Künstliche Intelligenz im Einsatz gegen Lebensmittelverschwendung | mit Anastasia von KITRO

Shownotes

Unsere Learnings aus der Folge:

  • In Deutschland werden pro Kopf jährlich 78 kg essbare Lebensmittel weggeworfen.
  • Buffets bieten in der Hotellerie einen großen Hebel, um Lebensmittelverschwendung zu vermeiden.
  • Die Analyse von Lebensmittelabfällen kann innerhalb weniger Wochen Wirkung zeigen und erweist sich auch ökonomisch als sinnvoll, dank der Kosteneinsparungen.

Gliederung der Folge:

  • Der Status Quo von Lebensmittelverschwendung in Deutschland (04:57)
  • Die Hebel beim Food Waste (06:23)
  • Das Vorgehen bei KITRO (07:50)
  • Der ökonomische Vorteil von Food Waste Vermeidung (09:20)
  • Weitere Hebel beim Food Waste (11:52)
  • KI im Einsatz gegen Food Waste (14:18)
  • Nachhaltigkeit in der Schweiz (16:25)
  • Anastasias Tipps für Impact-Start-Ups (19:25)

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PHAT CONSULTING 040 - 226 383 100, moin@ceo2neutral.de

Viel Spaß bei der 129. Folge von CEO2-neutral!

Musik: Michael Ahlers, Scribbles: Michael Kutzia

Transkript anzeigen

00:00:00: [Musik]

00:00:19: Moin und herzlich willkommen zu unserem Podcast CO2 Neutral. Wir begrüßen

00:00:23: euch wie immer zu unserem Austausch mit spannenden Gästen dazu, wie

00:00:26: Unternehmen, Unternehmer, Unternehmerinnen, Mitarbeiter, Mitarbeiterinnen

00:00:29: sich der Reise anschließen können zu einem nachhaltigeren Unternehmen, also

00:00:33: ökologisch und sozial. Wir befinden uns mit unserer Firma PHAT CONSULTING seit

00:00:37: einigen Jahren auf der Reise und dabei nehmen wir euch wie immer mit, denn

00:00:42: wir glauben fest daran, dass der Mende ja alle braucht und alle mitmachen

00:00:46: müssen, wenn wir dort den großen Change hinkriegen wollen.

00:00:50: Wir, das sind wir immer Meike und ich. Meike, wie geht's dir? Guten Morgen.

00:00:53: Moin, Nils. Ja, wir geht's sehr gut. Wir hatten es gerade auch schon so im

00:00:57: Vormsprech geplenkel. Wir sind ja immer Meike, der geprägt ist von Feiertagen und

00:01:02: ich freue mich natürlich irgendwie über kurze Wochen, man war aber

00:01:05: genug zu tun für fünf Tage, aber das Wetter ist gut, deswegen ist

00:01:10: eigentlich alles super und bei dir? Ja, bei mir auch gut. Ich hatte heute

00:01:13: morgen gleich so einen Termin verpeilt und musste dann halt dann dann mit

00:01:17: so einer MIA einmal quer durch die Stadt und so weiter und so fort. Das war so

00:01:21: ein bisschen Blutdruck hoch, aber jetzt bin ich wieder in meiner Mitte und freue

00:01:27: mich halt auf unseren Gast, wen haben wir denn zur Besuchautöne? Anastasia Hofmann

00:01:32: ist hier, Anastasia, du bist von KITRO hier und ihr kümmert euch darum, dass

00:01:36: Unternehmen wie Kantine, Großküchen und so weiter weniger Lebensmittel

00:01:40: verschwenden. Das Thema Lebensmittelverschwendung ist ja auch bei uns

00:01:43: sehr präsent, nicht nur den Medien findet es immer wieder statt und auch

00:01:47: eigentlich der Gang in den Supermarkt oder auch die eigenen Reste beim Mittagessen

00:01:50: in der Kantine zeigen ja eindrücklich, dass es hier Handlungsbedarf gibt und

00:01:55: auch in den SDGs findet das Thema mittlerweile ja Platz, sodass sogar in

00:01:58: der EU bis 2030 Food Waste halbiert werden soll, bin ich auch mal gespannt, wie

00:02:03: das klappen soll. Anastasia, du kommst ursprünglich aus der

00:02:06: Hotellerie und hast dort jahrelang die Dimensionen von Lebensmittelverschwendung

00:02:10: gesehen, bevor du nun gemeinsam mit deinem Team eine Geschäftsidee daraus

00:02:13: entwickelt hast und wir sind sehr gespannt welche Lösungen du da uns heute

00:02:17: erklären müsst, mitgebracht hast. Schön, dass du hier bist. Wie geht es dir, Anastasia?

00:02:21: Hallo, ja danke, mir geht es auch sehr gut.

