Vom Wissen ins Handeln - innere Transformation für den äußeren Wandel | mit Sophie Bochtler

Shownotes

Unsere Learnings aus der Folge:

  • Zufriedene Menschen leben nachhaltiger
  • Inner Development Goals als Zusatz sollen die Umsetzung der Sustainable Development Goals unterstützen
  • Transformation im Unternehmen kann unterstützt werden, wenn Mitarbeitende sich mit sich selbst und ihren eigenen Anteilen auseinandersetzen

Gliederung der Folge:

  • Vom Wissen ins Handeln (05:11)
  • Visionen und Purpose für erfolgreiche Transformation (09:42)
  • Warum tiefzufriedene Mitarbeitende nachhaltiger sind (13:34)
  • Maßnahmen für tiefzufriedene Mitarbeitende (16:25)
  • Die Inner Development Goals (IDGs) (18:30)
  • Positive Zukunftsbilder (26:59)

Sophie Bochtler bei Linkedin

Mehr über The House of Good Die Inner Development Goals


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PHAT CONSULTING 040 - 226 383 100, moin@ceo2neutral.de

Viel Spaß bei der 134. Folge von CEO2-neutral!

Musik: Michael Ahlers, Scribbles: Michael Kutzia

Transkript anzeigen

00:00:00: [Musik]

00:00:19: Moin und herzlich willkommen zu unserem Podcast CEO 2 Neutral. Wir begrüßen

00:00:24: euch wie immer zu unserem Austausch mit spannenden Gästen dazu, wie denn Unternehmen,

00:00:28: Erinnern und Mitarbeiter*innen sich der Reise anschließen können zu einem nachhaltigeren

00:00:32: Unternehmen und das auf jeglichen Ebenen ökonomisch, ökologisch sowie sozial. Wir befinden uns mit

00:00:38: unserer Firma PHAT CONSULTING auch schon länger auf der Reise zu mehr Nachhaltigkeit und dabei

00:00:42: nehmen wir euch mit. Wir glauben am Ende fest daran, dass es nur gemeinsam geht und dass es auch

00:00:46: jedes Unternehmen braucht, um für mehr Nachhaltigkeit zu sorgen. Und wir, das sind wir immer nie,

00:00:51: sind ich. Moin Nils, wie geht's? Moin Michael, wie geht's super. Wir haben ja jetzt gerade WM,

00:00:57: EM. Und ich bin das erste Mal so richtig im Fieber. Ich war halt schön in Stuttgart und

00:01:05: hab mir in das Spiel angeguckt und bin halt so richtig richtig on fire und bin einfach auch

00:01:13: gerade echt gut gelaunt. War viel unterwegs, aber irgendwie ist auch toll. Wie geht's dir? Schön. Wie

00:01:19: geht's auch sehr gut. Ebenfalls viel unterwegs und so langsam denke ich mir auch, mein paar ruhige

00:01:25: Tage werden auch ganz nett, aber die habe ich vor mir. Deswegen, heut nochmal Gas und dann wird

00:01:30: die Batterie aufgeladen. Wer haben wir denn da? Ja, wir haben Sophie Bochtler da. Sophie, du hast

00:01:36: ja deine Karriere im Change Management bei der Helm AG gestartet. Bist du auch aktuell als

00:01:41: Change Managerin beim NDR tätig? Neben deinem Job hast du auch mit deinem eigenen Unternehmen

00:01:47: The House of Good gestartet und bist da auch unterwegs. Und an diesem Dach bietest du unter

00:01:52: anderem auch eine Nachhaltigkeitsberatung an und du fokussierst dich dabei und das finde ich

00:01:56: spannend auf die innere Transformation für den äußeren Wandel. Was das für Unternehmen und

00:02:02: für die Mitarbeitenden bedeutet, werden wir denn heute sicherlich immer ein bisschen tiefer

00:02:06: diskutieren. Da freue ich mich drauf. Sophie, wie geht's dir? Ja, hi. Vielen Dank erst mal,

00:02:11: dass ich heute da sein darf. Wie geht's gut? Ganz gut. Auch wenn ich euch so zuhör, ihr wart

00:02:17: viel unterwegs. Ich hatte auch viel um die Ohren und freue mich, dass heute ein bisschen entspannterer

00:02:22: Tag ist und jetzt auf eine entspannte Runde mit euch. Schön. Wir starten am Anfang immer mit

00:02:28: derselben Frage, die wir zum Gast stellen, nämlich, die bist du zur Nachhaltigkeit gekommen?

00:02:33: Wird das zu sagen, das begleitet dich schon immer. Es gab irgendwie ein Event in deinem Leben.

00:02:38: Holt uns da doch mal so ein bisschen ab. Ja, gerne. Also wie bin ich zu nachhaltig gekommen? Ich habe

00:02:44: so in der Formulierung vielleicht das Nachhaltigkeit eher eigentlich zu mir gekommen. Durch mich.

00:02:50: Das klingt jetzt ein bisschen komisch und vielleicht um die Ecke gedacht, aber ich habe mich damit vor

00:02:55: ungefähr zehn Jahren intensive angefangen zu beschäftigen, als ich eine sehr herausfordernde

00:03:00: Zeit hatte. Damals habe ich in Kopenhagen gelebt, habe relativ jung eine sehr verantwortungsvolle

00:03:04: Position übergeben bekommen und habe da einfach gemerkt, ich war auch viel alleine, dass ich mich

00:03:10: mal mit mir auseinandersetzen sollte und habe mich dadurch viel mit mir auseinandergesetzt und

00:03:15: habe dann gemerkt, je mehr ich mich kennengelernt habe und je mehr ich eine Verbindung zu mir selbst,

00:03:20: zu meinen Gefühlen, zu meinem Körper, zu mir einfach holistisch gemeinschaftlich so hatte,

00:03:25: habe ich einfach gemerkt, oh, Nachhaltigkeit konnte ich aus einem ganz anderen Blickwinkel auf einmal

