Naturkapital als Investment in die Zukunft des Unternehmens | mit Dr. Sonja Stuchtey

Shownotes

Unsere Learnings aus der Folge:

  • Die Erfolgsdefinition muss hinterfragt werden. Das Bruttosozialprodukt ist keine geeignete Größe mehr, wenn es um den Erhalt unserer Welt und unserer Natur geht.
  • Naturkapital ist für viele Unternehmen relevant, um die Zukunftsfähigkeit sicherzustellen
  • Die Dienstleistungen der Natur können mithilfe einer Investition in Naturkapital sichergestellt werden

Gliederung der Folge:

  • Sonjas Reise zur Nachhaltigkeit (03:04)
  • Wie schützt The Landbanking Group die Natur? (09:25)
  • Über die Mechanik von Naturkapital (14:01)
  • Verträge zwischen Investor:in und Landbetreiber:in (25:02)
  • Regeneratives Wirtschaften bei The Landbanking Group (31:32)
  • Sonjas Definition von Erfolg (34:00)

Dr. Sonja Stuchtey bei Linkedin

Mehr über The Landbanking Group


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PHAT CONSULTING 040 - 226 383 100, moin@ceo2neutral.de

Viel Spaß bei der 146. Folge von CEO2-neutral!

Musik: Michael Ahlers, Scribbles: Michael Kutzia

Transkript anzeigen

00:00:00: Moin und herzlich willkommen zu unserem Podcast CO2 Neutral. Wir begrüßen euch wie immer

00:00:23: zu unserem Austausch mit spannenden Gästen dazu wie Unternehmer, Unternehmerinnen, Mitarbeiter,

00:00:28: Mitarbeiterinnen, sich der Reise anschließen können zu einem nachhaltigeren Unternehmen auf allen

00:00:34: Ebenen, also ökologisch und sozial. Wir befinden uns mit unserer Firma PHAT CONSULTING auch seit

00:00:39: einigen Jahren auf der Reise zur Nachhaltigkeit und dabei nehmen wir euch mit, denn wir glauben

00:00:44: fest daran, dass es am Ende alle braucht im Unternehmen, um insgesamt für mehr Nachhaltigkeit

00:00:49: zu sorgen. Wir, das sind wie immer Meike und ich. Meike, wie geht's dir? Moin, Nils. Ja,

00:00:54: mir geht's sehr gut. Wir hatten gestern, also wir nehmen heute, normalerweise sehen wir gar nicht

00:00:58: darüber, wann wir so aufnehmen, heute ist der vierte, das heißt gestern war Feiertag und ich

00:01:03: war mir erst nicht so sicher, ob ich das bereuen werde, dass ich nicht den drückentag genommen

00:01:07: habe, aber um echt, halt im Gegenteil, ich habe irgendwie Energie geladen, ich habe Lust,

00:01:12: die Sonne scheint und dann ist ja bald schon wieder Wochenende, also mir geht's sehr gut und selbst.

00:01:17: Ja, mir geht's auch gut. Ich bin heute im zusammengestöpselten Equipment hier auf dem Bauernhof

00:01:24: und heute Morgen habe ich halt mal so aus dem Fenster geguckt und da lief ein Hühner vorbei,

00:01:29: da werde ich mir auch gleich mal ein Ei genehmigen, ich freue mich schon darauf.

00:01:34: Oh, das klingt hammer. Ja, es ist auf alle Fälle echt total schön, also was so wahnsinnig

00:01:38: entschleunigt und das gefällt mir gerade sehr gut. Wen haben wir denn heute zu Gast?

00:01:43: Ja, wir haben heute Dr. Sonja Stuchtey zu Gast. Es geht heute wieder ein bisschen darum,

00:01:50: wie wir Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit im Unternehmen vereinen und du Sonja hast

00:01:55: gemeinsam mit deinem Man The Landbanking Group gegründet und eure Mission ist es,

00:02:00: Naturschutz und wirtschaftliche Interessen gemeinsam zu denken, indem wir Unternehmen,

00:02:05: der unterstützt, einen ökologischen Wert für die Flächen zu investieren. Und ich

00:02:09: finde, wenn man auch so dein Lebenslauf anschaut, du brichst schon unglaublich viel

00:02:12: Erfahrung ganz unterschiedlicher Stationen mit und da sind wir auch sehr gespannt, wie seid

00:02:17: ihr zu diesem Konzept gekommen und warum ist das eigentlich auch so ein Wert von der Hebel auf

00:02:22: der Reise zur Nachhaltigkeit. Sonja, schön, dass du heute da bist. Wie geht's dir?

00:02:26: Vielen lieben Dank, total schön, bei euch zu sein. Mir geht's auch gut,

00:02:29: bei Englischstein leider nicht die Sonne, aber es macht gar nichts, weil jetzt kann ich mich

00:02:33: voll darauf konzentrieren, mich mit euch darüber zu unterhalten, warum für mich das überhaupt

00:02:37: gar kein Widerspruch ist, Nachhaltigkeit ökologisch, ökonomisch und sozial zusammenzubringen,

00:02:43: sondern aus meiner Sicht das die Wettbewerbschanze für uns ist als Gesellschaft, als Europa,

00:02:49: das ist ja ein Teil meiner Geschichte, dass ich eine glühende und passionierte Europäerin bin

00:02:54: und glaube, dass wir hier wirklich, wirklich eine Chance haben, wieder angemessen zu der Zeit,

00:03:00: in der wir leben, neu zu denken, erfrischende Lösungen zu schaffen. Und da sind wir auch schon

00:03:05: vielleicht bei meiner Reise, du sagst es eben, dass wir das so ein bisschen bunt aussahen,

00:03:08: sieht du kannst auch sagen, du bist ein Dumpenweil, was ist denn da der Faden?

00:03:15: Rückblickend ist der gar nicht so schwer zu finden, das ist nämlich alles ESG, wenn du genauer hinschaust.

00:03:20: Ich habe angefangen mit S, die ganze Frage, wie können wir eigentlich Bildung neu denken?

00:03:24: Und ich habe jede dieser Stationen mit einer unternehmerischen Perspektive adressiert,

00:03:28: weil ich überzeugt davon bin, dass wir als Menschen immer dann zu den besten Ideen und

00:03:33: Lösungen kommen, wenn wir die Freiheit haben, unternehmerisch zu sein. Und wann immer mir

00:03:40: eine, wie würde man da sagen, eine brennende Plattform, eine Burning-Plattform begegnet ist,

00:03:45: war meine Ambition, eine Lösung zu finden, die sich selber trägt, wo wir nicht bitter sagen

00:03:50: müssen, wo wir nicht institutionalisierte Solidargemeinschaften brauchen, die immer gut

00:03:56: sind und hilfreich und für Rückenwind geben können, auf die man aber nicht zwingend setzen kann,

00:04:00: dass sie zur rechten Zeit mit den richtigen Lösungen präsent sind. So, was habe ich gemacht?

