 6 Millionen nur noch 4 Millionen, oder 60 Millionen nur noch 40 oder 600 Millionen nur noch 400.000.

00:09:32: Also das bedeutet sozusagen, also es wird nur, wenn es weniger wird, ist es sozusagen relativ bedroht, aber sozusagen die Person wirklich im Innersten.

00:09:42: Und das ist auch so ein bisschen unabhängig von der Höhe. Und insofern... finde ich das total guten Ansatz dort halt einfach mal, dass man das Thema mal so ein

00:09:52: bisschen grundsätzlich hinterfragt. Weil man sagt sich natürlich ganz einfach, ja, das kann doch nicht wahr sein, dass die reichsten zehn Leute in Deutschland irgendwie, keine Ahnung, die die Hälfte des Geldes

00:10:03: haben oder ein Drittel oder was auch immer das ist, sozusagen, oder weltweit ja auch, und kriegen die dann halt nicht genug und so weiter.

00:10:11: Und ich glaube, ich finde es wirklich, ich glaube, man muss wirklich auf der, auf der persönlichen Ebene mit den Menschen halt irgendwie sprechen und da halt auch mal gucken, ok, wofür ist das? Also insofern, wie ist denn da dein Eindruck?

00:10:22: Absolut kann ich nur unterstreichen. Also es wäre zu einfach, zu sagen, ab einer gewissen Größe hat man genug. Es gibt so, so ein Bonbon, habe ich mal aufgeschnappt, fand ich ganz lustig, dass jemand sagte, ich habe Villa, ein Monaco und ein großes Schiff und ich habe hier noch, was ich,

00:10:40: Apartment in New York und der andere sagt, aber ich habe was, was du nie haben wirst. Und dann sagt er, was soll das denn sein? Er meinte, ich habe genug.

00:10:47: Und diese Aussage unterstreicht das eigentlich. Also es ist letztendlich ein Mindset. Und was wir eben merken, ist, dass Menschen in der Tat sehr viel Mühe und

00:10:57: Risikobereitschaft und Energie aufgewandt haben, um ein Unternehmen aufzubauen, um das vielleicht irgendwann zu verkaufen.

00:11:04: Das heißt, wenn man dann so lapidar sagt, na ja, komm, du kannst doch weggeben, du hast ja genug. Da haben sie ganz viel investiert und auch an Persönlichkeit investiert, um das aufzubauen.

00:11:15: Und das bekommt dann noch einen Wert. Also insofern gilt es wirklich, jeden Einzelnen abzuholen und ihn auf seiner Ebene zu besprechen. Was wir machen in so einem Kontext ist eben, weil wir eben kleine klassischen Vermögensberater sind.

00:11:29: Also ich habe es immer so formuliert, vielleicht ist das ein bisschen übergriffig, aber so eine Think Tank für private Vermögen. Also wir geben mit Menschen ins Gespräch. identifizieren erst mal deren Ausgangslage. Wir nennen das Analyse der Vermögenswelt.

00:11:42: So und dann entdecken wir Handlungsideen, Handlungsympulse und wir versuchen diese Impulse zu setzen und versuchen damit die Ideen der Menschen abzuholen und wir lernen

00:11:52: sie irgendwann so gut kennen, wie sie sich zumindest vermögenstechnisch selber nicht kennen. Und das hilft auch eine Erkenntnis ein bisschen zu gewinnen, zu sagen Mensch,

00:12:00: eigentlich habe ich ja wirklich genug. Und wenn man mal den Vermögen als riesen Kreis aufmalt und Wie groß ist denn der Kreis, den du brauchst, wo du den Sinn definieren kannst?

00:12:09: Und wenn das der Teil ist, der den Sinn abbildet, was macht denn der Rest, bitte? Das ist also das sinnlose Vermögen. Aber da sind dann eine Menge Gespräche zu führen.

00:12:19: Und ich glaube, was ganz wichtig ist, wir haben viel unternehmerisch denkende Kunden und Kunden, die auch Unternehmen aufgebaut haben.

00:12:25: Und die darf man ruhig langsam mal abholen erst mal an der Ebene. Man muss mit dem Begriff gedanklich sich mal verbinden.

00:12:32: Und sie muss man quasi klar machen, dass man sich dass man sich nicht in seinem Club schämen muss, wenn man nachhaltig investiert.

00:12:39: Dass es entspannt ist und dass manchmal das schnell anfängt. Also eine große Photovoltaikanlage auf das Hallendach zu bauen,

00:12:48: ist ein nachhaltiges Investment. Aus Versehen kann ich auch nichts für Sie nach dem Motto. Ich wollte nur Steuern sparen, heißt es dann.

00:12:55: Und so kann man Stück für Stück Wege gehen und Brücken bauen und so ein bisschen, was ich wahrnehme, so Lager, die sich auftun, die.

