Mit einem nachhaltigen Geschäftsmodell zum deutschen Unicorn - so geht's | mit Sophia Rödiger von 1KOMMA5°

Shownotes

Unsere Learnings aus der Folge:

  • Während andere Länder schon 100% intelligente Stromzähler haben, liegen wir in Deutschland bei 1%
  • Mithilfe von intelligenter Energieversorgung kann man Dynamiken an der Strombörse nutzen und zu günstigeren Preisen z.B. wenn es sehr windig ist oder die Sonne stark scheint und gleichzeitig weniger Nachfrage herrscht, Wäsche waschen oder das Auto laden
  • Auch bei suboptimalen Rahmenbedingungen lohnt es sich in Deutschland zu gründen und auch zu produzieren

Gliederung der Folge:

  • Über 1KOMMA5° (05:26)
  • Das Angebot von 1KOMMA5° (07:12)
  • Die Rahmenbedingungen für Gründung in Deutschland (08:47)
  • Dezentralisierung von Energieversorgung (12:14)
  • Digitalisierung der Energiebranche (18:25)
  • Die Zielgruppe (Eigentümer vs. Mietparteien) (22:22)
  • Der Blick auf erneuerbare Energien in anderen Ländern (25:00)
  • Feedback auf 1KOMMA5° aus der Branche (28:32)

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Viel Spaß bei der 120. Folge von CEO2-neutral!

Musik: Michael Ahlers, Scribbles: Michael Kutzia

Transkript anzeigen

00:00:00: Musik

00:00:19: Moin und herzlich willkommen zu unserem Podcast CO2 Neutral. Wir begrüßen euch wie immer zu unserem Austausch mit spannenden Gästen dazu,

00:00:26: wie Unternehmen, Unternehmer, Unternehmerinnen, Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sich der Reise zu einem nachhaltigeren Unternehmen anschließen könnten, ökologisch und sozial.

00:00:36: Wir befinden uns ja mit unserer Firma PHAT CONSULTING auch seit einigen Jahren auf der Reise und dabei nehmen wir euch wie gewohnt mit.

00:00:43: Denn wir glauben fest dran, dass es am Ende ja alle braucht und gerade In diesem Thema ist es einfach total wichtig,

00:00:50: sich gegenseitig auszutauschen, um insgesamt für mehr Nachhaltigkeit zu sorgen. Wir, das sind wir immer,

00:00:54: Meike und ich. Meike, wie geht es dir heute? Ja, Nils, mir geht es sehr gut. Wir haben gerade schon im Vorgeplänkel

00:00:59: so ein bisschen festgestellt, der Dezember ist immer ein voller Monat. Ganz viele Gespräche, Planungen für das nächste Jahr,

00:01:05: tolle Feiern und Veranstaltungen. Ich liebe es, aber ich bin noch ein bisschen müde, muss ich zugeben. Aber bald ist ja schon Weihnachten. Wie geht es dir?

00:01:14: Ja, mir geht es sehr gut. Ich freue mich. total auf unseren Gast heute. Ich freue mich, wir haben ja wieder Podcastwoche nach zwei Wochen Pause.

00:01:22: Und ich freue mich aufs Gespräch. Wen haben wir denn da? Sophia Rödiger ist bei uns. Sophia, du warst einige Jahre in der Automobilbranche bei Daimler tätig.

00:01:32: Hast da schon viel an Innovation und Transformation mitgearbeitet. Dann gab es einen spannenden Shift bei dir vom Konzern in die Start-up-Welt.

00:01:40: Du hast auch zwei Unternehmen selbst gegründet. Bevor du jetzt Chief Marketing Officer bei  1KOMMA5° bist und die Energiewende letztlich mit vorantreibst und vorantreiben möchtest.

00:01:52: Sophia, schön, dass du bei uns bist. Wie geht's dir? Ja, erstmal schön, dass ich da sein darf. Und ich freue mich auch auf dieses Gespräch.

00:01:59: Wie ihr gerade schon gesagt habt, mir geht's auch gut. Wie du schon sagst, wir haben gerade kurz uns auch gesüngt.

00:02:04: Es ist so eine Müdigkeit, aber eine ganz glückliche Beseelte. Also ich muss wirklich sagen, wir hatten so viele tolle, großartige...

00:02:11: Events in den letzten Wochen, vor allem bei uns in den Showrooms rund um das Erleben erneuerbare Energien. Und da sind so viele wundervolle Partnerschaften und Menschen irgendwo aufeinander gekommen und entstanden.

00:02:21: Deswegen bin ich total beseelt, aber auch erschöpft und freue mich jetzt so aufs Ausklingen des Jahres und auf das Gespräch mit euch. Ja, sehr schön. Wir beginnen ja immer damit mit der Frage, wie du eigentlich zur Nachhaltigkeit gekommen bist.

00:02:35: Das interessiert mich natürlich eben gerade bei dir mit deiner Daimler-Historie. Wie war denn das? War das schon immer da oder ist das halt irgendwann plötzlich in den Vordergrund getreten?

00:02:45: Wie würdest du das bei dir umschreiben? Ja, total gute Frage. Ich würde sagen, grundsätzlich ist Nachhaltigkeit zieht sich wirklich so komplett durch eine Motivation in mir. Aber ich würde die Begrifflichkeit vielleicht einfach noch mal ein bisschen anders ausgestalten,

00:03:00: konnotieren, weil ich finde Nachhaltigkeit ist für mich eigentlich der Gedanke oder das Bewusstsein darüber, dass wir Dinge tun. die über meine Generation hinausgehen, also über mein Leben und meinen Lebensmoment,

00:03:11: den ich hier geschenkt bekommen habe auf der Erde, über den hinausgehen. Also ganz viele Menschen nutzen jetzt auch so diesen Begriff der Enkelfähigkeit.

00:03:18: Also was ja eigentlich da drin steckt, ist, wir machen halt und treffen Entscheidungen und verhalten uns entsprechend und sind uns bewusst der Konsequenz, die über mein eigenes

00:03:28: Sein und hier sein auf diesem Planeten hinausgeht. Und deswegen fand ich diesen Ansatz und dieses Bewusstsein dafür.

00:03:34: Das hat mich schon immer irgendwie angetrieben. Ich bin auch kommend aus der Psychologie schon immer irgendwie beeindruckt gewesen,

00:03:39: uns als menschliches Wesen, als mehr als nur das hier und jetzt zu verstehen, die Materie, die da ist. Und ich glaube, das hat mich immer schon zu der Nachhaltigkeit an sich gebracht.

00:03:48: Und dann hatte ich so zwei Aspekte, die in meinem Leben noch mit reinkommen. Zum einen bin ich Großstadtgehörer aus Berlin und mit all dem Treiben rund um Berlin,

00:03:56: die vielen Menschen, ist das bunt, laut, chaotisch, auch dreckig. habe ich schon immer so gedacht, warte mal, wir können nicht immer nur mehr von alledem machen, was wir schon tun.