00:04:04: Das eine war das Thema naturwissenschaftliche Bildung. Also wie bilden wir junge Menschen,

00:04:11: die voller Interesse und Neugier sind, dazu, dass sie experimentell lernen, dass sie offen sind,

00:04:19: dass sie nicht einfach nur verdauen, was man eben sagt, sondern dass sie ihre Passion und Neugier

00:04:26: an Naturwissenschaftliche Zusammenhängen nutzen, um die Welt zu erforschen, zu erkunden und damit

00:04:32: auch auf Lösungen kommen, die vielleicht aus dem Muster ausbrechen und uns in eine nächste

00:04:37: Entwicklungsstufe helfen. Das war mein S-Teil. Technologie ist meine andere Passion. Da kam

00:04:44: Governance. Ich habe in Tech-Unternehmen gearbeitet, insbesondere Internet-Plattformen und habe dann

00:04:50: als 2016 erst der Brexit entschieden war, dann Trump an die Macht kam und wir sahen, wie die

00:04:57: extremen Positionen, Ideologien wieder unter dem Teppich der Geschichte hervor kamen und sich

00:05:05: aufbohmten. Ich dachte, als ich kenn war, habe ich immer meine Großzeiten gefragt, was hat ihr

00:05:09: eigentlich damals gemacht, als man merke, das geht so in die völlig falsche Richtung Ende 20er,

00:05:14: Anfang 30er. Und ich fand das irrsinnig unbefriedigend die Antwort. Die waren zwar keine Nazis,

00:05:20: aber haben die was gemacht? Nein, fand ich nicht. Und dachte mir, hey, irgendwann könnte ich diese

00:05:25: Großmutter sein und fragt mich, was hast du gemacht, als du saß? Dann habe ich mich mit den

00:05:31: Pulse of Europe Leuten in Frankfurt, Gott geschlossen, hier mit Pights of Europe aufgebaut

00:05:35: und dann in der nächsten Eskalationsstufe die Frage, was kommt denn nach den Demos? Was kommt

00:05:41: denn, wenn wir gewählt haben und stellten dann fest, die Manipulation unserer Meinung, die

00:05:47: Manipulation unserer Gesellschaft wird ganz gezielt von einigen wenigen Interessensgruppen

00:05:52: befeuert, durch Fehlinformation, durch wirkliche Lügen und falsche Information. Und daraufhin

00:05:59: habe ich Pights of Europe gegründet, wo es darum geht, die Zivilgesellschaft mal mit, ja,

00:06:03: erst nachrichtendienstlichen Informationen zu versorgen und zu zeigen, wo ist denn die

00:06:07: Disinformation? Wie können wir die isolieren? Wie können wir uns wehren als Gesellschaft gegen

00:06:13: die Spaltung, die ganz gezielt hineingeworfen wird? So, dann hast du damit Bungie und dann kam

00:06:19: Corona und dann haben mein Mann und ich da gesessen und gesagt, der hat schon seit langen Jahren 20

00:06:24: Jahre mit Kinsi, dann sechs Jahre eine Systemberatung, zwar nicht IT-System, sondern systemische

00:06:31: Unternehmensentwicklung. Überlegt, funktioniert das eigentlich? Hinterlassen wir unseren sechs

00:06:38: Kindern in einer Welt, die besser ist als die, die wir vorgefunden haben? Nee, ganz gewiss nicht,

00:06:43: das ist nicht nachhaltig, das ist nicht generationengerecht, das ist nicht enkelfähig, was wir

00:06:48: hier tun. Und obwohl wir beide an dem richtigen Themen arbeiten, it doesn't add up, die Summe

00:06:54: reicht nicht. Wir haben mehr erneuerbare Energien, wir versuchen uns mit weniger Fleisch zu ernähren,

00:07:01: dennoch werden unverändert Regenweiter abgeholst, dennoch wird unverändert mehr und mehr

00:07:07: fossiler Brennstoff verfeuert. Also es reißt ja nicht ab. Und dann haben wir uns hingesetzt und

00:07:13: gesagt, was könnten wir denn tun? Was ist denn unsere beste Wette, unser bester unternehmerische

00:07:17: Beitrag, um Technologie zu nutzen und in Hebel zu nutzen, das wäre was Exponenziales tun, also

00:07:24: nicht mehr beraten, sondern wirklich exponentielle Lösungen schaffen. Und dann kamen wir ganz

00:07:29: schnell auf das Thema Landnutzung, weil das so drängt und weil das so wenig, ja wenig systematisch

00:07:35: bearbeitet ist, gibt wahnsinnig tolle Lösungen da draußen, tolle Entwickler, Landentwickler,

00:07:40: Naturschützer, eigentlich, eigentlich, wenn wir genau hingucken, seht ihr längst in der Situation

00:07:48: angekommen, wo wir das nicht alleine solchen Menschen mit einem riesen Herzen und mit wahnsinnig

00:07:52: viel Leidenschaft überlassen müssen, sondern wo auch ökonomisch getriebene Menschen allen

00:07:59: Anreiz hätten, die richtigen Entscheidungen zu treffen. Aber sie haben die Grundlage nicht. Und

00:08:04: das war die entscheidende Erkenntnis, warum wir die Landbanking Group gegründet haben, dass wir gesagt

00:08:09: haben, wir wollen eigentlich klar machen, die nie verketten in den Land und auch dann der Ozean

00:08:16: eine Rolle spielen, die sind längst gefährdet. Das hat längst nichts mehr damit zu tun. Ich tue

00:08:22: gut, ich schütze ein bisschen Torfmoor, sondern es fehlt an Nahrungsmitteln. Ich bin total

00:08:29: überrascht, dass noch niemand aufgeschrien hat. Aber wir haben einfach Probleme aufgrund von

00:08:34: Tropenheiten, aufgrund von Stürmen, aufgrund von Überflutungen, unsere Lieferketten im

00:08:39: Gang zu erhalten. Und das ist im ureigensten Interesse von Unternehmen, um ökonomisch zu

00:08:45: überleben, ökologisch die richtigen Entscheidungen zu treffen. So, und da haben wir im Grunde die

00:08:51: digitale Infrastruktur gebaut, damit man eine Entscheidungsgrundlage, eine wirklich

00:08:56: datenbasierte Grundlage für regenerative, nachhaltige, geschäftswert sicheren Denantnutzungsentscheidungen

00:09:05: kann. Wie kann man denn konkret mit eurer Idee, also ich habe ja verstanden, dass es auch um

00:09:13: Investments geht, also das bedeutet, ihr wendet euch ja auch an Kunden. Wie kann man denn damit jetzt

00:09:18: konkret Naturschützen und auch idealerweise auch wiederherstellen? Also wie geht ihr es an?