00:13:02: sehr extrem über das Vermögen schimpfende Menschen, die sehr extrem nachhaltig und kompromisslos sind und die anderen, die sagen, also was die da machen, ist ja furchtbar, die wollen

00:13:11: mir nur mein Geld wegnehmen. Und dazwischen baut sich eine Kluft auf und wir versuchen halt immer Seile rüberzuschmeißen, das Ganze wieder zusammenzuziehen so ein bisschen.

00:13:19: Es ist aber auch nicht unsere Hauptaufgabe, kommunikativ in dem Bereich unterwegs zu sein, aber wir sehen, dass es immer wieder ein Thema ist und viele Fragen zu stellen und neue Impulse

00:13:28: zu setzen, hilft manchmal andere Sichtweisen zu entwickeln. Ja, und das klingt ja auch nach wirklich jahrelanger Zusammenarbeit, die ihr da habt, die es wahrscheinlich auch braucht.

00:13:37: Weil also diese Frage, die du aufgemacht hast, so wofür ist dein Geld eigentlich da sozusagen? Oder was ist die Aufgabe deines Vermögens?

00:13:44: Die ist ja auch eigentlich total intim. Also ich kann mir ja vorstellen, damit sprechen ihr vielleicht ja dann eure Kunden vielleicht noch mit dem Ehepartner oder so. Vielleicht sogar noch mit den Kindern. Aber also auf jeden Fall in Deutschland ist es ja nicht so, dass wir darüber...

00:13:59: beim Abendessen mit Freunden reden oder so. Deswegen, also das braucht ja ganz viel Vertrauen ja auch untereinander,

00:14:05: das so nach und nach erst mal aufzudrösen. Das ist doch total spannender Prozess, auch menschlich, oder? Ist jedes Mal wieder eine echte Freude. Deshalb kann in meiner Umgebung, können viele schon nicht mehr meine Aussage

00:14:16: hören, die ich immer wieder gerne tätige, dass ich seit vielen Jahren nicht mehr arbeite, dass ich einfach nur noch jeden Tag das mache, was ich furchtbar gerne

00:14:23: mache, mich mit Menschen zu unterhalten, Ideen zu entwickeln, Konzepte zu entwickeln. Und es ist mir sehr schwer, das als Arbeit zu begreifen.

00:14:31: Trotzdem nehmen wir Honorar für das, was wir tun. Das ist dann schon. Das muss ich manchmal noch dazu sagen.

00:14:37: Aber es macht riesig Spaß. Und man ist natürlich irgendwann tatsächlich in der Situation, ein Vertrauensverhältnis aufgebaut zu haben.

00:14:43: Und das geht eben nicht, indem man irgendwo, ich sage mal, an den Tisch geht, dann irgendwie ein Zettel Papier ausfüllt, ein paar Kreuze macht,

00:14:51: auf der Risikostufe 1 bis 4 und sagt, welche Rendite können sie dann bringen? Und sind sie besser als der DAX? Also Zufälligkeiten mit Banken sind jetzt mal rein willkürlich.

00:15:00: Aber im Prinzip ist das natürlich die Intensität einer Zusammenarbeit, die nötig ist, um wirklich interessante Wege zu gehen.

00:15:07: Und das dauert seine Zeit. Ihr macht ja auch relativ viel mit Stiftung. Also das bedeutet halt dann irgendwie das ganze Thema Familienstiftungen

00:15:15: ist ja ein Thema, wo ihr euch ja auch ein Stück weit darauf spezialisiert habt. Wie siehst du denn das Thema Familienstiftung eigentlich?

00:15:24: Wir hatten ja letzte. Woche auch gerade noch über das Thema Verantwortungseigentum gesprochen. Siehst du da auch Parallelen oder Abgrenzung?

00:15:33: In der Tat, ich sehe da sehr deutliche Parallelen. Ich würde sogar einen Schritt zurückgehen.

00:15:36: Also so wie ich, wie ich verstehe, was was Verantwortung zum mögen abbildet, geht es ja darum, so ein bisschen

00:15:43: eine Art Unabhängigkeit zu schaffen, Entkopplung zu schaffen zwischen Inhabern und dem Unternehmen selbst, also zwischen den Gesellschaften und dem,

00:15:50: der es verantwortet und den Mitarbeitern, die es tragen. Und. Nach meiner Erfahrung leben ganz viele Familienunternehmen, ganz viele Unternehmerfamilien leben eigentlich genau so.

00:16:01: Sie sehen das auch so. Sie sehen im Prinzip das Unternehmen als etwas, was immer weiter sich entwickelt. Gerade die Familien, die etwas dynastischere Vorstellungen haben, die also über Generationen weg was aufgebaut haben,

00:16:14: die leben allerdings mit dem Risiko, dass die nächste Generation das ganz anders sieht. Und das, was es ein bisschen entkoppeln hilft, ist eben so dieser Gedanke, was ist denn, wenn ich

00:16:23: ein Vermögen habe, was sich selbst gehört und was ein Unternehmen selber entwickelt. Und das ist die Definition einer Stiftung.

