Betriebliches Mobilitätsmanagement als Hebel für mehr Klimaschutz | mit Esther Rublack von der Agora Verkehrswende

Shownotes

Unsere Learnings aus der Folge:

  • Mobilität hat auch soziale Komponenten
  • Es ist teurer eine äquivalente Gehaltserhöhung anzunehmen als sich für einen Dienstwagen zu entscheiden
  • Elektromobilität hat ein Imageproblem

Gliederung der Folge:

  • Der Status Quo der Mobilität in Deutschland (04:21)
  • Beispiele für Mobilitätslösungen in anderen Ländern (07:37)
  • Betriebliches Mobilitätsmanagement für Unternehmen nachhaltig gestalten (11:39)
  • Der Firmenwagen als Statussymbol (17:48)
  • Dienstwagenbesteuerung (22:06)
  • Die Rolle der Automobilhersteller (27:04)

Esther Rublack bei Linkedin

Verkehrswende als Mehrwert


Wir, Meike & Nils von PHAT CONSULTING, freuen uns über euer Feedback auf Linkedin.

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PHAT CONSULTING 040 - 226 383 100, moin@ceo2neutral.de

Viel Spaß bei der 131. Folge von CEO2-neutral!

Transkript anzeigen

00:00:00: [Musik]

00:00:19: Moin und herzlich willkommen zu unserem Podcast CEO 2 Neutral.

00:00:23: Wir begrüßen euch wie immer zu unserem Austausch mit spannenden Gästen dazu, wie Unternehmen,

00:00:28: Unternehmer*innen und Mitarbeiter*innen sich der Reise anschließen können zu einem nachhaltigeren

00:00:33: Unternehmen und es auf wirklichen Ebenen, ökologisch, ökonomisch sowie sozial.

00:00:37: Wir befinden uns mit unserer Firma PHAT CONSULTING ja auch schon seit einigen Jahren auf der Reise

00:00:41: zu mehr Nachhaltigkeit und dabei nehmen wir euch mit.

00:00:44: Am Ende glauben wir fest daran, dass es sowieso alle Unternehmen braucht, aber dass es eben auch den Austausch braucht

00:00:49: und das Miteinander braucht bei dem Thema. Und wir, das sind wie man isst und ich, moin Nis, wie geht's?

00:00:54: Moin Meike, mir geht's sehr gut. Ich bin ein bisschen ko, habe irgendwie schlecht geschlafen.

00:00:59: Aber bin jetzt eigentlich trotzdem voller Taten dran und freue mich auf unseren Call heute schon wieder,

00:01:08: nachdem wir ja gestern schon einen hatten. Wie geht's dir denn?

00:01:12: Auch sehr gut. Die Sonne scheint in Hamburg. Das macht ja mit mir eigentlich sowieso ganz viel, nämlich immer gute Laune.

00:01:18: Ich habe auch wenig Schlaf gehabt die Tage, weil München und Süddeutschland und Kratz ist ja da, so viel Hochwasser und so.

00:01:24: Alle Zugfahrten waren ein Abenteuer, aber ich muss wirklich sagen, die Bahn, was soll sie denn auch dafür können, wenn Hochwasser ist

00:01:31: und das Personal so nett die ganze Zeit und so hilfst breit. Also wir als Bahnverfechter*innen, da muss ich nochmal sagen,

00:01:38: ich finde, das haben sie wirklich echt cool gemacht. Jetzt freue mich auf den Austausch.

00:01:42: Ja, wir haben ein Esther Rublack von der Agora Verkehrswende heute zu Gast.

00:01:47: Wir haben uns ja schon mal vor geraumer Zeit mit Sylvia Lier über die Idee des Mobilitätsbudgets ausgetauscht.

00:01:55: Jetzt wird es auch mal wieder Zeit für ein Update, wie Unternehmen, wie ihr Mobilitätsmanagement möglichst nachhaltig gestalten können.

00:02:02: Aus regulatorischer Sicht hat sich, glaube ich, aber das werden wir ja auch noch mal erfahren,

00:02:08: seit unserem letzten Gespräch noch nicht so viel getan, aber wir freuen uns mit dir, es da ein paar alternative Lösungswege zu diskutieren.

00:02:17: Aktuell bist du bei der Agora Verkehrswende Corporate Mobility Analyst

00:02:22: und hast dich bisher deinen gesamten Werdegang im Bereich Mobilität aufgehalten und damit beschäftigt,

00:02:28: bis zumitt eine echte Fachexpertin auf dem Gebiet.

00:02:31: Wir freuen uns also ganz viel über dieses Thema Mobilitätsbudget und wie man halt einfach auch dieses Thema Mobilität steuern kann,

00:02:41: was man als Unternehmen dort tun kann, zu erfahren.

00:02:44: Esther, wie geht es dir denn?

00:02:46: Ja, moin. Also, ich freue mich da zu sein. Vielen Dank für die Einladung.

00:02:50: Ich hatte genug schlaf.

00:02:52: Immerhin eine von uns.

00:02:54: Ich bin heute Morgen entspannt hierher geradelt, weil wir bei Stadtradeln mitmachen und ich total kompetitiv geworden bin.

00:03:01: Genau, also mir geht es gut.

00:03:03: Schön, ey, da steigen wir direkt eine, das würde mich auch so anzünden, so was.

00:03:07: Wer macht die meisten Kilometer und so.

00:03:10: Wir starten aber jetzt eigentlich immer noch mal mit einer Frage, die wir jedem Gast stellen, nämlich wie du zu dem Thema,

00:03:15: wir fassen es jetzt ein bisschen größer als Mobilität, nämlich Nachhaltigkeit gekommen bist.

00:03:19: Also würdest du sagen, das beschäftigt dich schon immer, es gab irgendwie ein bestimmtes Event, das das ausgelöst hat.

00:03:25: Kannst du uns da mal ein bisschen reinholen bei dir?