00:04:05: Das wird an Grenzen kommen, ja. Ressourcen sind nun mal begrenzt und wir schöpfen die aus, Schritt für Schritt. Und es wird irgendwann ein Ende kommen. Und das ist dann so ein bisschen durch noch eine eigene Erfahrung meinem Leben untermauert worden,

00:04:18: weil ich sehr krank geworden bin und selber an meine Endlichkeit kam und auch meine oder mir bewusst wurde, auch meine Ressource und meine Lebenszeit ist hier limitiert.

00:04:27: Und ich glaube, das alles kombiniert. hat mir so einen Antrieb gegeben und eine Antriebskraft, mich rund um Nachhaltigkeit zu engagieren und meine Lebenszeit da zu investieren.

00:04:36: Weil das ist das Wichtige, wo wir uns immer wieder hinbesinnen und auch fragen sollten. Und genau das hat schon gesagt. Bei Mercedes begonnen, auch da immer schon in den Bereichen E-Mobilität, Charging aktiv gewesen.

00:04:48: Also eigentlich zog sich das durch mein ganzes Leben, dass ich immer rund um das E, die Elektromobilität oder jetzt eben auch die erneuerbaren Energien, nicht nur Mobilität, sondern auch Strom und Wärme.

00:04:59: die vorantreiben wollte. Und da bin ich immer noch und wir treiben sie immer noch sehr aktiv jeden Tag mit einer hohen Geschwindigkeit voran.

00:05:06: Toll, ja danke auch für das Teilen und man sieht die Manigwürdigkeit, wie du dann als Person noch das Thema einordnest. Kannst du uns ein bisschen was zu deinem Unternehmen

00:05:17: erzählen? Also 1KOMMA5°, ich bin mir echt gar nicht sicher, wie er ausgesprochen werden wollte. Verfängst du damit mal an? Was macht ihr, was ist eure Vision?

00:05:26: Ja, das ist doch... Eine gute Frage, genau wie wollen wir ausgesprochen werden? Also 1KOMMA5° genau wie du gesagt hast, ist unser Unternehmensname.

00:05:34: Warum? Ja, wir haben uns diese 1KOMMA5° aus dem Pariser Klimaabkommen zum Namen gemacht. Also die Mission ist bei uns der Name und verbindet uns auch alle.

00:05:43: Wir sind unglaublich unterschiedliche, starke Charaktere, würde ich sagen, an allen. Ecken und Enden, eine wahnsinnige Nischenexpertise auch, die hier zusammenkommt, aber uns verbindet

00:05:53: eben dieser gemeinsame Sinn und Zweck, den wir vorantreiben und haben uns auch bewusst diesen Namen gegeben, auch wenn ganz viele Leute jetzt immer fragen, nennt ihr euch jetzt

00:06:01: um, wenn wir es nicht schaffen? Nein, auf gar keinen Fall, weil wir spielen ja hier mit einer Symbolkraft und einem Kipppunkt, der unglaublich wichtig ist und der auch wichtig war, ihn so zu benennen, weil wir Menschen

00:06:11: ja oft ein Thema haben, wenn Dinge nicht greifbar werden, nicht zu fassen oder auch nicht zu visualisieren. dann tangieren sie uns vielleicht auch erstmal nicht so.

00:06:19: Und ich glaube, das war ein wichtiger Hebel in der ganzen Diskussion rund um Klima und Klimaschutz. Genau, das ist unser Name. Und wenn du gerade sagst, was machen wir?

00:06:26: Wir sind jetzt zweieinhalb Jahre fast unterwegs als noch sehr junges Unternehmen, sind mit zwei Jahren schon Unicorn geworden.

00:06:33: Das heißt ja immer so eine Unte von über einer Milliarde. Und warum? Weil wir mit Vollgas wirklich diese Veränderungen rund um erneuerbare Energien vorantreiben.

00:06:45: Also alles, was klimaneutral ist. wohnen und auch fortbewegen ist, wenn wir rund um E-Mobilität auch das Fortbewegen mit reindenken, dann kümmern wir uns darum, hier CO2 zu

00:06:55: reduzieren und dir eben im klimaneutralen Leben zu helfen. Das vielleicht erstmal ganz ganz grob gesprochen.

00:07:01: Vielleicht nochmal eindeckt konkreter, wie sieht denn so was aus? Also wer kommt zu euch und was ist denn das, was ihr den Menschen, die zu euch kommen oder den

00:07:10: Unternehmen, die zu euch kommen bietet? Genau. verstehen uns wirklich als die Plattform rund um Energietechnologie.

00:07:17: Das heißt, du kommst zu uns im besten Fall, wenn ich es mir wünschen kann, im besten Fall mit einem Eigenheim, mit einem Einfamilienhaus vielleicht, was dir gehört, was du gebaut hast und wo du jetzt sagst, ich möchte klimaneutral

00:07:30: wohnen, also Energie beziehen und auch Wärme beziehen und möchte das eben mit einer PV-Anlage, einer Wärmepumpe und vielleicht auch noch mit einer Wallbox ausstatten, weil ich auch noch ein E-Auto habe.

00:07:43: Das wäre jetzt mal so ganz perfekt gesprochen, wie du zu uns kommst. Und da siehst du schon, warum wir jetzt Energieplattform oder eben so einen One-Stop-Shop gerne so

00:07:51: als eine Beschreibung uns in die Definition geben, denn du bekommst bei uns wirklich alles. Also wir sind klassisch vor zweieinhalb Jahren ganz stark im PV-Geschäft mit Solarpanelen

00:08:00: gestartet, aber haben jetzt das Portfolio eben auch um alle weiteren Geräte ergänzt. Ich sprach gerade schon von Wärmepumpe, von Energiespeichern, von der Wallbox für die

00:08:09: Ladeinfrastruktur. Und du bekommst bei uns auch noch ein Ener heißt eine Intelligenz, und auch noch einen Stromtarif. Und deswegen sagen wir One Stop Shop, weil wir eigentlich für unsere Kunden und Kundinnen wirklich das gesamte Erleben rund um CO2-neutrales Wohnen gestalten.

00:08:26: Seit der deutschen Unternehmen, also deutsche Start-up, Unicorn, gibt es ja ein paar, so viele gar nicht, aber gibt es ja dann halt eben doch einige. Wie würdest du denn mal die Rahmenbedingungen hier in Deutschland umschreiben?

00:08:40: Fühlen es euch leicht? Kriegt ihr den entsprechenden Support oder habt ihr irgendwie Wettbewerbsnachteil gegenüber ausländischen Unternehmen?