00:16:30: Wir reden von einem sich selbst gehörenden Vermögen. Wir sprechen davon, dass Menschen dieses Vermögen kontrollieren,

00:16:36: dieses Vermögen steuern, aber es eben nicht besitzen. Und da sehe ich extreme Parallelen und ich erlaube mir auch zu sagen,

00:16:44: hart formuliert vielleicht, aber bevor ich jetzt anfange, mir eine neue Rechtsform auszudenken, sollte man vielleicht einfach mal funktionierende Rechtsform nutzen.

00:16:52: Und nach unserer Erfahrung ist die Familienstiftung tatsächlich eine Rechtsform, die alles abbildet, was man mit dem Bereich Verantwortungsvermögen erreichen möchte.

00:17:01: Ich würde sagen, es funktioniert. Also bei diesem Stiftungsthema, ich überspitze es mal so ein bisschen. Wenn man jetzt so oft in so eine Stiftung schaut oder typische Stiftung jetzt sieht, die halt

00:17:14: jetzt, sage ich mal, keine Verbrauchsstiftung ist, sondern halt im Endeffekt ja, es geht ja eigentlich darum, halt das Vermögen zu erhalten.

00:17:22: eine Ewigkeitsstiftung aufzusetzen und mit dem erwirtschafteten Geld den Stiftungszweck zu bedienen. Deswegen finde ich genau das so wichtig, sich auch über diese Geldanlage Gedanken

00:17:38: zu machen. Wenn ich jetzt sage, ich investiere sehr viel Geld für eine angenommen Rendite von sozusagen, wo alle zufrieden sind, vielleicht von 10 Prozent.

00:17:52: Dann wäre das ja schon ganz toll. Dann kann man sagen, dass ich in etwas investiere, um 100.000 Euro, lass ich wirtschaften, auf einen nicht gemeinwohlorientierten Weg investiere in Themen, die der Gesellschaft nicht gut tun,

00:18:12: um am Ende 10.000 Euro Ergebnis zu haben, womit ich meinen Stiftungszweck bedienen kann. der halt vielleicht auch etwas Gutes ist. Und das ist ja ein Thema, was ja eben an diesem Stiftungsthema aus meiner Sicht wirklich notwendig

00:18:29: ist, immer wieder auch in den Hinterkopf zu rufen. Also das sozusagen, was passiert eigentlich mit dem Geld, damit ich sozusagen meinen Stiftungszweck

00:18:37: erfüllen kann? Weil ansonsten wäre es ja halt, also in meinen Worten, erst mal kontraproduktiv. Oder wie siehst du das?

00:18:50: Also wir reden entweder über gemeinnützige Stiftung oder über privatnützige Stiftung und Familienstiftung sind privatnützige Stiftung.

00:18:58: Das heißt, der Zweck ist in der Regel nicht, ich sage mal, einen gemeinnützigen, einen gemeinwohlorientierten Auftrag irgendwie zu erfüllen, sondern eine

00:19:07: Familienstiftung ist relativ schnödel darauf ausgerichtet, den Personen, die genannt sind, also einer Familie finanziellen Schutz zu bieten, zum Beispiel.

00:19:16: Es kann aber zusätzlich auch gemeinnützige Aspekte haben. Du sprachst eben über ein Thema, das ich auch wichtig finde, nämlich das Thema innerhalb

00:19:24: von gemeinnützigen Stiftungen Kapital anzulegen. Und wir gründen halt auch gerne gemeinnützige Stiftungen für unsere Kunden.

00:19:30: Das ist dann manchmal so das Ergebnis dieser Sinnfrage, dass man sagt, komm, dann tue auf was Gutes und rede drüber. Und wenn wir so eine gemeinnützige Stiftung gründen, dann ist der nächste Schritt natürlich

00:19:40: auch dazu zu werben, dass wir dann in dieser gemeinnützigen Stiftung nicht nur diese wenn es denn so wäre tollen 10 Prozent Redite irgendwo zu nutzen,

00:19:48: sondern dass der Kapitalstock als solcher Gutes tun kann. Da sind wir wieder bei deinem Thema am Anfang.

00:19:53: Kapital dahin zu bewegen, wo es etwas Positives bewirkt. Wir haben eine gemeinnützige Stiftung gegründet.

