Wie schaffe ich mit Nachhaltigkeit einen USP? | mit Franzi und Martin vom FC St. Pauli

Shownotes

Unsere Learnings aus der Folge:

  • Ein früher Fokus auf Nachhaltigkeit zahlt sich auch im Geschäftsmodell aus.
  • Selbst ein Vorbild sein und sich auf sich konzentrieren, anstatt Anforderungen an andere Akteure zu stellen, um seine Kraft möglichst effektiv einzusetzen.
  • Man darf sich nicht ausruhen und muss wach bleiben, um die nächsten Entwicklungen und Trends nicht zu verpassen.

Der FC St. Pauli ist in der deutschen Fußballlandschaft immer schon besonders gewesen. Das zeigt sich auch an der konsequenten Art, wie sie Nachhaltigkeit in ihre Aktivitäten integrieren. Den Impuls gab 2016 das Mitglied Anna im Rahmen einer Mitgliederversammlung, als sie sich für nachhaltiges Merchandise einsetzte. Aus dieser Maßnahme folgen viele weitere, ganz ohne DFL Kriterien. Davon profitiert der Verein heute, denn während viele Clubs sich erst einmal mit den wesentlichen Themen auseinandersetzen, kann der FC St. Pauli mit neuen Aspekten, wie dem Verzicht auf Sportwetten, Akzente setzen.

Hierbei zeigt sich auch der partizipative Ansatz, bei dem immer mehrerer Parteien zu Sprache kommen und interdisziplinäre Teams an Projekten arbeiten, um zu einem möglichst guten Ergebnis zu kommen. Denn für Kooperation steht der FC St. Pauli auch, wenn es um die Zusammenarbeit mit anderen Vereinen geht.

Damit einhergehen auch viele (Marken-)Partnerschaften, die immer schon die gleichen Werte geteilt haben und somit können für viele Projekte auf bestehende Sponsoren zurückgegriffen werden, wie z.B. bei EDEKA, die bei der Umstellung auf Bio-Stadion-Wurst geholfen haben.

Gliederung der Folge:

  • Eurer Slogan ist „Not perfect, but better“ - wie spiegelt sich das in euren Aktivitäten wider? (05:38)
  • Die Learnings aus dem Prozess zur Nachhaltigkeitsstrategie (10:02)
  • Wie organisiert ihr eure Nachhaltigkeitsaktivitäten im Unternehmen (15:19)
  • Gibt es Kooperationen mit anderen Vereinen? (18:03)
  • Wie verbindet sich Nachhaltigkeit und die Marke FC St. Pauli? (22:45)
  • Was braucht es noch auf anderen Ebenen, um Fans, Funktionäre etc. mitzunehmen? (25:51)
  • Die nächsten großen Schritte beim FC St. Pauli (28:26)

Franzi bei Linkedin

Martin bei Linkedin Die Arbeit von PHAT CONSULTING beim FC St. Pauli


Wir, Meike & Nils von PHAT CONSULTING, freuen uns über euer Feedback auf Linkedin.

Hier kannst du Nils und Meike kontaktieren.

Oder meldet euch direkt bei uns in Hamburg:

PHAT CONSULTING 040 - 226 383 100, moin@ceo2neutral.de

Viel Spaß bei der 110. Folge von CEO2-neutral!

Musik: Michael Ahlers, Scribbles: Michael Kutzia

Transkript anzeigen

00:00:19: Moin und herzlich willkommen zu unserem Podcast CO2 Neutral. Wir begrüßen euch wie immer zu unserem Austausch mit spannenden Gästen dazu,

00:00:26: wie Unternehmen, Unternehmer, Unternehmerinnen, Mitarbeiter, Mitarbeiterinnen sich der Reise anschließen können zu einem nachhaltigen Unternehmen, ökologisch und sozial.

00:00:35: Wir befinden uns mit unserer Firma PHAT CONSULTING ja auch seit ein paar Jahren auf der Reise. Dabei nehmen wir euch mit, denn wir glauben fest dran, dass es ja am Ende alle braucht

00:00:44: und alle Unternehmen braucht, damit wir gemeinsam was verändern. Wir, das sind wie immer, Meike und ich. Meike, wie geht's dir?

00:00:52: Ja, mir geht's sehr gut. Es ist Freitag und der Herbst angekommen in Hamburg. Das heißt, es regnet und die Sonne ist von der Wolkendecke zugehangen.

00:01:01: Aber ich hatte eine schöne Woche. Es ist tatsächlich auch mein dritter Termin die Woche mit Franziska, was ich irgendwie ganz schön finde, dass wir mal wieder ein bisschen Zeit haben.

00:01:10: Und ja, ich freue mich vor allem jetzt auf den Austausch. Wie geht's dir? Mir geht's super. Ich hatte gestern so gleich ein Hangover, weil ich irgendwie im Mittwoch hier um Kiez unterwegs war.

00:01:20: Da habe ich erst mal wieder gesehen, wie schön das ist, hier nicht am Wochenende unterwegs zu sein, sondern in der Woche. Aber heute bin ich topfit und freue mich total. Wen haben wir denn zuerst?

00:01:30: Bei uns zu Gast sind Franziska Altenrath und Martin Drust vom FC St. Pauli. Und ich würde jetzt kurz ein paar Sätze zu euch jeweils verlieren und dann steigen wir auch ein.

00:01:41: Und ich beginne bei dir, Franziska. Ich glaube, kaum einen Gast kennen wir so gut wie dich bisher. Du bist tatsächlich auch zum dritten Mal jetzt Gast hier.

00:01:50: Einmal hast du uns interviewt, einmal warst du für Tutaka da und jetzt bist du für den FC St. Pauli hier.

00:01:56: Du bist ja auch eine ehemalige Kollegin von uns, hast mit uns das Thema Nachhaltigkeitsberatung aufgebaut

00:02:02: und hast dann den klassischen, wir würden es immer nennen, Exit to Industry, Exit to Customer gemacht

00:02:08: und bist zum FC St. Pauli gegangen und hier jetzt Head of Strategy,Transformation & Sustainability. Martin, du kommst auch von Agenturseite und bist dann auch zum FC St.

00:02:20: Pauli gewechselt, warst viele, viele Jahre in unterschiedlichen Rollen, in Werbeagenturen unterwegs und bist jetzt aber auch schon seit acht Jahren beim FC St.