00:03:31: sehen. Ich konnte viel mehr begreifen, die Komplexität sehen, ich konnte das ganze Thema auf einmal mehr

00:03:37: an mich ran lassen vielleicht auch und dann habe ich im späteren Verlauf das Wort Interbeing,

00:03:43: die Philosophie von Interbeing kennengelernt und hatte dann ein Wort für ein Gefühl. Interbeing

00:03:48: ist von einem buddhistischen Mönch geprägtes Wort, Tick-Nut-Hann heißt er, der ist leider schon

00:03:53: verstorben und das Wort beschreibt, dass wir nicht nur alle voneinander abhängig sind, sondern wir

00:03:59: sind eigentlich alle eins und das ist ja gut. Im Buddhismus ist natürlich eine Religion oder

00:04:06: vielleicht auch sehr spirituell anmutend, aber das erstmal zu spüren, dass man nicht einfach

00:04:11: alleine für sich ein wandern des Wesen ist, sondern dass da eine Verbindung zur Natur,

00:04:14: zu den anderen Menschen da ist, das hat mich tief beeindruckt und das habe ich dann später auch ins

00:04:19: Berufliche gehoben, als ich aus dem Change Management dann gekommen bin und in die Selbstständigkeit

00:04:24: erstmal Vollzeit gegangen bin, habe ich dann das Thema Nachhaltigkeit aus dieser Brille der

00:04:31: Verbindung und damit eben zu starten bei sich selbst, also aus Persönlichkeitsentwicklung,

00:04:35: innere Transformation für äußeren Wandel, habe ich das dann in die Berufliche,

00:04:40: erst mit einer sehr erfolgreichen Keynote gestartet und jetzt eben mit meiner sparte

00:04:44: Climate Change Management, also Veränderungsbegleitung in der Klimakrise. Ja, eine der großen Fragen

00:04:51: beim Thema Nachhaltigkeit ist ja, wie kann ich also diesen Gap zwischen Erkenntnis und tatsächlich

00:05:00: im Handeln überwinden? Ja, und also wie kommt man eben vom Wissen ins Handeln und das hat ja

00:05:07: auch was mit einem selbst zu tun, ist das auch ein Thema, womit du dich beschäftigst?

00:05:11: Exakt, genau mit dem, ja. Genau, das beschreibt es gibt die Intention Behavior Gap, also die kennt

00:05:18: ihr, ich weiß nicht ob die Zuhörenden, die auch kennen also von Intention und Verhalten diese Lücke,

00:05:23: Beispiel ich nehme mir fest vor, wenn meine Zahnbürste aufgebraucht ist, ich mir das nächste

00:05:29: Mal eine Bambus Zahnbürste kaufe und dann stehe ich bei Butnei oder jetzt sage ich eine Marke,

00:05:35: dann stehe ich in der Drogerie und stehe da vor den Zahnbürsten und dann merke ich plötzlich,

00:05:40: Ups, die ist ja doppelt so teuer, dann ist meine Intention aus dem Fenster geflogen und

00:05:43: mein altes Verhalten greift und die beschreibt eigentlich genau gut, also du hast es ja auch

00:05:49: gesagt, wir wissen ja eigentlich was zu tun ist und es mangelt nicht an Erkenntnis,

00:05:53: es mangelt nicht an Technologien, nur wir machen es einfach nicht und damit kann man das gut

00:05:58: beschreiben eigentlich, also die Intention Behavior Gap kann man auch überkommen, also man kann sich,

00:06:03: man kann es schaffen, dass das was man sich auch vornimmt, man auch umsetzt und das kann man auch

00:06:08: in Bezug auf Nachhaltigkeit natürlich genauso wie kommen wir vom Wissen ins Handeln übersetzen,

00:06:13: also es gibt viele Dinge, ich finde ja immer drei Sachen gut, wenn man drei Sachen kann man sich

00:06:17: immer gut merken, beobachten, Handlungsfähigkeit und Motivation. Bei der Veränderung, deswegen

00:06:24: ist Persönlichkeitsentwicklung oder wie man es auch nennt, mag sich weiterzuentwickeln,

00:06:29: grundsätzlich hängt so so nah mit allem zusammen, weil beobachten ist erstmal der erste Schritt,

00:06:35: ich muss erstmal anfangen zu merken, welchen Mustern ich lebe. Es gibt verschiedene Studien

00:06:41: dazu, es gibt eine, die wird oft zitiert, 97 Prozent der Zeit verbringen wir in unserem

00:06:45: Unterbewusstsein, das ist natürlich massiv viel. Wenn wir diese drei Prozent ausdehnen wollen,

00:06:50: um uns auch zu verändern, müssen wir uns erstmal anfangen zu beobachten und dann fange ich an

00:06:55: mich vielleicht mal hier und da zu verändern, was anders zu machen hat, Erfolgserlebnis,

00:06:59: so ein Merk, oh ich werde handlungsfähig, also Handlungsfähigkeit ist der zweite Punkt. Wenn

00:07:03: ich handlungsfähig sein kann, dann kann ich um mich herum die Dinge auch besser abwägen,

00:07:09: kann navigieren, kann mich rundherum mit diesem auch für viele Menschen oft überfordernden

00:07:15: Thema, kann mich da von wirksam werden und diese Komplexität einfach zu begreifen. Und dann aber

00:07:24: drittens, ich weiß nicht wiefern ihr diese Erfahrung vielleicht auch schon gemacht habt,

00:07:28: viele Menschen gerade Aktivist*innen brennen jetzt zu einem bestimmten Zeitpunkt auch mal aus,

00:07:32: weil es so verzweifelnd auch sein kann. Und deswegen ist der dritte Punkt, um diese intention

00:07:36: behavior gap eigentlich auch langfristig schließen zu können, Motivation. Also was macht mir Freude,

00:07:41: was zieht. Und da finde ich oft, es wird viel mit Angst gearbeitet und Angst kann schieben, so sage

00:07:50: ich so, aber Angst kann ich so gut ziehen und ein Zugbild aber ein positives Zuversicht. Also

