Auf dem Weg zur Energiewende - ein Gespräch mit Enpal
Shownotes
Unsere Learnings aus der Folge:
- Für Unternehmen und Verbraucher:innen muss mehr Planungssicherheit her, wenn es um nachhaltige Investitionen geht
- Förderungen haben nicht immer den gewünschten Effekt, sondern verhindern im schlimmsten Fall sogar die Investitionen in die Energiewende durch zu kleine Töpfe oder kurzfristige Planänderungen
- Nachhaltigkeit muss im Kern des Geschäftsmodells verankert werden. Die Chance gibt es auch für etablierte Unternehmen, nicht nur für Neugründungen.
Gliederung der Folge:
- Wolfgangs Weg zur Nachhaltigkeit (03:26)
- Die Einschätzung zum Gebäudeenergiegesetz (GEG) (06:10)
- Der Umgang von Enpal mit Unsicherheit von politischen Rahmenbedingungen (09:18)
- Wie Enpal die Verbindung zur Politik in Berlin bis zu den lokalen Handwerksbetrieben behält (12:04)
- Ergänzender Austausch zum Gebäudeenergiegesetz (GEG) (14:38)
- Unterschiede in der Wirksamkeit als Aktivist vs. Mitarbeiter im nachhaltigen Unternehmen (19:44)
- Wolfgangs berufliche Reise (22:16)
- Anreize für Unternehmen nachhaltiger zu werden (25:42)
Dr. Wolfgang Gründinger bei Linkedin
Wir, Meike & Nils von PHAT CONSULTING, freuen uns über euer Feedback auf Linkedin.
Hier kannst du Nils und Meike kontaktieren.
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PHAT CONSULTING 040 - 226 383 100, moin@ceo2neutral.de
Viel Spaß bei der 149. Folge von CEO2-neutral!
Musik: Michael Ahlers, Scribbles: Michael Kutzia
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00:00:00: [Musik]
00:00:19: Moin und herzlich willkommen zu unserem Podcast CEO 2 Neutral.
00:00:23: Wir begrüßen euch für immer zu unserem Austausch mit spannenden Gästen dazu,
00:00:27: wie denn Unternehmer, Unternehmer*innen, Mitarbeiter*innen sich der Reise anschließen können,
00:00:32: zu mehr Nachhaltigkeit. Und das auf wirklichen Ebenen, ökonomisch, ökologisch sowie sozial.
00:00:38: Denn am Ende glauben wir auch fest daran, dass es uns alle braucht, dass es den Austausch
00:00:42: zwischen uns allen braucht und deswegen nehmen wir jetzt auch aus PHAT CONSULTING Sicht euch schon
00:00:46: länger mit, auch was unsere eigene Reise angeht. Ja und wir, das sind Nies und ich, wie immer, wie
00:00:51: geht es Nils? Meike, wie geht es gut? Ich freue mich in dieser bewegten Zeit auf unserem Podcast,
00:00:59: auf unseren Austausch. Es wird jetzt richtig kalt so, ne? Also Fahrrad wird echt schwer jetzt gerade.
00:01:04: Kein Bock, weil mein ich nicht mehr. Und also wieder eher erstballangefiffen. Deswegen freue
00:01:09: ich mich aber trotzdem hier im warmen Räumchen zu sitzen und unser Podcast Räumchen und uns
00:01:15: auszutauschen. Ja, wie geht es dir? Auch gut, ich bin irgendwie sehr energiegeladen, weil wir fahren
00:01:21: jetzt diese Woche mal wieder zweimal. Im Jahr fahren wir mit der ganzen Company weg, teaming und
00:01:25: nutzen das so ein bisschen Zeit miteinander, Zeit an unserem Geschäftsmodell zu verbringen. Und
00:01:30: diese Woche ist es wieder soweit. Deswegen freue ich mich einfach drauf, wenn wir Fettkonsulting
00:01:33: wieder alle auf einem Haufen sind. Es wird auch ein bisschen anstrengend, aber das positive anstrengend.
00:01:38: Aber jetzt freue ich mich erst mal auf den Austausch, wen haben wir denn da? Ja, wir haben Dr. Wolfgang
00:01:42: Gründinger zu Gast von Enpal. Wolfgang, du bist bei Enpal Chief, Evangelist und treibst dich viel
00:01:50: in der analogen und digitalen Welt rum, um eure Vision von einer Energiewende voranzutreiben. Aber
00:01:57: das brieft es natürlich auch mit sich, dass du mit prominenten Politikern wie Olaf Scholz,
00:02:03: Friedrich Merz und so weiter in Kontakt stehst oder auch die Diskussion führst. Damit nicht
00:02:09: genug, bist du auch ein polizeilbekannter Klimaaktivist und setzt sich zusätzlich für
00:02:13: weitere Zukunftsthemen wie Generationengerechtigkeit ein. Stärkst dabei deinen Handabdruck mit dem
00:02:19: von zahlweiten Publikationen eben zu deinen Herzensthemen. Wir freuen uns mit dir so einen
00:02:25: passionierten engagierten Menschen zu treffen und freuen uns natürlich über den Austausch mit dir.