00:19:59: Das fand ich ganz schön irgendwie. Das ist ein schönes Bild auch an der Stelle. Da hat ein Unternehmer gesagt, ich möchte gerne eine gemeinnützige Stiftung gründen,

00:20:07: damit meine Kinder sehen, dass Kapitalismus Gutes tut. Also auch da wieder so ein bisschen dieses Miteinander, sich vertragen und nicht aufeinander

00:20:16: hauen. Und deshalb ist es ihm auch wichtig, dass das Kapital, was da investiert wird, auch Gutes tut, idealerweise. Also dass man zum Beispiel über Green Bonds sich Gedanken

00:20:25: macht, also Anleihen, die eine Zweckbestimmung haben, im Sinne einer nachhaltigen Investition etwas zu leisten. Das können also auch Unternehmen sein, die gar nicht unbedingt selber auf die

00:20:35: große Liste der Nachhaltigkeit kommen, aber die vielleicht Geld aufnehmen, um es für die für eine Optimierung der energetischen Maßnahmen, der Prozesse, der Produktionsprozesse

00:20:45: einzusetzen. Und dafür gibt es zweckgebundene Anleihen und die kann man ja zum Beispiel nehmen. Aber der klassische Stiftungsbereich, der über, also klassisch ist, ich muss sagen,

00:20:55: 95 Prozent aller Stiftungen sind gemeinnützige Stiftungen. Diese privatnützigen Stiftungen, wo ja vielleicht auch ein Unternehmen einfach reingebracht wird, das ist ein ganz kleiner

00:21:03: Teil. Und dieser große Teil dieser gemeinnützigen Stiftungen, die sind noch sehr geprägt. durch alte Statuten, durch alte Regelwerke, durch die Vorstellung, dass man mündelsicher anlegen muss,

00:21:14: durch die Diskussion mit Stiftungsbehörden, die auch nicht immer viel Sachverstand haben, wie man Kapital anlegt. Also da gibt es noch ganz viel Weg zu gehen, um tatsächlich Kapital da ein wenig in eine Richtung zu bringen.

00:21:28: Auch wenn man weiß und merkt, dass es da viele Initiativen gibt, auch im Stiftungsumfeld, die versuchen da erste Schritte in die Richtung zu gehen. Das auf jeden Fall.

00:21:36: Vor allem das Beispiel, das du genannt hattest, bis du auf diese Generationen jetzt Eltern und Kinder eingegangen, nimmst du dann wahr, dass sich jetzt mit jüngeren Generationen hier auch der Blick ein bisschen verändert hat?

00:21:52: Oder kommen auch ganze Familien zu dir? Also ist das ein Thema, was ihr irgendwie mitbekommt? Und merkst du schon irgendwie Unterschiede in den Sichten auf manche Dinge bei den Generationen?

00:22:06: Also ich sehe zum einen, dass gerade jüngere Menschen sich ganz anders mit dem Thema beschäftigen. Und vielleicht ist es nur, gut, es ist auch da nicht wissenschaftlich, keine Studie, meine persönliche Wahrnehmung.

00:22:18: Aber ich glaube, dass zum einen dieser Gedanke, nachhaltig sich zu bewegen und Kapitalanlage anders anzugehen, sehr deutlich ausgeprägt ist. Ein hohes Interesse auch teilweise dafür da ist, wie überhaupt Geld angelegt werden kann.

00:22:33: Und wenn man es noch mal ein bisschen verengen auf so diesen Bereich, dass man so mit Next-Gen übersetzt, das sind dann eher so die Kinder von sehr vermögenden Familien.

00:22:42: Die haben wieder ein anderes Thema. Da nehmen wir wahr, dass es teilweise auch eine Frage ist von, na ja, Last der Verantwortung für übernommenes Vermögen.

00:22:52: Also ich habe es mal so formuliert, das ist so ein bisschen, als wenn man einem Kind dann eine wahnsinnig wertvolle, einmalige Ming-Vase hinschmeißt. Also hier.

00:23:01: Jetzt musst du doch aufpassen, dann kriegt das Kind schwitzige Finger und hat Angst, es fallen zu lassen. Und so ist es manchmal mit diesem Vermögen. Manche fremdeln sehr und wollen da eigentlich gar nichts mit zu tun haben.

00:23:10: Und andere haben einfach nur Angst, was falsch zu machen. Und wieder andere verbinden das dann miteinander und sagen,

00:23:16: ja, damit ich es überhaupt wertschätzen kann, damit ich das Gefühl habe, dass ich es auch rechtfertigt, dass es gerechtfertigt ist, dass ich dieses Vermögen habe, sollte es eine sinnvolle Aufgabe haben.

00:23:27: Und dieser Bereich, den sehe ich zunehmt. mit Erbengeneration oder mit Nachfolgergeneration heute in diesem klassischen Weg zu gehen und klassisch zu investieren und diese Themen wie Impact Investing und ähnliches nicht einzupacken

00:23:43: in eine Strategie wäre definitiv am Thema vorbei. Also ganz klar, da darf man Hoffnung haben.

00:23:50: Die nächste Generation wird anders mit Kapital umgehen als sie davor. Und das ist ja auch okay. Ja, also es ist ja auch okay, jetzt halt irgendwie sich da eben entsprechend darüber zu positionieren,

00:24:00: sich da halt irgendwie zu engagieren und dann halt dann irgendwie auch, ich sag mal, im Freundes- und Bekanntenkreis Fame dafür zu bekommen, wenn man sich halt mit dem Thema

00:24:09: halt irgendwie auseinandersetzt und positiv auseinandersetzt. Das ist ja auch irgendwie gut und gut, dass es überhaupt Bewusstsein gibt.