00:07:55: wie kann ich wirklich Dinge umsetzen, die mir auch Freude bereiten und natürlich da nicht mit

00:08:00: verboten und verzichten arbeiten, sondern mit einem Bild, mit einem Zukunftsbild und Zuversicht. Und

00:08:06: im privaten finde ich, bedeutet das sucht ihr Sparing, also natürlich bin ich Fan meiner eigenen

00:08:11: Profession als systemische Coach und Beraterin. Klar Coaching ist super, aber man muss ja nicht

00:08:16: gleich ins Coaching gehen, man kann ja auch mal mit sich mit anderen Austauschen, Freunden,

00:08:20: Kolleg*innen und im beruflichen, im Unternehmenskontext finde ich, kann das auch ganz einfach aus dem

00:08:27: agilen Projekt eine Retrospective genau, die kann man auch dafür nutzen, zurückzuschauen,

00:08:31: zu bewerten und dann nach vorne zu gehen und zu gucken, also Inspiring zu gehen und

00:08:36: anfangen zu reflektieren. Ich habe sehr was im bisschen gemerkt, während du so erzählt hast,

00:08:41: bevor du zum dritten Punkt gekommen bist, so sage ich, dachte ich so, ist ja auch ganz schön

00:08:46: anstrengend, also warum sollte ich das denn auch tun oder warum, also so ja das eine ist mir wichtig,

00:08:55: es ist auch ganz schön anstrengend wirklich in diese veränderten Muster dann auch zu kommen.

00:09:00: Deswegen ist ja glaube ich wirklich diese Vision, diese Motivation, diese Intrinsik eben auch so

00:09:06: wichtig, also so würde ich es auf jeden Fall interpretieren und das finde ich halt total

00:09:10: interessant, weil wir glaube ich oft sowohl im privaten als auch so im, innerhalb des beruflichen

00:09:16: Lebens halt irgendwie so unser Daily Business machen und selbst wenn wir jetzt so von Nachhaltigkeit

00:09:20: uns mal lösen, warum machen wir das eigentlich, also wo arbeiten wir eigentlich, was ist die Vision,

00:09:26: einfach so elementar wichtig ist, also merkst du das auch, wenn du arbeitest, sowohl als Change Managerin,

00:09:33: als auch dann im Coaching diese Visionsbildung, ist ja wahrscheinlich ein ganz elementarer Teil, oder?

00:09:41: Total. Seit einigen Jahren fliegt ja das Wort Purpose durch die Unternehmen und ich will den Begriff

00:09:50: überhaupt nicht schlecht machen und gleichzeitig aber auch nochmal auf eine direkte Übersetzung,

00:09:54: die das Wort Purpose auch heißen kann, es eben Sinn zu stiften. So und das ist ein ganz großer Hebel

00:10:00: bei Unternehmen, dass sie, wenn sie ganz klar haben, wozu sind wir eigentlich da, also was ist hier der

00:10:06: Sinn und Zweck des Ganzen, das kann für Mitarbeitende eine total große Zugehörigkeit auslösen, weil

00:10:14: ein Unternehmen was ganz klar hat, wofür gibt es mich, worauf will ich hinaus, dann können

00:10:19: Mitarbeitende da total gut andocken und Zugehörigkeit ist eines unserer absoluten Grundbedürfnisse,

00:10:25: also das haben wir alle in uns, so kann Motivation entstehen, absolut. Ja und zumal man dieses Thema

00:10:31: Zugehörigkeit, wenn man jetzt mal, na ja nochmal mal raus zoomt und jetzt mal so guckt, ist also

00:10:37: bisschen die Theorie, die letzten 100 Jahre geht es ja immer mehr Richtung Vereinzelog, ja. So und

00:10:41: ich glaube, das ist halt dann eben ja eben dieses Thema, eben fehlen ja auch viele Zugehörigkeitsaspekte,

00:10:48: ja also ich sage mal, die Relevanz der Kirche nimmt immer weiter ab, sozusagen die Menschen

00:10:53: beschäftigen sich immer individueller, halt dann wie tatsächlich auch mit über Medienkonsum,

00:10:58: diese Seite auch der Digitalisierung natürlich, werden immer bequemer und immer weniger zugehörig,

00:11:04: ich glaube auch, dass es echten Grundbedürfnis ist, was natürlich auch eine tiefe Motivation

00:11:09: schafft. Insofern ist es glaube ich schon spannend, das halt dann eben auch nochmal hier auch zu nutzen.

00:11:17: Total, total. Ich habe mich durfte einen Buchbeitrag schreiben, ein Buch "Die Zukunft der Arbeit",

00:11:24: das wurde vom Springerverlag verlegt und ich habe einen Teil dazu geschrieben mit einem

00:11:28: etwas häubrigen Titel gebe ich auch zu, aber im Grunde genommen, wie bringt man intrinsische

00:11:33: Motivationen bei Mitarbeitenden hervor? Und es gibt eben verschiedene Modelle, die ich da

00:11:38: übereinandergelegt habe und zum einen aus dem Systemik auch kommen, das Riemann-Thomann-Modell,

00:11:43: wo man sich auf verschiedenen Achsen wiederfindet, ich will das jetzt nicht so krass vertiefen,

00:11:46: aber da stehen zum Beispiel Zugehörigkeit und Autonomie, also genau was du sagst,

00:11:51: auch Individualisierung sozusagen fast übersetzt mit Autonomie, beides drauf und die stehen da

00:11:57: auf gegensätzlichen Achsen. Gleichzeitig sind es aber Bedürfnisse, die beide auch immer erfüllt

00:12:01: werden wollen, an einem Tag mehr, an dem anderen Tag das andere mehr. Und wenn man das mal mich

00:12:06: sich mit Motivationsforschern, ich weiß nicht ob Dan Pink ein Begriff ist, Dan Pink ist ja

00:12:10: großer Motivationsforsch, hat ja so eine tolle Regelung, AMP, also Autonomy, Mastery Purpose,

00:12:17: also Autonomie, etwas richtig gut zu können zu mastering und Purpose, also Sinnstiften,

00:12:22: nochmal da reinzugehen. Und ich weiß, das ist ein bisschen um die Ecke gedachten,

00:12:26: denn noch wenn man die mal zusammenfügt, wie können wir Sinnstiften, wie können wir uns

00:12:31: zugehörig fühlen, in welchen Augenblicken können Unternehmen genau dafür den Rahmen geben?