00:08:47: Wahrscheinlich ist es jetzt auch hier wieder multikausal zu betrachten. Also grundsätzlich erst mal, was man sagen kann,

00:08:53: wie du es gerade betont hast. Wir haben bewiesen, Innovationskraft geht auch hier und auch aus Deutschland heraus. Und ich glaube, das ist erst mal ganz wichtig, dass wir das Positive und die Hoffnung,

00:09:02: die Möglichkeit darin fokussieren und nicht. Wie es ganz oft eben auch ist, du hast schon gesagt, ich habe selber gegründet, man guckt

00:09:08: sehr schnell ins Ausland, weil vieles regulatorisch leichter ist und einfach schneller umsetzbar ist, aber es geht auch genauso hier, wenn man einen guten Plan hat und dann auch das

00:09:16: richtige Talent bündelt. Und deswegen würde ich sagen, sind die Konditionen, sind die Unterstützungen auch gerade hinsichtlich Startup-Gründungen immer besser geworden in Deutschland, gibt ja auch gerade nochmal

00:09:26: wieder neue Abkommen, da auch weiter Startup-Gründer, Gründerinnen hier auch zu stärken. Was allerdings echt eine Schwierigkeit ist, wenn wir jetzt vor allem in unserem Bereich gucken,

00:09:37: Energiewende und eben auch Technologie rund um Klima und Klimaschutz, dann sehen wir, dass eben gerade wenn es um Produktion geht und am Ende brauchst du eben auch viel Hardware in dem ganzen,

00:09:46: wir sprachen ja schon gerade von PV-Modulen und Co., dann brauchst du sehr aufwendige Produktionsstrecken, Rohstoffabbau hier, der einfach zu wenig immer noch unterstützt wird.

00:09:56: Also gerade als Kontrast, wenn wir uns die fossilen Rohstoffe angucken, wird immer noch unfassbar viel subventioniert. Die Erneuerbaren, da kommen wir jetzt zwar mehr und mehr hin, das ging aber echt schleppend.

00:10:07: Und wir haben uns da infrastrukturell, würde ich sagen, echt so von überreguliert bis fast schon in die Schockstarre reguliert. Und auch gerade so ein paar Dinge, die wir beobachten, jetzt auch rund um Zölle und Co., sind einfach schwierige Diskussionen,

00:10:21: wo ich sage, wir machen es uns als Standort Deutschland, als Innovations- und Wirtschaftskraft nicht besonders einfach. Und trotzdem geht es. Und ich habe auch den Appell hier zu sagen, lasst uns das gemeinsam angehen.

00:10:32: Und wir haben ja auch gesagt, wir holen ja auch in nächstes Jahr die Produktion von unseren PV-Modulen nach Deutschland und eben nicht nur, wie es jetzt ist, mit Rohstoffen

00:10:41: aus Deutschland zu arbeiten, sondern wirklich auch Teile der Produktionsstrecke. Und ich glaube, das ist wichtig. Es geht. Das sollte auch auf jeden Fall verankert sein.

00:10:47: Aber ja, wir sind an vielen Stellen, würde ich sagen, zu wenig mutig. An anderen überregulieren wir und dann wieder bei anderen Dingen.

00:10:58: versuchen wir immer aufgrund der Sicherheit, diesem Sicherheitsbedürfnis alle Strukturen parallel aufrechtzuerhalten. Also ich finde es auch so, das hybride Auto ist fast so ein

00:11:06: schönes Sinnbild dafür, dass wir immer versuchen, statt mal zu sagen, das Einheitsradikal zu tun, versuchen wir alle Hint aufzubauen und im absoluten 100. Sicherheitsfall

00:11:19: auch nochmal was abzusichern, was unglaublich viel Geld kostet. Und das tun wir auch gerade rund um die Erneuerbaren. Wir bauen parallel Welten auf und...

00:11:26: Das kostet uns einfach, das muss uns bewusst sein. Ich sage jetzt auch nicht, ob das gut oder schlecht ist, möchte ich jetzt gerade gar nicht

00:11:32: alleine hier im Raum bewerten, aber uns muss bewusst sein, es macht uns langsamer und es kostet uns mehr als andere, die radikaler auf in dem Fall einfährt, der erneuerbaren

00:11:40: Sätzen. Es hängt ja auch ganz viel ein bisschen mit dem Thema Dezentralisierung und wenn wir jetzt auf unser Stromnetz und Stromtarife blicken und so weiter, was du auch erwähnt hattest,

00:11:50: sind zeitlange viel Förderung, dann irgendwie kaum noch, da sind ja auch einige tatsächlich, wenn wir über... V-Module sprechen etc. sind ja einfach gute Hersteller, auch in den Subventions-Gang aus

00:11:59: Deutschland. Wenn wir jetzt nochmal sprechen über genau diesen Stromtarif und was ist denn aus eurer, aus eurem Blickwinkel dieser Vorteil, ihr auch wieder mehr dezentralisiert zu denken

00:12:11: und hier die Dynamik wieder reinzubringen? Da brichst du jetzt ganz viele wichtige Dinge an, die eigentlich echt zu so einem Paradigmen-Shift führen, wie wir über Stromgewinnung, Erzeugung nachdenken. Weil ich glaube, das kann man

00:12:24: Wenn man ganz groß auf der Metaebene anfängt, kann man ganz klar sagen, durch die erneuerbaren Energien und hier eben ganz klar Wind und Sonne bei uns im Fokus, wird sich komplett die Art und Weise verändern, wie wir über Stromverbrauch und Erzeugung nachdenken.

00:12:38: Weil jetzt ist es ja so, du brauchst irgendwie gerade Elektrizität oder du brauchst Wärme, zack, Schalter an, Kraftwerke hoch. In Zukunft wird es so sein, dass sich unser Verbrauch eher dem Takt der Erzeugung fügt und dann auch dem folgt.

00:12:52: Und das ist ganz wichtig zu verstehen, dass sich das verändert im Vergleich zu jetzt. Was es dafür braucht, ist eben genau wie du sagst, es muss sich in der Infrastruktur und

00:13:02: in dem Nutzungsverhalten von uns Kunden und Kundinnen eine Dynamik und ein Anpassen an die Volatilität ergeben. Und das wird möglich durch Veränderungen, die jetzt gerade, vor allem

00:13:13: im nächsten Jahr auch in Deutschland fokussiert werden. Wir sind da sehr, sehr langsam, wenn wir ins Ausland gucken. Richtung Schweden, Dänemark, aber auch Italien.

00:13:20: Da sind Infrastrukturen schon viel weiter, die diese Dynamik überhaupt möglich machen. Und ein ganz kleines Teil und Puzzleteilen im Ganzen ist der Zähler, den du da im Keller hast.

00:13:30: Da siehst du, wie starr das bei uns ist. Du gehst einmal im Jahr runter, schreibst eine Zählernummer ab und schickst die irgendwie an deinen Stromanbieter. Das ist es, wie wir uns aktuell mit einer Dynamik oder Abrechnung im Strombereich beschäftigen.

00:13:43: Und jetzt hast du gerade schon dynamische Stromtarife angesprochen. Was sich hier verändert in Zukunft ist, dass wir in stündlichen Takt wirklich Abrechnungen möglich machen.