00:02:28: Pauli und kümmerst dich vor allem um das Thema Marketing und um ganz genau zu sein, bist du verantwortlich für Brand, Culture und Marketing Strategy. Sehr schön, dass ihr da seid.

00:02:38: Wie geht es euch da? Tja, ich kann mich anschließen an. Das, was du gesagt hast zum Thema Herbst, das merke ich irgendwie in den Knochen.

00:02:47: Aber ansonsten geht es mir auch sehr gut. Eine sehr schöne Woche. Ja, also mir ging es gestern Abend körperlich tatsächlich nicht so gut.

00:02:56: Und wenn wir hier schon so in die Details gehen. Ich bin früh ins Bett gegangen, jetzt bin ich auch topfit.

00:03:01: Ehrlicherweise belasten mich aber die Umstände, die unsere Gesellschaften gerade so umtreiben, doch ziemlich.

00:03:10: Wir beginnen immer mit der Frage, die wir allen Gästen stellen. Franzi, du hörst sie dann jetzt zum zweiten Mal.

00:03:15: Ich glaube, das macht gar nichts. Nämlich, wie seid ihr zum Thema Nachhaltigkeit gekommen? Würdet ihr sagen, irgendwie schon immer born green?

00:03:23: Ich habe nie was anderes gemacht. Oder es gab vielleicht ein einschneidendes Erlebnis. Ich würde die Frage als erstes zu dir spielen, Martin.

00:03:31: Ja, also. Es ist eigentlich eine idealtypische Geschichte rund um den FC St. Pauli, der sich, wenn man vom Marke spricht, als Plattform oder als

00:03:40: Wertegemeinschaft versteht. Und der FC St. Pauli ist eigentlich immer dann am besten, wenn er es nicht selber gemacht hat. Also wenn andere ihn dazu zu seinem Glück gezogen haben, wie in diesem Falle.

00:03:51: Das heißt, wie ist das hier passiert? Anna, ein Mitglied des FC St. Pauli hat bei der Mitgliedersversammlung 2016.

00:03:58: einen Antrag gestellt auf Nachhaltigkeit im Merchandising. Und der ist dann angenommen worden. Und so wurde der Verein aufgefordert, sich halt zu überlegen,

00:04:06: wie er sein Merchandising vor allen Dingen, zunächst erst mal Merchandising auf Nachhaltigkeit umstellt. Und das ist dann sozusagen der Anfang dessen.

00:04:14: Und da wir das damals sehr ernst genommen haben, Arbeitsgruppen gegründet haben, wirklich probiert haben, das Mögliche möglich zu machen,

00:04:23: ist das sozusagen das Initial dafür. Und bei dir, Franzi? Du hast ja auch das studiert und bist ja sozusagen schon länger dabei.

00:04:30: Ich würde es vielleicht ein bisschen persönlich beantworten. Ich glaube, was mich sehr geprägt hat war meine Zeit beim großen Automobilkonzern,

00:04:38: wo ich eben für Marketing-Themen, Kommunikationsthemen zuständig war. Und da habe ich mir irgendwann die Frage gestellt, als ich so die gefühlt 50. Pressemitteilung

00:04:50: irgendwie für ein neues Automobil versucht habe zu erstellen. warum man dann versucht, ständig irgendwie Kaufsympulse zu senden für neue Produkte,

00:05:00: obwohl ja eigentlich so ein Auto gerade ein Autoprodukt ist, was ziemlich lange hält. Und da ging das eigentlich los, dass ich mir da viel Gedanken darüber gemacht habe,

00:05:09: Konsum und Nachhaltigkeit und geht das überhaupt zusammen und wenn wie. Und das war so der Beginn eigentlich meiner Reise da in die Richtung.

00:05:19: Und dann habe ich mich auch entsprechend weitergebildet und mir die entsprechenden Jobs in dem Bereich gesucht oder gebaut. Ja, sehr gut. Eine Mission ist ja von euch not perfect but better.

00:05:30: Was bedeutet denn das für euch als Verein und wie spiegelt sich das denn in euren Aktivitäten wieder? Ja, also da muss man immer vorsichtig sein mit diesen Begriffen, so wie Mission oder so.

00:05:44: Unsere eigentliche Mission ist an anderer Fußball ist möglich. Das steht oben drüber. dass wir halt glauben, es gibt Alternativen zu dem, wie Fußball sich verhält und wie

00:05:57: man erfolgreich im Fußballgeschäft sein kann. Diese Alternative wollen wir sagen. Das ist oben drüber und dieses Not perfect, but better hat sich tatsächlich so ein bisschen

00:06:06: verselbstständigt. Das ist auch typisch bei uns, dass jemand mit einer guten Idee, ich weiß gar nicht, wer es war, ehrlicherweise, um die Ecke kam zunächst eigentlich für unsere DIY-Produkte.

00:06:17: also unsere nachhaltige Trainings- und Trikot-Kollektion. Und dann hat sich das so im weiteren Prozess so verselbstständigt und das hat eigentlich

00:06:27: allen gut gefallen, weil es für den Moment auch das Richtige war. Nämlich Nachhaltigkeit ist ja oftmals damit verbunden mit den Befürchtungen, dass jetzt

00:06:36: irgendwie alles auf einmal irgendwie anders wird, dass es einen überfordert, dass es nie genug ist vor allen Dingen. Und dieser Satz...

00:06:44: hat zumindest bei uns intern erstmal für so eine Entlastung gesorgt und für die Möglichkeit, überhaupt zu glauben, dass es erreichbar ist, was man macht.

00:06:51: Und so ist er dann sozusagen in den Sprachgebrauch übergegangen. Es gab eine Mitgliederversammlung, ich glaube, 21 war die, und da war das Gefühl, das Narrativ

00:07:03: der ganzen Mitgliederversammlung. Also so ist es quasi ins Leben gekommen und hat uns, glaube ich, bisher auch gut geleitet, aber wie es immer so ist: das Bessere des guten Feinds.

00:07:16: Das kann auch durchaus sein, dass wir uns da mal ambitionierter aufstellen in der Zukunft. Wie schätzt du denn genau dieses Motto Not perfect but better jetzt aus der Nachhaltigkeitsbrille ein, Franzi?