00:02:23: Ich genieße auch bis Mai, Wette. Und ja, ich würde sagen diese vier

00:02:29: Tageswochen, momentan mit den Feiertagen, ist auch in der Schweiz so. Also...

00:02:33: Nee, cool, danke für die Einladung.

00:02:36: Ja, wir beginnen ja mit der Frage, wie du eigentlich zum Thema

00:02:40: Nachhaltigkeit gekommen bist. Wie war denn das bei dir? Warst du, würdest du sagen,

00:02:44: okay, das war schon in der Grundschule so oder ist es irgendwann passiert?

00:02:49: Also in der Grundschule, ich glaube, ich bin halt auf dem Land aufgewachsen in der

00:02:53: Schweiz und da ist es sowieso, also das ist so ein bisschen wie ich aufgewachsen

00:02:57: bin. Also wir hatten da schon immer, meine Mutter hat immer sehr viel Wert drauf

00:03:01: gelegen, dass man regional, saisonal ist, wir hatten auch einen Garten, selber Gemüse

00:03:04: angebaut und so weiter. Also es war eigentlich schon ein Teil der Erziehung

00:03:08: in dem Sinne, aber es ist nicht sehr stark bewusst und dann, also wirklich

00:03:13: diese Bewusstsein ist schon viel später gekommen, würde ich sagen. Und jetzt

00:03:17: vor allem, wenn ich mich jetzt daran erinnere an Food waste, wie das kam,

00:03:22: das war wirklich das erste Mal, als ich ein Praktikum in einem Hotel gemacht habe.

00:03:25: Ich habe da eigentlich am Frontoffice gearbeitet, aber da macht man dann so

00:03:30: Cross-Training, so man auch in die verschiedenen Departments reinschaut und

00:03:33: da habe ich bei einem Bankett ausgeworfen und danach war mein Job, nach dem

00:03:37: Bankett, halt wirklich diese Häppchen wegzuschmeißen. Und da bin ich das erste

00:03:42: Mal so und wir sind wirklich auf große Mengen an Food waste gestoßen, wo ich

00:03:45: so dachte, okay, das geht eigentlich gar nicht, dass man da jetzt nach so einem

00:03:49: Bankett eine halbe Stunde Häppchen wegschmeißt. Eigentlich darf das Hotel

00:03:53: das ja auch nicht mit den Mitarbeitern mitgeben, das passiert natürlich dann

00:03:56: manchmal trotzdem, was ja auch voll okay ist, finde ich, aber generell dürfen,

00:04:01: zieht es nicht. Und ja, so bin ich eigentlich dann wirklich das erste Mal auf

00:04:06: das Thema gestoßen, danach habe ich an der Hotelfachschule studiert in

00:04:10: Busan und die Naomi kennengelernt, die ist jetzt heute meine Geschäftskartnerin

00:04:14: auch und eine gute Freundin. Da haben wir dann uns auch noch mal unterhalten

00:04:19: über das Thema, weil wir zusammen in ein paar Vekomen Miami gemacht haben und die

00:04:24: USA ist ja doch noch mal krass, wenn es jetzt die Portiongrößen, wenn man die

00:04:27: anschaut, verglichen auch mit der Schweiz, das sind sie jetzt sehr großzügig und so ist

00:04:32: das Thema eigentlich dann immer mehr und mehr aufgekommen, bis Naomi und ich dann

00:04:37: auch die Idee hatten, hey, Food Waste zu messen, müsste man mal anfangen, weil

00:04:40: man findet gar keine Daten dazu. Bevor wir noch mal konkreter auf euch eingehen,

00:04:46: jetzt hast du so ein bisschen erzählt aus seinen Erfahrungen, Schweiz, USA, kannst

00:04:51: du es noch mal so ein bisschen abholen, wie ist denn so die aktuelle Situation, wenn

00:04:54: wir über Lebensmittelverschwendung sprechen? Ja klar, also es ist ein

00:04:58: riesen Thema, weltweit sind es ungefähr 1,3 Milliarden Tonnen pro Jahr, die

00:05:04: entsorgt werden und wenn man sich jetzt Deutschland anschaut, schätzt das

00:05:07: Bundesamt für die Ernährung und Landwirtschaft die Gesamtmenge an

00:05:11: Food Waste auf knapp 11 Millionen Tonnen und ich habe jetzt da die Daten eben für

00:05:16: Deutschland angeschaut, weil das ja auch ein deutscher Podcast ist, 17% fallen

00:05:21: bei der Außerhausverpflegung an und das sind knapp 2 Millionen Tonnen jetzt und

00:05:27: was ich aber auch spannend finde, das ist in der Schweiz gleich, ist, dass ein

00:05:30: Großteil von den Food Waste in Privathaus halten entsorgt wird und in

00:05:35: Deutschland sind es fast 60 Prozent von der Gesamtmenge und wenn man das auf den

00:05:39: Kopf herunterbricht, hier noch ein letzter Fakt und dann haben wir es gleich

00:05:42: in den Zahlen, aber ich finde das ganz spannend, weil pro Kopf sind es 78

00:05:48: Kilo im Jahr, die entsorgt werden in Deutschland und das ist natürlich eine

00:05:52: große Menge, in der Schweiz ist es übrigens höher, aber ich habe ihm

00:05:56: gesagt, die deutschen Namen für Zitalen sind auch mal spannend, genau.