00:09:24: Also ich gebe dir mal zwei, drei Beispiele aus ganz unterschiedlichen Industrien, um zu zeigen,

00:09:30: das hat jetzt nichts mit einer Perspektive zu tun, die jetzt beschränkt ist. Nehmen wir mal das Beispiel

00:09:35: nach Hausmittelherstellung, weil ich gerade damit schon begonnen hatte. Also wir sehen alle,

00:09:39: der Orangensaft ist teurer geworden. Ich viel mehr Wasser reinmischen kann, aber wenn man an die

00:09:43: Terminbörsen schaut, dann hat sich der Preis für Orangensaftkonzentrat in den letzten zwei Jahren

00:09:49: verdreifacht. Über Kakaos viel geschrieben worden, Versechsfacht, Bulbeteffekt, also große, dann wird

00:09:54: natürlich auch spekuliert. Das heißt, wir haben Brüche in den Niederketten für Nahrungsmittelhersteller,

00:10:01: die sagen, bisher habe ich immer einfach eingekauft beim Billigsten. Es gibt eine fragmentierte

00:10:05: Niederkette, also da gibt es den Landwirt, die Landwirte und dann verkaufen die an den nächsten

00:10:11: und verkaufen es und irgendwann landet es dann bei dem Nahrungsmittelhersteller. Ich weiß gar nicht,

00:10:15: wo mein Zeug herkommt. Das ist längst anders. Viele Nahrungsmittelhersteller reduzieren die Anzahl

00:10:22: der Schritte bzw. haben einen großen Anteil ihrer Lieferkette im Direktorwerb oder nur mit

00:10:28: wenigen mit wenigen Intermediären dazu beschienen. Warum? Weil sie damit die Qualität sichern können,

00:10:34: den Zugang sichern können und sich beteiligen können an einer Risikodreduzierung, indem sie

00:10:40: investieren. Und zwar, weil man Land wahrnimmt als grüne Infrastruktur. Das ist wie eine Straße,

00:10:46: wenn ihr nicht gepflegt wird, wenn wir nicht investieren. Ist die irgendwann nicht mehr wirklich

00:10:51: nutzbar, man ruckelt da drüber und es wird immer langsamer, wenn wir unsere Telefonnetze,

00:10:57: wenn wir unsere Glasfasernetze nicht pflegen, daran investieren, werden wir nicht mehr nutzbar und

00:11:03: das gilt für Natur genauso. Wenn wir mal diese Drilla auch setzen und nicht sagen, die ist einfach

00:11:07: da, was sie bei acht Milliarden Menschen auf der Welt nicht mehr ist, weil wir sie wirtschaften auf

00:11:13: jedem Zentimeter, Quadratzentimeter, dann ist das eine Investition in meine Zukunftsfähigkeit,

00:11:19: indem ich dem Landwirt, der Landwirte nicht nur für Rohstoff etwas zahle, sondern auch für

00:11:26: Naturkapital. Das heißt, wenn ich Landbetreiber bin, verkaufe ich Zuckerrömen, Kakao, Festmeter,

00:11:37: Holz und Naturkapital. Und das kann ich als Investor kaufen und kann damit sagen, ich habe meine

00:11:46: Zukunftsfähigkeit gesichert, weil in meiner Lieferkette jetzt der Humusaufbau gepflegt wird,

00:11:51: weil dort Wasserspeicherkapazität entsteht, die mich vor Flutenschütz, die mich vor Trockenheitenschütz.

00:11:57: Das ist in den Nahrungsmittelbereich, neben dem Bereich Stadtentwicklung oder Bau,

00:12:03: einfach Gebäudeentwicklung. Gebäude werden gebaut nicht für ein Quartal erfäulicherweise,

00:12:10: sondern für zehn Jahre, zwanzig, fünfzig Jahre. Wenn man dann mal die Risiken sich anschaut,

00:12:17: die durch den Klimawandel für die Nutzung dieser Gebäude entstehen, habe ich plötzlich eine ganz

00:12:22: neue Geschichte, die ich erzählen muss, als Stadtentwickler, als Bauunternehmer. Ich muss

00:12:28: nämlich klarmachen, dass ich mir überlegt habe, woher bekommt dieses Gebäude denn in den 20 Jahren

00:12:32: Wasser? Kann ich das eigentlich noch nutzen mit der bestehenden Klimaanlage? Wie habe ich eigentlich

00:12:38: die Begrünung außen vorgenommen, um die Temperaturen zu senken, um das Wasser im Boden zu halten?

00:12:45: Dann kommt das ganze Thema Biodiversität. Wie riskant ist es denn, dass der Wald um mich herum

00:12:51: zusammenfällt, weil der Borkenkäfer drin ist oder weil er in trockenen Phasen nicht mehr überlebensfähig

00:13:00: ist, aber ich den Wald eigentlich brauche zu jener Kühlung, von der ich gesprochen habe. Also plötzlich

00:13:04: wird der Blick gehoben aus dem Stückchen Land, was immer mein, zwar wir lieben ja dieses Besitzstand,

00:13:11: und ein Blick in die Landschaft, in die ganze Landschaft um mich herum wird erforderlich,

00:13:16: weil so wie es ein ganzes Dorf braucht, um ein Kind zu erziehen, braucht es eine ganze Landschaft,

00:13:21: um lebensfähig zu sein. Das haben wir so ein bisschen außen vorgelassen, aber das wird

00:13:25: jetzt schlicht und ergreifend notwendig, weil sich die Welt ganz, ganz, ganz rasant verändert.