00:03:28: Ich glaube, so persönlichkeitsmäßig ist dieses Bewusstsein schon immer da gewesen.

00:03:33: Also, dass Tierschutz wichtig ist zum Beispiel, dass wir auf unsere ökologischen Ressourcen aufpassen müssen.

00:03:40: Und dann habe ich einfach nach und nach, also Studium, Freiwilligendienst, GAP Year hier und so geguckt.

00:03:48: Und dann kann ich Fragen für mich beantworten, die irgendwas damit zu tun haben.

00:03:52: Also, wer steuert eigentlich bei uns Prozesse oder wie kann man vielleicht auch in einer Lebensgemeinschaft nachhaltiger Leben,

00:04:00: das war mein freiwilligen Dienst.

00:04:02: Und ich bin über meine Masterarbeit bei Agora gelandet und geblieben.

00:04:07: Gekommen um zu bleiben.

00:04:09: Genau.

00:04:10: Mies hat da gerade schon ein bisschen eingeladet, bist ja absolute Experten auf dem Thema Mobilität.

00:04:15: Wie ist denn der Status quo und sind wir denn schon nachhaltig in Deutschland?

00:04:20: Was ist das Thema angeht?

00:04:21: Puh, wie viel Zeit habt ihr?

00:04:23: Das ist natürlich eine große Frage.

00:04:27: Bei Nachhaltigkeit messen wir meistens CO2-Ausstoß.

00:04:31: Und wir haben Klimaziele, an denen sich dieser CO2-Ausstoß messen muss.

00:04:35: Den hat der Verkehr letztes Jahr schon wieder überschritten.

00:04:39: Man kann sich das, also 13 Millionen Tonnen, das ist immer so abstrakt.

00:04:43: Aber man kann sich das so vorstellen, dass wir schon am 29. November eigentlich unser Budget für das gesamte Jahr überschritten haben.

00:04:51: Also rein jetzt, wenn man CO2 anguckt.

00:04:54: Und ich würde gar nicht sagen, dass das schlimm wäre, wenn wir schon die letzten Jahre total eifrig daran gearbeitet hätten,

00:05:01: alles umzubauen, dann dauern einfach manche Prozesse länger.

00:05:06: Und das ist okay, wenn es dann ein paar Jahre Überschreitungen gibt.

00:05:12: Aber diesen Plan sehen wir nicht.

00:05:14: Also wir sehen keinen Gesamtkonzept für nachhaltige Mobilität und vor allem auch,

00:05:18: wie das sozial gerecht abgefedert werden kann.

00:05:21: Und das ist nicht nur bei uns so, sondern das sagt auch der Expertenrat für Klimafragen immer wieder zuletzt diese Woche.

00:05:28: Genau, dann finde ich das aber wichtig, dass Nachhaltigkeit wirklich noch mega viele andere Dimensionen hat.

00:05:33: Also du hast gesagt, du bist in Süddeutschland gewesen.

00:05:36: Klimafolgenanpassung ist ein großes Thema.

00:05:39: Artenvielfalt ist wichtig.

00:05:42: Und wenn man sich jetzt einen Überblick darüber verschaffen möchte,

00:05:47: der WWF hat diese Woche ein One Planet Business Framework veröffentlicht,

00:05:52: wo die das total super nochmal zusammenfassen, wie diese ganzen Dimensionen auf Unternehmen sich auswirken.

00:05:58: Und auch, was man tun kann.

00:06:00: Ja, ich wollte nochmal kurz ein bisschen einen positiven Ausblick geben.

00:06:04: Ich finde es total wichtig, dass man sich überlegt, was wäre denn ein Deutschland,

00:06:09: in dem wir nachhaltige Mobilität hätten,

00:06:12: damit wir auch was haben, worauf wir hinarbeiten können, wo es sich lohnt, darauf hinzuarbeiten.

00:06:17: Dass der Raum gerecht verteilt ist, die TÜV-Mobilitätsstudie, die gerade rausgekommen ist, hat gesagt,

00:06:23: total viele Leute finden, der Raum ist ungerecht verteilt.

00:06:28: Das sieht man gerade in großen Städten, finde ich auch immer noch sehr stark.

00:06:32: Raum wäre sicher bei ihrer Arm.

00:06:35: Wir hätten viel Platz für Grün, für Erholung.

00:06:38: Genau, was eben auch wichtig ist, dass man, selbst wenn es noch Autos gibt, gar kein Thema,

00:06:44: aber dass man nicht mehr so stark darauf angewiesen ist.

00:06:47: Also wir haben 20 Millionen Menschen in Deutschland, die wirklich schlechte Nahverkehrsanbindung haben

00:06:52: und nicht alle Menschen können Auto fahren oder haben ein soziales Netz, das sie überall hinfahren kann.

00:06:57: Und deswegen ist das total wichtig, dass wir das auch als soziale Frage betrachten.

00:07:03: Wenn man das jetzt aus der deutschen Perspektive sieht, könnte man ja sagen,

00:07:09: naja, das ist halt dann irgendwie so.

00:07:12: Wir kriegen es aber wenig in den Griff, weil das nicht in den Griff zu kriegen geht,

00:07:16: weil dieser Mobilitätsbedarf vielleicht so groß ist oder weil es sich irgendwie gerade nicht anders lösen lässt.

00:07:22: Aber manchmal hilft ja der Blick dann tatsächlich so ein bisschen über die deutschen Grenzen hinweg.

00:07:28: Gibt es denn da so Beispiele auch von anderen Ländern, wo es schon besser läuft

00:07:34: oder wo halt auch einzelne Aspekte halt sehr gut gelöst werden?

00:07:38: Wusstet ihr, dass butan klima positiv ist? Also das Land im mittleren Asien?

00:07:44: Ja, das ist total cool, ich glaube das erste Land weltweit.