00:24:15: Also ich nehme auch so wahr, dass dieses Thema vorher gar nicht so … gekoppelt war, also diese Wirkung, die ich habe mit diesem Kapital,

00:24:27: dass das halt sozusagen eine Relevanz hat für das, was halt um uns herum passiert, dass das halt auch eine Relevanz hat sozusagen auf unsere Umwelt, auf unser Miteinander, auf das, wie die Welt sich

00:24:40: gestaltet. Ich glaube, diese Wirkungskette war gar nicht so da. Also wenn ich mal so zurückdenke, jetzt mal so an die 90er Jahre oder so, wenn man sich da irgendwie, keine Ahnung, als ich Student war,

00:24:52: waren dann natürlich andauernd auch Vermögenshinnies, die, spitz gesagt, wollte es heute jetzt nicht, sozusagen, für einen Offens,

00:25:01: wo es halt wieder darum ging, jetzt leg doch mal früh jeden Monat 100 Mark an und dann hast du halt immer ganz viel Geld am Ende und so.

00:25:10: Da war das überhaupt gar kein Thema, sozusagen dieses Sustainability-Thema und welchen Impact man auch hat mit dem eigenen Geld,

00:25:16: das ist mir auch erst sehr spät bewusst geworden. Deswegen freut es mich. wenn du sagst, okay, dass es nicht nur so bei mir ist, in meiner Bubble, sondern dass das irgendwie auch

00:25:26: auch in anderen Bubbles ankommt. Ja, aber es bleibt schon noch ein bisschen der Bubble. Also ich würde mir schon wünschen, dass das Thema

00:25:34: Vermögen und das Thema generell Wirtschaft und wirtschaftliche Zusammenhänge noch etwas breiter, ich sag mal auch im Bildungsbereich und in anderen Zusammenarbeitssituationen mit Kindern und Jugendlichen eine Rolle spielt.

00:25:46: Das ist schon noch ein bisschen Nachholbedarf, würde ich sagen. Es wäre auch gut, wenn das im Bildungsbereich passieren würde,

00:25:53: denn dann kommen auch die Fragen an den Elterntisch und dann kommen auch die Fragen an die Großeltern usw.

00:25:59: Dann hat das ja auch einen Impact. Deswegen finde ich auch diesen Ranielbegriff da, die haben das ja sehr benutzt bei unseren Podcasts,

00:26:06: mit diesem Thema Enkelfähigkeit, ist ja eben auch ein sehr schönes Bild. Ja, absolut. Und, und das muss man ja schon auch sagen, also dieses...

00:26:15: Wort sinnvoll, hast ja schon eingeleitet, kann natürlich aber auch für eine Person eben bedeuten. Für mich ist es sinnvoll, weiß ich nicht, mir noch ein zweites Privatflugzeug zu holen,

00:26:29: weil ich so ein krasses Chance in Leben habe oder meinen Fuhrpark weiter auszubauen oder so. Also das ist ja schon auch was. Also das kommt ja sicherlich auch mal raus in diesen Prozessen oder ist das in den wenigsten Fällen so?

00:26:43: Tatsächlich. da weiß ich nicht, woanders liegt. Vielleicht sprechen wir eine bestimmte Zielgruppen an oder so.

00:26:49: Aber wir haben eigentlich nicht Kunden, die jetzt sehr ihr Vermögen nach außen hängen und da besonders luxuriös sich bewegen wollen.

00:27:00: Es sind echt eher so die, die so oft genannten und die man vielleicht nicht so oft gesehen hat, diese Menschen, die tatsächlich ein Unternehmen aufgebaut haben, die sehr über viele, viele

00:27:10: Jahre Vermögen aufgebaut haben und die. eher mit uns darüber auch sprechen, wie man es schafft, auch, ich sage mal, Ermüdungseffekte der Kinder zu vermeiden, indem zu viel Vermögen zu schnell da ist,

00:27:21: dass so Energie weg ist. Also die eher normal leben, die, ich sage mal, natürlich auch nicht auf einer 30-Quadratmeter-Wohnung zu viert hocken oder so.

00:27:29: Ja, aber sie haben schon ein sehr angenehmes und schönes Leben. Aber dass jemand jetzt wirklich sagt, so ich brauche den nächsten Privatjet,

00:27:36: ich glaube, der sucht auch uns nicht als Berater. Der sucht dann wieder andere Leute, die auch ein bisschen so mehr

00:27:42: blim blim dann auch so irgendwie hinkriegen. Und da sind wir vielleicht zu bodenständig an der Stelle.

00:27:46: Aber es gibt sie natürlich. Das ist auch so ein Punkt, auf den ich nochmal deutlich hervorheben möchte. Ich sehe uns nicht in der Aufgabe, so schullehrerhaft den Leuten zu erklären,

00:27:56: ihr müsst jetzt euer Vermögen gefälligst das und das damit machen. Und das muss doch der Sinn sein des Vermögens.