00:06:01: Okay, was sind denn aus eurer Sicht die größten Hebel?

00:06:04: Also wie, wo kann man denn jetzt ansetzen? Du hast jetzt gesagt, okay, ein bisschen

00:06:09: über 20 Prozent sind jetzt halt bei außerhäusigen Themen, also Veranstaltungen,

00:06:14: Hotel und so weiter, vieles im Privaten. Wo sind denn jetzt noch so große Hebel,

00:06:20: wo man denkt, okay, eigentlich könnte man noch da sofort ran?

00:06:23: Also wenn wir jetzt unsere Kunden anschauen und Kunden nennen, das sind

00:06:26: wirklich Hotels, also größere Hotels oder Kantine, Systemkastronomie, Kantine,

00:06:31: das können Universitäten sein oder auch Krankenhäuser und so weiter und dort in

00:06:37: einem ersten Schritt ganz klar Food waste zu messen und Daten zu sammeln ist ein

00:06:40: erster Schritt, weil nur so erhält man eine gute Übersicht und erfährt

00:06:45: ziemlich schnell welche Lebensmittel und Gerichte am meisten entsorgt werden.

00:06:48: Und dann kann man in einem zweiten Schritt gezielt Maßnahmen ergreifen, um dort

00:06:53: anzusetzen und Food waste zu minimieren. Jetzt ein gutes Beispiel kann ich euch

00:06:58: geben von einem Luxushotel, die mit uns messen, die haben letzten November ihr

00:07:03: Frühstücksbuffet abgeschafft und das ist natürlich ein großer Schritt für ein

00:07:07: Luxushotel, weil die sind ja dann auch immer sehr, wie sagt man, ja fragen sich

00:07:12: halt, wie nehmen das die Kunden, also ihre Gäste auf, weil die wünschen sich

00:07:16: jetzt ja meistens auch, aber die haben das gemacht und so konnten sie ihre

00:07:19: essbaren Abwelle pro Gast um über 50 Prozent reduzieren in nur zwei Monaten.

00:07:25: Also es hat den krassen Einfluss auf ihre ihre Abwelle natürlich und da sehen

00:07:30: wir schon ein großer Gebel jetzt bei uns und Kundinnen und Kunden, wie schwer ist

00:07:33: sich das genau mal anzuschauen über Produktion, weil da da kann man sehr

00:07:36: schnell große Resultate erzielen. Genau, du hast es ja gerade schon genannt, also

00:07:40: Daten, Daten, Daten um daraus etwas ableiten zu können, erzählen uns doch mal ganz

00:07:44: kurz, von dem was ihr eben anbietet euren Kunden und wie das wieder so abläuft.

00:07:50: Genau, also vielleicht kurz, die KITRO TARE, so heißt unser Produkt, das besteht aus

00:07:55: einer Waage, die wir an uns im Kunden und Kundinnen schicken und darüber hat es

00:08:00: wie eine Kamera ums, man kann sich das so vorstellen, die Kunden stellen ihre grüne

00:08:03: Tonne auf diese Waage drauf und jedes mal wenn sie das entsorgen macht, sind

00:08:07: Foto und das nimmt das Gewicht auf, diese Daten werden dann mit

00:08:11: künstlicher Intelligenz ausgewertet, also wir haben Algorithmen trainiert, die

00:08:15: automatisch identifizieren können, was genau entsorgt wurde und wie schwer das

00:08:19: war halt durch die Waage auch und schlussendlich liefern wir dann diese

00:08:23: Daten auf einem online Dashboard an unsere Kunden und was auch noch in dem

00:08:28: Abo quasi inbegriffen ist, sind die Leistungen einer Beratungsdienstleistung

00:08:32: in dem Sinne, weil sicher ist es wichtig wie man die Daten den Kunden zeigt,

00:08:38: damit sie dann auch Resultate erzielen können, weil es kann auch sehr schnell

00:08:42: zu viel werden und darum haben wir auch dieses Customer Success oder eben diese

00:08:46: Kunden oder Foodways Consulting aufgebaut, damit wir unsere Kunden noch stärker

00:08:51: unterstützen können und sie auch nicht alleine mit den Daten lassen.