00:07:49: Und bei denen ist es eben, also würde ich sagen teilweise darauf zurückzuführen,

00:07:54: dass die Wirtschaftswachstum unter das bei denen erhobene Brutto- und Nationalglück stellen.

00:08:00: Und das ist so, ich sage gar nicht, dass wir das auch unbedingt genauso machen sollen,

00:08:05: aber das zeigt eben wie die Maßstäbe, die wir ansetzen,

00:08:10: alles, was bei uns passiert und passieren kann, beeinflussen.

00:08:15: Und es ist für Unternehmen schwierig zur Gemeinwöldekonomie beizutragen,

00:08:21: wenn sie dafür immer abgestraft werden, weil einfach die Messlatte woanders liegt.

00:08:25: Und jetzt so im Bereich Verkehr, gucken wir natürlich immer in die Schweiz,

00:08:29: was den öffentlichen Verkehr angeht, wir gucken in die Niederlande, was das Fahrrad angeht

00:08:34: und bei den beiden muss man einfach sagen, ist ein langer Prozess.

00:08:39: Investieren seit Jahren hohe Pro-Kopf-Ausgaben, also Summen in diese Systeme.

00:08:47: Und es sind einfach Kulturgüter geworden.

00:08:50: Also das ist einfach so, weil man in der Schweiz bei der SBB arbeitet,

00:08:54: das ist ein sehr angesehener Beruf.

00:08:56: Und in den Niederlanden fährt man zu allem mit dem Fahrrad

00:09:00: und auch alle Bevölkerungsgruppen, alle Altersgruppen fahren Fahrrad.

00:09:05: Das machen einfach alle.

00:09:08: Allerdings auch in den beiden Ländern haben die hohe Autobesitzraten.

00:09:13: Also die haben auch Hausaufgaben zu machen, weil es eben nicht nur ein sehr gutes Angebot braucht,

00:09:18: sondern auch Anreize das Auto tatsächlich stehen zu lassen.

00:09:22: Belgien hat jetzt in Bezug auf Dienstwagen, die Absetzbarkeit von Verbrennerdienstwagen

00:09:29: jetzt anbefangen abzuschmelzen.

00:09:32: Und das treibt tatsächlich die gewerblichen Neuzulassung von E-Fahrzeugen hoch.

00:09:38: Das würde ich mir für uns auch wünschen.

00:09:41: Und Frankreich habe ich auch noch im Kopf, die haben Social Leasing-Programme für E-Fahrzeuge eingeführt.

00:09:48: Wir haben viele Fahrzeuge, die eher hochpreisig sind

00:09:53: und damit Elektromobilität eben nicht nur für wohlhabende Menschen ist,

00:09:57: hat Frankreich sich das ausgedacht.

00:09:59: Da kann man dafür 100 Euro im Monat oder so, wenn man eine bestimmte Jahresfahrleistung hat

00:10:04: oder eine bestimmte Distanz zum Arbeitswort.

00:10:07: Es war eben so erfolgreich, dass die 50.000 Autos jetzt für 2024 schon voll haben

00:10:14: und das erste Nächstes Jahr wieder aufsetzen können.

00:10:18: Ja, vielen Dank.

00:10:20: Das war ja von hier.

00:10:22: Das Fahrrad ist kulturgut.

00:10:24: Das stelle ich mir jetzt erst einen sehr langen Prozess vor.

00:10:27: Aber auch diese Social Leasing, das ist ja wirklich, wenn man politisch den wollte,

00:10:34: dann könnte man diese Dinge ja auch wirklich umsetzen

00:10:38: und sich da eben auch von anderen Ländern inspirieren lassen

00:10:41: und genau diesen Austausch auch fahren.

00:10:43: Vielleicht schauen ja auch andere Länder, irgendwas, das Mobilität angeht, auch auf Deutschland,

00:10:47: weiß ich gar nicht, um ehrlich zu sein.

00:10:50: Aber lass uns mal den Schwung gerne ins Utaniem bringen.

00:10:54: Wir richten uns ja eben auch an die Mitarbeiterinnen und Entscheiderinnen von Unternehmen.

00:10:59: Und das Thema betriebliches Mobilitätsmanagement ist ja durchaus auch ein viel diskutiertes in Unternehmen.

00:11:05: Und ich glaube immer, dass wir, die hier auf der Reeperbahn sitzen in Hamburg,

00:11:08: können es uns natürlich relativ leicht machen,

00:11:10: weil zu uns kommt es natürlich auch super mit der Bahn, mit der S-Bahn, U-Bahn,

00:11:15: Fahrradfahren ist in Hamburg auch nicht so das Thema.

00:11:17: Ich glaube, für uns war es die Entscheidung, keine Firmwagen mehr rauszugeben,

00:11:23: gar nicht so schwierig irgendwie auch umzusetzen am Ende.

00:11:27: Hier und da muss man für einen Gespräch führen.

00:11:29: Aber das haben wir gut hingekriegt, aber weil wir auch diesen Standort haben.

00:11:33: Deswegen interessiert es mich noch, womit ihr euch da auch so beschäftigt

00:11:36: und was da Unternehmen auch wirklich tun können.

00:11:39: Ja, voll. Also, aber gut zu hören, dass das bei euch so wäre ich eigentlich auch neugierig,

00:11:44: jetzt eine Rückfrage zu stellen.

00:11:46: [Lachen]

00:11:48: Vielleicht nachher.

00:11:51: Also, erstmal bei Betrieblich-Mobilitätsmanagement geht es ja eigentlich darum,

00:11:56: seinen Mitarbeitenden zu ermöglichen, also sein Ermöglicher,

00:11:59: deren Mobilitätsbedürfnisse effizient zu erfüllen.

00:12:02: Darum geht es.

00:12:04: Und das Potenzial ist tatsächlich relativ groß.

00:12:07: Ich weiß nicht, ob ihr Mobil gewinnt,

00:12:09: das ist ein relativ großes bundesgefördertes Programm.