00:13:30: Total spannend. Wie kann ich mir denn das so vorstellen, wenn ihr dann mit euren Kunden irgendwie

00:13:35: in Kontakt dreht? Also da hast du ja gerade schon mit den zwei Beispielen so eine große Bandbreite an

00:13:41: Möglichkeiten aufgemacht. Also seht ihr das auch als irgendwie langfristig Partnerschaft mit euren

00:13:47: Kunden, geht ihr wirklich tief rein mit denen und begleitet sie dann über Monate Jahre? Oder

00:13:53: kann ich mir das mehr so als Projektgeschäft vorstellen, also dass eure Kunden das schon

00:13:57: sehr genau wissen, was sie eigentlich brauchen und wollen? Im Augenblick wissen die meisten es

00:14:02: nicht genau. Wir leben gerade in so einer Welt, wo wir feststellen, es gibt zwei Treiber und sich

00:14:08: Gedanken über mein Naturkapital. Das Naturkapital in meiner direkten Umgebung würde meiner Lieferkette

00:14:13: zu machen. Der eine Treiber ist ihre Gullierung. Was kommt denn jetzt alles auf mich zu? An

00:14:19: Veröffentlichungspflichten, an gesetzlichen Ausgleichspflichten und auf der anderen Seite eben

00:14:27: dieses materielle Risiko im Arm meiner ganz normalen Geschäftstätigkeit, dass mir Rohstoffe

00:14:35: wegbrechen, dass mir Lieferketten wegbrechen, dass mir also ein Beispiel Porsche hat, weil

00:14:40: am Ende das drei Wochen konnten die keinen Auto herstellen, weil bei ihrem Zulieferer das

00:14:44: Werkstgelände überflutet war. Das heißt, selbst wenn ich gar kein Land betreibe, bin ich betroffen

00:14:50: von Naturintervention. Also will sagen, ich habe zwei Treiber und beide Treiber sind so noch nicht

00:15:01: da gewesen. Wir sind hier in einer Situation, die die Menschheit in den letzten 20.000 Jahren

00:15:06: nicht gehabt hat, eigentlich in den letzten 2 Millionen Jahren mit dem Tempo, mit dem wir uns

00:15:10: gerade bewegen. Das heißt, wir haben keine Referenzen und ja, die brauchen Unterstützung bei der

00:15:15: Einführung des Gedankens, das Naturkapital für sie Relevanz besitzt und wie sie das ganz

00:15:21: professionell bewirtschaften wie jeden anderen Teil ihrer Wertschöpfung. Und da begleiten wir

00:15:27: sie auch bei eigentlich ist die Zielsetzung, dass wir irgendwann das dieses Tool, das wir entwickelt

00:15:33: haben, das sich Ländler nennt und wo man jetzt auch inzwischen schon draufgehen kann und seine

00:15:37: Flächen aufspielen, um sie in Wert zu setzen oder wo man eben seine ganze Lieferkette darüber

00:15:43: managen kann, dass man das irgendwann ganz selbstverständlich nutzt, so wie man seine

00:15:47: Handy nutzt und die verschiedenen Appstatt drauf, also verschiedene Applikationen von Naturkapitalnutzung.

00:15:53: Aber da sind wir noch nicht. Also gerade begleiten wir unsere Kunden ganz aktiv darin zu sagen,

00:15:58: was ist meine regulative Situation, was ist mein Geschäftsrisiko gegenwärtig und wo kann mir da

00:16:07: meine Investition in Naturkapital helfen und wie mange ich das professionell wie jeden anderen

00:16:13: Teil meiner Betriebstätigkeit. Am Ende kommt man ja irgendwie so ein Stück weit, also zumindest

00:16:19: verstehe ich das, dahin, dass ja auch Umwelt oder auch dieses Ökosystem Leistung der Natur

00:16:27: auch einen Wert haben, was ja irgendwie leider, ich sag mal in unserem Wirtschaftssystem ja kaum

00:16:34: Berücksichtigung findet. Das müsste ja aber insgesamt größer gedacht werden. Ich frag mich halt,

00:16:40: wie jetzt einzelne Akteure dort halt, wie man da, also wie fängt man an, ja? Also man müsste ja,

00:16:46: also das ist so ein bisschen das Thema, wo ich halt gerade noch so hänge, vielleicht kannst du.

00:16:51: Du, jetzt verstehst du es absolut. Also wenn man also wirklich mal volkswirtschaftlich sieht,

00:16:56: als ich im letzten Jahrhunderts von Business School gegangen bin, da hat man vom Solofresidual

00:17:03: gesprochen, das war der Teil der ökonomischen Gleichung, die keiner erklären konnte. Also

00:17:08: von wegen, es ist ein Teil der unsere Produktivität mit treibt, aber wir können es eigentlich gar nicht

00:17:13: genau einordnen, inzwischen sagen viele Wissenschaftler, das ist der Ressourcenverbrauch,

00:17:16: die wir gar nicht eingesetzt haben. Das heißt, eigentlich war das immer schon Teil unserer,

00:17:21: unserer wirtschaftlichen Gleichung. Wir haben, das haben wir einfach mal auch in den Vorgelassen

00:17:25: und da hast du natürlich völlig recht, idealerweise, wenn du ein ganz großes Bild siehst, müssten wir

00:17:32: ja unsere Currency, unsere Währung daran hängen. Wir müssten sagen, eigentlich ist es für Menschheit

00:17:38: nicht so entscheidend, ob Gold oder der Dollar stabil sind. Eigentlich ist es entscheidend,

00:17:43: dass die Ökosysteme stabil sind und daran müssten wir eigentlich unsere Währung knüpfen. Und wenn

00:17:48: wir gesunde stabile Ökosysteme haben, haben wir auch eine stabile Währung. Also das ist das

00:17:52: ganz große Bild. Aber dann bin ich bei dir. Wie fängt man denn da an? Also keine Zentralbank der

00:17:59: Welt wird jetzt die Währung umstellen aus Naturkapital, so sinnvoll das wäre. Deshalb fangen

00:18:05: wir an, bei denen, die jetzt unmittelbar betroffen sind, davon, dass sie Naturkapital und dessen

00:18:10: sich auch brauchen, um weiter geschästfähig zu sein. Und wie kann man das sichern? Also wenn ich,

00:18:17: also ich sage mal so, ich stelle fest für mich, ich habe, habe halt gewisse Lieferketten, die für

00:18:25: mich kritisch sind und die halt auch besonders abhängig sind von intakten Ökosystemen oder

00:18:32: vielleicht auch von Ökosystemenleistungen der Natur. Und spreche jetzt mit euch und sage Mensch,

00:18:39: irgendwie verstehe ich, da hängt ein Risiko dran. Die Awareness bringt es ja wahrscheinlich erst

00:18:47: mal, dass ich das mal Blick darauf habe. Aber also was kann man denn da tun? Also das habe ich

00:18:52: noch nicht so. Ich nehme als erstes mal ein ganz kleines, ganz greifbares Beispiel und dann

00:18:57: extrapolieren wir da mal raus. Was eines mal der Lieblingsbeispiel ist, ein wunderbarer Gebäudehersteller,

00:19:04: also ein Bauteilnehmer aus Westfalen, der baut im Rundrück ein Werk und stellt fest, hm, das ist

00:19:13: eigentlich eine gute Location. Wir haben da gar nicht so viel Hochwasser, weil kein Fluss in der

00:19:18: Nähe, wir haben da die ganze Risikopalette drübergezogen. Das einzige, was passieren wird,

00:19:22: wird halt heißer werden. Und irgendwann kann man in diese Hallen nur noch sehr schwer diese

00:19:27: Zementale herstellen. Es sei denn, die Kühlung stimmt, also das müssen wir denn tun, damit wir

00:19:32: die Kühlung haben. Dann haben wir uns mal die Umgebung angeschaut und gesagt, hm, alle Gewerbegebiete,

00:19:37: das kannst du sehen vom Satelliten, sind knallrot, die sind echt dunkel, dunkelrot, die sind heiß.