00:02:29: Wolfgang, schön, dass du da bist. Ja, vielen Dank, lieber Nils. Die Bemalke für die Einladung. Ich
00:02:36: muss sagen, so oft spreche ich tatsächlich nicht mit Olaf Scholz und damit Friedrich Merz. Aber es
00:02:41: ist schon vorgekommen, da habt ihr Recht und Polizeibekannend möchte ich auch gerne relativieren.
00:02:46: Ja, ich bin zwar tatsächlich diverse Male von der UN-Polizei mal weggetragen worden, aber das
00:02:54: ist jetzt auch schon eine ganze Weile her und war auch nicht in Deutschland insofern möchte
00:02:58: ich das gerne relativieren. Ich war tatsächlich nie auf der Straße gesessen, habe mich nie angeklebt,
00:03:06: das ist nicht mein Style, aber tatsächlich war ich schon öfter mal auch demonstrieren.
00:03:12: Okay, also insofern ist das ja erstmal interessant. Also das bedeutet, du bist ja auch seit nicht
00:03:17: seit gestern halt in diesem Klima-Thema halt dann wieder in den Hörgästen raus. Vielleicht magst
00:03:22: uns mal so ein bisschen mitnehmen. Wie bist du eigentlich zur Nachhaltigkeit gekommen?
00:03:25: Ja, das ist wie Opa erzählt vom Krieg so ein bisschen, weil es schon gefühlt so lange her ist.
00:03:31: Ich bin jetzt 40, also halb-time sozusagen und als ich Teenager war, 16, 17, da habe ich Bücher
00:03:39: gelesen von Al Gore, damaliger US-Vizepräsident, hat dann später auch kandidiert. Als Präsidentschaftskandidat
00:03:46: hat dann sehr knapp verloren oder zumindest die Wahl in der Lage eingestanden. Auch wenn das
00:03:52: vielleicht doch gewonnen hätte, weil weiß man immer nicht so genau, dann am Ende die Stimmen doch.
00:03:56: Wenn man sie nochmal gezählt hätte für Ihnen, Florida damals in dem Swing State zu viel
00:04:00: Ihnen positiv ausgegangen wären, aber sei es drum, als guter anständiger Demokrat hat,
00:04:04: dass sich da dann zurückgezogen, um Schaden vom System Demokratie abzuwenden, kann man heute
00:04:10: ja nicht mehr für alle beteiligten dieses Wahlkampfes in Anspruch nehmen. Und auch von
00:04:16: Club of Rome, später von Hermann Scheer, den man damals wirklich sehr, sehr stark kannte,
00:04:21: weil eben der Solarpapst war, dann viel zu früh gestorben. Also tatsächlich bin ich über
00:04:26: diese Bücher eben politisiert worden und auf die Energiewende gekommen. Und engagiere mich
00:04:33: eben seitdem ehrenamtlich und inzwischen jetzt auch hauptberuflich für die Energiewende,
00:04:37: für den Kampf gegen die Klimakrise. Erst in vielen NGOs, dann das Buchautor, habe damals ein
00:04:43: Buch geschrieben, "Die Energiefalle", habe dafür dann den Umweltpreis, die deutschen Umweltstiftung
00:04:48: bekommen, habe diverse NGOs mitgegründet, in dem Bereich wurde mit dem Club of Rome,
00:04:52: der deutschen Gesellschaft, des Club of Rome. Und ja, bin jetzt seit dreieinhalb Jahren bei
00:04:57: Enpal, dem europäischen Energiewende-Pionier. Kein Unternehmen hat jemals in Europa so viele
00:05:03: so nahe Anlagen in so kurzer Zeit errichtet wie Enpal. Und wenn jetzt die jetzt auch noch zu
00:05:08: einem Mittel- und Kraftwerk verbindet, die mit der Strombörse und kann da eben auch die
00:05:12: Dunkelflaute ein Stück weit in den Kampfhandsagen, weil wir eben die Speicher dann laden, wenn Strom
00:05:18: genug da ist, im Reichlich vorhanden ist, und dann wieder ins Netz, entschladen, wenn der Strom
00:05:23: knapp wird. Und so tragen wir zur Energiewende bei, entlasten die Netze und verdienen natürlich
00:05:28: ja sehr viel Geld für die Haushalte, die bei diesem virtuellen Kraftwerk partizipieren.