00:12:12: Die haben errechnet, dass es 320 kg pro Mitarbeitenden pro Jahr an CO2 entsparen kann.

00:12:18: Und wenn man das hochrechnet und mal annimmt, dass so 10 % aller Beschäftigten in Deutschland

00:12:23: ein Mobilitätsmanagement im Betrieb hätten,

00:12:27: dann könnten wir etwas mehr als 1 % unserer gesamten Verkehrsemissionen einsparen.

00:12:33: Also, ich finde, das lohnt sich schon.

00:12:35: Das leppert sich dann halt, wenn man mehrere solche Maßnahmen hat.

00:12:37: Und also eben nur bei 10 % der Beschäftigten, das ist schon signifikant, finde ich.

00:12:42: Und ich finde auch immer, das darf man nicht unterschätzen,

00:12:44: es ist eben keine reine Klimamaßnahme,

00:12:48: sondern das ist auch eine Form Wertschätzung zeigen zu können

00:12:52: und zur Personalgewinnung beizutragen und Gesundheit, alles Mögliche.

00:12:57: Da steckt wirklich viel Potenzial drin.

00:13:00: Okay, aber jetzt das "Wie?" habt ihr eigentlich gefragt.

00:13:05: Das Wichtigste ist, glaube ich, dass man den Status quo kennt.

00:13:08: Also, viele Betriebe beschäftigen sich, glaube ich,

00:13:11: jetzt noch nicht so intensiv mit ihrer eigenen Mobilität,

00:13:14: dass man mal guckt, wie kommen Leute eigentlich zur Arbeit?

00:13:17: Haben wir Kund*innenverkehre?

00:13:20: Haben wir Dienstreisen?

00:13:22: Wie steht es um den Vorpark?

00:13:23: Wie ist der ausgelastet?

00:13:25: Und wann?

00:13:26: Das muss nicht mega kompliziert sein, das zu erheben.

00:13:29: Also, man kann auch erstmal sich einen groben Überblick verschaffen,

00:13:32: gucken, was für Kosten sind eigentlich damit verbunden

00:13:36: und unbedingt auch versuchen, herauszufinden,

00:13:40: was so die Ursachen für diese Mobilität, die da entstanden ist.

00:13:45: Das ist nämlich nicht, wenn jemand eine Strecke mit einem Auto fährt,

00:13:48: unbedingt das beste Verkehrsmittel für diese Strecke.

00:13:51: Und da kommt dieser Effizienzgedanke wieder ins Spiel.

00:13:55: Ja, genau.

00:13:56: Und das ist eben wichtig für die nächste Planung,

00:13:59: dass man den Status quo erstmal hat

00:14:02: und auch um hinterher zu evaluieren,

00:14:05: was hat sich jetzt eigentlich alles verbessert?

00:14:08: Also, vielleicht sind die Kosten gleich geblieben oder sogar gesunken.

00:14:12: Man kann durch Betrieblichsthens-Mobilitätsmanagement

00:14:14: auch Kosten einsparen.

00:14:16: Aber die Mobilität wird auf jeden Fall auch diverser.

00:14:19: Und man kann sich das auch relativ leicht machen am Anfang.

00:14:22: Also, gerade wenn man noch am Anfang steht

00:14:24: und mit den low-hanging fruit sozusagen anfangen,

00:14:28: mit Leuten die sowieso eigentlich gerne mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren würden

00:14:31: und das einfach nicht machen, weil das Fahrrad vielleicht teuer ist

00:14:34: und es keine sichere Abstellmöglichkeit gibt oder keine Überdachte.

00:14:38: Oder ich weiß nicht, die Strecke länger ist

00:14:41: und man den helfen könnte, indem man Duschen und Umkleiden zur Verfügung stellt.

00:14:45: So, und dadurch kann man so ein bisschen Momentum kreieren

00:14:49: und da drauf aufbauen, dann skalieren, Erfahrungen machen.

00:14:53: Und es ist einfach wahnsinnig wichtig,

00:14:55: dass man das als Gemeinschaftsaufgabe begreift,

00:14:57: sowohl intern als auch extern.

00:15:00: Man muss das nicht alleine machen.

00:15:02: Also, viele der Landesagenturen für Energie oder Mobilität stellen

00:15:07: Erstberatung zur Verfügung, die man dann Anspruch nehmen kann als Unternehmen.

00:15:12: Das ist wirklich total hilfreich.

00:15:15: Letzter Punkt.

00:15:17: Ich finde es macht wirklich einen großen Unterschied, wie man darüber spricht,

00:15:20: ob man sagt, ja gut, wir haben jetzt irgendwie Klimaziele

00:15:24: und deswegen müsst ihr leider jetzt alle auf euren Dienstwagen verzichten.

00:15:28: Ich glaube nicht, dass es so erfolgreich wäre,

00:15:30: sondern man muss sich hinstellen und sagen, pass auf.

00:15:33: Wir machen das zusammen.

00:15:35: Wir gehen auch wirklich auf eure spezifischen Mobilitätsbedürfnisse ein.

00:15:39: Es wird hier niemand mit irgendwas weggenommen,

00:15:41: worauf diese Person angewiesen ist.

00:15:43: Aber wir wollen einfach mal gucken,

00:15:45: dass wir das irgendwie ganzheitlich effizienter aufstellen.

00:15:49: Das ist ein total spannender Aspekt, finde ich.

00:15:53: Gut, wir sind ja als Berater, ne?

00:15:55: Und als ich angefangen habe, als Berater,

00:15:58: da gehörte das einfach zum guten Ton.

00:16:02: Also ich sage mal, man definiert sich immer das Auto

00:16:04: über die Firmwagengröße, über den Intervall

00:16:07: und sozusagen dieses Firmwagenbudget.

00:16:10: Und gleichzeitig ist das ja eben auch noch ein Thema,

00:16:14: wo ich sage mal, so ein Stück weit die Familie in Zippenhaft genommen wird,

00:16:19: weil es ist ja eben auch so, dass ja eben das auch für Urlaub per Tankarte genutzt werden kann.