00:19:43: Warum? Weil alles zu betoniert ist. Das heißt, du hast überhaupt keine natürliche Kühlwirkung mehr.

00:19:50: In allen anderen Regionen, die auch bewohnt sind, ist das ganz harmlos. Es ist immer das Gewerbegebiet.

00:19:56: Das heißt, wie baust du anders, damit schon mal auf deiner Fläche mehr Kühlung möglich ist,

00:20:01: kann man indem man offenporige Belege nutzt und so weiter. Dann kann man auch noch was anders. Und

00:20:06: das darauf wollte ich eigentlich hinaus, dass wir feststellen, der dunkelgrünste, fast blaugrühne

00:20:11: Teil auf dieser Karte war der benachbarte Wald. So, und was würden wir dem raten, wenn wir sagen,

00:20:17: du zahlst für diese Ökodystemleistung, nämlich Kühlung an deinen Nachbarn. Du brauchst den

00:20:24: Wald gar nicht zu kaufen, du brauchst diese Hektar gar nicht zu besitzen, das musst du gar nicht

00:20:27: bewirtschaften, sondern du zahlst deinem Nachbarn regelmäßig einen definierten Betrag, nämlich die

00:20:35: Investition in den Erhalt dieses Ökosystems und dann bleibt der Wald stehen und du hast die

00:20:42: Kühlleistung, die du einfach so bekommst. Da musst du gar nichts weiter technisch zu machen.

00:20:47: Das ist die Logik. Wir zahlen auf Flächen, die uns nicht gehören, die muss man nicht

00:20:54: dafür kaufen für die Leistung an diejenigen, die uns diese Leistung erbringen, nämlich Kühlung,

00:21:01: Biodiversität, was auch immer. Das ist das, was mein Ökosystem Dienstleistung nimmt. Das machen

00:21:08: wir bisher eigentlich nicht und jeder sagt, aber wie kann ich denn sicherstellen, dass ich genau

00:21:12: diese Leistung bekomme? Das ist jetzt fast ein bisschen technisch und deshalb klingt es immer

00:21:17: komplex. Wir ermöglichen es über die Vertragsgestaltung, die wir entwickelt haben, nicht in die Leistung

00:21:25: direkt zu investieren, dass ich jetzt kühl umbringe, sondern in das Naturkapital, in den Stock, in

00:21:32: die Existenz von Produktionsfähigkeit. Das ist wie ein abstrakter Begriff, aber ich investiere darin,

00:21:38: dass der Wald steht. Alles, was der Wald macht, ist super. Ich investiere einfach da rein, dass

00:21:43: der steht. Und weil ich damit in einen Stock investiere, kann ich den sogar auf meine Bilanz

00:21:51: schreiben. Das heißt, sie sind für mich als Unternehmen noch nicht mal kosten, sondern ich kann sagen,

00:21:55: ich habe in ein besonderes Ökosystem investiert. Und daraus entstehen eine ganze Menge Leistungen

00:22:03: und eine Leistung davon nutze ich, nämlich die Kühlung oder das Wasser, was gespeichert wird

00:22:08: oder die Lawingensicherheit oder die Mugenabsicherung. Will ich aber gar nicht eins als einfach

00:22:15: auflüsten? Ich habe investiert darin, dass es diesen Wald gibt und dass der auch in Zukunft

00:22:20: uns eine ganze Menge an Leistungen bringt. Das definiert der Investition. So, und wenn jetzt

00:22:26: Geber kommt, der mit einer ganzen Lieferkette kommt, was tun wir dann? Wir gucken gemeinsam

00:22:31: da drauf und sagen, was sind denn die Schmerzpunkte? Wo hast du denn ein besonderes Risiko

00:22:37: aufgrund des Klimawandels, aufgrund der durch speziellen Lage und was muss genau passieren,

00:22:42: damit dieses Risiko verringert wird? Also bist du in einer Region, die besonders trocken ist.

00:22:49: Hast du eine anfällige Fuchtbeispiel? Ich bin ja immer wieder beeindruckt, dass wir da

00:22:56: auch nicht drüber reden. Bananen, es gibt irgendwie 900, irgendwas Sorten, aber es gibt nur noch eine,

00:23:02: die kommerziell angebaut wird. Es gibt genau eine Sorte und die wird von zwei Krankheiten gefallen.

00:23:09: Eine können wir ganz gut mit Pestiziden bearbeiten, da fliegen da Flugzeuge drüber,

00:23:13: ist extrem teuer, ist extrem intensiv, tuxisch, 70-mal bis die geerntet werden, fliegt ja das

00:23:22: Flugzeug drüber. Dann gibt es aber eine zweite Krankheit, da ist kein Krautgegen gewachsen,

00:23:26: auch kein chemisches gegenwärtig. Das heißt, wenn diese Krankheit auftaucht,

00:23:31: muss die Plantagen niedergebrannt werden. Das liegt daran, dass das alles Monokulturen sind.

00:23:37: Schon in dem Moment, wo wir eine Mischung in die Kultur bringen, reduziert sich dieses Risiko

00:23:43: erheblich. Das konnte aber bisher nicht gemanagt werden, keiner wusste, wie viel reduziert sich das

00:23:49: denn, was heißt das wirtschaftlich genau? Und dazu liefern wir jetzt die Daten,

00:23:54: dadurch dass wir permanent über Satellitendaten beobachten, wie sich eine Fläche entwickelt,

00:24:00: wie sich die Leistungsfähigkeit auf dieser Fläche entwickelt. Und damit wird das zu einer

00:24:06: Investition in meine zukünftigen Lieferströme. Ja, okay, jetzt greif ich es ein bisschen mehr.