00:07:28: Ja, ich kann mich da wirklich nur anschließen an das, was Martin gesagt hat. Ich glaube, es war ein ganz entscheidender Punkt, um den Prozess zu starten oder da loszulegen.

00:07:39: Gerade eben auch was die ökologische Nachhaltigkeit angeht oder irgendwie einen weiteren Begriff von Nachhaltigkeit. Da war das ganz, ganz entscheidend, weil es eben total viel Druck irgendwie rausgenommen hat

00:07:49: aus dem, was da kommt und aus den ganzen Anforderungen, die auf den FC St. Pauli eingeprasselt sind. Ich glaube, dass das, was wir dann erlebt haben, wir haben ja in diesem Jahr das erste Mal auch systematisch

00:08:02: dann Nachhaltigkeit bearbeitet mit allen Fachbereichen, haben das irgendwie getrackt, Reports erstellt, haben ja einen Prozess zu unserem Nachhaltigkeitsreport gestartet.

00:08:15: Und was wir dann eigentlich erlebt haben, ist gar nicht so dieses vorsichtige Schrittweise und irgendwie langsam besser werden, sondern tatsächlich einige sehr, sehr große Schritte,

00:08:27: die wir gegangen sind. Also ein gutes Beispiel ist die Umstellung auf Bio-Wurst, die wir jetzt vollzogen haben zum Anfang dieser Saison. was aber natürlich relativ viel Arbeit war in der letzten Saison.

00:08:38: Das ist ja nichts, was so von heute auf morgen passiert oder entschieden wird. Und wir haben uns eben da signifikant verbessert.

00:08:45: Also es war nicht irgendwie ein bisschen besser, sondern wir sind halt sehr viel besser geworden. Oder ein weiteres Beispiel ist vielleicht auch der Verzicht der Neubesetzung der Sponsorenkategorie Sportwetten.

00:08:56: Auch da haben wir einen sehr, sehr großen Schritt gemacht. Und irgendwie glaube ich, dass das auch sehr gut zu dem passt, was

00:09:03: was der FC St. Pauli irgendwie ist und auch in der DNA hat, eben wirklich Zeichen zu setzen und Haltung zu beweisen,

00:09:10: auch in den Maßnahmen, die wir tun. Und das ist dann häufig eben nicht die kleine Verbesserung, sondern eben wirklich vorauszugehen und in ein paar wesentlichen, wichtigen Bereichen

00:09:22: tatsächlich Vorreiter zu sein. Jetzt hast du schon ein bisschen Teil in der Folgefrage schon beantwortet, aber ich würde ganz gerne noch mal einen Schritt zurückgehen.

00:09:32: Also es hat ja dann angefangen, das Thema. Und es wurde dann ja in einem sehr partizipativen Prozess ja auch eine Strategie entwickelt, die dann für Ziele und Handlungsfelder abgeleitet wurden.

00:09:43: Habt ihr da nochmal, könnt ihr da nochmal ein bisschen den HörerInnen erzählen, wie das so ablief und was ihr so gelernt habt auf dem Weg? Gerade was vielleicht auch für andere Fußballvereine, aber sicherlich auch für Unternehmen einfach interessant sein kann,

00:09:57: die jetzt vor einer ähnlichen Herausforderung stehen. Wir spielen direkt an dich, Franzi. Ja, sehr gerne. Soll ich mal starten? Martin ergänzt mich da gerne. Der Start des Prozesses ist ja schon

00:10:09: wirklich einige Jahre her. Und zu diesem Zeitpunkt gab es noch keine offiziellen Nachhaltigkeitsanforderungen, mit denen der FC St. Pauli zu tun hatte, sondern ja sowas wie gesellschaftliche Anforderungen,

00:10:21: Wünsche aus der Gesellschaft, eben da die soziale und ökologische Verbesserungen herbeizuführen.

00:10:32: eine legitime Aussage darüber machen zu können, was sind denn diese Anforderungen, haben wir eben einen sehr partizipativen Prozess eingeleitet.

00:10:40: Und da waren über 50 Menschen beteiligt, aus dem Verein Mitarbeiterinnen, aber auch von den Mitgliedern und Fans waren einige Menschen dabei.

00:10:50: Und wir haben uns zusammengesetzt dann in Arbeitsgruppen zu bestimmten Themen, die wir vorher einmal abgesteckt haben, aufgrund der Analyse, die wir gemacht haben.

00:11:00: und haben dann darüber gesprochen, was sind denn wesentliche Themen, die uns beschäftigen sollten in dem Bereich. Also Handlungsfelder waren so etwas wie Megafon, also die Kommunikation oder auch Partnerschaften mit Sinn Richtung Vermarktung

00:11:13: oder auch der 1,5 Grad Club, wo es um ökologisches Engagement natürlich im Bereich Klima ging, Dekarbonisierung, aber auch andere Sachen wie Biodiversität, Renaturierung.

00:11:25: Dabei ist dann ganz, ganz viel entstanden und wir haben dann in dem nächsten Schritt versucht, diese Masse eigentlich an Wünschen, an Zielen, an möglichen Maßnahmen zu strukturieren

00:11:38: und in etwas zu übersetzen, was dann eben auch für die Fachbereiche in der Ausführung möglich ist. Tatsächlich waren das dann immer noch 333 irgendwie Meilensteine oder Maßnahmen,

00:11:51: die wir dann verteilt haben auf die einzelnen Fachbereiche. Und deshalb war es dann auch für mein Team jetzt mit Blick auf diese Saison ganz wichtig,

00:12:00: da zu versuchen weiter zu konsolidieren, noch mehr zusammenzufassen, noch mehr Fokus da rein zu bekommen. Und das ist das, woran wir gerade arbeiten.

00:12:09: Hättest du das wahrgenommen, Martin, den Prozess? Sehr anstrengend, teilweise überfordernd, muss man schon sagen.

00:12:20: Aber das ist, glaube ich, auch normal. Aus meiner Warte raus ist es aber eigentlich, gerade wenn es so auch um die Wirtschaftlichkeit, die Vermarktungsfähigkeit nach hinten herausgeht, es ist ja so, wir haben immer versucht mit

00:12:34: unseren Partnern und Sponsoren Wertepartnerschaften zu suchen. Das heißt, die müssen gut zu uns passen und idealerweise erzählen wir auch eine Geschichte,

00:12:44: die über so reines Wir tauschen Geld gegen Bande hinausgeht.