00:13:53: Das nennt sich dann der intelligente Zähler, den wir bald hoffentlich alle in unseren Kellern haben. Und der macht es möglich, dass wir im Stundentakt abrechnen.

00:14:00: Und was dadurch jetzt möglich wird, ist, dass wir eine Dynamik, die am Strommarkt herrscht, die ist schon immer da, die ist auch jetzt da, dass wir die auch preislich abbilden können und davon profitieren können.

00:14:12: Heißt, unsere Kunden und Kundinnen bei 1KOMMA5° können jetzt schon Mit Dynamic Pulse, so heißt der dynamische Stromtarif, können von diesen Preisschwankungen

00:14:19: an der Strombörse, in Leipzig gibt es eine Strombörse, profitieren. Und zwar wie? Immer dann, wenn viel Erneuerbare im System sind, also viel Wind pustet oder gerade viel

00:14:29: Sonne scheint, dann drückt das den Strompreis. Das ist ein Automatismus, der herrscht auch jetzt schon.

00:14:35: Und diese sinkenden Strompreise, die können wir gerade in unseren starren Stromtarifen überhaupt nicht abgreifen. Die können wir aber in Zukunft den Kunden und Kundinnen anbieten.

00:14:45: und somit auch einen sinkenden Strompreis oder manchmal sogar negativen mit anbieten. Nämlich genau, wenn du dann zu dem Zeitfenster Strom an der Strombörse einkaufst.

00:14:54: Und das wird möglich durch Digitalisierung, durch Automatisierung und eben durch diese dynamischen Abrechnungen, gerade diesen Smart-Mieter, diesen intelligenten Zähler, den ich genannt

00:15:03: habe. Und das ist wirklich eine komplett neue Art und Weise, wie wir Strom beziehen im Vergleich zu, was wir gerade gesagt haben. Ich hatte 15 Jahre den gleichen Grünstromanbieter und einmal im Jahr schicke ich einen Zählerstand

00:15:14: rüber. Das bedeutet also, die Vernetzung müsste ja noch weitergehen. Also wenn ich mir jetzt vorstelle, dass mein E-Auto jetzt geladen wird,

00:15:21: müsste das natürlich eben dementsprechend ja auch zu den günstigen Stromzeiten laden, richtig? Exakt. Und das ist genau jetzt das Schöne, wenn du auch gerade von Meike von Dezentralität sprachst,

00:15:34: dass sich in Zukunft die Quellen, die etwas speichern oder aber auch erzeugen, die werden sich komplett dezentraler aufstellen und vernetzen.

00:15:43: Gerade haben wir zentrale Kraftwerke, also wir haben Punkte, an denen große Anbieter ein Kraftwerk laufen haben. Und von diesem zentralen Punkt werden dann über Leitungen Energie zu uns gebracht und verteilt.

00:15:57: Und in Zukunft wird es so sein, dass ein Haushalt oder aber auch dein E-Auto mit einer Speicherbatterie im Auto zu kleinen Partizipatoren in diesem Energienetz werden. Und die müssen natürlich auch klug miteinander vernetzt werden und angesteuert werden.

00:16:12: Und das wird sich komplett verändern. Da werden Ener mit eingreifen und aktiv werden. Bei uns ist das der Heartbeat. Das ist, könnt ihr euch vorstellen, wie ein kleiner Computer.

00:16:22: Der hat eine künstliche Intelligenz drauf, also Algorithmen. Und die werten aus und programmieren und steuern dann automatisiert deine Geräte an.

00:16:31: Und wenn wir jetzt gerade das mal zusammenbringen mit der Strombörse, mit sinkenden Strompreisen. ganz viel Wind weht, wenig Abnahme, weil es dunkel ist, wir haben unsere Häuser nicht beleuchtet,

00:16:43: sondern schlafen alle, dann sinkt der Strompreis ins Negative. Und jetzt würden wir bei dir jetzt dein Auto anschmeißen und den Speicher voll machen, also die Batterie voll machen. Das machst

00:16:53: natürlich nicht du, also musst du keinen Wecker stellen, sondern automatisiert, wie gerade gesagt, der Heartbeat, der schmeißt dann die Anlage an, dein Auto fängt anzuladen und bezieht jetzt Strom

00:17:03: in die Batterie. zu einem negativen Preis heißt, du bekommst sogar Geld in deinen Energiegeldbeutel nach Hause. Und das ist die neue Art und Weise, was wir vorhin gesagt haben mit dein Verbrauch

00:17:12: folgt der Erzeugung. Viel ist da, jetzt springt dein Verbrauch an. Das hättest du sonst nicht gemacht, weil du natürlich schläfst, aber durch eine intelligente digitale Steuerung

00:17:22: wird es in Zukunft möglich. Und das ist eigentlich diese Veränderung am Energiemarkt, die auch dieses Leben von Sonne und Wind oder im Takt von Sonne und Wind möglich macht.

00:17:31: Was ich mich da frage ist, wenn ich jetzt mal so bei uns mit den Handwerkern spreche, also sozusagen ohne zur Miete und bin dementsprechend auch immer wieder angewiesen, dort halt gewisse

00:17:41: Sachen zu tun. Und ich kann mir das jetzt gerade wirklich nur schwer vorstellen, dort halt auch tatsächlich den Schiff zu vollziehen. Ich nehme halt die Herausforderung wahr, dass da ganz viel überhaupt noch nicht digital

00:17:53: gedacht ist. Weder in der Auftragsabwicklung noch in der Rechnungsstellung noch in der Möglichkeit, wie ich halt wieder das Geld überweise. Terminabstimmung und schon gar nicht in den Inhalten.

00:18:04: Also wenn ich da halt nur wie sage, okay, ich will das irgendwie an in irgendeiner Form, an irgendeine Form der Intelligenz anschließen, gucke ich da halt in sehr große Augen.

00:18:13: Aber da passiert halt auch nichts. Also da habe ich halt das Gefühl, da wird die Gastherme angeschlossen, so wie die vor 20 Jahren angeschlossen wurde und dann ab und zu mal gereinigt.

00:18:22: Siehst du da auch eine Herausforderung? Wie wollt ihr denn das überhaupt stimmen? Da sprichst du was ganz, ganz Wichtiges an und eigentlich so ein bisschen unseren Startpunkt.

00:18:29: Warum  1KOMMA5° gegründet worden ist und mit einem 3-Kapitel-Masterplan sozusagen auch vorangeht jeden Tag. Kapitel 1 des Masterplans ist nämlich genau das, was du gerade beschreibst.

00:18:41: Also wir haben am Markt gesehen, technologisch ist eigentlich alles da. Verstanden haben wir irgendwie auch, dass wir diese Energiewende brauchen.

00:18:48: Wo ist jetzt das Bottleneck? Und genau wie du gerade beschreibst, vor allem ein Stellhebel in dem Ganzen sind diese sehr fragmentierten kleinen Betriebe, die sehr traditionell...