00:16:25: Also man hat ja immer diesen Transfer von Brutto teilweise in Netto-Einkommen.

00:16:31: Und gleichzeitig eben ja auch noch, das kommt ja auch noch dazu,

00:16:36: dass man sich dann eben auch entsprechend kosten spart,

00:16:39: weil das Auto dann halt für den Partner die Partnerrennen halt,

00:16:42: dann wie sozusagen halt irgendwie zu Hause steht,

00:16:44: man selber fährt vielleicht sogar im Fahrrad.

00:16:46: Und das wird sozusagen einfach als, ich sage mal,

00:16:50: als Gehaltsbestandteil, als Wertschützung eben,

00:16:54: eben auch als Status, also als ganz viel Positives so empfunden.

00:16:59: Und ich glaube, das ist teilweise immer noch so.

00:17:02: Und dann gab es so, habe ich halt so gemerkt, na ja,

00:17:05: ging das so los, das heizte die amerikanischen Tech-Konzerne,

00:17:09: die haben das sozusagen, wenn die jetzt mal so modern,

00:17:13: das ist das ich, Twitter oder so, da gab es plötzlich keine Firmwagen mehr.

00:17:16: So, weil die da den das auch viel zu kompliziert war und so weiter und so fort.

00:17:20: Und dann haben die lieber ein bisschen mehr Geld gezahlt und dann haben die den ganzen Quatsch nicht an der Backe.

00:17:24: So, und das ist sozusagen und dann kam da plötzlich so ein neuer Spin rein und so,

00:17:28: so eine neue Diskussion.

00:17:30: Und ich glaube, dieses Narrativ, dass dieser Firmwagen halt sozusagen,

00:17:35: dieses Status-Symbol ist, das ist glaube ich ein Thema, wo echt noch dran gearbeitet werden muss.

00:17:41: So für mich ein Aspekt, aber vielleicht kannst du ja auch noch mal schön ein Video dazwarnen.

00:17:47: Ja, das ist, du hast voll recht, das ist, aber solche Sachen sind einfach ein Prozess. Das hat

00:17:54: sich über Jahre etabliert. Wir haben über Jahre dem auch schon wirklich viel Platz in unseren,

00:18:00: also in unseren Straßenräumen, auch in unseren, wie du sagst, indem wir uns identifizieren,

00:18:08: wir wir uns definieren, eingeräumt und das geht einfach nicht von heute auf morgen. Wir sind in

00:18:14: Deutschland wirklich wahnsinnig so ideologisch unterwegs, was, was Auto angeht oder überhaupt

00:18:21: Verkehr, also wie du dich bewegst. Das sagt auch was über dich aus. Das ist nicht notwendig, also

00:18:26: in anderen, in anderen Ländern ist das nicht so intensiv mit dem Verbunden, was wir dem für

00:18:34: eine Bedeutung beeinmäßen. Hast du denn Beispiele von irgendwie Unternehmen, wie sie eben

00:18:40: mitarbeitende incentivieren, wie sie das eben machen und gestaltet haben, also nochmal dieses

00:18:46: "wie", die du irgendwie, die du nennen kannst? Also so ganz konkret jetzt auf einzelne Unternehmen,

00:18:52: glaube ich, müssen wir nicht eingehen. Ich habe, obwohl ich habe eins im Kopf, wo ich finde,

00:18:58: dass sie wirklich ganz schön, ganzheitlich an die Sache rangegangen sind. Das ist Vd,

00:19:03: der Outdoor Hersteller, deren Standort ist ländlich und was ich total cool finde, so auch

00:19:09: Richtung Makreativ werden, ist, dass die auf die Gemeinde, also auf den Landkreis,

00:19:15: zugegangen sind, um die Buslinie, die dahin fahren sollte, verlängern zu lassen und dann

00:19:21: eine Bushaltestelle einrichten zu lassen. Also das meine ich auch mit, man muss das nicht

00:19:25: alleine machen und Allianzen suchen, zusammenarbeiten. Man kann ruhig mal auf die Leute in der Gemeinde

00:19:34: oder im Landkreis zugehen, auch gerade als Zusammenschluss, wenn man in einem Gewerbegebiet

00:19:39: sitzt und sagt, "Pass auf, hier kommen einige Tausend Leute jeden Tag zur Arbeit". Das

00:19:44: wird auch sinnvoll, wenn wir da mal den Nahverkehr irgendwie so hinleiten, dass das praktisch

00:19:48: ist. Ja, ich finde, diese Unternehmen haben ja auch da schon auch einen Standort macht,

00:19:54: ja auch so ein bisschen. Ich glaube, der Bürgermeister der Stadt oder so würde ja wirklich nicht

00:19:59: wollen sozusagen, dass das irgendwie dann auch nicht gut funktioniert am Ende, weil Standortwahl

00:20:05: ist ja auch eine wichtige Wahl am Ende für Gemeinden etc., weil natürlich Arbeitgeber

00:20:09: ja und so weiter und so fort und das nochmal viel mehr zu nutzen, weil also Vd finde ich

00:20:14: auch immer ein tolles Beispiel. Ich denke auch wirklich, diese, wie du sagst, diese Gewerbegebiete,

00:20:19: wo irgendwie Zickfirmen sitzen, die halt alle so einen Riesenparkplatz davor haben, wenn

00:20:25: die sich zusammenschließen würden, kann ich mir nicht vorstellen, dass auf einem irgendeinen

00:20:29: Verkehrsbetrieb der Stadt da sagt, ja, nee, also, nee, für euch nicht. Das finde ich,

00:20:35: ist nochmal ein sehr guter Impuls. Ja, ich hatte ja von dieser so eine komplexe Frage

00:20:40: gestellt, sozusagen, wieder so eine Schachtelfrage. Mich würde diese andere Aspekte nochmal

00:20:45: interessieren, nämlich wir haben ja über das Image des Autos gesprochen, aber es gibt

00:20:52: ja eben auch noch diese Förderungsteam und ich weiß noch, als wir damals und so bin ich

00:20:57: auch damals ursprünglich in der alten Funktion auf Silvia gekommen, weil wir nämlich ja

00:21:02: diskutiert hatten über die Bahn, also wie kann man das eigentlich schaffen, dass wir

00:21:08: auch Angebote schaffen, die auch in irgendeiner Form für die Mitarbeitenden attraktiv sind.