00:12:52: diese Logik schon hast, dann ist es auch nicht so schwer für dich als Organisation, zumindest wenn es um die Vermarktung geht, zu sagen, das erweitern wir jetzt um dieses Feld. Und

00:13:03: ich glaube, das ist auch der Grund, weshalb wir relativ viele Sponsoren schon haben, die die Nachhaltigkeit bei uns unterstützen, wie Follow Food oder auch EDEKA zum Beispiel,

00:13:14: bei der Bio-Bahn-Forst. Das heißt, bei uns sind, glaube ich, ganz viele Dinge schon sehr stark vorgedacht. Und da passen denn solche Veränderungen eigentlich immer ganz gut oder passen da rein.

00:13:27: Oder es ist alles nur Glück, das kann auch sein. Das will ich jetzt gar nicht sagen. Aber ich glaube, ganz viel passt da schon ganz gut zusammen.

00:13:36: Wie beim Fußball jetzt gerade, wie dem Tabellenplatz. Ja, ja, das ist natürlich auch super, keine Frage.

00:13:44: Wie organisiert ihr das jetzt, das Thema? Ich glaube, dass dieser Prozess vielleicht, also der war wichtig für die Inhalte, um zu schauen, was kommt denn da rum. Aber was ich eigentlich noch viel wichtiger finde, ist einfach, dass er eben auch bei den Menschen, glaube ich, was bewirkt hat,

00:14:02: also teilweise auch über Forderungen und Anstrengungen. Aber wir haben es eben geschafft, dass sich sehr viele Menschen zusammengesetzt haben und über Nachhaltigkeit gesprochen haben.

00:14:11: Und ich glaube, das ist eigentlich immer was sehr, sehr Wertvolles.

00:14:19: offizielle Anforderungen haben, sowohl von der Seite der DFL als auch der Gemeinwohlbilanz, die wir uns verpflichtet haben als Verein. Daraus ergeben sich natürlich noch mal andere

00:14:32: inhaltliche Schwerpunkte, wobei da natürlich auch eine große Übereinstimmung ist oder eine große Schnittmenge. Aber ich glaube, dieser Partizipation ist eben auch dafür

00:14:42: wichtig, ein gewisses Alignment zu finden, die Leute irgendwie... zu holen und es einfach zu schaffen, dass man darüber spricht und darüber nachdenkt.

00:14:52: Wie organisiert ihr das jetzt mit dem Thema Nachhaltigkeit in eurer Organisation? Du hast ja gesagt, okay, der Rahmen ist klar oder gewisse Rahmenparameter sind ja da.

00:15:03: Also einerseits durch die Fans, andererseits eben durch die Anforderungen des Lizenzbetriebs, haltet eben seitens DFL und eben Gemeinwohlbilanz.

00:15:13: Und wie stellt ihr euch dem? Gab es da organisatorische Anpassungen oder wie macht ihr das jetzt? Wir haben ein fachübergreifendes Team gebildet.

00:15:23: Also aus allen Fachbereichen sind da entweder ein oder mehrere Menschen drin, die gemeinsam an Nachhaltigkeit und der Nachhaltigkeitsstrategie,

00:15:31: dem Erreichen der Ziele und Maßnahmen, die wir uns vorgenommen haben, arbeiten. Und darüber koordinieren wir eigentlich sämtliche Aktivitäten.

00:15:39: Wir kommen quartalsweise zusammen und sprechen darüber, umgesetzt haben, aber auch was Herausforderungen waren oder was vielleicht auch neue Punkte

00:15:50: waren, die sie irgendwie auf die Agenda bekommen haben oder ihnen eingefallen sind, was sie vielleicht gerne noch anstoßen wollen. Ich glaube, dieser Quartalsweise-Austausch ist total wichtig und geht mittlerweile auch,

00:16:05: würde ich sagen, relativ natürlich vonstatten. Also jeder Fachbereich erzählt dann eben und wir haben danach eben auch einen...

00:16:12: Report, den wir dann auch versenden können, sodass wir eben auch andere Menschen informieren können dazu, was jetzt passiert ist im letzten Verteil. Und darüber hinaus haben wir dann noch Themen, wenn wir beispielsweise die DFL-Nachhaltigkeitskriterien beantworten müssen, dann gehen wir eben auch auf die Fachbereiche zu und versuchen,

00:16:30: mit den Gemeinsamen eben die Inhalte zu erarbeiten. Genauso war es jetzt auch bei der Erstellung des Gemeinbruchberichts.

00:16:37: Ja, also tatsächlich richtig klassisch was, effizientes Nachhaltigkeitsmanagement. Also da seid ihr ja schon hochprofessionellisiert, muss man sagen.

00:16:45: Und wirklich, glaube ich, schon ganz vielen Kunden, also von uns, aber auch ganz viele Unternehmen voraus, das wirklich so in die Praxis schon umgesetzt zu haben.

00:16:53: Weil auch, schockt das ja, das ist nach wie vor unser Eindruck, man hat dann seinen Bericht geschrieben oder seine Pflicht eben getan und das dann aber sozusagen

00:17:01: umzusetzen, ein wirklich intern funktionierendes. System, um wirklich auch besser zu werden, scheint eine sehr große Herausforderung zu sein.

00:17:09: Ja, absolut. Ich glaube, das ist wirklich sehr, sehr schwierig. Ich denke, dass man eine gute Balance finden muss aus einer gewissen Zentralisierung, also irgendwie einer Stelle, die halt auch

00:17:21: Nachhaltigkeitsthemen wie beispielsweise Dekarbonisierung, Barrierefreiheit, eben ganz viele unterschiedliche Bereiche dann irgendwie betreffen, koordiniert und dann aber auch gleichzeitig

00:17:34: die Autonomie der Fachbereiche stärken in der Bearbeitung der Themen. Also das ist irgendwie immer wieder ein wichtiges Thema, da die richtige Balance zu finden.

00:17:43: Ja, wir befinden uns ja jetzt im Sport. Also da geht es natürlich um Wettbewerb, Tabelle und auch Konkurrenz natürlich. Wie nehmt ihr das wahr jetzt auch mit den anderen Bundesligisten im Bereich Nachhaltigkeit?