00:08:55: Vielleicht kann man sich das so vorstellen hier, da gehen wir gemeinsam mit ihnen

00:08:58: durch die Daten durch, setzen Ziele, besprechen auch welche Maßnahmen in

00:09:02: ihren Betrieb jetzt spezifisch sinnvoll und auch umsetzbar werden und diese

00:09:07: Leistungen sind echt sehr geschätzt, weil sie so eben gesagt nicht allein gelassen

00:09:11: werden und auch wir gute Ersparnisse garantieren können.

00:09:14: Ist das denn rein ökologisches Thema oder interessiert die Kunden das auch ökonomisch?

00:09:19: Beides, also es ist auf jeden Fall auch ökonomisches Thema für sie, weil sie

00:09:23: können halt wenn sie Food waste einsparen auch ihren Wabeneinsatz reduzieren, also

00:09:27: Foodkosten herunterbringen und das ist eigentlich wirklich eine Win-win Situation

00:09:31: in dem Sinne, weil dadurch dass sie Food waste einsparen, machen sie natürlich

00:09:35: es gut, dass wir die Umwelt arbeiten, aber sie sparen halt auch Geld ein und es ist

00:09:38: gut für das Business.

00:09:40: Und jetzt hast du ja schon ein Beispiel auch genannt, es ist übrigens Wahnsinn,

00:09:43: also wie krass, also 50 Prozent gespart, wenn man es Frühstücksbifäh abgeschafft hat,

00:09:48: das ist ja schon total krass irgendwie.

00:09:50: Das ist ja auch erwähnt, die Beratung danach wird auch sehr dankbar angenommen,

00:09:54: weil man dann eben wirklich an die Hand genommen wird.

00:09:57: Das heißt ihr versucht auch wirklich so ein bisschen Best Practice und diese

00:10:01: Leuchttürm-Erfolge auch aufzubauen und die dann strahlen zu lassen, um sozusagen

00:10:05: andere zu animieren und merkst du das eben?

00:10:08: Also jetzt an den Beispiel von diesem Einluxus Hotel, dass sich vielleicht dann die nächsten

00:10:12: drei dann auch melden oder auch ähnliches machen, also ist da schon was festzustellen

00:10:16: aus deiner Sicht?

00:10:17: Ja auf jeden Fall, also wir sind ganz stark, dass jetzt vielleicht wenn man unsere

00:10:23: Verkaufsstrategie anschaut oder mehr so diese Case Studies, die helfen sehr stark

00:10:28: andere Hotels zu animieren und auch eben zu motivieren, weil sie dann sehen, okay,

00:10:34: das ist wirklich ein Produkt, das funktioniert, weil das war anfangs vielleicht auch, als

00:10:37: wir angefangen haben, noch nicht so klar für die Kunden und Kundinnen, da sie ein neues

00:10:42: Produkt war in dem Sinne und sie, was sie sich gewohnt waren, waren so Ordet, also sie

00:10:47: haben vielleicht zwei Tage manuell ihre Lebensmittelabfälle irgendwie gemessen mit Stift und

00:10:51: Papier, mit einer Waage hier oder halt verschiedene Container und alles aufgesplittet in die

00:10:55: verschiedenen Kategorien und danach auf eine Waage gestellt, das war sehr, sehr manuell

00:11:00: und darum hat man das nicht langfristig gemacht.

00:11:03: Und somit mussten wir uns schon auch am Anfang ein bisschen beweisen, dass das langfristig

00:11:07: auch Sinn macht zu messen, weil man so auch Schritt für Schritt immer besser an das eigentliche

00:11:11: Ziel herankommen kann.

00:11:13: Und ja der größte Sales Channel für uns ist wirklich Referals momentan, also Kunden-Empfehlungen.

00:11:20: Okay, jetzt habe ich verstanden, Buffet überdenken, was habe ich irgendwie, ich weiß nicht,

00:11:26: auch im Kontext habe ich das auch schon mal gehört, dass das halt auf alle Fälle das

00:11:29: größte Thema ist bei Bezug auf Food Waste.

00:11:32: Siehst du noch weitere große Hebel, wo man sagt okay, das sind halt so Klassiker, wo

00:11:39: du sagen würdest okay, das ist so ein Thema, hier sollte man ein bisschen genauer hinschauen.

00:11:44: Ja, also ich glaube, wie gesagt, messen sicher wichtig, weil dann findet man raus, wo das

00:11:50: Problem liegt.

00:11:51: Überproduktion ist eines der größten Probleme bei unseren Kunden.