00:28:01: Wenn es denn der Sinn ist, zum Beispiel ein Oldtimer zu sammeln, weil man die Leidenschaft dafür hat. dann hat das Vermögen tatsächlich einen Sinn, weil ich gerne Oldtimer sammle und weil ich total begeistert bin von der Technik oder was auch immer.

00:28:13: Oder was ich üeier, weiß ich nicht, die werden wohl nicht zu teuer sein, Sammlung oder so. Kunst, nehmen wir Kunst. Da kann man natürlich auch da vorstellen und sagen, ja, was ist denn daran sinnvoll?

00:28:24: Das verbessert doch nicht die Welt, wenn ich zig Millionen in ein Ölgemälde investiere und es an die Wand hängen. Aber das muss man, glaube ich, eben auch akzeptieren und diese Freiheit muss man haben.

00:28:34: Nur dann schafft man es, die Menschen abzuholen, zu sagen, ja, neben dem Picasso, wie wäre es mit, was ich, nochmal so einen Topf aufzusetzen und drei, vier

00:28:44: Impact-Unternehmen aus der Region vielleicht die ersten Schritte in die eigene Welt zu ermöglichen. Also Toleranz auch gegenüber Vermögen zu haben, vielleicht ein ganz wichtiger Punkt,

00:28:55: um dann die Sprechfähigkeit zu behalten und sie abzuholen und sie mitzunehmen. Und das haben wir gelernt. Man kann einen Sinn nicht vorgeben.

00:29:03: Der Sinn liegt im Menschen und er selber muss ihn definieren. Und wir können nur helfen, diese Fragen mal zu stellen oder Ideen zu entwickeln.

00:29:10: Und was wir merken, ist, dass tatsächlich dann auch häufig Themenstellung kommen, die in Richtung dieser Enkelfähigkeit gehen und dass Menschen auch immer zunehmend

00:29:22: reflektierter sind. Das ist schön wahrzunehmen. Und dann gönne ich denen auch ihren V8 oder was auch immer die dann fahren, wenn sie es kennen.

00:29:32: Mich würde noch mal eine Sache interessieren. Jetzt hast du ja sehr viele Kunden, Kundinnen, sozusagen.

00:29:41: Aber wenn man mal auf dich jetzt guckt, was würdest du denn persönlich machen mit Vermögen? Sagen wir mal, du hättest 500.000 Euro Vermögen oder nehmen wir nochmal drei Nullen hinten

00:29:55: dran, du hättest 500 Millionen Vermögen. Könntest du das für dich selber beantworten? Das Schöne ist, dass ich zumindest nicht aufhören würde zu arbeiten, weil das habe ich ja schon erwähnt, das mache ich ja eh nicht mehr.

00:30:08: Ich muss mich also nicht gewaltig umstellen. Es klingt vielleicht vermessen, aber mit 500.000 Euro hat man wahrscheinlich so unserer Welt noch nicht unbedingt so eine life changing experience.

00:30:18: Also ich ganz grundsätzlich würde ich sagen. So sehe ich es halt auch für mich und so sehe ich es dann auch für andere, dass man, dass man sich immer wieder die Frage stellt,

00:30:27: welche Aufgaben und diese Aufgaben wie kleine Töpfe sieht, dass man sagt, also erst mal brauche ich einfach, ich sage mal, 20.000 Euro wäre toll, wenn ich die einfach auf dem Konto liegen habe, da muss ich nicht anlegen.

00:30:37: Das kann ich einfach da haben und es ist gut, wenn man das da hat. Und dass man dann Schritt für Schritt weiter weggeht und sagt, je länger ich das Geld anlegen kann,

00:30:44: desto mehr darf es auf Schwankungen akzeptieren. Und eigentlich ist Geld anlegen ganz einfach.

00:30:49: Es gibt zwei Möglichkeiten. Man kann es niemandem leihen. und kriegt es hoffentlich zurück mit Zinsen oder ich investiere es in eine Art von Unternehmen.

00:30:58: Das ist so simpel, aber das ist die gesamte Welt der Geldanlage. Dass es dafür zigtausend Menschen gibt, die das jahrelang studieren,

00:31:05: das ist da Zeitungen, Bücher, keine Ahnung. Da hat man eine Menge Medien drumrum gemacht.

00:31:10: Aber im Prinzip gibt es die beiden Optionen spekulieren, investieren oder eben jemandem einfach nur leihen, ob es jetzt ein Staat ist, ein Unternehmen ist oder der Nachbar.

00:31:19: Und wenn man das so ganz reduziert und sagt, ok, was ich dann noch wissen muss, ist, dass ich, wenn ich jemandem Geld leihle, kriege ich es hoffentlich zurück und ich habe

00:31:27: die Zinsen. Das ist relativ kalkulierbar. Wenn ich sein Unternehmen investiere, muss ich im Zweifel damit leben, dass das Unternehmen es eben nicht schafft. Ok. Oder dass ich Zeit brauche, weil das Unternehmen Zeit braucht.