00:18:58: handwerklich vorangehen und eben, genau wie du sagst, noch nicht digitalisiert sind oder waren. Und da haben wir begonnen und haben deswegen auch eine Unternehmensgruppe gebaut.

00:19:07: Also  1KOMMA5° ist eigentlich eine Unternehmensgruppe. Wir sind jetzt inzwischen auch schon an 68 Standorten bis nach Australien hin aktiv und haben in Deutschland sehr, sehr viele

00:19:17: Meisterbetriebe vor Ort bei dir. Und das macht uns auch ein bisschen besonders. Also ich schicke dir jetzt nicht aus Hamburg hier irgendwie eine Truppe vorbei, weil du bei

00:19:24: uns einen Auftrag gestartet hast. sondern du hast immer auch den Meister und die Meisterin vor Ort, mit denen wir eben zusammen in der Gruppe zusammenwirken. Und die haben wir komplett digitalisiert. Also jeder, der in unserer Gruppe mit dabei ist, hat verstanden, wir müssen gemeinsam Synergien schaffen,

00:19:39: wenn es auch um Bestellen, um Logistik geht. Dadurch können wir unseren Kunden und Kundinnen ja viel günstige Preise auch anbieten durch Großbestellung.

00:19:47: Das ist ja auch nicht möglich, wenn ein Kleinstbetrieb mal zehn Wärmepumpen bestellt. Also wir haben eine ganz andere Durchschlagkraft auch auf die Hersteller.

00:19:55: und sind auch selber Hersteller geworden. Das war im Betrieb ja vorher auch und für den auch gar nicht denkbar. Und richtig, wir haben Digitalisierung vor Ort auch durchgezogen mit einem gemeinsamen CRM-Tool,

00:20:05: mit Logi wie du gerade gesagt hast, mit einem Auftragsplan, aber auch einem Auftrag einstellen bei dem Kunden und einer Terminvereinbarung.

00:20:15: Und so sind wir bis hin zu am Ende Social Media, wo wir dann natürlich auch die Produkte und die Botschaften und die Bildungsangebote auch platzieren können.

00:20:23: sind wir gemeinsam digital geworden. Und das ist genau dieser One-Stop-Shop in Kapitel Nummer eins, von dem ich auch einleitend sprach, den wir hier integriert haben.

00:20:31: Und das Besondere ist, die ganze Wertschöpfungskette wurde integriert. Also von Herstellung, da wir produzieren ja eben auch die eigenen PV-Module, bis hinten zu dem Lifecycle bei dir vor Ort,

00:20:41: wo du auch immer wieder den Meister, die Meisterin hast, der vorbeikommt oder die vorbeikommt, wenn du ein Problem hast, das ist wirklich komplett integriert und digitalisiert worden.

00:20:49: Und dann, wie du auch gerade schon gesagt hast, bis hin zu eine Intelligenz, die wir bei dir zu Hause verbauen.

00:20:54: Also wir verbauen auch keine einfach nur dummen Geräte. Ja, nur ein PV-Modul auf deinem Dach, muss ich ganz ehrlich sagen, ist mal nett,

00:21:02: aber es auch einfach bleibt eine dumme PV-Anlage. Richtig intelligent wird es erst, wenn sie mit deinem Gesamtsystem spricht,

00:21:08: mit der Wärmepumpe spricht und eben automatisiert angesteuert wird. Wie wir es gerade an dem Beispiel der Wallbox und des Ladens hatten deines Autos,

00:21:16: ist es ganz wichtig, dass diese Produkte intelligent werden. Und das erzielen wir eben nur durch Digitalisierung.

00:21:22: Durch diese Technologie, die jetzt so weit und so gereift ist, jetzt gerade natürlich auch durch die Vorsprünge rund um künstliche Intelligenzen in den letzten Jahren, sind wir so weit, dass wir auch überzeugt sind, wir können zu 100 Prozent von Wind und Sonne leben.

00:21:35: Toll zu hören, wie ganzheitlich sozusagen und in all den Facetten ihr es auch aufgezogen hat, was wahrscheinlich gar nicht anders dann geht, um diese Heterogenität an unterschiedlichen Betrieben, Menschen etc., die ich eben auch brauche, da zu verbinden.

00:21:50: Du hast ganz eingehend gesagt, dass euer Wunschszenario das Einfamilienhaus ist. Das schreit ja für mich sehr nach privatem Eigentum.

00:21:58: Ist es auch so, dass es für Firmen interessant sein könnte, allgemein, die auch Grundstücke besitzen? Und wie ist es, Nils hat es ja gerade zumindest aus einem persönlichen Schmerz gesprochen,

00:22:08: wie ist es denn, wenn ich jetzt Mieter, Mieterin bin, habt ihr da auch schon irgendwie Gedanken? Oder ist es natürlich schwer, weil am Ende muss natürlich der entscheiden oder wird der entscheiden dürfen?

00:22:19: dem das Gebäude gehört. Aber beschäftigt ihr euch damit auch schon? Also erstmal ganz wichtig, wie du gerade sagst, also wir haben ganz klassisch begonnen,

00:22:26: weil am Ende, wir sind zweieinhalb Jahre alt, wir müssen echt gucken, wo sind wir wirksam. Weil die Ressourcen sind limitiert, das ist jetzt vielleicht anders als ein Stadtwerk oder ein großes Unternehmen.

00:22:36: Wir müssen sehr gezielt und fokussiert gucken, wo bringen wir unsere Ressourcen auch ein und wo sind wir wirksam. Und die höchste Wirksamkeit war einfach jetzt am ersten Schritt.

00:22:44: beim Einfamilienhaus, genau wie du sagst, weil wir da den Entscheidenden vor Ort haben und sofort loslegen können. Sind aber auch mehr und mehr jetzt in Quartierslösungen

00:22:52: reingegangen. Wir haben auch schon Mehrparteienhäuser, also Lernende auch Schritt für Schritt. Und du sprachst was Wichtiges an. Wir haben die Commercial Unit auch aufgebaut, jetzt seit

00:23:01: einem halben Jahr und werden da größer und wachsen da gerade. Im ersten Schritt richten wir uns sehr stark an KMU, also so Mittelstand und Kleinstunternehmen, die große Lagerhallen

00:23:10: haben, Bauernhöfe, Landwirte, all sowas. und sind da auch schon immer mehr gerade im Ausbau und im Lernen von Großprojekten. Und das macht Spaß, weil wir da natürlich auch nochmal eine ganz andere Zielgruppe ansprechen können,

00:23:23: genau wie du es gerade betontest. Wenn wir jetzt so mit Blick auf irgendwo, ich habe eine Mietswohnung in der Innenstadt, ja ich selber hier so, wir sitzen in Hamburg in der Innenstadt, was können wir da tun?