00:11:55: Es kommt natürlich immer darauf an, was ihr Fokus ist, möchten Sie lieber Ihre Tellerrückläufe

00:11:58: messen oder halt Überproduktion in der Küche und da sehen wir schon auch, also bei der

00:12:04: Überproduktion oder wenn man Tellerrückläufe anschaut, dass, ich würde jetzt sagen Portiongröße

00:12:10: ist überraschenderweise nicht einer der größten Hebel jetzt bei unseren Kundinnen und Kunden,

00:12:16: aber sicher, ich glaube die Awareness würde ich hier sagen vielleicht, dass man dadurch,

00:12:21: dass man misst, macht man das Thema halt, man hat ein Projekt intern und macht Food Waste

00:12:26: zum Thema.

00:12:27: Das sitzen dann manchmal auch die Leute zum ersten Mal an einem Tisch verschiedenste Department

00:12:32: Hats und diskutieren und tauschen sich aus über das Thema Food Waste und die Mitarbeiter

00:12:37: und Mitarbeiterinnen kriegen das halt auch mit, weil das plötzlich dann so einem Gerät

00:12:41: in der Küche steht und ich glaube dieses Bewusstsein wird dadurch gestärkt und es

00:12:44: wird zum Thema und wir hoffen halt auch, dass es dann auch ein bisschen mehr, ein bisschen

00:12:49: dass dann nicht nur der Betrieb selber, dass das nicht nur im Betrieb selber dann das

00:12:52: Bewusstsein schärft, aber dass die Leute das dann auch mit nach Hause nehmen und so

00:12:55: Hause vielleicht ein bisschen genauer drauf achten und ganz stark auch bei jetzt Kundinnen

00:13:00: und Kunden, die eine Kantine haben, dass wir das gegenausen auch kommunizieren an ihre

00:13:06: Kunden oder Gäste, weil jetzt vor allem in Schulen zum Beispiel, das ist ganz cool,

00:13:10: da kann man dann wirklich auf diese Screensup drauf schreiben, hey, Food waste ist ein Thema

00:13:14: und somit auch die Studentinnen und Studenten als Sensibilisieren und da denke ich gibt's

00:13:19: sicher noch viel, was wir noch weiter machen können, aber das ist sicher auch ein großer

00:13:23: Hebel, einfach mal das Thema ins Bewusstsein zu bringen.

00:13:26: Ja, total.

00:13:27: Ich würde ganz gerne nochmal so ein bisschen in das ganze Thema KI eintauchen mit dir, also

00:13:32: gerade fühlt man ja Gefühl, also auch mehr als Digitalisierung, Beratungshaus, also

00:13:36: kein Gespräch ohne überall KI zu sprechen, ist das absolut Trend und dem wird ja auch

00:13:42: viel Licht, aber natürlich auch viel Schatten zugesagt, wenn man natürlich die ganze Technologie

00:13:47: auch für nicht so nette Dinge verwenden kann.

00:13:50: In eurem Case, was du dir auch einmal erwähnt, als du euch so ein bisschen vorgestellt hast,

00:13:54: ihr habt ja auch irgendwie ein Algorithmus trainiert, wie kann ich mir das irgendwie vorstellen,

00:13:59: ohne dass du jetzt natürlich Geschäftsgeheimnisse in dir verrehst, aber die wird ja auch ständig

00:14:02: weiter lernen vermutlich, die Intelligenz und gerade im Kontext Nachhaltigkeit, finde

00:14:09: ich, ergibt sich hier ganz, ganz viele total auf der Hand liegende Synergien auch mit

00:14:14: KI.

00:14:15: Wenn du Lust hast, dazu auch nochmal ein bisschen deine Meinung zu sagen.

00:14:17: Ja, auf jeden Fall.

00:14:19: Also vielleicht zu deiner ersten Frage, wie man sich das vorstellen kann.

00:14:23: Es ist gar nicht so, also es ist technisch kompliziert auf jeden Fall, vor allem, als

00:14:27: wir das angefangen haben, also die Idee zum ersten Mal hatten und dann wirklich dachten

00:14:31: wir, okay, wir trainieren jetzt KI, um Food waste im Müll zu erkennen.

00:14:35: Das war dann schon zu der Zeit sehr schwierig, weil die KI jetzt extrem weiterentwickelt,

00:14:40: die ganze Technologie in den letzten Jahren.

00:14:42: Aber man kann sich das so vorstellen, also als würde man einem Kind beibringen, hey,

00:14:46: das ist jetzt Pommes.

00:14:47: Also man sagt eigentlich dem Kind fünfmal, hey, guck, wir essen jetzt Pommes, es ist

00:14:51: vielleicht ein schlecht ungesundes Beispiel hier, wir können es auch mit dem Apfel machen.

00:14:55: Wir können einen Apfel nehmen.

00:14:58: Das ist ein Apfel und wir essen den jetzt und der Apfel ist manchmal beschnitten und

00:15:02: sieht halt immer ein bisschen anders aus.