00:12:36: Da gibt es eben ganz viel, wo Unternehmen heute nochmal einen Schritt weiter denken können,

00:12:41: die über die klassische Unternehmensstruktur vielleicht hinausgeht. Und Individualisierung

00:12:46: als Herausforderung in der Gesellschaft kann natürlich ein Unternehmen nicht alleine auffangen

00:12:51: und gleichzeitig kann das ja aber so ein bisschen, ich habe das in dem Beitrag wie so ein Leuchtturm

00:12:55: beschrieben. Das ist doch toll, also wenn ich mir vorstelle, Leuchtturm zu sein, ist das super.

00:13:01: Warum nicht? Warum nicht Leute attracten, also anziehen, die genauso auch mit mir die Welt

00:13:08: verändern wollen und mit denen zusammenarbeiten? Also ich glaube, da können Unternehmen ganz

00:13:12: größere Rolle auch in der Gesellschaft spielen oder noch größere. Ja und vor allem kriege ich

00:13:18: dadurch natürlich auch zufriedene Mitarbeiter*innen. Das bedeutet auch, sie bleiben bei mir im

00:13:22: Unternehmen und so weiter und sofort und du sagst ja auch noch, dass zufriedene Mitarbeiter*innen

00:13:28: auch nachhaltiger sind. Kannst du das vielleicht nochmal ein bisschen unterfüttern?

00:13:33: Ja gerne, genau. Ja, tief zufriedene Menschen leben nachhaltiger. Das war für mich ein großer,

00:13:41: ja es ist für mich ein Leitsatz eigentlich eher so oder ein Ansatz nach dem ich arbeite.

00:13:45: Natürlich sind auch Menschen Mitarbeitende und in dem Kontext gilt das natürlich genauso

00:13:49: auch im Unternehmenskontext. Tief zufriedene Menschen leben nachhaltiger, wenn man sich mal den

00:13:54: Umkehrschluss anguckt, dass unglaublich unglückliche Menschen sehr unnachhaltig leben. So bin ich

00:14:01: darauf gekommen. Es gibt einen ganz interessanten Artikel von der Huffington Post zum Beispiel

00:14:05: dazu auch "Burned out people" war da die Headline "Burn out the planet" und wenn wir darauf gucken,

00:14:11: dass Menschen, die nicht so zufrieden sind, oft kompensieren. Das ist ja eine ganz klassische

00:14:17: Verhaltensmuster, sobald ich anfange zu kompensieren, habe ich oft auch einen größeren CO2-Fußer

00:14:24: Abdruck, weil ich dann also mehr konsumiere. Wenn ich einkaufe, wenn ich dann ganz viel reisen

00:14:31: gehe, dann wächst mein CO2-Fußer Abdruck, das ist die ökologische Seite. Und dass soziale

00:14:36: Menschen, die sehr unzufrieden sind, haben ja auch nicht einen so große Bandweite mitgefühlt

00:14:41: zu empfinden für andere Leute. Also auch da, die aus diesen drei Akteuren Nachhaltigkeit gesprochen,

00:14:46: ist einfach dieser Umkehrschluss, dass unzufriedene Leute oft sehr unnachhaltig leben, hat mich

00:14:53: zu dieser etwas provokanten Ansatz geführt. Weil natürlich viele Menschen sagen, ich

00:14:59: bin eigentlich ganz zufrieden. Was willst du mir jetzt damit sagen? Nur ich meine eben,

00:15:05: dass wirkliche in sich reinhorchen und wirklich in sich zu ruhen. Und das beobachte ich bei

00:15:12: ganz vielen Menschen ist nicht der Fall. Kann ich total was mit anfangen. Also das ist

00:15:17: halt, ich habe das bei Gefühl bei mir auch, wenn ich die selbst in der Mitte bin, dann

00:15:22: passiert halt genau das. Das passiert halt in irgendwie diese Kompensation. Finde ich

00:15:27: wirklich spannend und ich finde auch wirklich, habe eben nochmal darüber nachgedacht über

00:15:31: Dan Pink, es gibt ja auch so ein schönes Ufoneam Drive. Da werde ich auch mal wieder nochmal

00:15:35: reinlesen. Also das hat mir genau, ich fand diesen Ansatz nämlich auch total, total augenöffnend.

00:15:41: Wenn ich jetzt nochmal auf die Mitte, also auf die Unternehmensseite schaue. Okay, eigentlich

00:15:46: sitzt ja nochmal zwei Punkte. Die Rolle der Unternehmen, wenn ich da nochmal drauf gucke

00:15:51: und sage, okay, was habe ich jetzt eigentlich damit zu tun, meine Mitarbeiter dabei zu unterstützen,

00:15:57: eben zufriedener oder wie du es jetzt tief zufrieden zu werden. Sozusagen erstes Jahr,

00:16:03: warum soll ich das überhaupt tun? Also sozusagen ist das überhaupt mein Job, wenn ich jetzt

00:16:07: mal aus der Arbeitgeberperspektive da halt tatsächlich drauf gucke. Und zweiter Teil

00:16:12: der Frage ist, wenn ich das dann sage, okay, das ist schon gut für mich, weil ich dann

00:16:17: vielleicht weniger Fluktuation habe oder gibt es ja sicherlich irgendwelche Themen, die

00:16:21: vielleicht dafür sprechen. Wie kann ich es dann erreichen? Also Unternehmen haben natürlich

00:16:27: nicht die, also was heißt natürlich, meiner Meinung nach auch nicht die ganz umfängliche