00:23:34: Da haben wir zwei Antworten drauf. Zum einen möchte ich erstmal jeden und jede motivieren. immer, wenn wir über unseren Namen  1KOMMA5° noch mal nachdenken, auch zu gucken, was kann

00:23:43: denn mein persönliches 1,5 Grad Klimaziel sein? Und dann muss es jetzt auch nicht immer Wärmepumpe, PV-Anlage, Wallbox sein, E-Mobilität, sondern es kann auch heißen, ich fahre mal

00:23:52: öfter mit dem Fahrrad oder ich mache was ganz kleines anderes oder ich denke über Plastik nach oder was auch immer. Also da möchten wir auch immer jeden motivieren zu

00:24:00: sagen, nicht einfach A. jetzt gar nichts tun, weil ich irgendwie sage, ich kann jetzt halt nicht die große Gesamtlösung mit 1,5 Grad bauen, sondern dann vielleicht zu gucken, was ist mein

00:24:08: kleiner Beitrag. Das ist Antwort Nummer eins. Und die zweite Antwort, wir sind dran mit dem dynamischen Stromtarif, über den wir gerade sprachen, dynamic pulse,

00:24:16: wer bei uns heißt, wollen wir nächstes Jahr auch mehr und mehr die breite Masse ansteuern und sagen, auch wenn du mit uns nicht PV und Wärmepumpe verbauen kannst,

00:24:24: kannst du einen dynamischen Tarif kaufen, partizipieren und eben auch hier vom günstigsten und saubersten Strom partizipieren.

00:24:31: Und da sind wir stolz dran, dran zu arbeiten. Aber ja, gerade heute, zum aktuellen Zeitpunkt,

00:24:36: ist immer noch mein Traumkunde und meine Traumkunden am liebsten jemand, der ein Eigenheim hat und mit uns das Energieprojekt alleine entscheidet.

00:24:44: Wenn man mal so ein bisschen rausschaut aus Deutschland, wir hatten das ja vorhin im anderen Kontext halt schon mal kurz gestriffen,

00:24:51: wie machen es denn die anderen? Also sind da irgendwie andere Länder weiter? Oder habt ihr da halt in irgendwie Kooperation beziehungsweise...

00:24:58: was ihr auch von einander lernen könnt. Ja, das ist das große Glück und die Schönheit, dass wir, wie ich schon gesagt habe, ja auch weltweit aktiv sind und gerade, wie du sagst, der Blick ins ganz nahe Nachbars-Ausland sozusagen,

00:25:10: der reicht schon. Also gerade wenn wir uns Schweden und Dänemark angucken, für die ist das gerade diese Dynamik, über die wir sprachen, dynamische Sturmtarife ist Gang und Gebe, die sind da so weit.

00:25:19: Gerade auch was intelligente Zähler angeht, das gehört schon lange zum Grundstock eines Haushalts. Da sind wir wirklich. unglaublich langsam. Also wir sind jetzt so bei 1% Rollout-Rate beim Smart Mieter und Italien,

00:25:32: Dänemark sind das schon bei 100%. Also da können wir ganz viel vom Ausland lernen. Deswegen sind wir froh, dass wir dort eben auch aktiv sind mit unseren Betrieben, denn so können wir immer wieder

00:25:40: auch gucken, was sind denn so gut bewährte Dinge, Musterprozesse, die wir übertragen, die wir kopieren. Man muss ja nicht die Raketenwissenschaft jedes Mal neu erfinden.

00:25:49: Und gerade Schweden ist ein Paradebeispiel. wie Dynamik funktionieren kann. Und zwar haben wir da jetzt auch im letzten Monat

00:25:58: auch verkündet, dass unsere Kunden und Kundinnen in Schweden sogar schon noch einen Schritt weiter sind, als über den wir heute sprachen, nämlich über diese

00:26:06: Vernetzung mit dem Strommarkt. Wir haben ja vorhin gerade gesagt, da ist eine Strombörse in Leipzig und man kann partizipieren von schwankenden,

00:26:13: fluktuierenden Strompreisen. Und der nächste Schritt darüber hinaus ist dann sogar die Vernetzung mit dem Energienetz. Also wirklich dem Energienetz zu helfen.

00:26:22: stabil zu bleiben. Da muss man vielleicht noch einen kleinen Zusatz einschieben. Ich weiß nicht, ob es jedem und jeder bewusst ist, dass wir ein Netz haben,

00:26:31: was auf 50 Hertz laufen muss. Also wir müssen immer eine Stabilität bei 50 Hertz halten, damit wir keine Blackouts haben. Und da wird viel Geld rein investiert.

00:26:39: Und da arbeiten sehr viele Provider und auch Menschen dran, kluge Köpfe, dass diese Stabilität bleibt. Aktuell ist das bestimmten Gruppen zugeteilt,

00:26:48: diese Aktivität. Und in Zukunft werden eben auch Haushalte. oder auch dein E-Auto als eine rollende Powerbank sozusagen,

00:26:55: werden da mitpartizipieren, um dieses Netz auf 50 Grad stabil zu halten. Und das wird belohnt. Und in Schweden sehen wir das schon, also zum Beispiel mal so einen Augustmonat rausgepickt,

00:27:05: da wurden oder partizipierten unsere Kunden mit über 500 Euro, also sie haben 500 Euro in ihre Pockets bekommen, weil sie eben dieser Grid-Stabilität helfen.

00:27:14: Und jetzt sieht man, wenn wir diese NEXT-Episode sozusagen noch erreichen, dass sich so ein System bei dir zu Hause zu 100 Prozent lohnt, weil du wirklich davon

00:27:24: profitieren kannst und wirklich noch Geld verdienst, wenn du den Wechsel auf erneuerbare Energien schaffst und mitmachst. Und das wird kommen, das wird auch in Deutschland kommen, das ist so sicher wie das Arm in der

00:27:35: Kirche, nur wir haben noch ein paar Schritte gemeinsam zu machen. Und wie ihr natürlich zurecht sagt, auch hier wieder beginnen wir bei einem Haushalt,

00:27:43: der im besten Fall in einem Einfamilienhaus ist. also eine Gesamteinlage, ein Gesamtenergiesystem verbaut hat.

00:27:49: Und trotzdem denken wir auch weiter und irgendwann wird es auch jede Mietswohnung und ja, Familie sein, die irgendwo in der Mietswohnung Hamburger Schanze wohnt oder so.

00:27:57: Wenn wir also diese Worte Paradigmenwechsel, irgendwie disruptiv da reingehen in eine Branche und so, das ist ja, schwingt ja auch mal mit, dass es vielleicht nicht alle toll finden,

00:28:08: die gerade aktuell partizipieren in dieser Branche. Ist das, also wie nehmen euch denn Energieversorger, Anlagenhersteller wahr?

00:28:20: Also bekommt ihr da Feedback? Ist das was Offenes? Ist das willkommen oder das Gegenteil? Also kannst du uns da ein bisschen was erzählen?

00:28:29: Ich finde das total spannend. Die bekommen große Angst vor unserer Geschönigkeit. Nein, also muss man auch wieder total differenziert betrachten.