00:15:05: Aber das Kind, wenn es vielleicht fünfmal einen Apfel gegessen hat, weiß es, das ist

00:15:08: jetzt ein Apfel.

00:15:09: Und wir nennen unsere KI unseren Algorithmus Sherlock und Sherlock, dem ging das eigentlich

00:15:14: ähnlich, weil der, dem haben wir einfach mehrere hundert Fotos von Apfeln gezeigt, in

00:15:20: verschiedenen Formen und geschält, nicht geschält oder nur das Innere des Apfels und das ist

00:15:25: halt dann nicht essbar.

00:15:26: Eigentlich ist es ja essbar, aber jetzt in unserem Fall haben es uns nicht essbar klassifiziert.

00:15:30: Genau und somit hat Sherlock dann gelernt, ah, das ist ein Apfel und kann die dann auch

00:15:35: erkennen, auch wenn er das Foto da vorhin noch nie gesehen hat.

00:15:38: Und so ist es eigentlich, haben wir unser Datenzertal aufgebaut, haben jetzt über fünf Millionen

00:15:44: etikettierte Daten in unserem, also ich würde sagen, wir haben sicher eines der weltweit

00:15:48: größten Foodwaste Datensets, was ja eigentlich auch lustig ist und ein Nähprodukt von unserer

00:15:55: Arbeit in dem Sinne.

00:15:56: Ihr seid ja jetzt in der Schweiz, für euch gelten ja auch nochmal andere Regeln, also

00:16:01: zumindest seid ihr ja erstmal nicht klassische EU und seid ihr nicht, unterliegt ihr nicht

00:16:06: die EU Regularien.

00:16:08: Wie würdest du denn das einschätzen halt in Bezug auf Unterschiede zwischen euch und dem

00:16:14: Rest der EU?

00:16:15: Wie gibt es da halt welche Sachen, die es euch leichter oder schwerer machen oder wie

00:16:20: seht ihr das überhaupt oder wie siehst du da mit deinem Blick, das ganze?

00:16:25: Ja, der Schweiz ist zwar nicht an die EU Regulare gebunden, das stimmt auf jeden Fall.

00:16:31: Trotzdem orientiert sie sich natürlich oft an den Regularen der EU, weil wir sind ja

00:16:35: auch im mitten, also wirklich im mitten drin in dem Sinne und dann würde ich jetzt sagen

00:16:42: spezifisch, wenn wir uns Foodwaste anschauen, jedoch dahinten die Schweiz sich ja noch

00:16:47: der EU hinterher.

00:16:48: Es gibt zwar ein Aktionsplan, das Bundesamt für Umwelt hier in der Schweiz 2022 herausgebracht

00:16:55: hat mit Empfehlungen, aber es gibt keine bindenden Maßnahmen oder Vorschriften und was in der

00:16:59: Schweiz eher noch schwierig ist.

00:17:01: Oft ist es dann auch kantonal geregelt, also unser Bundesländer ist in Kantone und das

00:17:08: führt dann auch immer dazu, dass halt jeder Kanton irgendwie was eigenes ein bisschen

00:17:11: durchzieht, was natürlich dann Sachen ein bisschen noch komplizierter macht und hier

00:17:16: hoffe ich wirklich, dass wir in den nächsten Jahren ein bisschen aufholen können, weil

00:17:19: die EU hat jetzt da schon große Schritte gemacht, würde ich sagen, mit auch dem CSRD, das CSR

00:17:27: Directive, welches jetzt seit dem 1.

00:17:29: Januar im Kraftrad ist es zwar noch für größere Unternehmen, aber auch noch nicht spezifisch

00:17:35: für Foodwaste in dem Sinne, aber da kommt sicher noch vieles und die Schweiz muss da

00:17:39: noch ein bisschen aufholen meiner Meinung nach.

00:17:41: Okay, und eine andere Frage, also das bedeutet, eure Software ist jetzt nicht schweizspezifisch,

00:17:47: sondern euer Markt, also was wäre dann euer Rutschkunde?

00:17:51: Wo würde das setzen und wer wäre das?

00:17:54: Wir haben in der Schweiz gestartet und also sind in der Schweiz gestartet und sind jetzt

00:17:59: aber schon in über 20 Ländern tätig.

00:18:02: Unsere Wunschkunden sind eigentlich wirklich alle die größere Menge an Food oder Lebensmittel

00:18:08: produzieren.

00:18:09: Weil die haben, wo das produziert wird, gibt es ja halt auch Abwälle und jetzt zum Beispiel

00:18:14: das Spannungsland für uns ist sicher Deutschland, die EU allgemein, da haben wir richtig viele

00:18:20: Kunden auch und Kundinnen und natürlich was wir jetzt auch stark sehen, dadurch dass wir

00:18:24: größeren Hotelgruppen zusammenarbeiten in den Regionen sind wir auch stark schon im

00:18:30: mittleren Osten jetzt gewachsen und auch in Amerika.