00:24:13: Also das ist halt quasi eine Kombination aus Beratung natürlich und Aufklärung,

00:24:18: aber eben natürlich auch in sprechender Vertragsgestaltung, weil am Ende müsst ihr ja auch

00:24:24: irgendwie, also ich würde jetzt zumindest sagen, naja, habe ich verstanden, der Wald daneben

00:24:31: ist für mich wirklich relevant, habe ich bisher noch gar nicht gesehen. Vielen Dank. Was machen

00:24:36: wir denn jetzt? Aha, wir sprechen mal mit dem Waldbesitzer und machen ihm vielleicht ein Angebot

00:24:42: dafür, dass der Wald auch tatsächlich stehen bleibt und er nicht in Versuchung kommt,

00:24:48: den in einer Form weiter zu verkaufen. Also wären sie aber eine ganze Menge Verträge,

00:24:54: die dann halt dann eben entsprechend verhandelt, gemanagt und auch wasserdicht aufgesetzt werden

00:25:00: müssten oder wie läuft das? Spot on, genau. Und jetzt, damit das skalierbar wird, haben wir

00:25:06: unsere Plattform gebaut. Das heißt eigentlich haben wir eine technologische Lösung, die jetzt zum

00:25:11: einen ermöglicht, genau zu messen, wo in deiner Umgebung, in deiner Lieferkette hast du welches

00:25:17: Naturkapital, wo hast du welche Risiken und wo hast du Potenzial zur Verbesserung? Dann hast du

00:25:23: erstmal eine Transparenz, wo will ich denn überhaupt investieren? So und das, at scale. Das heißt,

00:25:28: du hast wie so ein ETF Account, hast du deine Übersicht, das sind die verschiedenen Landflächen,

00:25:33: das ist die Fläche von Bauer Huber und das ist die Fläche von Bauer Müller und das ist die

00:25:37: Fläche von so und die kannst du sehen und du hast ein Verständnis, wie gesund sind die schon und wie

00:25:43: viel Potenzial steckt da drin. Damit können wir dann Investitionsentscheidungen lenken und dann

00:25:48: haben wir diesen Stammbadvertrag und das musst du dir ein bisschen vorstellen wie ein eBay. Die Landwirtin

00:25:54: macht ein Angebot und sagt, ey, wenn ich jetzt nochmal hier einen drauf setze und untersahne,

00:25:59: sehr oder, der Forst wird, die ganzen Bäume sind weg, ich mache aber jetzt beim Aufforsten,

00:26:06: bewege ich mich weg von der Monokultur Fichte, ich mache hier einen wirklich biodiversen,

00:26:12: bunten Wald, kostet mich aber eine Menge mehr. Ich brauche dafür Investoren, die mir auf die

00:26:16: Reise gehen. Also mache ich ein Angebot und ich als Investor kann auch mein Angebot reinpacken

00:26:22: und dann trist man sich. Also das ist im Grunde wie so eine Auktionsplattform für Naturkapital

00:26:26: dann und die Verträge dafür sind standardisiert, damit ich eben nicht mit dem einen Waldbesitzer

00:26:32: eins ausschnapsen muss und mit dem anderen Waldbesitzer eins ausschnapsen muss, weil dann

00:26:36: kann ich das niemals skalieren als großes Unternehmen mit, was weiß ich, Zehntausenden,

00:26:42: Hunderttausenden Landflächen in meiner Lieferkette. Ich würde ganz gern nochmal auf diese, was

00:26:49: Nies auch gerade eben nochmal erwähnt hat, erst mal diese Aufklärung eingehen wollen,

00:26:53: weil also die Vision ist ja total cool auch mit diesen standardisierten Verträgen dann

00:26:58: und so. Die ist es denn jetzt gerade bei den Prekten, die ihr so macht, haben ja auch alle

00:27:03: Seiten selbst, ich kann mir vorstellen selbst die Waldbesitzerin der Waldbesitzer muss

00:27:08: vielleicht hier und da nochmal ein bisschen Aufklärung erfahren oder warum das wichtig

00:27:12: ist. Macht das gerade ihr, wie nehmt ihr auch den Prozess wahr und das ist ja für viele,

00:27:20: also auf jeden Fall für mich wäre es ja auch völliger Step out of meiner Expertise

00:27:26: sozusagen. Also wem schenkt man dann auch Vertrauen, ist man sich sicher, dass das dann

00:27:30: auch alles richtig investiert ist, habt ihr auch diese Gespräche mit euren Kunden?

00:27:35: Na klar, na klar. Und da gibt es so zwei Herzen, ach in meiner Brust, das eine ist,

00:27:42: boah, ist das irre, was da gerade passiert. Also dieses Thema nach Vorkapital kommt in

00:27:45: den Unternehmen an, es kommt bei den Landbesitzerinnen und Besitzern an. Ich meine, wir reden bei

00:27:51: den Inditiness über ihre Flächen und darüber, dass sie eigentlich ein Wahnsinnsreichtung

00:27:57: besitzen, in dem wir investieren müssen, damit sie den weiter erhalten. Also da gibt es

00:28:03: ganz, ganz, ganz viel Bewegung, das ist die eine Seite, die andere Seite. Also es ist

00:28:08: aber immer nur zu wenig, ja, da muss viel, viel, viel mehr passieren und damit mögen

00:28:13: wir uns aber auch alle anderen in diesem Feld. Also ich, natürlich, ich bin da in meinem

00:28:18: Bubble und ich sehe, dass da ganz, ganz viel Aufklärung passiert, müsste das mehr sein,

00:28:22: bedingt. Und so ein bisschen kommt es mir vor, wie ich hatte die interessante Einladung

00:28:31: im Jahr 2000 im Herbst zu einem Ideation Workshop für diese völlig absurde Vorstellung, dass

00:28:39: man sein Telefon ans Internet anschließen kann. Stellt ihr mal vor, das Telefon wäre

00:28:46: mit dem Internet verbunden, was man dann alles machen könnte. Und dann haben wir zwei Tage

00:28:50: darüber verbracht, haben völlig absurde Ideen gesponnen von wegen, wow, da kann man vielleicht

00:28:57: Zeitung lesen und stell dir vor, du könntest sogar deine Bankgeschäfte darüber machen,

00:29:02: boah, wenn ein Kind verloren geht, du könntest das sagen, oh, das wäre der Hammer. So, lachen

00:29:08: wir heute drüber, sieben Jahre später war das da und wir haben anfangs uns gewundert,

00:29:14: warum wir so eine komische Scheibe da haben, so ein Screen, weil eigentlich, wo wir doch

00:29:17: telefonieren, der vermatscht nur, wenn man das als Boah hält, heute telefonieren die

00:29:22: wenigsten mit ihrem Smartphone. Die machen ganz, ganz andere Dinge. Das war für uns aber

00:29:26: unvorstellbar in Jahr 2000. Und es ging ganz schnell, als es dann da war. Und so ein bisschen

00:29:31: ist das für mich mit Naturkapital genauso. Das ist außerhalb dessen, was wir im Augenblick

00:29:35: kennen. Aber eigentlich, wenn du mit Kindern darüber redest, ist das doch so natürlich.