00:16:31: Verantwortung dafür, dass Menschen zufrieden sind auf einer therapeutischen Ebene. Das

00:16:35: ist ganz klar dazu. Dafür können sie nicht sorgen. Aber es gibt ja auch diesen schönen

00:16:39: Satz Verhältnisses, Schaffenverhalten und zufriedenere Mitarbeiter. Du hast es eben angesprochen,

00:16:46: Fluktuation ist ein Punkt, sie bleiben länger, sie sind effizienter, effektiver, Mitarbeiter,

00:16:53: die zufrieden sind, können kreativer sein, also sprechen unglaublich viele Punkte dafür,

00:16:57: für die Zufriedenheit zu sorgen. Und da ein total großer Punkt ist die Befähigung von

00:17:04: Mitarbeitenden. Sie entstärken, arbeiten zu lassen beispielsweise, also auch da dem Strength

00:17:09: Base Leadership Ansatz zum Beispiel folgen. Ich weiß nicht, ob euch der bekannt ist. Also

00:17:14: jeder macht das am besten, was er am besten kann. Also Teams, die so verteilt sind, dass

00:17:19: alle Menschen ihren Stärken arbeiten können, sorgt für eine unglaublich hohe Zufriedenheit,

00:17:23: wenn Vertrauen in einen selbst gesetzt wird. Und das sind alles Dinge, die Unternehmen,

00:17:28: Also diese Verhältnisse.

00:17:29: total fördern können. Dazu gehört natürlich auch die Arbeitsumgebung,

00:17:34: sondern natürlich irgendwie auch physisch, aber auch in psychischer Form, zum Beispiel von

00:17:38: Sicherheit. Also wie ist meine psychische Sicherheit, wie ist die Feedback-Kultur? Das ist ein riesiges

00:17:44: Thema bei vielen Unternehmen. Darf ich mich frei äußern oder kriege ich eins auf die Rübe? Kann

00:17:50: ich mich frei entfalten und meine Kreativität dort entfalten und aber auch Feedback geben? Kann

00:17:56: ich die Dinge zu einem gewissen Grad mit beeinflussen? Und wenn das nicht gegeben ist, dann sorgt es eben

00:18:01: für Unzufriedenheit und dann natürlich den Unkehrschluss all dieser Dinge, die ich gerade

00:18:05: genannt habe, die dann eintreten. Jetzt bin ich sehr gut vertraut mit den SDGs, den Sustainable

00:18:12: Development Goals, die ich total cool finde, wirklich geil finde, dass die UN da sowas geschaffen

00:18:20: hat und du bringst jetzt noch die IDGs mit die Inner Development Goals. Was ist das,

00:18:29: wofür kann ich die nutzen? Ja, genau, ich bin auch großer Fan von den SDGs. That makes two,

00:18:35: oder wahrscheinlich three. Genau, die 17 Sustainability Development Goals. Es gibt eine

00:18:46: Initiative, die kommt aus Schweden. Die haben sich eine Ergänzung der SDGs, überlegt die

00:18:53: IDGs sind die Inner Development Goals und während Goals ja wirkliche Ziele sind und natürlich die

00:19:00: IDGs namentlich daran angelehnt sind, geht es hier eher um die Entwicklung von Fähigkeiten. Also es

00:19:07: sind fünf Dimensionen und 23 Fähigkeiten, die sich auf diese Dimension aufteilen und die haben

00:19:14: eigentlich genau das. Also da habe ich mich zum zweiten mal, nachdem ich Interviewing entdeckt,

00:19:18: habe ich mich dort so zu Hause gefühlt, weil deren Slogan ist Transformational Skills for

00:19:22: Sustainable Development, also auch innere Transformation für äußeren Wandel. Sie wollen

00:19:27: unterstützen, wie können wir denn die 17 SDGs erreichen? Also auch da vom Wissen zum Handeln

00:19:33: und wir wissen, das geht über Weiterentwicklung. Und diese fünf Dimensionen sein, also ist das

00:19:40: alles auf Englisch, aber ich sage es jetzt mal auf Deutsch, das ist wahrscheinlich am einfachsten.

00:19:43: Sein Denken in Beziehung gehen, zusammenarbeiten und handeln. Darunter reihen sich die 23 Fähigkeiten

00:19:52: und die sind so super, weil die dienen ja nicht nur einer nachhaltigen Entwicklung. Also die Fähigkeiten

00:20:00: heißen nicht so kann ich ein CO2-Fußabdruck gut ausrechnen, sondern dann geht es eben um

00:20:05: kritisches Denken, um Mitgefühl entwickeln, Vertrauen, also auf verschiedene Dimensionen

00:20:15: eben verteilt. Und diese Fähigkeiten zu entwickeln, gibt uns den Boden sozusagen die Grundlage,

00:20:22: um in dieser sehr komplexen Welt arbeiten, leben zu können und eben diese Ziele auch erreichen

00:20:28: zu können. Also man könnte sie quasi als Antwort für die Intention Behavior Gap auch sehen. Und das

00:20:34: Schöne ist, dass es so ein guter Rahmen ist, das kann man uns Unternehmen auch geben. Und dabei ist

00:20:40: ja auch das Schöne, das ist ja nicht nur wie gesagt eine Antwort auf Nachhaltigkeitsthemen,

00:20:45: wobei ich auch diese Nachhaltigkeitsbegriff gar nicht so eng fassen würde, sondern einfach

00:20:48: als zukunftsgerichtet sein. Im Unternehmen wird ja auch oft in einem unternehmerischen

00:20:53: Kontext die VUKA-Welt beschrieben. Volatility and Certainty, Complexity, Ambiguity, also

00:21:00: Volatilität, Unsicherheit, Komplexität und Mehrdeutigkeit. Und darauf sind das auch Antworten.