00:21:15: Also das geht ja auch im Sportmannee, das ist ja sozusagen neben dem Image und da war

00:21:22: es aber wahnsinnig kompliziert, weil beim Auto ist es halt so, ja, mal kurz zusammengefasst.

00:21:27: Aus meiner Perspektive, da kann man das pauschal abrechnen und dann gibt es dann irgendwie

00:21:31: diese 1% oder nur 0,5% Versteuerung und damit ist der Drops gelutscht. Und ich sage mal,

00:21:38: wenn du halt irgendwie anders individuell fair ausmust, musst du da die einzelnen Box

00:21:42: anrechnen und müsstest ja dann halt irgendwie, hast natürlich die entsprechenden Prozesskosten

00:21:47: der Interarruhen und so weiter und so fort, was ja auch kein Mensch will, ja. Das ist

00:21:51: ja Fahrtenbuch und kompliziert, sag ich mal. Und deswegen ist für mich halt die Frage,

00:21:59: gibt es da halt dann irgendwie mittlerweile auch Möglichkeiten oder zeichnet sich da

00:22:03: auch was ab oder gibt es da auch Sachen, die ihr fordert?

00:22:06: Dienstwagenbesteuerung ist echt ein Dauerthema. Also da müssen wir unbedingt ran. Also es

00:22:12: ist ja gerade so ein bisschen skizziert, aber das, warum wir da nicht so richtig locker

00:22:18: lassen, ist einfach, dass das, also erstmal ist es sozial ungerecht, weil vor allem Menschen,

00:22:24: die in höheren Einkommensklassen sich bewegen, Dienstwagen zur Verfügung gestellt bekommen,

00:22:30: ne? Das heißt, andere Menschen haben da überhaupt keinen Zugriff drauf und diese 1% pauschal

00:22:36: Besteuerung von Dienstwagen ist außerdem eine relativ massive Unterschätzung von dem tatsächlichen

00:22:42: Wert dieses Fahrzeugs, wenn du dir als Privatperson das gleiche Auto kaufen und es nutzen würdest.

00:22:49: Wär das teurer für dich, als wenn du eine Äquivalente Gehaltserhöhung, also mit einer

00:22:54: Äquivalentengehaltserhöhung, wärs teurer für dich, als wenn du diesen Dienstwagen bekommst.

00:22:59: Das ist der Grund, warum wir da, warum wir da so dran sind, das incentiviert, gerade wenn

00:23:04: du dann auch noch eine Tankkarte hast für private Fahrten, das Auto viel und häufig

00:23:09: zu nutzen, auch für Fahrten, wo es sich vielleicht überhaupt nicht lohnt. Und es bietet natürlich

00:23:13: auch keine Anreize für kleine und leichte und effiziente Fahrzeuge, weil die Arbeitgeber

00:23:20: kein Interesse daran haben, den Gehaltsbestandteil auszuzahlen. Das heißt, sie gestalten diese

00:23:25: Dienstwagen irgendwie besonders repräsentativ, besonders groß und das ist wirklich ein massiver

00:23:33: Fehlanreiz, wo auch mit Steuergeldern was bezuschusst wird, was eigentlich nicht sein kann.

00:23:39: Und das, was wir gerne würden, wäre, dass die privat gefahrenen Kilometer mitbesteuert

00:23:44: werden und dass die Kilometer-Sätze, die davor anschlagt werden, nach Antriebsart oder

00:23:50: besser auch nach Verbrauseigenschaften differenziert werden. Was die Abwicklung angeht, habe ich

00:23:56: nicht, also habe ich nicht den super Einblick, ich bin keine Steuerfach-Expertin. Ich gehe

00:24:03: davon aus, dass es irgendeine Möglichkeit gibt. Also kann man mir nicht erzählen, dass

00:24:08: es da keine coole digitale Möglichkeit gäbe, das irgendwie abzurechnen.

00:24:13: Ja, das heißt, das ist jetzt schon eine Forderung, so wie ich es verstehe, die ja auch dann Richtung

00:24:18: Politik auch formuliert. Betreibt ihr denn auch aktiv? Wirklich, irgendwie Lobbyismus

00:24:24: geht ihr mit der Politiker*innen ins Gespräch, seht ihr da irgendwie auch eine Rolle, die

00:24:30: ihr da einnehmt, um eben genau diese Veränderungen auch mit hervorzuführen?

00:24:36: Wir sind keine Lobbyorganisation, also weil wir uns für gemeinnutzige Themen einsetzen.

00:24:43: Wir vertreten keine Partikularinteressen, die man irgendwie lobbyieren müsste, sondern

00:24:48: wir versuchen eben, das Wissen, was da ist, so zu verpacken, dass man es verstehen kann

00:24:54: und an die richtigen Leute zu bringen. Das ist unsere Aufgabe. Und jetzt in Bezug auf

00:25:00: politische Rahmenbedingungen finde ich das nochmal total wichtig, dass wir, so was wie

00:25:06: ein gemeinsames Verständnis dafür, dass Klimaschutz nicht verhandelbar ist finden.

00:25:10: Das ist auch von ganz oben ganz klar ist, dass es keine Aufgabe von einzelnen Parteien

00:25:16: ist, von einzelnen Personen, von, ich weiß gar nicht von wem, da die Vorstellung ist,

00:25:22: dass es eine Aufgabe sein soll, sondern dass wir das alle zusammen schaffen müssen.