00:29:40: Das ist doch das, wo alles herkommt, was wir brauchen, wo die Grundlage für alles steckt,

00:29:47: was wir als Menschen überhaupt, was uns überhaupt, ermöglicht hier zu leben. Also klar, es gibt

00:29:52: diese dystopische Filme, wo wir dann irgendwelche Stöpsel in der Nase haben, damit der Sauerstoff

00:29:57: da ist und ansonsten über eine verwüsteten Planeten wandern, würde ich mal nicht mehr

00:30:02: wirklich als Leben bezeichnen. Das heißt, alles, was uns in irgendeiner Form ein wertvolles

00:30:11: Leben ermöglicht, ist Natur. Aber wir haben es nicht als unseren Reichtum definiert und

00:30:15: deshalb ist unsere Erfolgsdefinition falsch. Aber die folgen wir halt. Wir sagen, wir sind

00:30:20: dann reicher, wenn wir das Protosoziatprodukt steigern. Es ist genug darüber diskutiert

00:30:25: worden, dass das eine richtige Größe nach dem Krieg war, weil man aufbauen musste, dass

00:30:30: es aber keine richtige Größe ist in einer Welt, in der wir schon so viel haben und es

00:30:36: eigentlich um den Erhalt von Wert gibt und nicht darum, dass ein Autounfall eigentlich

00:30:41: ein wertvolles Steigerruck des Protosoziatproduktes ist. Also die Welt hat sich verändert und

00:30:47: das, was damals richtig war, hilft uns heute nicht mehr und wir müssen an den Punktraum

00:30:52: zu verstehen, dass unser Reichtum heute etwas anderes ist und das Erfolg etwas anderes ist.

00:30:58: Und wenn wir das gelernt haben, dann bin ich ganz zuversichtlich, dass das wie mit dem

00:31:03: Smartphone plötzlich total klar ist. Natürlich investiere ich in Naturkapital. Natürlich,

00:31:08: wenn ich ein Enkel bekomme, werde ich da erstmal Naturkapitalkonto anschaffen, weil das ist

00:31:12: ja die Zukunft, das ist ja der Reichtum. Aber wir sind nicht da. Ich kann mich schon

00:31:17: mal sehr gut damit verbinden auf jeden Fall. Für die letzte Frage würde ich gerne nochmal

00:31:21: einen Blick auf wirklich euch und euer Unternehmen werfen wollen. Also wie habt ihr euch denn

00:31:26: aufgestellt oder entwickelt ihr gerade, um auch selbst regenerativ wirtschaften zu können?

00:31:32: Also wir arbeiten, wir sind ein Unternehmen, das sich darum bemüht, unsere Ökosysteme

00:31:39: leistungsfähig zu halten. Wir arbeiten in einem Ökosystem. Das heißt, wir haben unsere

00:31:45: Plattform aufgebaut als strukturierte Messoberfläche. Das heißt, wir arbeiten mit ganz ganz vielen

00:31:53: Anbietern, akademischen, kommerziellen Anbietern zusammen, die Messbösungen offerieren, die

00:31:59: integrieren wir in unsere Messung und dann kommt das ein Naturkapitalkonto aus, das

00:32:06: dann deine Informationen gibt zu diesem Stück Land. Und auch das ganze Monitoring über Zeit

00:32:12: machen wir mit diesen Partnern, damit auch dieses die Frage des Vertrauens aus du angesprochen

00:32:17: hat. Woher weiß ich denn, dass das richtige Daten sind? Wir arbeiten mit den besten existierenden

00:32:25: Lösungen, integrieren die und haben damit auch die Flexibilität auf neue Regularien

00:32:31: zu reagieren, auf neue Technologien zu reagieren, damit in den Bestand aufzunehmen. So, das

00:32:37: ist für uns ein Weg, regenerativ als Unternehmen zu sein. Und dann, wenn du die soziale Seite

00:32:44: anschaust, also ich habe, wie ihr ja gesagt habt, schon viele Unternehmen geführt in

00:32:49: meinem Leben, dieses hier ist besonders bunt, besonders divers. Wir haben etwa etwas weniger

00:32:56: als 50 Mitarbeiter, die Hälfte davon Frauen, die Hälfte Männer, 24 unterschiedliche akademische

00:33:03: Hintergründe, auch 25 verschiedene Nationen. Und diese Bundheit ist anschwurzvoll, ist inspirierend,

00:33:12: ist innovativ und soll uns auch regenerativ halten, so dass wir immer wieder in der Lage

00:33:21: sind, uns in Frage zu stellen und dem Zweifel neu zu erfinden. Total spannend und ich bin

00:33:27: noch total am Nachdenken, aber wir haben ja unsere Zeit begrenzt auf 30 Minuten. Insofern

00:33:35: möchte ich dich, liebe Sonja, noch mal bitten, noch mal ein Appell los zu werden oder was,

00:33:42: zumindest das noch mal zu sagen, was du bisher nicht sagen konntest oder was du noch mal

00:33:47: unterstreichen möchtest. Dafür hast du jetzt noch mal die Bühne.

00:33:51: Okay, wenn ich noch was unterstreichen darf, dann komme ich noch mal zurück an unsere

00:33:57: Erfolgsdefinition. Wenn wir darüber reden, was Erfolg ist für uns als Individuen, für

00:34:03: uns als Unternehmenflänker, für uns als Entscheider in Institutionen, das können private, das

00:34:09: können NGO sein, das können große Unternehmen sein, dass wir uns genau überlegen, wie eigentlich

00:34:16: Erfolg aussieht. Ist das wirklich die Kennzahl fürs nächste Quartal oder ist das Thema langfristiger

00:34:24: und größer? Und welchen Stellenwert haben Menschen, Natur und Profit in dieser Erfolgsdefinition,

00:34:34: wenn ich davon ausgehe, dass ich als Mensch wahrscheinlich 100 Jahre werde und die nächste

00:34:39: Generation im Zweifel auch noch mal, welche Chancen und Möglichkeiten, aber auch welche

00:34:45: Verantwortung sehe ich darin, Erfolg auch mal außerhalb der ausgetretenen Fadel zu gestalten

00:34:53: und zu festzulegen? Ich glaube, das wird doch ganz schön rödeln bei uns beiden. Ich erinnere