00:31:38: Und da sind wir dann im Schwankungsbereich. Und so würde ich sagen, wenn ich 500.000 hätte und ich habe vielleicht

00:31:45: Absicherungskriterien, ist schon mal genug. Vielleicht habe ich ja auch. mein Haus schon ein bisschen entschuldet oder ich will auch gar kein Haus haben.

00:31:51: Das ist ja auch eine Option, dass man dann vielleicht zum Beispiel ganz simpel das Geld streut, in Aktien investiert. Vielleicht dann überlegt, bin ich jemand, der Lust hat, sich wirklich damit zu

00:32:01: beschäftigen? Dann ist es auch ein Hobby. Und wenn ich der Meinung bin, da habe ich keine Lust zu, dann kann ich es getrost auch eigentlich extrem simpel in den Markt.

00:32:12: und damit über den ETF weltweit in Aktien zu investieren, ist wirtschaftlich fürchtlich immer noch die effektivste Art Geld anzulegen. Tut mir alle Vermögensverwalter leid, mit denen wir auch

00:32:22: teilweise zusammenarbeiten. Aber deren Thema ist nicht, es wirtschaftlich besser zu machen, deren Thema ist es, ihren Kunden ein gutes Gefühl zu geben. Und das schaffen die ja dann auch und

00:32:32: dafür sind sie da. Aber man hat auch keinen Nachteil, wenn man sagt, ich bin nicht bei diesen großen angloamerikanischen Banken Vermögensverwaltern, ich lege mein Geld einfach.

00:32:41: über ein einfaches Depot weltweit gestreut in ein Aktien-ETF. Bin ich wirtschaftlich genauso gut unterwegs.

00:32:48: Und drei Nullen ranhängen ist mehr als nur drei Nullen ranhängen. Also da sind wir schon fast auf Ebene des Budgets eines kleinen Staates.

00:32:55: Also da kann man dann wirklich keine einzelnen Entscheidungen mehr treffen, glaube ich. Das würde ich mir auch nicht zutrauen, zu sagen, was mache ich denn dann?

00:33:04: Klar, ich würde sicherlich schauen, dass ich ganz erheblichen teilnehme und es wahrscheinlich auch in eine gemeinnützige Stiftung stecke.

00:33:10: weil es die größte Wirkung dann hat, weil ich dann nicht durch Steuern belastet werde auf dem Weg. Und ich kann dann nach eigenen Kriterien Investments tätigen.

00:33:18: Und da müsste man schauen, was da meistens Spaß macht, glaube ich. Also ich finde es auch mal einen wichtigen Punkt.

00:33:23: Es darf auch Spaß machen, was man da tut. Und wenn man Lust hat, ich sage mal, in Ostafrika für die Wasserversorgung von Menschen zu sorgen, dann ist das ein schönes Thema.

00:33:34: Und wenn man Lust hat, ich sage mal. Brönland irgendwelche anderen Themen zu spielen, ist das halt ein schönes Thema. Vor kurzem hatte ich noch gar nicht die Fragestellung so richtig auf dem Tisch,

00:33:44: was ich mit 500 Millionen persönlich mache. Also insofern muss ich das noch ein bisschen üben, das lernen.

00:33:48: Umgedreht. Aber schon was einfallen. Und da bin ich mir sicher. Udo, vielen lieben Dank, dass du dir die Zeit für uns genommen hast. Also wirklich ein Spektrum. Wir haben ja schon, wir kommen ja immer wieder zu dem Punkt.

00:34:04: Follow the Money und Finanzen und was da eigentlich für ein Hebel hinter steckt. Aber natürlich dieses wirklich, diesen Einblick in wirklich ja,

00:34:12: viele Familien, aber es werden natürlich auch einzelne UnternehmerInnen wahrscheinlich bei dir sein, die einfach sich so viel angeschafft haben.

00:34:20: Was das so macht und wie ihr da so arbeitet, fand ich total interessant. Und könnt mir auch vorstellen, dass wir da immer mal wieder nochmal reingehen

00:34:26: in die Thematik, weil es einfach unglaublich spannend ist. Vielen lieben Dank, dass du dir die Zeit genommen hast.

00:34:32: Aber wir haben das Wichtigste vergessen. So. Der Appell. Hast du denn noch einen Appell, den du loswerden möchtest?

00:34:39: Ich weiß auch nicht, was ich mir loswerden möchte. Ein Appell. Ja, es ist natürlich eine tolle Chance, die Welt zu ändern jetzt eigentlich.