00:05:33: Ich finde das ja super spannend, diese Art von Geschäftsmodellen. Und ich finde, was ja irgendwie
00:05:39: wie so ein bisschen so ein Schatten gerade überall im Licht oder auf jeden Fall nervs ganz schön,
00:05:44: es sind irgendwie die Diskussionen, die so stattgefunden haben in den letzten Monaten,
00:05:47: Wund oben, das GEG, also das Gebäude-Energie-Gesetz, da wird mich auch nochmal dein Blick drauf
00:05:53: wird, dass hier fast schon ja die mediale Aufruhr gegen Wärmepumpen dann mal kurz durch die Presse
00:06:01: ging. Also inwieweit beschäftigt ihr euch damit, macht ihr was mit euch und müsst ihr da auch
00:06:06: aktiv rein kommunizieren und vermutlich auch gegen kommunizieren? Ja, absolut. Wir sind
00:06:13: selbst eine Wärmepumpen-Installationsfirma. Wir sind inzwischen Marktführer geworden für Wärmepumpen-
00:06:18: Installationen in Deutschland. Also keiner baut so viel Wärmepumpen ein. Wie wir das tun,
00:06:23: das war noch nicht immer so. Wir sind in den Markt erst eingestiegen vor ja nicht mal zwei Jahren,
00:06:28: sind dann dort sehr, sehr schnell gewachsen und das trotz dieser sehr unruhigen Diskussion um
00:06:35: das Gebäude-Energie-Gesetz im letzten Jahr 2023, die ja wirklich mit sehr vielen bizarren
00:06:41: Behauptungen geführt wurde, mit bizarr überhöhten Preisangaben geführt wurde, die ja auch hier
00:06:49: abschreckend wirkt dafür die Verbraucherinnen und Verbraucher, weil auf einmal war die Wärmepumpe
00:06:54: keine Heizung mehr. Sie war eine linksgrünen, woke Symbol. Und auf einmal war es um die
00:07:01: Heizungsfrage auch eine Identitätsfrage. "Sowas kommt mir nicht ins Haus, Robert Habeck,
00:07:06: whatever. Das ist völlig bescheuert, weil die Wärmepumpe ist nicht grün. Sie hat keine Farbe,
00:07:14: sie ist nicht ideologisch. Sie ist halt einfach nur eine Heizung, die zufälligerweise sehr
00:07:20: effizient ist und deswegen halt einfach super ist und auch sehr günstig ist und funktioniert.
00:07:25: Deswegen hat wir da schon sehr, sehr viel damit zu kämpfen und haben dann tatsächlich, also
00:07:31: wir unsere Wärmepumpenakademie eröffnet haben, wo wir Wärmepumpenmontöre schulern und qualifizieren,
00:07:38: eben nicht Robert Habeck eingeladen, sondern Friedrich Merz und Jens Spahn und die kamen
00:07:44: auch noch und dann sagte Friedrich Merz, dass er sehr stark für die Wärmepumpe ist und dass die
00:07:50: Union voll und ganz hinter diese Wärmewände steht und hat dann tatsächlich damit ja auch gezeigt,
00:07:56: ja die Wärmepumpe muss kein Symbol sein für politische ideologische Grabenkämpfe,
00:08:01: sondern alle, die vernunft haben, die rechnen können, die Technologie offen sich das angucken,
00:08:10: die sind eben für die Wärmepumpe, die in den meisten Fällen eben die Technologie der Wahl ist,
00:08:16: einfach weil sie so stark effizient ist und freuen uns, dass auch die Union hier auch diese
00:08:23: Meinung inzwischen teilt und wir endlich wieder mal zu etwas mehr Fakten basierter Diskussion
00:08:28: zurückfinden können. Unsicherheit, Stichwort, das hat natürlich euch auch sicherlich umgetrieben,
00:08:36: jetzt halt die letzte Zeit, du hast ja gesagt, okay, jetzt scheint es da irgendwie so ein bisschen
00:08:41: sich beruhigt zu haben, aber wie geht ihr denn grundsätzlich mit dieser Unsicherheit um?
00:08:48: Ich meine auch bei uns steht ja nächstes Jahr wieder Wahl an, mal gucken, ob es in September ist
00:08:54: oder vielleicht sogar schon früher, ja, da müsst ihr euch ja auch irgendwie als Enpal drauf
00:08:58: einstellen, eben auf die überspitzt gesagt lauen der Politik. Wie geht ihr eigentlich mit dieser
00:09:04: Unsicherheit um? Ich meine wir stehen jetzt auch Amerika, die Wahl, also wir nehmen jetzt heute auf,
00:09:10: heute Dienstag, heute ist Wahl in den USA, auch das wird ja sicherlich einen Einfluss haben.