00:25:27: Das würde ich mir wirklich wünschen und gerade auch so im Bereich Elektromobilität erlebe

00:25:34: ich einfach im Moment eine große, große Verunsicherung, die zum Teil daher rührt,

00:25:40: dass Strategien immer wieder umgeworfen werden. Man denkt, wir werden jetzt Leitmarkt Elektromobilität,

00:25:46: dann wird die Elektromobilitätsproduktion eingestellt. Also man weiß gar nicht so richtig,

00:25:51: wie man das einschätzen soll. Die Berichterstattung über Elektromobilität ist sehr schlecht.

00:25:54: Und das ist auch irgendwie ein deutsches Ding. Ich weiß gar nicht so genau.

00:26:00: Es ist wirklich, es nützt unserer Industrie nicht, wenn wir uns am Verbränner festleiten.

00:26:09: Wir schaffen damit nichts. Wir halten keine Arbeitsplätze. Wir halten die Wertschöpfung

00:26:14: nicht in Deutschland. Wir werden keinen Leitmarkt Elektromobilität und unsere Klimazit erreichen

00:26:18: wir damit auch nicht. Ja, und das war ja nun wirklich schon hoch zu sehen, wenn man jetzt

00:26:24: global schaut, wie stark halt jetzt, wie China vorliegt jetzt und gerade im Bereich Elektromobilität

00:26:30: und wie schwierig auch der Absatzmarkt die deutschen Automobilhersteller ist.

00:26:37: Und ich glaube auch am Ende weiß man halt, da haben wir einen Berndienst, in dem da keine

00:26:43: klaren, keine klaren Vorgaben gefällt werden. Aber damit ich natürlich auch zu wenig Experte

00:26:48: habe, sage ich sagen wir mal, meine bescheidene Hobbymeinung dazu. Genau. Jetzt ist die Frage

00:26:56: nochmal, wenn man mal auf die Hersteller schaut, was können die tun aus eurer Sicht?

00:27:04: Zwei Punkte. Modelle, Modelle, Modelle und irgendwas wie eine richtig tolle Kampagne

00:27:11: für Elektromobilität. Ja, das sind eigentlich so platt, wie es klingt. Wir brauchen mehr

00:27:19: Modelle auch für ein kleineres Portmonee, für teilweise in einem Nutzfahrzeug, sparte

00:27:26: aber eben vor allem was jetzt kleinere und Einstiegsfahrzeuge angeht und wir brauchen

00:27:32: ein besseres Image. Habt ihr das von Jan Böhmermann mitgekriegt?

00:27:36: Ja. Mit diesem, wenn du dir ein Auto kaufst, kauf

00:27:38: dir ein Elektroauto. Ich habe dir noch nirgendwo gefunden, aber so was in groß. Das wäre cool.

00:27:45: Und Nina ist ja noch in Gesicht oder so. Noch eine Frage. Wir sind leider auch schon,

00:27:52: aber ich weiß mich einfach so interessiert, auch was deinen Jobtitel angeht, Corporate

00:27:57: Mobility Analyst. Ich stimme mir vor, dass du sehr viel eben mit Daten arbeitest und

00:28:03: die analysierst und daraus dann irgendwie Maßnahmen ableitest. Wie kann ich mir so dein

00:28:09: Montag bis Freitag Tätigkeiten vorstellen? Ich bin sehr gespannt.

00:28:13: Ich muss da leider sagen, die Titel, die werden beide angepasst. Eher in Richtung nachhaltige

00:28:24: Mobilität, dass es so ein bisschen breiter ist. Wir haben Projekte zu Unternehmens Mobilität

00:28:31: auch immer noch und es hat auch was mit Datenanalyse zu tun. Ich weiß nicht, ob wir gesehen haben,

00:28:36: dass wir die DAX und MDAX-Unternehmen vor zwei Jahren befragt haben. Das kommt nochmal

00:28:41: vielleicht mit etwas erweiterter Zielgruppe und da geht es eben auch vor allem um Elektromobilität

00:28:48: und andere Maßnahmen, die man irgendwie so standardisiert abfragen kann. Und ansonsten

00:28:54: beschäftige ich mich aber auch im Moment viel mit Themen im öffentlichen Verkehr. Also das,

00:29:00: was ich vorhin gesagt habe mit 20 Millionen Menschen in Deutschland haben keine gute ÖPNV-Anbindung.

00:29:06: Das haben wir erhoben. Das wird auch sonst nicht gemessen. Es muss uns sich mal vorstellen,

00:29:11: es gibt diese Informationen nicht wie viele Menschen, welche qualitative Anbindung haben.

00:29:18: Also das haben wir gemacht und es geht momentan auch viel darum, wie Ressourcen in die kommunale

00:29:24: Ebene kommen. Also wie schaffen wir das eigentlich, dass die in der Lage sind, die Verkehrsfälle

00:29:30: umzusetzen, weil letztendlich sind die das? Ich kann noch drei Stunden mit dir weiterlabern,

00:29:36: merk ich. Wir sind jetzt aber wirklich schon über der Zeit und am Ende geben wir aber dem

00:29:41: Gast immer noch mal die Möglichkeit, ein Appell loszuwerden. Das heißt, wenn du mal was

00:29:45: unterstreichen möchtest, wenn du was noch gar nicht sagen konntest, dann ist jetzt nochmal deine

00:29:50: Gelegenheit. Ja, ich kann es auch kurz machen. Ich möchte gerne sagen, dass man so Allheilmittel

00:29:56: versprechen, wo sich nichts ändern soll, nicht vertrauen kann. Es wird sich viel verändern

00:30:02: müssen. Ich weiß, es ist verlockend zu glauben. Alles bleibt gleich, wir müssen nichts machen.