00:34:48: Ich bin so im Appell. Also, ich sprach vorhin von diesen zwei Lagern, die ich so wahrnehme. Und ich sehe eben, dass diese zwei Lager dazu neigen, mehr übereinander zu schimpfen

00:35:00: als miteinander. gerne auch kontrovers zu diskutieren. Und was wir eben auch sehen, ist, dass wir uns ja so ein bisschen als

00:35:07: eine Art Vermittler zwischen den Lagern verstehen. Also mein Appell wäre, lasst uns offen bleiben, auch Meinung anderer zu

00:35:14: akzeptieren und darüber zu diskutieren und sich lieber mit im Gespräch zu finden, als über irgendwelche vergifteten Kommentaren bei LinkedIn oder

00:35:24: anderen sozialen Medien sich den Frust und die Angst runterzuschreiben. Das hilft sicherlich niemanden. Das schafft auch keine Problemlösungen.

00:35:30: Also würde ich sagen. Also neben dem Weltfrieden natürlich, lasst uns miteinander reden und schauen, dass wir die verschiedenen Blickweisen nicht aus dem Auge verlieren, die manchmal dasselbe wollen.

00:35:41: Das wäre eigentlich ein fast schon frommer Wunsch sozusagen, vielleicht mehr als ein Appell. Nochmal ganz lieben Dank. Das war eine spannende Erfahrung und ich bin sehr dankbar, dass ich hier dabei sein durfte auf eurem Weg.

00:35:53: Schön, dass du hier warst. Vielen Dank.

00:36:01: Ja, Nies, wir haben mit Udo gesprochen, der ja nochmal so ein ganz neues Komplex für uns und mit uns aufgemacht hat, finde ich, nämlich genau diese Interaktion mit sehr vermögenden Menschen rund um das Thema ja sinnvoll oder Sinnhaftigkeit. Wie fand es das denn? Was hast du mitgenommen?

00:36:19: Ja, ich finde den Komplex wirklich total interessant. Also überhaupt sich darüber Gedanken zu machen über große Vermögen, eben auch Menschen mit großem Vermögen.

00:36:31: Das ist so der eine Komplex, dort eben auch wirklich zu gucken, wie viel brauche ich eigentlich oder überhaupt in diese Diskussion zu gehen, auch über die Wirksamkeit und die Lenkungswirkung

00:36:42: des Vermögens sich Gedanken zu machen. Gleiches Thema gilt natürlich auch nochmal für Stiftungen, insbesondere. Da hatten wir ja auch mit dem Thomas Kirchenbrenner von Facing Finance darüber gesprochen, dass

00:36:55: das ja auch ein riesen Thema ist. Stichwort, was passiert eigentlich mit dem Geld auf dem Weg zu der kleinen Rendite, mit der dann irgendwas Gutes passieren kann, steht das eigentlich im Verhältnis.

00:37:10: Deswegen finde ich das total interessant, dort einfach mal ein bisschen reinzuschauen und sich mit dem Thema zu beschäftigen. Und insofern hat mich das total interessiert, also auch wie Rudolf das Thema angeht, gleichzeitig

00:37:25: eben, dass es eben auch ein sehr persönlicher Prozess ist. Es geht natürlich eben um das Eigentum oder sozusagen um das persönliche Vermögen der

00:37:35: Menschen, die natürlich auch einen sehr hohen Autonomiegedanken und Autonomiebedarf wahrscheinlich haben und dort trotzdem eben auch nochmal die Frage zu stellen, ist glaube ich auch

00:37:50: am Ende, nicht zuletzt auch für die Menschen, total interessant und ja auch total wertvoll. Wie siehst du das? Ja, alles was du sagst, also ich finde es auch, es ist einfach so spannend.

00:38:02: Und ich fand es ganz cool, gerade als wir noch nicht auf Record gedrückt hatten, weil du ja wirklich gemeint hast, das war ja eine total intime Frage,

00:38:09: und du meintest, na ja, eigentlich ist es ja eine elementare Frage. Und das finde ich halt auch noch mal so interessant,

00:38:15: weil das Ding ist ja auch so schwer und deswegen schätzt man sie sich wahrscheinlich so selten, weil es ja letztlich alles eigentlich wieder aufwirbelt.

00:38:23: Und ja, es ist... einfach interessant und ich mochte auch den Appell am Ende dieses auch wieder mehr miteinander zu sprechen, man kann sicherlich auch immer noch viel kritisieren und ich bin bei Anfang 30, kann gar nicht verstehen, wie man so viel Geld haben kann sozusagen und bin da ja auch immer mal wieder, also

00:38:42: warum, wie kann das eigentlich sein, dass Chef Besos, dass sie überhaupt so viel Geld haben dürfen und so, aber es ist nun mal das System, in dem wir aktuell leben und dann noch mit einfach Ja, da zu arbeiten und sie als Menschen und Persönlichkeiten eben auch zu begleiten,

00:38:59: braucht es halt, wenn wir irgendwie wollen, dass es weitergeht, ohne dass ich da jetzt wüsste, wie es besser ging.

00:39:05: Ja, ja, spannend. Ja, absolut. Ich lade mir noch ein paar Tage drüber nachdenken über die Folge. Und ich freue mich schon auf die nächste News.

00:39:14: Ich mich auch, Meike.