00:09:15: Denkt ihr da in Szenarien oder wie geht ihr mit diesem Thema um? Ja, also der Solarmarkt ist an
00:09:20: sich ein Solarcoaster, also er geht immer hoch und runter, auf und ab, ja es gibt ja diese Zyklen
00:09:27: vom Boom und Bast, das ist ohnehin sehr, sehr anstrengend, man ist ein bisschen gewohnt, wenn man in
00:09:32: der Branche länger ist als zwei Jahre, dann kennt man das, aber es ist sauer anstrengend und dann
00:09:37: kommt eben noch die Politik dazu, die sich gerne über Nacht mal irgendwas ausdenkt an Kürzungen
00:09:44: bei Subventionen, klammer auf, ich mag Subventionen auch nicht, wir müssen davon wegkommen, auch bei
00:09:49: den Energiewende, klammer zu, aber eben nicht über Nacht, die sich dann ganz neu in Regeln
00:09:54: ausdenkt, auch oft über Nacht oder Subventionsprogramme mit dazu baut, die wir gar nicht haben wollen,
00:09:59: die uns auch nur den Stress bereiten. Es gab da vor einem guten Jahr, gab es eine KfW-Förderung,
00:10:04: die auf Volker Wissing zurückging, der einfach Steuergelder verprasst hat für eine Förderung,
00:10:11: die keiner wollte, was machen die Menschen, wenn sie hören, es gibt eine neue Förderung,
00:10:15: die stornieren ihren Auftrag, die warten drei Monate ab, bis die Förderung losgeht, in den
00:10:20: drei Monaten müssen wir trotzdem unsere Handwerker bezahlen, unsere Miete bezahlen und so weiter,
00:10:25: aber es gibt keine Aufträge, weil die Kunden ja logischerweise alle warten, bis die Förderung
00:10:30: kommt. Dann war die Förderung nach zwei Stunden vergriffen und die Leute haben gesagt, ja gut,
00:10:35: jetzt habe ich auch keinen Bock mehr auf das Thema Solar, dann sind die halt weg und die kommen auch
00:10:39: nicht mehr so schnell wieder oder sie sagen, ja gut, dann warte ich, bis die nächste Förderung
00:10:43: kommt. Und so hat man eben nochmal verstärkt, die sind Schweinezyklus bei der Solarenergie,
00:10:49: deswegen immer, wenn ich mit der Politik spreche, wenn wir bei Enpal mit der Politik sprechen,
00:10:54: wir sind bei allen demokratischen Parteien, dann sagen wir immer bitte Planungssicherheit,
00:11:00: Investitionssicherheit, die Verbraucherinnen und Verbraucher und auch wir als Unternehmen,
00:11:04: wir müssen noch mit irgendwas kalkulieren können und deswegen, egal ob bei der Solarförderung,
00:11:10: weil man nochmal bei den GEG gesetzt oder bei der Speicherförderung oder bei der Wärmepumpen-Förderung,
00:11:15: Elektromobilität und so weiter, wir müssen ja irgendwann wegkommen von den hohen Fördervoluminer.
00:11:21: Das müssen klügere Systeme gemacht werden, aber eben nicht über Nacht und nicht irgendwie so
00:11:26: völlig unkalkuliert, sondern eben mit Investitionssicherheit, Planungssicherheit für die Marktteilnehmer.
00:11:33: Ich stelle mir das ja auch recht, also von der Komplexität. Also ihr agiert ja einmal mit irgendwie
00:11:39: Handwerker*innen, die dann vor Ort alles gewährleisten, warten etc. bis hin dann eben genau zu den
00:11:46: Politik*innen, mit denen man dann irgendwie über die Rahmenbedingungen spricht. Wie kann ich mir das
00:11:52: denn bei euch so ein bisschen organisatorisch vorstellen? Also gibt es da da ein Schnittständeinhalt,
00:11:57: das ihr euch darüber austauscht und es ist eher so ein bisschen silomäßig und man vergibt sich
00:12:02: gegenseitig vielleicht ein paar Aufträge. Na ja, also wie läuft das? Wir sind eine sehr große
00:12:07: Organisation inzwischen geworden, als sich vor drei Jahren dazu kamen, waren wir ein paar Hundert Leute,
00:12:12: jetzt sind wir ein paar Tausend Leute und wir haben ja auch über 1.000, also deutlich über 1.000 Handwerkerinnen,
00:12:18: Handwerker*innen inzwischen bei uns auch fest angestellt in unseren regionalen Meisterbetrieben
00:12:23: in ganz Deutschland verordert. Also ist schon eine sehr große Unternehmung, die wir hier aufgebaut
00:12:29: haben. Na wie gesagt, Marktführer für Solar, Marktführer für mehr Pumpen, das geht nicht mehr mit nur ein paar Leuten.
00:12:35: Ja, unterscheidet uns by the way auch von vielen anderen Start-ups, die ja eher so Software machen.
00:12:40: Wir machen zwar Software, wir sind eine von Technologie, Künstlericher Intelligenz,
00:12:44: virtuelle Kraftwerke, da braucht man eben auch den Software und Tech-Part, aber eben das Mais ist
00:12:49: dann wirklich dann die Leute, die wirklich auf die Dächer in die Keller, in die Hauswirtschaftsräume
00:12:53: gehen und dort wirklich einbauen und installieren, deswegen eben wirklich viele Leute. Und klar,
00:13:00: es gibt die Montagegesellschaft bei uns, die eben genau das macht. Wir haben eine Pritikabteilung,
00:13:05: die sich mit ein paar Leuten darum kümmert, dass wir überhaupt erst mal Monitoren verfolgen,
00:13:11: was passiert eigentlich, wo geht's hin, was hat man so vor im Bund und in der EU, damit wir überhaupt
00:13:17: wissen, was wir uns einzustellen haben. Das ist schon wahrscheinlich über 50 Prozent der Arbeit,
00:13:22: die man da machen muss. Einfach mal zu gucken, zu lesen, wieder mal 200 Zeiten aus dem BMWK
00:13:28: bekommen, das dauert. Also das ist natürlich viel Arbeit und wir sprechen natürlich auch mit anderen
00:13:35: Unternehmen, was die von Eindruck haben von der Politik und wie die das aufziehen, alles. Und
00:13:40: haben dann die einzelnen Abteilungen, die das dann entsprechend machen und auch oft machen,
00:13:46: jeden Tag machen, 100 Teame alle machen. Durch die Routine und durch die immer höheren Standards
00:13:51: kommt dann eben auch die Qualität und die Schnelligkeit zustande, mit der man dann überhaupt
00:13:55: so ein Unternehmen erst aufbauen kann. Wenn man nochmal auf das Gebäudeenergiegesetz schaut,
00:14:01: also wir hatten ja jetzt eben schon mal so ein bisschen geguckt auf dieses Thema,
00:14:05: ich sag mal Konsistenz oder halt dann irgendwie auch Planbarkeit und so weiter,
00:14:10: natürlich eben, um sich zu verschulden, um halt dann irgendwie entsprechend auch zu investieren,
00:14:16: brauchen wir eine gewisse Planungssicherheit. Ich glaube, das ist Grundlage an das
00:14:20: eben unternehmerischen Handelns, aber es braucht natürlich eben auch den entsprechenden
00:14:24: politischen Rahmen, der sich ja jetzt eben auch unter anderem in diesem Gebäudeenergiegesetz
00:14:30: widerspiegelt. Das hat ja auch nicht nur Fans, wie ist denn dein Blick jetzt darauf auf das GIG?