00:17:58: Gibt es da auch Kooperationsansätze oder ist das halt auch eher so ein kompetitionierter Thema? Wir sagen, dass die Zusammenarbeit mit den anderen Vereinen gerade zu den Nachhaltigkeitsthemen

00:18:08: sehr, sehr gut ist. Der ist auch stark institutionalisiert über die DFL. Es gibt etwas, das heißt Vollversammlung Nachhaltigkeit. Da sind die unterschiedlichen Nachhaltigkeitsbeauftragten

00:18:19: der Vereine drin und kommen regelmäßig zusammen. Wir treffen uns dann auch und besprechen Themen. Es gibt digitale Treffen, aber auch physische.

00:18:28: Da werden dann zum Beispiel die Überarbeitung der DFL-Kriterien oder so dann gemeinsam besprochen. Und natürlich gibt es dann aber auch Austausche zu ganz spezifischen Themen.

00:18:40: Nachhaltigkeitsberichterstattung ist natürlich sehr, sehr groß aktuell und etwas, was viele Vereine beschäftigt. Und dann formen sich dann da auch immer mal wieder so Gruppen, die dann nochmal speziell zu diesen Themen zusammenkommen.

00:18:54: Aber da ist wirklich der Austausch sehr, sehr gut. gemeinsames Projekt von der unterschiedlichen Merchandise-Bereiche der Vereine, die sich

00:19:03: eben auch zusammengetan haben, glaube ich aus der gleichen Logik, dass man eben zusammen und in Kooperation dann noch mehr entwickeln kann, mehr arbeiten kann.

00:19:11: Und ja, da ist halt Kooperation wirklich das höchste Gebot, denke ich, wenn es um unsere Nachhaltigkeitsziele geht. Gleichzeitig gibt es natürlich auch einen gewissen wahrgenommenen Wettbewerb, das

00:19:25: besonders nachhaltige Vereine vielleicht bessere Chancen haben, bei UnterstützerInnen, bei Unternehmen, die da vielleicht als Sponsoren in Frage kommen.

00:19:34: Deswegen wird das vielleicht nicht so sehr in der Öffentlichkeit thematisiert. Aber ich glaube, es ist wichtig zu wissen, dass diese Absprachen und Kooperation auf

00:19:44: jeden Fall stattfindet. Ich hätte jetzt noch mal mit Brille auf die Fußballvereine noch Folgendes gesagt. Nachhaltigkeit. ist insofern auch interessant, weil das, was wir festgestellt haben,

00:19:59: dass es ja doch viele Ressourcen bindet oder neue Bedarf und so weiter. Und da tun sich Zweitligisten naturgemäß natürlich schwerer mit,

00:20:08: weil die eigentlich das Geld dann reinstecken, wo sie die größte Hebelwirkung haben. Das ist in den Sport, das tun die anderen natürlich auch.

00:20:18: Und das ist, glaube ich, auch immer noch mal so zu bedenken, bevor man urteilt darüber, wer macht jetzt eigentlich was.

00:20:25: Ich glaube, alle Organisationen geben sich total Mühe, aber bei vielen sind auch einfach die Möglichkeiten eingeschränkter. Und bei uns sind sie eigentlich auch eingeschränkt, aber eigentlich nur deshalb, weil wir das

00:20:40: eher, glaube ich, Franzi soll uns widersprechen, wenn ich dummes Zeug erzähle, aber das ist bei uns ja auch ein Geschäftsmodell geworden ist.

00:20:48: Und das liegt aber auch daran, weil wir uns vorher schon viele Gedanken gemacht haben darum, wie sich Welt verändert. prinzipiell und versuchen, ja ganz grundsätzlich als Organisation Veränderungen zu antizipieren.

00:21:00: Das hat uns glaube ich an dieser Stelle geholfen. Also nicht nur immer von heute auf morgen denken, sondern sich schon planvoll mit Sachen auseinanderzusetzen und dann zumindest nicht

00:21:09: unvorbereitet auf einmal zu stehen und zu denken, was wollen die hier sagen, ja, auf einmal von mir. Ja, das ist ja eigentlich total faszinierend, dass wir und das auch schon, also lange bevor ich auf

00:21:23: dass eigentlich in jedem Geschäftsmodell, ich kenne meinen Profifußball da vielleicht noch ein bisschen aus, aber in der Vermarktung, in der Merchandise, auch im Bereich Catering und Events,

00:21:32: Nachhaltigkeit entweder schon Teil der USP war oder es eben mittlerweile geworden ist. Und das sind natürlich langfristige Prozesse, die da stattfinden,

00:21:44: die dann eben auch einen Einfluss haben auf, ja, wie, was das eigentlich ist, das Geld, das wir in die Hand nehmen müssen dafür.

00:21:51: für Nachhaltigkeit. Das fällt natürlich leichter, wenn es irgendwie auch in Business-Cases irgendwie zumindest mal eingebettet ist. Und dann gibt es aber natürlich auch einfach

00:22:00: Kosten, die gerade mit Dekarbonisierung irgendwie zu tun haben, was Gebäude angeht, was erneuerbare Energien angeht und so was. Das muss man natürlich planen.

00:22:11: Ja, Martin, wo wir dich jetzt auch hier im Call haben, würde mich nochmal total an die Perspektive aufwitzt, die Marke FZ St. Pauli.

00:22:20: interessieren, weil die ist ja total stark. Also es ist ja dann ein super Image. Ihr seid, da hattest du am Anfang auch schon gesagt, ein sehr werteorientierter Verein.

00:22:28: Das spiegelt sich wieder. Wie hast du denn das ganze Thema Nachhaltigkeit? Wie nimmst du das wahr in Kontext? Marke St.

00:22:36: Pauli, gibt es da auch nochmal Überlegungen von euch? Würdest du sagen, das hat auch schon immer mitgeschwungen?

00:22:41: Wie guckst du so wirklich aus einer reinen Markensichter drauf? Also... Ich habe nicht so wahnsinnig viel Ahnung von Nachhaltigkeit, also nicht so wie hier die anderen Anwesenden.