00:28:37: Also erst mal ganz groß gesprochen. mit all denen, mit denen wir arbeiten, auch unser direkter Wettbewerb und da gibt es ja auch noch gute andere Unternehmen, die da aktiv sind. Wir arbeiten ja erst mal alle an der gleichen großen Vision,

00:28:51: nämlich der Wechsel auf 100 Prozent Erneuerbare. Wenn man jetzt da sagt, wer sind jetzt da die Gegner und du sprachst gerade von denen, die davon profitieren aktuell, von Systemstrukturen, die wir

00:29:00: Jahrzehnte aufgebaut und auch stabil gehalten haben, dann sind das ja vor allem alle die, die ihr Hauptgeld mit fossilen Brennstoffen verdienen, gewinnen und so weiter.

00:29:09: Und die finden das natürlich jetzt am ersten Schritt grundsätzlich nicht so gut, weil wir natürlich sehr radikal ihre stabile Säule anbohren oder ansägen, wie auch immer das sagen oder nennen mags. Trotzdem sehen wir auch bei einem Anbieter wie Shell und so weiter, die gehen ja auch den Wechsel und den Wandel.

00:29:25: Nur für die ist es natürlich sehr schwierig, weil die müssen einen riesen Gesamtapparat transformieren, während wir neu gestartet sind und unser Geschäftsmodell auf diesem neuen Ansatz aufbauen dürfen und durften. Das ist natürlich der große Vorteil. Deswegen ja, bekommt man an vielen Stellen Angst vor der Geschwindigkeit und guckt natürlich auch so ein bisschen neidisch dahingehend, dass wir uns so stark fokussieren können.

00:29:46: Weil wir jetzt mal gesprochen, ich war letztens auf einer Konferenz mit Stadtwerken, die haben die gleiche Vision wie wir. Die sprechen auch genau von diesem Haus, was wir jetzt gerade hier gemeinsam gezeichnet haben, mit so einem Ener wie ich es hier mit Hart mit geschildert habe,

00:30:00: mit dieser Intelligenz und dann diese Steuerung mit dem Strommarkt und mit dem Energienetz. Das ist genau deren Vision. kämpfen aber damit, dass sie von Beginn an jeden und jede glücklich machen müssen

00:30:10: und bekommen dann natürlich viel Gegenwind, wenn man jetzt auf einmal nur eine Lösung für eine kleine Gruppe, einen Puzzleteil anbietet.

00:30:17: Da haben wir einen großen Vorteil, dass wir anders starten dürfen und dann eher ausweiten und nicht von Beginn an gleich sagen, wir machen die Eierlegendewollmilchsau für alle möglich.

00:30:25: Das ist so ein bisschen der Ansatz, der uns zugute kommt und der uns einfach radikal schnell werden lässt. Und das macht natürlich Angst, muss man ganz ehrlich sagen.

00:30:33: Da bekommen wir auch nicht immer nur Beifall und Applaus. Am Ende arbeiten aber all die, die bei uns mit im Boot sitzen, also auch, wenn du gerade

00:30:39: von Herstellern sprachst, die sitzen ja mit uns im gleichen Boot und verstehen diesen Ansatz dieses offenen, auch partneragnostischen Ökosystems, verstehen alle und da wollen

00:30:48: alle hinarbeiten. Und deswegen sehen wir ja auch, wir haben über 15 Partner schon in unserem Portfolio, die sind alle kompatibel mit Hardbeat ansteuerbar.

00:30:55: Also die Offenheit und dieses Ökosystemdenken, das ist wirklich da in der Branche. Und alleine schafft sowieso keiner, auch wir nicht.

00:31:03: Das ist, glaube ich, ganz wichtig zu sagen. Und diese Offenheit erlebe ich überall, also auch egal auf welchen Events wir waren,

00:31:08: jetzt auch gerade zuletzt sogar mit dem Staatssekretär aus dem Ministerium rund um Wirtschaft und Klima. Die sind alle unglaublich offen. Also, dass ich da sitzen darf als Start-up ist so neuartig

00:31:19: und dass wir da mal auf den Putz hauen dürfen und das auch gehört wird und dann auch gemeinsam in den Dialog gestartet wird, ist wirklich neuartig in der Branche.

00:31:26: Und das macht mir ganz viel Mut, auch wenn wir trotzdem noch in der Realisierung natürlich auch noch einen Weg zu gehen haben. Ja, da drücke ich euch auf alle Fälle die Daumen.

00:31:34: Echt spannend, so diesen Plattform-Ansatz halt auf der Ebene halt irgendwie auch zu treiben. Gerade halt irgendwie auch mit der Integration in die ganzen Gewerke rein und so.

00:31:44: Stellt mich echt heraus von und vor. Hast du denn noch einen Appell, den du loswerden willst? Ja, also einen Mini-Appell habe ich ja schon mal so mitgegeben.

00:31:52: Vielleicht kann der Jahreswechsel ja auch nochmal so eine Motivation sein, übers eigene, kleine, persönliche Klimaziel nachzudenken.

00:31:59: Mein größerer Appell wäre aber eigentlich, dass wir grundsätzlich dieses ganze Narrativ rund um den Klimawandel, um die Energiewende

00:32:07: gemeinsam mit Hoffnung und mit Positivität aufladen. Das ist ein Weg. Ich weiß, das ist jetzt ein großer Appell.

00:32:13: Aber was ich halt immer noch gerade erlebe, ist, dass dieses ganze Narrativ sehr angstbehaftet ist, auch immer noch so wie unsexy ist, einfach Energiewende.

00:32:23: Und deswegen greifen wir ja da gerade auch an mit einer frischen neuen Marke, mit einem Aufladen von, hey, das Ganze kann modern sein, das kann Spaß machen.

00:32:30: Und auch Handwerk hat genauso viel Wert darin, wie ich bin Student und habe danach irgendwo bei den großen Big Force eine Unte gestartet.

00:32:39: Handwerk ist so wichtig und wir müssen es gesellschaftlich wieder aufladen mit einer Positivität. Und das wäre so ein bisschen mein Appell eigentlich an uns als Gesellschaft, dass wir sagen, wir

00:32:48: können das nur gemeinsam schaffen mit auch einer Diversität in dem Ganzen. Also an der Diversität meine ich, Handwerk wieder aufladen als einen Stellenwert oder

00:32:55: eine Berufsgruppe, die wertvoll ist. und die genauso viel Wert hat wie alle anderen, die da drin wirken in der Gesellschaft. Und das wäre für mich so ein Appell an uns alle.

00:33:05: Das ist ein großer Appell, ich weiß, aber der ist unglaublich wichtig, weil wir haben da echt so ein bisschen was geschaffen,

00:33:11: was es einfach schwierig macht, auch den Mut zu haben zu sagen, ich gründe in dieser Branche, ich bin Meisterin und mache einen Meisterbetrieb auf.

00:33:18: Und ich kann nur jedem sagen, jetzt gerade wenn man das auch so beobachtet, wohin Geld fließt, ist ja auch immer ein guter Indikator, um zu gucken, wo geht was ab, wo bewegt sich was.