00:21:07: Also wenn ich mich in sein, wie verhalte ich mich, im Denken, meine Beziehung, meine Art und Weise

00:21:13: in Beziehung zu gehen, mich in diesen Formen weiterbilde, eine Zusammenarbeit und auch wirklich

00:21:18: ins Handeln zu kommen, dann kann ich mich dieser sehr komplexen, unsicheren Welt doch deutlich

00:21:23: besser stellen. Wie macht man denn das? Ich nehme nochmal den Faden auf, vom Wissen ins

00:21:29: Handeln kommen und nicht jetzt als Unternehmen halt dann irgendwie sagen, okay, das ist ja

00:21:33: total spannend. Reicht es denn da, wenn ich jetzt ein paar Workshops mache oder wie gehe ich denn jetzt

00:21:41: das Thema an? Also ich sage jetzt mal, es klingt spannend, zufriedene Mitarbeiter, da habe ich auch

00:21:46: verstanden. Das hilft auch dem Unternehmen und das ist halt dann eben auch natürlich für die

00:21:51: Zukunftsfähigkeit meines Unternehmens halt irgendwie relevant. Insofern möchte ich da was tun. Wie

00:21:57: gehe ich denn an? Ja, dann nimmt man sich jemanden wie mich an die Seite. Eigenlobstinkt, nein, aber es

00:22:06: gibt viele Menschen, die genau das gut begleiten. Man muss sich nicht unbedingt externe Begleitung

00:22:11: holen, man kann das natürlich aber machen, durch externe Begleitung, die eine idealerweise,

00:22:16: eine bestehende Strategie dann mit umsetzen. Und deswegen nenne ich das, was ich mache,

00:22:21: Climate Change Management, weil es geht um Climate Change und das Change Management,

00:22:26: das im Grunde genommen ist ja auch das Umsetzen von Nachhaltigkeitszielen, ESG Reporting, das

00:22:30: sind ja eigentlich wie ein Projekt, wie man es sehen kann. Und jedes gute Projekt hat heute

00:22:35: Change Management. Also genau darunter fließen dann genau diese Entwicklung oder zum Beispiel in der

00:22:41: PE oder OE, also Organisationsentwicklung oder Personalentwicklung, dass man genau dort eigentlich

00:22:47: das verankert, weil es geht ja um die Person. Es sollte natürlich aber medial sein oder müsste

00:22:52: genau dann mit Vision, Mission, einem Zielbild, einem Purpose, einem Sinn, was sich die Unternehmensleitung

00:22:59: gesetzt hat, in Einklang gebracht werden. Und dann kann man genau durch Workshops, durch verschiedene

00:23:06: Sprechstunden, es gibt verschiedene Formate, die man da machen kann, idealerweise auch mal alle

00:23:11: Mitarbeitenden zusammenzubringen. Es geht aber eigentlich auch nur und das will ich jetzt nicht

00:23:17: mit dem Mut nehmen, aber am allerbesten natürlich, wenn die Unternehmensspitze da komplett hinter

00:23:22: steht. Wenn du so ein bisschen schaust, so ein bisschen in die Firmenwelt rein, dann wir adressieren

00:23:29: ja unter anderem eben auch ein Chyler in, wenn ich jetzt das Thema irgendwie erkannt habe und

00:23:35: da irgendwie was tun will, aber genau vielleicht schon an der Stelle, okay, was bedeutet eigentlich

00:23:40: Nachhaltigkeit in meiner Kopie, wofür stehen wir da eigentlich? Ist das schon für dich auch

00:23:46: der erste wichtige Schritt, den man mal gehen muss? Oder siehst du da auch Möglichkeiten,

00:23:49: Top-Down, Bottom-Up, irgendwie unterschiedlichste Ebenen auch zu bespielen, selbst wenn vielleicht

00:23:55: noch gar nicht die Kompanie, in der man aktuell tätig ist, da so ein klares Zielbild formuliert hat?

00:24:01: Ja, ich habe das ja eben gesagt, im besten Fall, und dass ich auch nicht den anderen Mut nehmen will.

00:24:06: Also ganz klar muss das irgendwann oben ankommen. Wenn jetzt aber jemand diesen Podcast über,

00:24:13: der nicht als Unternehmensentscheider irgendwo ist, dann kann man natürlich trotzdem schon

00:24:16: anfangen, jeder kann sowieso immer, weil sich selbst immer schon starten und dadurch auch andere

00:24:21: inspirieren und motivieren. Aber es natürlich können auch Bottom-Up oder Grassroot-Movements

00:24:28: Bewegung machen. Oft sind die ja aber besonders erfolgreich, indem sie einfach laut sind,

00:24:33: wie zum Beispiel Fridays for Future, wo man ja auch einfach sagt, die haben viel bewegt und viel

00:24:39: sichtbar gemacht und natürlich aber auch nicht dann große Gesetze verabschiedet, also wobei natürlich

00:24:46: mit der Unterstützung klar. Aber da gibt es Möglichkeiten, das auch von unten sozusagen zu

00:24:52: machen. Man braucht langfristig aber ein Unterstützer, wie bei jedem Change vorhaben,

00:24:57: aus der Geschäftsführung, aus der Geschäftsleitung. Und ich würde jeden Unternehmer und jede

00:25:01: Unternehmerin ermutigen, diesen Nachhaltigkeitsbegriff weiterzufassen und wirklich sich alle dieser

00:25:08: drei, aus diesem Dreieck Ökologie, Ökonomie und Soziales, was du eigentlich auch gesagt hattest,

00:25:13: Michael, wirklich zu gucken, in welchen Bereichen sind wir denn vielleicht auch schon ganz gut.

00:25:18: Muss ich sofort anfangen, jetzt nur CO2 zu reduzieren? Also man muss ja auch bei der

00:25:23: Authentizität eines Unternehmens bleiben. Was ist machbar? Was ist erreichbar in diesem Kontext?