00:18:33: Also das sind die Länder, die wir momentan, oder die Regionen sagen wir mal, wo wir momentan

00:18:38: stark vertreten sind und uns auch darauf fokussieren möchten.

00:18:41: Aber das Traumkunden mit mich, größere Hotels oder Kantinen sind eigentlich, da können wir

00:18:48: allen helfen.

00:18:49: Ja krass, also es skaliert ja wahnsinnig.

00:18:52: Wie viele Mitarbeitende seid ihr mittlerweile?

00:18:55: Wir sind jetzt so knapp unter 20, genau.

00:18:57: Es fluktuiert immer ein bisschen, aber das ist eigentlich eine gute Zahl momentan.

00:19:02: Ja, weil uns ja sicherlich auch Leute zuhören, die vielleicht auch eine ganz tolle Idee haben.

00:19:09: Hast du denn irgendwelche Tipps für gerade Impact Startups, wie ihr auch ein "Wahr" seid?

00:19:15: Ich weiß gar nicht, ob ihr euch noch als Startup bezeichnet würdet.

00:19:18: Aber wenn ich jetzt ganz am Anfang bin, gibt es da irgendwas, was ihr sagt, das hat sich

00:19:23: auf jeden Fall bewährt.

00:19:24: Jetzt spezifisch für Impact Startups, ich glaube das zählen für alle Startups, was sich bewährt

00:19:29: ist sicher mal, wenn man eine Idee hat, die zu validieren.

00:19:33: Also und zwar so unvoreingenommen wie möglich und einfach wirklich mit Kunden und Potenzialen

00:19:39: Kunden und Kunden zu sprechen und strukturiert das zu validieren.

00:19:45: Genau, also ich denke, das ist sehr, sehr wichtig.

00:19:47: Viele haben eine coole Idee, dann sind sie völlig, es ging uns ja auch so, sondern es

00:19:51: war so völlig voll cool.

00:19:53: Ich bin motiviert, ich mache das jetzt, dann gehen Sie Geld aus, bauen Ihnen Prototypen

00:19:57: und haben nicht einmal mit einem Kunden gesprochen, wissen gar nicht, wer der Kunde sein könnte

00:20:01: und das ist dann natürlich irgendwie ein bisschen schwierig.

00:20:04: Und darum denke ich, das ist sicher ein Tipp für alle Startups.

00:20:07: Und Impact spezifisch, also was sich für uns sicher bewährt hat, ist jetzt und das glaube

00:20:12: ich ist jetzt noch viel, viel stärker als wir vor fast sieben Jahren angefangen haben,

00:20:18: ist das ganze Impact Startup Funding Ecosystem.

00:20:21: Also da ist sicher viel passiert, dass mehr und mehr Gelder auch in Impact Startups fließen

00:20:26: und das ist natürlich sehr, sehr cool, auch verschiedene Grants, also was sich hier lohnt,

00:20:30: ist sich die Horizon 2020 Innovations Grants anzuschauen, der EU, da wurde natürlich schon

00:20:37: jetzt ausgeschlossen, aber das kann ich empfehlen, das ist eine lange Anmeldung, aber da kann

00:20:43: man wirklich auch viel Unterstützung kriegen, finanzielle Unterstützung oder auch Climate

00:20:48: Kic zum Beispiel, sich das mal anzuschauen von der EU, also das Innovation Council, das

00:20:54: die EU da hat.

00:20:55: Und da gibt es sicher vieles, wo man auch gut finanzielle Mittel findet, jetzt spezifisch

00:21:02: als Impact Startup.

00:21:03: Ganz herzlichen Dank für deinen Einblick.

00:21:06: Zu guter Letzt fragen wir ja immer noch mal danach, was du halt immer noch mal loswerden

00:21:13: wolltest.

00:21:14: Hast du noch einen Appell, was möchtest du den Zuhörern zuhören mitgeben, den Unternehmen?

00:21:18: Also welchen Appell hast du?

00:21:20: Zuhörer, Zuhörerin oder Unternehmen, ich glaube wirklich dieses Food waste nicht zu ignorieren,

00:21:26: sondern sich dem mal bewusst zu sein und sich einfach mal einen Tag drauf, einfach nur

00:21:31: drauf zu achten, vielleicht das wird schon helfen, dass man merkt, wie viel schmeiß ich

00:21:35: eigentlich weg und muss ich das wirklich entsorgen, könnte ich das einfach einfrieren

00:21:39: oder könnte ich das einfach noch für morgen aufbehalten oder ein Restaurant mitnehmen,

00:21:44: zum Beispiel als letzter Appell oder Tipp für alle zu Hause.