00:22:53: Ich glaube sozial nachhaltig, wenn man das so ausdrückt, war der FC St. Pauli schon immer, weil er sich schon immer als sozialer Stadtteilverein begriffen hat, der über, sag ich mal, die Mildtätigkeit,

00:23:04: die man ja klassischerweise so im Fußball findet, hinaus sich tatsächlich im Stadtteil engagiert hat. Insofern ist das sowieso da gewesen. Was wir als Marke ja machen, ist aber tatsächlich, wir befinden uns in einem Transformationsprozess,

00:23:20: weil wir halt auch festgestellt haben, dass unsere eigentliche Wahrnehmung oder die Positionierung sehr spannend ist. Fast hätte ich sexy gesagt, aber jetzt habe ich es ja gesagt.

00:23:32: Nämlich die des Rebellen. Rebellische Marken haben immer eine relativ große Anziehungskraft. Aber alle rebellischen Marken... kommen irgendwann immer an den Punkt, wo sie sich fragen, wie kann ich denn jetzt eigentlich

00:23:47: noch mich weiterentwickeln? Weil mit dem Rebellentum ja automatisch ein bisschen einhergeht, dass man eher nicht ständig Anprang hat, als sie zu verändern. Und wir haben uns lange, und das machen wir immer noch, mit Archetypen beschäftigt, aus

00:24:01: der Psychologie kommt und haben für uns versucht herauszufinden, was sind wir eigentlich für ein Archetyp oder Archetypen. Und als Sportverein kommen wir aus dem Krieger, den ursprünglichen.

00:24:12: Und die Abform, die wir im Moment vor allen Dingen haben, ist der Rebell. Den gibt es tatsächlich. Und es gibt aber auch eine weitere Form, und die haben uns jetzt als Weiterentwicklung

00:24:23: zum Ziel gesetzt, dass es der Aktivist ist. Das heißt, dass wir eher, sage ich mal, Missständeanprangern oder gegen etwas sind, hinzuführen, etwas

00:24:36: sagen bzw. in die positive Veränderung zu gehen. Natürlich haben wir das früher ja auch schon gemacht.

00:24:42: Aber es geht so ein bisschen so um die Wahrnehmung dessen. Genau und deshalb passt natürlich Nachhaltigkeit da wie die Faust aufs Auge.

00:24:51: Es passt aber auch vor dem Hintergrund Climate Justice trotzdem zum eher kämpferischen Ansatz des FC St. Pauli, weil das natürlich viele, viele Menschen, vielleicht nicht unbedingt in Norddeutschland

00:25:04: so schnell, aber insgesamt viele, viele Menschen auf dieser Welt werden sehr unter diesen Folgen der Klimakatastrophe leiden. Und dort sich einzusetzen, das Mögliche zu tun, damit es zumindest nicht zu einer Erderwärmung

00:25:20: über 1,5 Grad oder 1,7 oder wie viel auch immer da was da gerade im Gespräch ist, kommt, das ist auch, passt auch zum FC St. Pauli.

00:25:34: Und da seid ihr dabei, das Thema Nachhaltigkeit wirklich in die Unternehmens-DNA fest zu verankern. Bzw. das ist ja schon passiert, haben wir eben besprochen.

00:25:41: Ihr habt ja noch euer Umfeld, Fans, Funktionäre, andere Vereine. Was wünscht ihr euch denn eigentlich von denen?

00:25:51: Ja, ich finde das mit wünschen ist immer so schwierig. Also ich versuche immer nur auf das zu gucken, was man selbst beeinflussen kann.

00:25:57: Und was ich vorhin schon ja mal sagte, wie wir eigentlich funktionieren. Wir können keine Wünsche, finde ich, an andere richten, sondern wir müssen Umfelder schaffen,

00:26:09: dass Leute verstehen, was wir machen und irgendwie Lust haben, damit zu machen. Ganz ehrlich, andere Vereine interessieren mich nicht.

00:26:15: Muss ich sagen, also ich gucke selten nach links und rechts, was andere machen, weil wir so speziell sind und unseren ganz eigenen Eingang haben, was diese Dinge angeht.

00:26:26: Deshalb würde ich immer eher eine Forderung an uns stellen. Wir müssen wach bleiben. Wir müssen aufmerksam sein.

00:26:33: Wir müssen das richtige Umfeld bieten, damit Dinge entstehen können. Weil das ist im Kern eigentlich der FC St.

00:26:42: Pauli. Und ich würde mir natürlich auch wünschen, dass die Liga das Thema noch ernster nimmt und noch höher auf die Agenda schiebt.

00:26:50: Aber ich versuche, gegen die Kämpfe zu führen, wo man auch vielleicht gewinnen kann. Ich denke, dass das, was du angesprochen hast, Martin, mit dem Umfeld schaffen, das passiert ja auch schon.

00:27:01: Also wir sind ja auch schon dieses Umfeld und viele sehr, sehr gute Themen aus dem Bereich Nachhaltigkeit sind eben an uns herangetragen worden, die wir jetzt umsetzen.

00:27:11: Also ob es die Erstellung des Awareness-Konzepts ist oder auch zum Thema Suchtprävention, arbeiten wir gerade ganz viel. Alles, was Inklusion betrifft, das erarbeiten wir natürlich gemeinsam mit Fans mit Behinderung und...

00:27:25: Ich glaube, das ist auch etwas für mich besonders Faszinierendes an diesem Verein, dass durch das Umfeld, das bereits geschaffen wurde, immer wieder sehr gute Themen an uns herangetragen werden,

00:27:39: die wir dann aber auch verantwortlich bearbeiten müssen. Ich glaube, dass es eben auch diese Entwicklung vielleicht, die der Verein durchmacht,

00:27:46: dass wir dann noch stärker auch nicht darauf warten, dass es andere machen, sondern wir es dann tatsächlich auch selbst angehen.

00:27:54: uns selber machen, aber immer in enger Absprache mit unserem Umfeld, immer in enger Absprache mit den Personen, die da eben auch von betroffen sind oder in dessen Richtung wir uns eben

00:28:05: eine Wirkung erhoffen. Ja, wir sind tatsächlich auch schon knapp an unserer Zeitgrenze, aber eine Frage würde ich dann nochmal stellen wollen, falls ihr uns schon was verraten könnt.

00:28:16: Stehen denn nächstere, größere Schritte an? Gibt es irgendwas, was ihr schon mal teilen könnt, wollt, dürft?

00:28:23: auf der Reise, auf der ihr euch gerade befindet? Ja, ich kann von einer Sache erzählen, die aber jetzt kein Geheimnis ist,

00:28:30: aber die halt, sag ich mal, auch für eine nachhaltige Unternehmensentwicklung insofern interessant ist. Wir führen im November gibt es wieder den FC St. Pauli Kongress.