00:14:38: Das GEG, ja wir können als Installateur damit sehr gut arbeiten.
00:14:42: Es lässt natürlich auch viel Raum noch für die kommunale Wärmeplanung, macht ja auch durchaus
00:14:48: Sinn, dass man auch in den Kommunen schaut, wer soll wie an das Wärmenetz zum Beispiel angeschlossen
00:14:53: werden. Es gibt dann auch so paar Nebelkerzen, die gelegenlich mal gezündet werden wie die
00:14:58: angebliche Wasserstoffheizung, die hier niemals kommen wird, weil Wasserstoff einfach so knapp
00:15:02: und daher zu teuer ist und auch durch diese Heizungen, die da angebrießen werden, oft gar nicht so
00:15:07: richtig zu vertragen ist. Also das wird auf keinen Fall kommen. Die Leute wissen, dass auch so doof
00:15:13: sind ja auch nicht, aber natürlich gibt es viel Verunsicherung im Markt bei den Verbrauchern und
00:15:18: Verbrauchern und wir sind aber gute Dinge, dass das einigermaßen so gut weiterlaufen kann. Wie gesagt,
00:15:25: wir können damit sehr gut arbeiten. Gibt noch eine bürokratische Hürden, die kann man sehr
00:15:29: leicht mal verändern. Die eine oder andere Stelle kann man da bestimmt nochmal nachziehen, wenn es
00:15:34: denn dazu kommen sollte. Aber wir können da wirklich sehr, sehr gut damit arbeiten. Wir bauen hunderte
00:15:41: Wärmepumpen im Monat inzwischen. Das ist wirklich stark und freuen uns, dass die Diskussion zumindest
00:15:49: so ein bisschen sachlicher jetzt wird. Ich finde ihr eure Angebote eigentlich auch Richtung Unternehmen,
00:15:56: also dass ich eben auch als Mieter oder wir sind Mieter, deswegen ist das wahrscheinlich nochmal
00:16:00: was anderes. Aber wenn wir jetzt ein eigenes Gebäude hätten, kann man dann auch eure Leistungen in
00:16:06: den Anspruch nehmen. Also ich sage mal, wenn du jetzt ein Unternehmen hast, zum Beispiel keine Ahnung,
00:16:12: bist du in Supermarkt und hast eine Dachfläche frei, dann kannst du gerne auch bei uns anrufen und
00:16:19: dann machen wir dir ein Angebot für deinen Dach. Als Mieter, also wenn ich in dem Haushalbe, wo
00:16:24: Mieteinheiten drin wohnen, ist es ein bisschen komplizierter, kannst du auch gerne auf uns
00:16:28: zukommen, aber Mieterstrom ist immer noch so eine Nische und bürokratisch, da können wir aber trotzdem
00:16:33: mal reingucken, was da möglich ist. Aber unser Fokus ist momentan wirklich das B2C-Geschäft,
00:16:39: also Endkundinnen und Endkundengeschäft. Unsere Kundinnen und Kunden sind eben Eigenheimbesitzer
00:16:45: in der Regel um die 50 Jahre alt auf dem Land. Das ist so unser normaler Kunde, sage ich mal, aber
00:16:51: ist alles dabei von wirklich sehr jung bis sehr, sehr alt. Aber eben Eigenheimbesitzer und die kaufen
00:16:56: bei uns eben ihre Sodanlage mit Speicher, mit Wallbox, fürs E-Auto, die Wärmepumpe noch dazu oder
00:17:03: Nullewärmepumpe und eben alles vernetzt mit dem Energiemanagement MP1 zu einem virtuellen Kraftwerk,
00:17:09: damit man eben auch in günstigen Strompreisen von der Stromböse profitieren kann. Also all
00:17:15: das bieten wir an für unsere Endkunden und was wir dann auch noch machen. Wir arbeiten auch für
00:17:22: [Wir richtig gut]
00:17:23: unsere Konkurrenz, also die wir nicht reden, die als Konkurrenz sind, sondern eben als Partner,
00:17:27: nämlich für die lokalen Solarbetriebe und die lokalen SHK, also Heizungsbetriebe,
00:17:33: SHK Sanitärheizung Klima, die auch Wärme pumpen bauen. Sprich, du könntest auch zu deinem lokalen
00:17:39: Solarteur vor Ort gehen und der könnte dir ein Angebot machen und du merkst nicht,
00:17:44: dass N-Pal irgendwie drin steckt, aber wir beliefern den, wenn er möchte, mit Ware direkt auf die
00:17:52: Baustelle. Wir machen die Dachplanung, wir machen die Kundengewinnung, wir machen die Netzanmeldung
00:17:59: beim Netzbetreiber der Solaranlage, wir bieten Finanzierungslösung, an damit der Kunde die
00:18:05: Kunde nicht zur Bank laufen muss und da viel Papierkram und Bürokratie erledigen muss, sondern
00:18:11: du kannst es direkt über den Solarteur vor Ort machen und das alles über Enpal. Na, das ist
00:18:16: wirklich klasse, weil 80 Prozent des Marktes wird von den vielen Tausenden kleinen und mittelgroßen
00:18:21: Betrieben vor Ort eben gemacht und wir möchten Partner für diese vielen kleinen Betriebe sein,