00:25:30: Und da würde ich allen einfach den Mut wünschen, sich Nachhaltigkeit allumfassend anzugucken und

00:25:37: dann aber genau das zu sehen. In welchem Rahmen können wir tätig werden und welche Unterstützung

00:25:42: brauchen wir dafür? Noch ein interessantes Aspekt fand ich. Du hast noch ein Thema nochmal wieder

00:25:47: aufgemacht, so in meinem Kopf jetzt zumindest, mit dem wir uns schon mal beschäftigt hatten. Wir

00:25:52: haben mal Stella Schalla zum Gast, wo wir halt dann irgendwie auch mal über positive Zukunftsbilder

00:25:57: gesprochen haben. Also quasi halt dieses Thema Vision. Also wo will ich denn jetzt eigentlich hin?

00:26:03: Ja, wie ist es denn eigentlich schön, eben um mal aus dieser Verzicht und Mangeldiskussion

00:26:10: halt dann irgendwie rauszukommen. Dass es ja irgendwann natürlich auch Spielregeln braucht

00:26:15: und natürlich irgendwann natürlich auch, dass da eine Verbindlichkeit braucht für gewisse Sachen

00:26:22: ist auch klar, aber es soll ja irgendwie auch irgendwo hin führen und diese Welt ist ja auch

00:26:30: toll eben gerade, wenn man halt die sich verbunden fühlt mit der Natur. Dann braucht man vielleicht

00:26:35: gar nicht die Malediven, sondern ist es vielleicht auch irgendwie einfach schön,

00:26:39: jetzt halt mal eine längere Wanderung zu machen. Also von der Haustür los. Also insofern bist du da,

00:26:46: hast du da halt dann irgendwie Erfahrung gemacht, wie halt auch so eine Zukunftsbilder

00:26:50: halt wie quasi erstellt oder gestaltet werden können, wie kann man dann eigentlich so ein

00:26:55: Prozess auch initiieren oder auch moderieren? Hast du da Erfahrung gesammelt? Also genau,

00:27:01: habe ich Erfahrung, diesbezüglich das umzusetzen. In jedem Projekt, alles richtet sich immer nach

00:27:07: einer Vision. Wir brauchen für alles ein Zukunftsbild und ein sinnstiftendes Bild und im Idealfall

00:27:14: ist das immer das Oberbild. Also natürlich können wir davon dann einzelne Strenge aus einer Vision,

00:27:20: eine Mission ableiten und dann mit einzelnen Unterpunkten. Nur warum soll für Nachhaltigkeit

00:27:25: ein neues Bild entstehen, als das sowieso bestehende Zukunftsbild des Unternehmens? Also ursprünglich

00:27:31: ist ja das Wort nachhaltig im unternehmerischen Kontext ja auch einfach als langfristig gesehen

00:27:35: worden. Deswegen, wie soll denn das Unternehmen in Zukunft aussehen und das ist das gleiche Bild,

00:27:41: wie für die Nachhaltigkeit vorhaben? Und so ein Bild zu zeichnen muss auch das eigentlich von

00:27:49: Unternehmensspitze kommen. Nun müssen die sich dann nicht mit Bundstiften und einem Zettel

00:27:53: hinsetzen und das selber malen. Auch dafür kann man sich ja Unterstützung holen. Aber wirklich,

00:27:59: das kann man anzapfen. Ein ganz wunderbarer Ansatz, sich diese Bilder wirklich zu verimaginieren und

00:28:09: genau das. Es gibt einen tollen Ansatz, der heißt "Imagination Activism". Also, dass man wirklich

00:28:14: mehr da reingeht, mehr sich Dinge vorstellen zu können, das zu aktivieren und das kann man. Man

00:28:21: kann das untriggern bei Leuten mehr mit Zukunftsbildern arbeiten zu können oder wie sie sich Dinge

00:28:25: vorstellen. Auch wirklich dann in Szenarien, die sie dann auch verbildlichen können. Also entweder

00:28:32: malen oder es jemandem geben, der das malen kann. Und das sollte sich immer decken mit dem

00:28:36: Unternehmenssinn oder Purpose. Ich finde, sagst du was, ultraentscheidend ist, nämlich dass

00:28:43: eigentlich die Nachhaltigkeitsstrategie und die Geschäftsstrategie ineinander verzahnt werden

00:28:48: müssen und eigentlich eins sind. Und ich habe das Gefühl, das ist noch nicht überall durchgedrungen.

00:28:54: Aber das ist natürlich absolut notwendig und auch richtig wäre, das konsequent zusammenzudenken.

00:29:02: Aber wir sehen natürlich auch sehr positive Beispiele, von der Mangelorientierung mal weg.

00:29:06: Haben es ja auch sehr, sehr viele Unternehmen schon für sich verstanden. Und die sind ja dann auch

00:29:11: wirtschaftlich erfolgreich. Ich weiß, sie ist eben auch sauber miteinander verzahnt und finde ich

00:29:16: total gut, dass du das ja auch nochmal rausstellst. Und das Format mit der Imagination, das muss

00:29:21: ich mir mal angucken. Das klingt echt ganz interessant. Ja, zum Beispiel also von den IDGs,

00:29:26: da gibt es einen Summit, dann mache ich jetzt mal ein bisschen Werbung vielleicht für im Oktober.

00:29:32: Und da war auch das letzte Mal eine Speakerin, die genau dazu gesprochen hat, zu Imagination

00:29:39: Activism, um sich das wirklich, wie so ein Muskel zu trainieren, wie so ein Arnold Schwarzenegger

00:29:44: Bild mit einem richtigen, man kann das wie ein Muskel trainieren. Noch mal darauf genau,

00:29:50: auch zurückzukommen mit, was du gerade sagtest, dass die Nachhaltigkeitsstrategie sich deckt

00:29:54: mit dem Unternehmens- oder mit der Unternehmensstrategie. So wichtig, ansonsten wird es nicht

00:29:59: authentisch. So, dann haben wir Feigenblätter noch und Nöcher und das merkt man. Das merken

00:30:05: Menschen, das merken Mitarbeitende, das merken Endkonsumenten. Egal ob man B2B oder B2C ist,

00:30:10: das merkt man ja. Insofern ist das Authentizität wiederum da und das hängt ja dann auch wieder

00:30:17: mit den Unternehmensleitenden und ihrer eigenen Verbindung zu sich selbst zusammen. Also ist

00:30:22: das ja eigentlich authentisch. Ich lebe meine Werte hier im Unternehmen eigentlich auch aus. Das muss

00:30:27: ich ja nicht immer alles ständig decken, nur sich das einfach mal zu fragen und zu überlegen.