00:28:41: Es gab schon mal ein Kongress 2009, aus dem letztendlich die Leitlinien des FC St. Pauli entstanden sind. Das war gar nicht geplant.

00:28:49: Das ist dann sozusagen das Ergebnis gewesen. Der Anlass war eher, oh der Verein, also 2009, der Verein verändert sich, es wird ein neues

00:28:57: Stadion gebaut, es kommen viele neue Menschen zum Verein, wie wollen wir da eigentlich mit umgehen? Und wir machen jetzt wieder einen Kongress, der hat das Ziel, auf das Jahr 2035 zu schauen,

00:29:08: das ist nämlich der 125. Geburtstag des FC St. Pauli. Und wie soll der Verein da eigentlich sein?

00:29:13: Da werden so 200 Leute, ein bisschen mehr mit denen, die das durchführen, zusammenkommen. Und in einem sehr partizipativen Format durch die Hochschule für Gesellschaftsgestaltung,

00:29:26: die das mit uns machen, werden wir versuchen, uns darüber zu verständigen, ins Gespräch zu kommen, wie wir uns den Verein in der Zukunft vorstellen.

00:29:37: Und ich glaube, das passt eigentlich auch ganz gut zum Thema Nachhaltigkeit, weil das halt nicht ist, irgendwo sitzen Menschen in einem Elfenbeinturm und sagen, so ist es,

00:29:46: sondern diese Entwicklung wird gemeinsam. Ich habe da natürlich einige Themen, aber vielleicht so ein ganz besonderes Projekt und besonders wichtig ist eben die Nachhaltigkeitsberichterstattung, weil ich auch finde, dass wir da echt noch sehr viel transparenter sein können.

00:30:06: Das ist aber natürlich immer alles etwas, was auch Vorbereitung benötigt. Und in dieser Vorbereitung sind wir eigentlich seit Anfang des Jahres und sind eben jetzt aber auch kurz davor.

00:30:16: veröffentlichen zu können. Und wir haben uns ja bilanzieren lassen nach dem Standard der Gemeinwohlökonomie. Das ist eben etwas, was demnächst veröffentlicht werden wird. Aber wir arbeiten eben auch daran, unsere eigenen

00:30:27: Nachhaltigkeitsberichtsstrukturen zu erarbeiten und da ein gutes Informationssystem irgendwie aufzubauen, nachdem wir dann eben auch regelmäßig in die Öffentlichkeit kommunizieren können. Das ist, glaube ich, wichtig.

00:30:40: Dann das Projekt Awareness. Wir werden Beginn des nächsten Jahres eben Awareness-Teams im Stadion haben, was, glaube ich, auch ein ganz wichtiger Schritt ist, um Menschen zu unterstützen, die von grenzüberschreitendem

00:30:54: Verhalten betroffen sind. Ja, und dann gibt es noch viele, viele weitere Projekte, die ja eben in Gange sind oder eben auch kurz vor Abschluss sind, die uns sehr beschäftigen hier und einnehmen.

00:31:10: Ja, ein Job. Da sieht man halt noch mal, wie breit dieses Thema Nachhaltigkeit ist. Also ich meine, das ist ja halt irgendwie, jeder hat seine Assoziation, aus der er gerade kommt.

00:31:20: Gerade das Thema ökologische Nachhaltigkeit, CO2, ist ja halt irgendwie immer hoch auf der Agenda. Aber es geht natürlich viel weiter und das war aus meiner Sicht halt irgendwie nochmal ein gutes Heads-up.

00:31:34: Was gebt ihr denn den... Zuhörerinnen und Zuhörer am Ende noch mit. Also habt ihr denn heute noch einen Appell, wo ihr sagen würdet, okay, Freunde, Freundinnen,

00:31:44: das würde ich euch noch gerne mit auf den Weg geben. Martin, vielleicht beginnen wir mit dir. Puh, jetzt so irgendwie appellieren, weiß ich nicht.

00:31:53: Also fällt mir jetzt ein bisschen schwer, muss ich ehrlich sagen. Also ich finde, ganz grundsätzlich ist es so, wenn man auf die Welt schaut, wenn man

00:32:03: Nachrichten guckt, wenn man sieht. mit welcher wahnsinnigen Geschwindigkeit sich nicht nur Gesellschaft verändert, sondern auch Bedrohungsszenarien aller Orten irgendwie auftauchen, dann wäre mein Appell irgendwie

00:32:16: an alle Leute, die sich dazu aufgerufen fühlen, doch dazu beizutragen, die Welt zu einem besseren Ort zu machen und sich dafür einzusetzen, dass es weniger oder dass es bitte gar keinen

00:32:30: Hass, gar keine... Gewalt-ETC gibt, das allen bewusst wird, dass es wirklich, was den Klimaschutz angeht, mindestens fünf vor zwölf ist, wenn nicht zwölf.

00:32:43: Eine Sache vielleicht noch so ganz grundsätzlich, nicht immer von sich auf andere zu schließen. Das ist, glaube ich, auch so, was ziemlich wichtig ist.

00:32:51: Aber jetzt habe ich schon angefangen ein bisschen zu schwafeln. Entschuldigung. Vielen Dank. Ich glaube, ich würde auch sagen, dass mich mit vielleicht Appellen.

00:33:02: Ja, eher unwohl fühler. Aber ich glaube, was man auf jeden Fall sagen kann, ist, dass eines der besten Mittel, um auch mit Situationen wie der, in der wir uns gerade befinden, irgendwie mit all dem, was

00:33:15: passiert in der Welt und eben speziell auch in Israel und Palästina ein, finde ich, guter Weg damit umzugehen, ist zu schauen, was kann man denn tun und wo kann man einen Beitrag

00:33:26: leisten und sich vielleicht auch mit Menschen zusammentun, die... auf einem ähnlichen Wertegerüst irgendwie stehen.

00:33:34: Und ich glaube, das wäre dann vielleicht die Einladung an die Menschen, irgendwie auch Teil zu werden von dieser Wertegemeinschaft auf Zerzein Pauli.