00:33:27: Wir haben es ja als Unicorn auch vorgemacht. Die Energiebranche wird in den nächsten Jahrzehnten, würde ich mal fast sagen, das Feld sein,

00:33:35: wo ganz viel Innovation entsteht, ganz viel Geld hinfließt und man unglaublich viele coole Gründungsmomente schaffen kann. Und gerade für junges Talent, würde ich sagen, schaut da unbedingt hin.

00:33:46: Da geht viel ab. Sophia, vielen Dank für deine Zeit. Die tolle Information, die du uns gegeben hast.

00:33:53: Und glaube ich wirklich sehr. Du schaffst das wirklich, diese Komplexität super runterzubrechen. Ich glaube, das hilft total, sich überhaupt diesen Thema mal stellen zu wollen.

00:34:02: Ganz allgemein als Person und sicherlich auch vielen, die ein Eigenheim besitzen. Deswegen vielen lieben Dank auch für den Appell und dass ihr die Zeit genommen habt.

00:34:10: Ja, danke, dass ich da sein durfte. Genau wie ihr sagt, das ist komplexes Thema. Deswegen müssen wir da alle uns gemeinsam helfen, gute Geschichten zu erzählen

00:34:19: und eben auch viel zu bilden und aufzuklären. Das ist auch ein großer... großer Ansatz und eine Motivation, die wir haben.

00:34:25: Deswegen vielen Dank, dass ich bei euch sein durfte und fürs Gespräch.

00:34:34: Meike, wir hatten Sophia zu Gast. Was nimmst du mit? Ich finde das ja so spannend. Also, als ob ich kurz ein bisschen...

00:34:41: Also, ich habe mich mal auch so im Studium... Ich habe mal ein Praktikum bei der Stadt Stuttgart im Umweltschutz gemacht

00:34:49: und dann da auch mal eine Bachelorarbeit geschrieben und so. Und bin da irgendwie so mit dem Thema auch Politik.

00:34:54: Und was kann irgendwie eine Stadt auch machen zur Förderung, damit irgendwie Gebäudeeigentümer sich Gedanken über Sanierung machen, etc.

00:35:02: Also bin da so ein bisschen irgendwie so reingekommen. Und damals war dieses ganze EEG-Novelle auch so ein bisschen Thema und so.

00:35:08: Und ich habe mich da mal so ein bisschen reingedrillt und es ist einfach so interessant tatsächlich, was da auch dieses

00:35:16: Netz stabil halten und mit diesen Schwankungen. Und man darf ja auch keinen Strom sozusagen verbrennen.

00:35:22: Das ist ja nicht erlaubt. Du darfst nicht, was irgendwie erzeugt wurde an Energie, darfst du nicht einfach sagen, komm weg damit.

00:35:28: Also es ist ja, ich finde es total interessant und ich finde es geil. dass jetzt dieser Umschwung kommt und einfach Menschen, Firmen, Beteiligte diese Komplexität mal runterbringen und wirklich mal dieses Doing gehen.

00:35:41: Und natürlich nochmal ganz, ganz spannend fand ich jetzt am Ende nochmal von Sophia dieses Thema natürlich Follow the Money so ein bisschen. Also wo gehen auch die Investitionen hin? Wo werden Dinge passieren?

00:35:52: Und erstmal freut es mich als Bürgerin tatsächlich zu hören, dass es hier weitergeht und dass hier jetzt die Innovation auch wirklich kommt und wir... da unabhängig werden, sowohl von fossilen Rohstoffen als auch eben von anderen Ländern etc.

00:36:07: Ja, ich finde auch, finde es total interessant, weil aktuell, wenn ich das jetzt so höre in meinem Umkreis, Menschen, die sich aktuell mit Wärmepumpe beschäftigen, Wärmepumpe in Kombination mit Solar,

00:36:20: das Ganze halt vielleicht auch noch mit Wallbox, Elektromobilität, ist es halt wirklich ein Nerdkram. Man muss halt dann irgendwie meistens sind das Menschen die wirkliche Passion dafür haben, sich da richtig rein denken.

00:36:33: Und das ist ja auch toll und das macht ja auch Spaß, so was halt irgendwie zu tun. Aber das hat in der Regel halt eben noch nicht den Stand, dass das wirklich in großer Stückzahl richtig ausgerollt werden kann.

00:36:47: Und dafür muss es eben einfach werden. Und das ist ja eben genau bei dieser Herausforderung, dass es eben ein komplexes Thema ist. weil jedes Haus ist anders, überall steht die Sonne anders,

00:36:59: jeder ist anders angeschlossen, jeder hat andere Bedarfe halt in Bezug auf Heizung und so weiter. Also es braucht eine hohe Individualität,

00:37:07: aber gleichzeitig ist es halt ja nur wie eine komplexere Herausforderung. Und das Ganze eben zu managen, integriert zu managen,

00:37:16: da muss es eben einfache Lösungen vergeben und deswegen begrüße ich das sehr, dass es da eben Unternehmen gibt, die da vorangehen, eben auch

00:37:25: Kleidere Unternehmen gibt die die Großen mal tackeln, also jetzt mit 1,5 Grad, die die großen Energieversorger mal ein bisschen auf Trab bringen.

00:37:32: Und insofern drücke ich denen da auf alle Fälle sehr die Daumen. Und gleichzeitig eben auch diese Narrative aufzubrechen.

00:37:41: Das funktioniert ja alles nicht bei uns, weil unsere Netze sind ja nicht groß genug und alles wird den Bach runtergehen und es wird dunkel in Deutschland und so weiter.

00:37:50: Und sofort. Also da halt auch einfach mal ein bisschen Realismus dagegen zu stellen, einfach zu sagen, okay, das geht alles. Und es ist gleichzeitig halt irgendwie auch noch für die

00:37:59: für die Menschen, die es nutzen, günstiger als dieser Standardtarif. Also das ist halt auf alle Fälle gibt das Hoffnung.

00:38:08: Ja, absolut. Und ich meine, das ist gerade so ein bisschen eingedeutet. Ich glaube, wenn man jetzt in die jüngste Vergangenheit

00:38:13: hier gerade in Deutschland schaut, hat vielleicht das ein oder andere Medium, das gewisse. Aussagen stummf reproduziert hat, nicht geholfen.

00:38:22: Und das war ja auch oftmals einfach auch nicht die Wahrheit, die da irgendwie einfach verbreitet wurde.

00:38:28: Und das ist auch irgendwie teilweise frustrierend auch als Bürgerin. Aber wir sind frohe Dinge und wollen jetzt nicht Sophia's so optimistischen Abhälterwände

00:38:41: wieder kaputt machen hier. Deswegen war das wieder eine sehr spannende und aufschlusswerte Folge. Ich freue mich auf die Nächsten jetzt. Ich dich auch.

00:38:50: Bis dann.