00:18:28: die dann eben genau das, was wir anbieten und sogar noch viel mehr ihren Kunden anbieten können
00:18:34: und sie eben vor Ort aber das Gesicht zum Kunden sind, den Kunden Kontakt weiter aufrecht erhalten,
00:18:38: selbst installieren und einfach nur von uns das alles einkaufen können, auch nicht mit einem
00:18:45: Kniebelvertrag, sondern wirklich super flexibel und auch gerne projektweise, also da gibt es keinen
00:18:52: Rahmenvertrag oder dergleichen und das finde ich wirklich toll, weil wir, wenn wir sagen stronger
00:18:56: together und alle Hände an Bord für die Bekämpfung der Klimakrise, dann meinen wir das so und wir
00:19:01: helfen damit quasi zwar der Konkurrenz, wenn man so will, ja, aber das ist Bure Absicht, wir
00:19:07: cannibalisieren mit unser eigenes Geschäft und das ist genau das Ziel. Das ist, glaube ich,
00:19:12: jetzt gut ein Stichwort. In deinem Roots, ja, schon lange dabei, lange Klimaaktivist, so,
00:19:18: der ist aber die Frage, wenn man halt, wie tatsächlich was verändern will, ist er aber die
00:19:22: Frage, okay, wo habe ich eigentlich den größten Hebel? Eigentlich zwei Fragen,
00:19:26: würdest du dich immer noch als Klimaaktivist bezeichnen und hast du halt über das Gefühl,
00:19:31: dass du jetzt irgendwie auch da angekommen bist, wo du jetzt auch ein Hebel hast, also wo du noch
00:19:36: eine Wirksamkeit hast, obwohl du die Themen vorantreiben kannst, mehr als als Aktivist, also
00:19:43: jetzt in der Wirtschaft, ja. Ja, absolut. Also ich würde sagen, früher, als ich doch entweder
00:19:48: ausgegründert habe, wenn Bücher geschrieben habe, da konnte ich immer nur fordern, man sollte
00:19:53: doch mal und jetzt mache ich halt. Und das ist schon nochmal anders, auch von der Perspektive her.
00:19:58: Also früher war man halt sehr bequem, das sagt man so 1,5 Grad, ihr musst mal einhalten, mach doch
00:20:05: mal, ist doch alles einfach, man müsste doch nur mal, ja. Und dann ist man hier in der Wirtschaft
00:20:12: als Unternehmen und sieht einfach, wie komplex viele Dinge sind, wie einfach schwerfällig Dinge sind,
00:20:22: wie Haare reguliert die sind, welche Probleme es einfach gibt bei der konkreten Umsetzung vor
00:20:28: Ort. Handwerker sind ja zum Beispiel auch nur Menschen, die machen ja auch Fehler. Ja, und dann
00:20:34: aber steht das natürlich in der Presse, Enpal macht mein Haus zum Schweizer Käse oder so was,
00:20:39: ja. Also und einfach diese Prozesse so im Griff zu haben, dass die Qualität immer top-notch ist,
00:20:46: wirklich immer oberster Standard ist, bei allen Häusern, bei allen Kunden und Kunden, ja, dass
00:20:52: einfach die Fehlerquote so extrem gering ist. Das ist wirklich hardcore Qualitätsmanagement,
00:20:58: wir haben da zum Glück die Laura Wolf bei uns, also wenn man eigentlich Qualität googelt,
00:21:04: dann müsste eigentlich ein Bild von Laura Wolff rauskommen, ja. Also die einfach diese Qualität
00:21:08: einfach so fundamental nochmal aufs nächste Level bei uns pusht, also bei so viel mehr Leadership
00:21:14: und so was, also auch wenn man viel mehr Leadership googelt, müsste eigentlich auch Laura Wolff rauskommen
00:21:19: als Gesicht, ja. Also einfach richtig, richtig krass in so einer Männerdomäne, wie der Energiewelt
00:21:25: auch noch so zu reusieren, also wirklich schapo. Einfach so diese, diese, das auszurollen, ist
00:21:32: einfach wirklich so so hart, weil du hast zu viele Abhängigkeiten von der Politik, von den
00:21:36: Strompreisen und Strommärkten, von den Lieferanten, dann die ganze Industriedebatte,
00:21:41: Nationalindustrie, wo geht das hin? Wie ist da die geopolitische Abhängigkeit? Also das muss man ja
00:21:47: im Griff haben als Unternehmen und das ist schon wirklich hardcore, aber daher bin ich auch super
00:21:51: froh und dankbar, dass ich jetzt bei Enpal bin, um eben die Dinge, die ich früher gefordert habe,
00:21:57: die man doch nur mal machen müsste, dann wirklich umzusetzen. War das genau auch deine Motivation
00:22:03: sozusagen, Schritt zu gehen oder ist da irgendwie noch mehr rumgesprungen oder ein Angebot von Enpal,
00:22:09: wo sie natürlich erzählen, dass man nicht annehmen kann? Aber...