00:30:31: Das, was ich jeden Tag 8 bis 10, 12 Stunden mache, trägt es zudem bei, wie ich eigentlich mein

00:30:37: Leben grundsätzlich leben will und was ich hinterlassen will. Ja, super. Es ist ja schon fast

00:30:41: philosophisch. Wir sind ja auch schon wieder am Ende unserer Zeit angelangt und wir geben

00:30:47: unserem Gast ja noch die Möglichkeit, am Ende noch mal ein Appell los zu werden oder,

00:30:51: weil ich das so auch auf einen Aspekt noch nicht highlighten können, den ich noch mal

00:30:54: unterstreichen möchte ist. Du hast jetzt noch mal das Wort, liebe Sophie. Ich würde es irgendwie

00:31:00: auf die Menschlichkeit appellieren wollen. Traut euch, seid mutig. Unternehmer*innen,

00:31:05: atmet mal durch. Wir sind euch auf das, was für euch eigentlich auch wichtig ist als Menschen.

00:31:11: Trend nicht immer Rolle von der Person, sondern seid mir mutig, das auch miteinander zu verknüpfen.

00:31:17: Spürt die Natur, lernt man dieses Eins, diese Verbindung, das Interview irgendwie nicht kennen

00:31:23: und schaut auch dann mal, wie kann dieses Gefühl im unternehmerischen Kontext auch im Platz finden.

00:31:28: Es ist ja nicht so, als hätten Gefühle bei der Arbeit keinen Anrecht da zu sein. Das ist ja

00:31:33: quatscht. Also ich würde sagen, mein Appell wäre seid mutig und geht diesen Weg und seht es als

00:31:39: Chance und nicht als Bedrohung, sondern auch als ideale Chance, was richtig toll ist, zu hinterlassen.

00:31:44: Vielen lieben Dank für deine Zeit. Das war ein echt schöner und inspirierender Austausch mit dir.

00:31:51: Vielen lieben Dank, dass ich da sein durfte. Danke Sophie.

00:32:00: Ja Nils, wir hatten so viel bei uns. Wie fandest du das? Was nimmst du mit?

00:32:06: Ich habe so viel mitgenommen. Also mehrere Themen. Also ich hatte so ein Aha-Moment,

00:32:12: dass ich nochmal gedacht habe, es lohnt sich nochmal darüber nachzudenken, diese unterschiedlichen

00:32:18: Themen, also die halt auch so menschenzentriert sind. Also wenn ich da fasse, ich meine dieses ganze

00:32:24: Thema Agiles arbeiten, Selbstorganisationen, Pörpes, mit drunter das Thema sozusagen auch aus dieser

00:32:34: Haltung, aus dieser inneren Entwicklungsperspektive auch nochmal zu verbinden mit diesem Nachhaltigkeitsthema.

00:32:43: Das war der eine Aspekt. Und der zweite Aspekt, den sie ja auch sehr stark unterstrichen hat,

00:32:50: war ja dieses ganze Thema auch Verbundenheit. Also Verbundenheit untereinander, Verbundenheit,

00:32:55: aber auch mit der Umwelt, mit der Natur. Und dann merke ich halt dann irgendwie auch, wie wichtig

00:33:01: das ist, das eben auch anzuerkennen und zu akzeptieren, dass das halt dann irgendwie auch sein

00:33:07: Platz haben darf und haben sollte, um eben auch ins Handeln zu kommen. Das waren eigentlich so die

00:33:13: beiden wesentlichen Aspekte. Wie ging es dir? Ich bin also glaube ich noch so ein bisschen

00:33:19: überwältigt im Sinne von den vielen Themen, die wir auch gestreift haben. Ich finde man merkt

00:33:25: dann auch immer am Ende, wieder doch wieder, ha ha, alles zusammen hängt. Ich fand es total cool,

00:33:31: dass sie eben so viele Formate, unterschiedliche Ansätze, die hat wer schon mal wo berichtet und so

00:33:38: mitgegeben hat. Weil ich glaube, dass das ja total was ist. Also wenn jetzt hier raus was interessiert,

00:33:43: der weiß halt ganz genau, alright, dann lese ich mir das Buch durch, dann gucke ich jetzt mal nach

00:33:48: diesem Artikel, dann schaue ich jetzt mal, was dieses Format so mit sich bringt. Das mag ich halt

00:33:52: total, wenn man direkt irgendwie so weitermachen kann, wenn man jetzt inspiriert wurde. Und ich

00:33:57: würde auf jeden Fall direkt mal jetzt die SDGs und die IDGs mal googeln, weil ich das auch

00:34:02: finde ich auch schon wieder interessant, dass sie mir noch nicht über den Weg gelaufen sind. So,

00:34:05: da, vielleicht irgendwie total cool zu sein, wir kiffeln uns da irgendwie an, um genau diese,

00:34:10: als, wird wahrscheinlich so viel nicht zufrieden sein, wie ich das jetzt darstelle. Aber erst

00:34:16: mal diese im Inneren in der eigenen Person sozusagen ready zu sein, um auch diese zu

00:34:21: täckeln und so. Also das finde ich irgendwie eine geile Brücke, die da gebaut wurde und deswegen

00:34:27: ja, freue ich mich, das jetzt mal noch nachwirken zu lassen, alles. Ja, ich mich auch. Alright,

00:34:33: Nils, dann ist glaube ich bald schon die nächste Aufnahme, wir legen gerade ganz schön los,

00:34:37: aber ich freue mich drauf. Ich mich auch, bis dann, ciao.

00:34:40: Ah.

00:34:41: [Musik]

00:34:58: [Musik]