00:34:59: mich, dass wir bei, auch hier bei uns bei PHAT CONSULTING seit ein paar Jahren, also die kleine Arbeitsgruppe

00:35:05: hatten, die sich auch damit auseinandergesetzt hat, was bedeutet eigentlich Erfolg für uns

00:35:09: und da versucht halt verschiedene Ebenen aufzumachen und so und das war so schnell, so komplex

00:35:17: irgendwie und ich glaube, im Elchzeichen gab es diesen richtigen Ergebnis am Ende, aber

00:35:24: da sieht man ja auch, wie man dann ja auch immer wieder dieses Rat kommt und hadert und was

00:35:28: ist eigentlich Erfolg und es ist ja auch eine hochphilosophische Frage ja oft am Ende, aber

00:35:33: wir brauchen alle. Absolut und das ist das, was am Ende Glück ausmacht. Wir sind so

00:35:39: fremdbestimmt in dem, wie wir glücklich sein definieren und wenn man mal genauer hinschaut,

00:35:45: sind besonders eiche Menschen nicht zwingend besonders glücklich oder besonders arme Menschen

00:35:51: nicht zwingend besonders unglücklich. Ich will da überhaupt nicht zynisch sein. Natürlich

00:35:54: soll jeder Mensch die Möglichkeit haben, sich zu entfalten, sich zu bilden, im Gesund zu

00:35:59: leben, Gesundheitssystem zugänglich zu haben. Wir neigen aber dazu in so einer blingengefolgschaft,

00:36:07: einer Erfolgsdefinition nachzulaufen, die eigentlich gar nicht tief in uns steckt und

00:36:13: die viel Lehre hinterlässt und wenn wir wieder darauf zurückkommen, was macht uns eigentlich

00:36:19: glücklich und wo empfinden wir uns als erfolgreich und das ist sehr individuell, dann gibt es

00:36:25: nicht dieser eine Definition, deshalb würde ich auch niemals sagen, du darfst kein Fleisch

00:36:29: essen oder du solltest weniger fliegen oder das ist mir alles zu eindimensional, weil

00:36:34: es gibt Menschen für die das extrem wichtig für ihr Glücksempfinden ist, aber für andere

00:36:38: eben nicht. Also müssen wir individuell das Vertrauen haben in uns und wir in unsere

00:36:45: Mitmenschen, dass jeder in der Lage ist, sich zu hinterfragen. Ich weiß, dass das ein bisschen

00:36:51: utopisch klingt und ich sehe viele Menschen, die entweder damit überfordert sind oder sich

00:36:56: gar nicht damit beschäftigen wollen, nur wenn wir uns einfach fremdbestimmen lassen, dann

00:37:03: haben genau die, die mit falschen Informationen steuern, so viel Chance ihren persönlichen

00:37:09: Erfolg und ihre persönliche Definition von Erfolg umzusetzen auf Kosten aller anderen.

00:37:16: Die Verantwortung liegt bei jedem von uns, die kann uns, die kann keiner abnehmen.

00:37:22: Schöne letzte Worte würde ich sagen, danke dir Sonja, dass du dir die Zeit genommen hast

00:37:27: und uns das näher gebracht hast, das war sehr erhält.

00:37:31: Vielen vielen Dank euch, vielen Dank für die wundervollen Fragen und ein wunderbares

00:37:35: Wochenende.

00:37:36: Danke dir Sonja.

00:37:37: Ja, ich musste mich erstmal so ein bisschen in diese Dimension wieder reinbegeben und

00:37:52: fand das aber hinterher dann total interessant, weil es eben einfach genau den Finger in

00:38:01: die Wunde legt, dass halt diese Ökosystemleistungen und das gesamte Biodiversitätsthema, was

00:38:07: wir auch mit Frauke und so weiter hatten, also da das halt mal anzugehen und das halt dann

00:38:13: eben auch entsprechend so zu verpacken, dass da alle Akteure halt denn irgendwie auch was

00:38:19: davon haben.

00:38:20: Also die Unternehmen können sich absichern, kriegen es halt sogar noch in ihre Bilanz rein

00:38:24: und die Menschen, denen die Wälder oder Felder oder was auch immer gehören, haben

00:38:34: auch noch was davon, um das über den Plattform zu regeln, ist als erst mal echt ein interessanter

00:38:41: Gedanke.

00:38:42: Also es lässt mich halt auf alle Fälle nachdenken zurück.

00:38:45: Und bei dir?

00:38:47: Äh ja, edelig.

00:38:49: Also mir war dann doch auch gar nicht so bewusst, auch noch, dem ich auf der Hopage war und

00:38:54: so ein bisschen mich gelesen hatte, wie dann doch, ja, wie komplex dann da auch wirklich

00:38:59: das alles ist und das ist und dass man rein guckt.

00:39:02: Ich finde Vision aber halt so cool.

00:39:04: Deswegen fand ich auch noch mal ihren kurzen Ausflug in den Ideation Workshop mit Handy

00:39:10: und Internet.

00:39:11: Das war ja damals auch irgendwie so, ja krass kann das eigentlich sein, geht das.

00:39:16: Also, dass man ja sieht, wie das dann irgendwann doch zu der Selbstverständlichkeit wird und

00:39:22: das finde ich eigentlich ganz cool.

00:39:23: Das hilft mir immer so dieses, ja guck mal, was schon passiert ist so, ne?

00:39:27: Und das hoffentlich, dass so eine Selbstverständlichkeit wird, das hat mich total, also damit hatte

00:39:36: sie mich so.

00:39:37: Aber ja, das sind nochmal ein paar schöne Gedanken ginge, aufgegangen, Erfolg, Glück,

00:39:43: also man kann es ja doch so groß machen, wie man will, man muss aber dann immer wieder

00:39:47: es halt auch schaffen, es so runter zu brechen, dass man eben auch handlungsfähig wird,

00:39:51: ne?

00:39:52: Ich glaube das ist dann immer das Entscheidende.

00:39:53: Ja, fand ich aber echt interessant.

00:39:56: Also ich denke mal, wir werden da bestimmt nochmal in Kontakt sein.

00:40:00: Also ich fand das, also erst mal war es schon ein großes Thema.

00:40:04: Yes.

00:40:05: Alright, Leis, dann will ich dich nicht abhalten, dein Frühstückseid zu genießen und wir hören

00:40:12: uns bald.

00:40:13: Ja, wir hören uns bald.

00:40:14: Bis dann Meikel.

00:40:15: Ciao.

00:40:16: Danke.

00:40:17: Tschüss.

00:40:18: Tschüss.

00:40:21: Tschüss.

00:40:23: Tschüss.

00:40:24: [Musik]