00:22:13: Du, das war komplett dazufall, ehrlich gesagt, dass ich, wie ich zu Enpal kam, denn wie gesagt,
00:22:19: die Hälfte meines Lebens schon damals, hatte ich ja irgendwie Energie und Klimapolitik und
00:22:23: Aktivismus gemacht. Ich habe dazu meine Masterarbeit geschrieben, ich habe dazu meine Doktarbeit
00:22:28: verfasst, ich habe Bücher geschrieben beim ThinkThink30, beim vom Club of Rome, ich war überall halt
00:22:33: mit dabei, bei "Fridays for Future", also wirklich überall irgendwie mit angedockt und dann bin
00:22:38: ich erst mal zum Digitalverband gegangen, beruflich in meinem ersten Job und habe da alle Themen
00:22:44: von Außermarketing verantwortet, also Smart Home, Smart Energy, digitale Ethik, die gesamte Wandbreite.
00:22:50: Das fand ich auch ziemlich cool, weil ich konnte da halt wirklich sehr viel lernen, wie
00:22:54: wirtschaft funktioniert, wie Unternehmen funktionieren, wie auch AI funktioniert und so weiter.
00:23:01: Das war extrem gut, weil ich habe mit BMW, mit Volkswagen, mit großen Anwaltskanzlei, mit
00:23:06: großen Beratungshäusern, mit Google, Meta, SAP, wirklich mit allen zu tun gehabt und natürlich
00:23:13: auch mit der Politik. Und dann habe ich erst mal eine Detour gemacht zum deutschen Start
00:23:17: und habe für die Bundeswehr gearbeitet, im Cyber Innovation Hub, der Streitkräfte und
00:23:23: habe dort den Auftrag gehabt, gemeinsamen Soldatinnen und Soldaten und mit Reservietdienstleistenden
00:23:30: die Bundeswehr innovativ und agil zu machen, was auch nicht so einfach war, aber habe eigentlich
00:23:36: damit dann auch gesagt, okay, ich bin jetzt einfach Digitalisierung, Energie, mache ich
00:23:40: noch als Hobby, aber eben nicht mehr beruflich. Ich bin einfach da jetzt anders abgebogen und
00:23:46: passt auch, ist auch eine wichtige Aufgabe und ich habe da wirklich sehr viel Freude gehabt,
00:23:52: unsere Streitkräfte zu digitalisieren und ich dachte, wenn ich das Brett bohren kann,
00:23:58: dann kann ich alles machen. Dann kann ich danach wirklich alles machen.
00:24:02: Und dann rief eben Mario Kohle an, der Gründer von Enpal und das war damals eine kleine Firma
00:24:08: im Vergleich zu heute. Also kein Unicorn, keine Milliardenbewertung, Nichtmarktführer,
00:24:15: der ganz schreckliche Homepage, also wirklich furchtbar und er sagt, hey, du bist doch der
00:24:21: Mensch, der macht doch Energiewende. Ich mache so ein Solar Start-Up, mach doch bei mir mit.
00:24:25: Und ich sage auf gar keinen Fall, auf gar keinen Fall komme ich jetzt zu Enpal, eure Homepage
00:24:30: ist furchtbar. Kein Mensch kennt euch, Kohle, ha ha ha, du weißt ja wie Kohleausstieg, aber
00:24:37: gut, ich habe mich überzeugt, meine Tochter, du machst doch Energie kommen, wir machen jetzt
00:24:43: Start-Up auf und es wird cool. Ich sage, okay, fuck ich komme zu dir und habe es nicht bereut.
00:24:49: Es war echt so ein richtiger Solarcoaster Ride mit vielen Ups und auch vielen Downs,
00:24:54: aber habe es überhaupt nicht bereut und bin jetzt hier sehr, sehr glücklich. Also im
00:24:59: Nachhinein zieht es manchmal irgendwie geplant aus so einer Karriere, weil man nicht, na,
00:25:04: hätte man mich mit 20 gefragt, wirst du mal, was wirst du immer werden, hätte ich gesagt,
00:25:08: na ja, Außenminister beim größten Energiewende-Pionier-Europas und jetzt bin ich es so ungefähr,
00:25:14: ja, aber das war so nicht geplant, sondern eher von vielen Zufällen und Abwihungen und
00:25:22: Umleitungen geprägt. Ja, wenn man nochmal auf Unternehmen schaut,
00:25:28: wir hatten ja häufiger halt die Diskussion, wo eigentlich jetzt auch der große Hebel ist.