00:21:48: Brot ist eines der meisten zockten Lebensmittel, vor allem in unserem Raum und das ist eigentlich

00:21:53: kann man so gut einfach in Scheiben schneiden und einfrieren und dann im Toast wieder auftauen,

00:22:01: quasi dann hat man ein Toastbrot und das ist total lecker und also sich macht das immer

00:22:05: so und so kann man sehr, sehr schnell Brotapfel reduzieren.

00:22:08: Anastasia, vielen lieben Dank für deine Zeit.

00:22:11: Ich finde das so spannend, toll, dass ihr da so eine Erfolgsgeschichte schreibt und bestimmt

00:22:16: hören wir uns nochmal.

00:22:17: Danke dir.

00:22:18: Danke euch.

00:22:19: Tschüss.

00:22:20: Tja, Maike, wer hat jetzt Anastasia zu Gast?

00:22:31: Was nippst du denn mit?

00:22:32: Ach, erst habe ich total beeindruckt, welch ehrlich sein soll, also da irgendwie in

00:22:38: sieben Jahren das so hoch zu ziehen, in was war das für sie 20 Ländern präsent zu sein

00:22:43: und es ist halt auch, ich finde das so geil, sich so spitzt auf ein Thema zu fokussieren

00:22:48: und zu sagen, naja, lebe es bitte für Schöndung.

00:22:51: Ja, genau, aber wir gehen eben Kantine-Großküche sozusagen und schauen da, was wirklich ist.

00:22:57: Ich finde das wahnsinnig cool, beeindruckend und sie scheinen ja schon richtig tolle Beispiele,

00:23:04: Referenz zu haben, die ja wirklich einen wahnsinnig großen Effekt auch haben.

00:23:09: Deswegen, es braucht, glaube ich, mehr dieser Menschen und mehr dieser Start-ups und Firmen,

00:23:16: die sich da einfach sehr spitzt kummitten auf bestimmte Themen und dann sieht man ja auch

00:23:21: und das finde ich eben auch immer so schön, dass das ja auch ökonomisch erfolgreich sein

00:23:26: kann.

00:23:27: So und man sieht, wie sie damit Geld verdienen können, deren Kunden sozusagen ökologisch

00:23:33: besser werden, aber natürlich hat das auch einen ökonomischen Aspekt, wenn ich dann plötzlich

00:23:36: natürlich auch weniger einkaufen muss, weil ich weniger Verbrauch etc. damit wegschmeißen

00:23:40: muss.

00:23:41: Also dass man eben auch sieht, dass sich das lohnt und die Beispiele sind natürlich irgendwie

00:23:46: immer besonders cool, finde ich.

00:23:48: Wie geht es dir?

00:23:49: Ja, ich finde das auch gut, weil es halt so simpel ist und eigentlich die perfekte Anwendung

00:23:54: auch für KI.

00:23:55: Also ich will jetzt überhaupt nicht sagen, dass es jetzt simpel ist und da hängt ja auch

00:23:59: eben noch eine Menge Software hätten dran und so, aber eigentlich ist der Einsatzzweck

00:24:03: so toll.

00:24:04: Da kann man die ja genau da drauf tip top trainieren kann und da ja auch wirklich eine

00:24:09: Velloschaft eben, weil eben das sonst halt mit Zettel und Stift einfach kein Mensch ewig

00:24:17: aufschreibt, sondern dass ja auch einfach sonst ja auch irgendwie einfach so, ich sag

00:24:22: mal, irgendwas eingetragen wird oder die Gefahr besteht zumindest.

00:24:26: Und hier hat man natürlich eine deutliche Zeit der Spanis, wenn man das einfach draufstellt

00:24:31: und das halt auch der richtig kategorisiert wird und wann der dann halt tatsächlich mal

00:24:35: zu echten Daten kommt.

00:24:36: Und wir sehen ja immer wieder, dass dieses Thema überhaupt erstmal Daten zu haben und

00:24:41: dann halt auch zu gucken, okay, wo kann ich denn überhaupt ansetzen, was sind denn jetzt

00:24:45: eigentlich überhaupt die Themen?

00:24:47: Natürlich viel, ja ich sag mal am Ende der Ökologie deutlich zu Gute kommt, weil man

00:24:54: natürlich ganz, weil man dann eben die großen Hebel angreifen kann und das hilft hier glaube

00:25:00: ich schon und insofern ist es auch einfach ein tolles Beispiel für die Anwendung von

00:25:03: gützlicher Intelligenz jetzt halt in vorgut Themen.

00:25:08: Absolut.

00:25:09: Cool, das hat sehr viel Spaß gemacht und ich würde schon auf die nächsten Folgen gespannt.

00:25:13: Bis dann.

00:25:14: Bis dann, danke.

00:25:15: [Musik]

00:25:32: [ creak ]