00:33:42: Da gibt es ja sehr, sehr viele unterschiedliche, unterschiedliche Wege. Und sich einzubringen, sich zu engagieren und vielleicht auch Themen voranzutragen,

00:33:51: die einen bewegen. Ja, Franziska, Martin, vielen Dank, dass ihr euch die Zeit genommen habt. Es war ein toller Austausch und ich glaube,

00:34:00: Das spreche ich tatsächlich auf jeden Fall für Nils und mich, aber ich glaube auch für ganz viele PHATies, dass wir auch ganz stolz sind, dass wir schon so lange mit euch zusammenarbeiten dürfen und irgendwie auch wieder so eine Partnerschaft haben und finden das sehr schön.

00:34:14: Haben ja auch ein Separé bei euch und sind irgendwie bei den Spieltagen. Genau, da wollte ich euch mich auch noch für bedeuten.

00:34:19: Ihr seid ja auch ganz treue UnterstützerInnen des FC St. Pauli. Das ist ja auch nichts, das ich verstehe. sind wir wirklich sehr gern und von ganzem Herzen.

00:34:30: Und umso schöner war auch, ich hab heute Morgen schon nie es geschrieben. Ich freue mich so auf die Folge heute. Und vielen Dank, dass euch die Zeit genommen habt.

00:34:38: Und wir bleiben ja auf jeden Fall in Kontakt, würde ich sagen. Ja, klar. Das denke ich auch. Bis bald, ihr zwei.

00:34:47: Ciao. Prima. Tschüss.

00:34:56: Ja, Nils, wir hatten sicherlich eine der Traumkonstellationen, die wir uns bis jetzt gewünscht haben, hier, Franziska und Martin vom FC St. Pauli. Wie fandest du es denn? Also, ich fand es total spannend. Martin hat natürlich Recht, jetzt halt vor diesem ganzen Thema Israel, vor diesem ganzen Bedrohungsthema, die man hat, muss man natürlich immer gucken, okay, wie...

00:35:22: Also zu sagen, wie sortiert man sich halt jetzt irgendwie und kann sich mit diesem Thema beschäftigen. Aber ich finde das einfach so faszinierend, wie viel halt möglich ist und wie gut halt

00:35:35: eigentlich dieses Thema Nachhaltigkeit zu dieser Vorbildrolle des FC St. Pauli eigentlich auch passt. Also beziehungsweise andersrum, das ist ja jetzt nicht nur so ein Image-Thema, sondern

00:35:47: wie viel Wirkung die... der FC St. Pauli dort auch erzeugen kann, halt auch im Hinblick eines Vorbilds oder Rollmodels halt irgendwie auch für Fans, aber halt eben auch für andere Sponsoren.

00:36:03: Also insofern finde ich das toll, wie es eben auch angegangen wird. Was nimmst du denn mit? Ja, also vor allem, ich hatte es ja gerade am Ende auch nochmal gesagt, freue ich mich

00:36:15: einfach und bin wirklich irgendwie stolz, dass wir da eben auch als PHAT und als Team jetzt gerade zu dem Prozess am Anfang hin zur Strategie und so ja auch einen wesentlichen

00:36:23: Beitrag leisten konnten und es ist einfach schön zu sehen. Und das finde ich wirklich, wirklich vorbildlich so bei dem, was wir bis jetzt so kennengelernt

00:36:32: haben, dass sie so konsequent in dieses Nachhaltigkeitsmanagement auch gehen und wirklich konsequent in die Umsetzung. gesteckter Ziele etc. Weil am Ende braucht es halt auch das. Also wir reden ja auch gerade viel über CSRD und Berichtspflicht und Reporting und das ist alles

00:36:49: gut. Ich begrüße auch die Entwicklungen, die da aus der EU kommen. Nur man darf nicht vergessen, dass wir auch handeln müssen, weil sonst ist eben auch noch nichts passiert am Ende, außer dass wir mal eine Baseline geschaffen haben.

00:37:03: Ich glaube auch hier und ich weiß auf jeden Fall, dass das der Verein auch macht. Wenn man Fragen hat und so, kann man sich auch wirklich auch an den FC St.

00:37:12: Pauli wenden, um sich hier einfach auch nochmal ein bisschen inspirieren zu lassen, auch jetzt als Mitarbeiter in andere Unternehmen.

00:37:20: Und ich finde es einfach schön, dass wir uns ausgetauscht haben. Und ich finde es auch cool, dass sie natürlich auch einfach aussprechen.

00:37:26: Ja, Nachhaltigkeit, aber es geht eben auch darum, dann das Thema auch für Vermarktung und Wirtschaft dann auch wieder zu nutzen für den Verein.

00:37:34: Und das ist doch auch völlig in Ordnung und ist ja auch Beispiel St. Pauli durchaus erfolgreich. Und das sind natürlich auch die Beispiele, die ganz wichtig sind für andere,

00:37:45: die halt vor allem unter Nachhaltigkeit aktuell noch Kostentreiber sehen, was wir ja einfach vehement bestreiten würden.

00:37:52: Deswegen einfach ganz, ganz viele positive und inspirierende Beispiele, die wir heute auch wieder bekommen haben. Ja, da sagst du was, ne?

00:38:00: Also eben raus, weg vom Kostenfaktor hin, auch zum Potenzial zu schaffen. Ja, Innovations- und Zukunftsfähigkeit letztlich am Ende, ne?

00:38:11: Auf alle Fälle freue ich mich da auf die nächsten Schritte weiterhin mit dem FC St. Pauli und ich freue mich auch total, dass wir da schon diese langjährige Partnerschaft

00:38:20: haben. Und freue mich eben natürlich auch über den sportlichen Erfolg gerade. Ach, also so viel Spaß hast du auch lange nicht mehr gemacht im Stadion.

00:38:28: Das muss man dir auch schon mal ehrlich zugeben. Das ist toll und das ist eine großartige Stimmung, die da auch wirklich jedes Mal ist.

00:38:35: Und es macht wirklich viel Freude und ist toll, wenn wir auch hin und wieder mal Kunden und Freunde und natürlich auch Fettys eben möglichen können, auch mal so ein Spiel beim FC St. Pauli zu sehen.

00:38:47: Das ist einfach schön. Wie ist es? Das hat sehr großen Spaß gemacht. Ich freu mich schon auf die nächsten Folgen.

00:38:53: Ich mich auch. Bis dann. Tschüss.