00:30:07: Das tut mir leid. Das ist so nicht. Und je früher wir anfangen, desto also gesamtwirtschaftlich

00:30:14: betrachtet günstiger wird es für uns, haben wir auch gerade in einer Studie untersucht

00:30:20: und gerade im Bereich betriebliches Mobilitätsmanagement gibt es so viele Möglichkeiten, wo man wirklich

00:30:27: gucken kann, wo fangen wir an, was passt zu uns, wie kommunizieren wir das. Das ist eigentlich

00:30:35: wirklich ein tolles Feld, um was zu bewegen. Und es geht darum, Konsens zu finden. Es geht

00:30:41: darum, sich gegenseitig zu bestärken, Mut zu machen, im Gespräch zu sein und sich auch

00:30:47: für kleine Schritte zu loben. Jeder Beitrag ist wichtig und wertvoll.

00:30:51: Ja, vielen lieben Dank für diese tollen Abschlussworte und für deine Zeit. Das hat großen Spaß

00:30:58: gemacht. Vielen Dank, Esther.

00:31:00: Ja, danke euch. Cooles, cooles Projekt. Ich mag den Podcast gerne.

00:31:04: Dankeschön.

00:31:05: Ja, Nils, wir hatten Esther von der Agora Verkehrswende im Podcast. Was sagst du? Was nimmst du mit?

00:31:21: Die Agora Verkehrswende taucht ja immer wieder auf, also immer in die Referenz für Studien

00:31:28: zu dem Thema, wie es da vorwärts geht. Insofern fand ich das wirklich toll, auch bei den Rostausch

00:31:34: zu gehen. Also für mich ist das schon so ein bisschen so weit weg, weil wir ja die

00:31:38: Firmwaren schon vor einigen Jahren abgeschafft haben und für mich ist das so ein Standard.

00:31:42: Und ich meine, wir sind natürlich auch aus dieser Perspektive privilegierten Situationen

00:31:48: aus einer Perspektive vielleicht nicht da quasi direkt an der S-Bahn-Station zu sein

00:31:54: in der Stadt auf der Reparation und so. Insofern haben wir da natürlich immer leicht reden

00:31:59: und gleichzeitig wundert es mich aber dann doch, dass da eigentlich nicht so richtig

00:32:05: was vorwärts geht. Und jetzt gerade im Hinblick auf dieses Thema Incentivierung, wenn man da

00:32:13: halt dann irgendwie diese Themen in Bewegung bringen möchte, wäre es ja relativ einfach

00:32:19: dort mit ein bisschen entsprechenden Willen dort zumindest einen Fortschritt zu erzeugen.

00:32:25: Und das erlässt mich so ein bisschen ratlos zurück und da hoffe ich, dass da jetzt irgendwie

00:32:32: dann auch mal eine Schippe draufgelegt wird. Weil ich gerade, und selbst wenn man im Bereich

00:32:38: der Mobilität, Richtung die Mobilität, wenn man nur das jetzt mal nehmen würde und ich

00:32:43: sage, okay, man bringt mir Leute auf die Bahn und auf den ÖPNV, selbst da wäre ja auch,

00:32:52: ich sage mal, der deutschen Wirtschaft auch geholfen, den deutschen Automobilbau auch

00:32:56: geholfen und ich glaube, wir verlieren sonst global und das finde ich irgendwie, ja, also

00:33:04: es auf heut, unterschiedlichen Ebenen, ja, lässt mich das ein bisschen ratlos zurück,

00:33:08: weil das mal vorwählen. Aber gleichzeitig finde ich sie halt immer toll und es finde

00:33:13: das halt irgendwie gut, dass sie einen guten Job machen, dass es eben auch immer wieder

00:33:17: die Studien gibt, wenn es Ergebnisse gibt an Herrn D. A. Man dann halt irgendwie auch

00:33:22: irgendeine entsprechende Diskussion führen kann oder politische Entscheidungen herbeiführen

00:33:27: kann. Wichtiger Job.

00:33:29: Absolut.

00:33:30: Und du?

00:33:31: Ja, alles was du sagst, also ich finde wirklich immer mal tatsächlich auch mal Nachhaltigkeit

00:33:35: ausklammert, wirklich diese Standortbetrachtung Wirtschaftsstandort, Deutschland wirklich

00:33:40: sehr interessant in dem ganzen Kontext und wollen wir da eigentlich wirklich anderen Ländern

00:33:45: ins Feld überlassen, gerade weil uns ja das Auto so wichtig ist. Und was ich jetzt auch

00:33:51: nochmal interessant fand, das ist ja wirklich auch nochmal auf die Art der Kommunikation

00:33:54: und der Narrative auch verwiesen hat. Und das ist ja, was ich halt schon das Gefühl

00:33:58: habe, das war ja dahin irgendwie, das ist Dilemma, der Nachhaltigkeit ist, das ist

00:34:03: immer ein, wir nehmen weg oder es kostet mehr oder oder oder, das ist so doll belegt

00:34:10: ist einfach damit. Und das ist auch tatsächlich ein Abhänger wirklich jegliche, die hier was

00:34:15: tun können, sei es einfach im Freundeskreis, im Bekanntenkreis als Politikerin, da wirklich

00:34:22: einfach mal daran zu arbeiten, das kommunikativ und vom Narrativ her zu verändern, weil Narrative

00:34:27: setzen sich fest und gerade Journalistinnen und so haben ja auch eine wichtige Rolle,

00:34:32: finde ich, hier den Beitrag auch zu leisten, weil sonst wird es schwer.

00:34:36: So, jetzt trinken wir einen Kaffee in die Hülsenkuchen, dass wir uns wieder aus dem

00:34:39: leichten letharischen Team, das wir uns jetzt gekwärtscht haben rausziehen, aber es hat

00:34:46: wieder Freude gemacht mit dir. Danke.

00:34:48: Wir hören.

00:34:49: [Musik]

00:35:07: Sie haben hier im März einen