00:25:32: Also was ist aus deiner Sicht halt das Thema, damit noch mehr unter dem Nachhaltiger werden?
00:25:38: Also was müsste da aus deiner Sicht eigentlich passieren?
00:25:41: Ja, also was heißt Nachhaltigkeit? Das ist dann die große Frage. Also sagen wir mal,
00:25:48: du bist Shell und hast in deiner Kantine aber auch einen Veggie Friday, dann bist du glaube
00:25:53: ich nicht nachhaltig. Na, und das meine ich dann, es gibt so ein paar Kulte, na, dann sagt man so,
00:25:59: okay, ja, da machen wir dann Nachhaltigkeitsbericht und dann machen wir so ein ESG Rating. Und auf
00:26:06: einmal kommt raus, ah, die krassesten Fluglinien und Fast-Food-Ketten und Ölkonzerne sind dann
00:26:14: auf einmal alles nachhaltig gerankt. Also das ist nicht meine Idee von Nachhaltigkeit,
00:26:20: sondern das Geschäftsmodell muss ja im Kern nachhaltig sein. Und entweder, ich bin so ein
00:26:27: fossiler Konzern und disrupte mich selbst, indem ich einfach sage, okay, ich investiere jetzt halt
00:26:32: Hardcore nur noch in der Neuerbare oder wie es das Orsted zum Beispiel gemacht hat. Also so ein,
00:26:39: ich denke, dänischer Konzern, die ist ein früher Dong, war nur fossil und hat dann gesagt, wir
00:26:45: machen ab sofort noch noch Offshorewind und haben sich jetzt komplett selbst noch mal neu
00:26:49: aufgestellt, noch mal neu erfunden. Ja, das gibt es halt auch. Ja, oder du sagst halt wirklich,
00:26:55: okay krass, ich sehe hier, es gibt ein Markt für Grüne und Wasserstoff und ich baue jetzt
00:27:00: Elektrolyseure dafür wie Sunfire in Dresden oder wie wir bei Enpal, die wir sagen, es gibt hier
00:27:07: den Markt für Solar, für Wärmepumpen und eben für virtuelle Kraftwerke und wir steigen da jetzt
00:27:13: ein und bauen hier ein komplett neue Firma auf. Das gibt es auch und das sieht man auch jetzt gerade
00:27:19: diskutieren wir viel über Volkswagen und Elektromobilität und mal damals eben vor zehn
00:27:25: Jahren die Elektromobilität nicht ganz ernst genommen. Ich habe ein Buch geschrieben mit dem
00:27:30: etwas provokativen Titel "Alte Säcke Politik". Das erschien 2016 und da gibt es auch einen
00:27:36: Kapitel über die analoge Auto-Nation. Ja und das ist in der Rückschau betrachtet, war das fast
00:27:44: schon die Glasskugel, wenn ich schrieb eben Volkswagen und die deutsche Autoindustrie,
00:27:49: brauchen sehr viel Glück um den Siegerszug der Elektromobilität zu überstehen, denn andere
00:27:56: Akteure sind uns schon längst davon gefahren. Damals bereits Tesla, die man noch so ein bisschen
00:28:02: ausgelacht hat zu der Zeit und die Chinesen sind gerade eingestiegen und davon ein paar Jahren
00:28:08: hat man BYD noch ausgelacht. Build your dreams, so kannst du doch keine Automarken nennen,
00:28:15: aber inzwischen schicken die sich an der größte Autokonzerwelt zu werden und vw vom
00:28:22: Thron zu stoßen. Die stellen eben mal, kommen die Meldungen die Woche rein, 200.000 Leute ein
00:28:28: und wir fahren die Produktion hoch. Also wir müssen eben dann den Absprung schaffen und
00:28:34: die Wände schaffen, wenn es uns gut geht. Das Innovator Stilemma heißt ja, wenn man noch sehr
00:28:40: viel Geld verdient mit dem alten Geschäftsmodell, sieht man das neue Geschäftsmodell noch gar nicht
00:28:44: kommen. Und deswegen müssen wir aus Deutschland mit unserem Geschäftsmodell mit billiger russischer
00:28:51: Energie, mit dem Verbrennungsmotor und mit eben der fossilbefeuerten Industrie uns wirklich jetzt
00:28:57: sehr schnell umstellen und sehr schnell disruptieren, sonst werden wir disruptiert von anderen und dann
00:29:02: wird es leider nicht gut für uns ausgehen. Ja das war ja noch mal ganz anschaulich eigentlich auch
00:29:08: gezeigt, dass wir eben nicht nachhaltiger werden in den Geschäftsprozessen und Modellen, dass wir
00:29:14: dann eben auch nicht wirtschaftlich sein können. Also es ist eben so eng miteinander verknüpft und
00:29:19: also ich wundere mich persönlich aber zu mal, dass das immer noch nicht, dass man das immer noch so
00:29:24: oft sagen und erklärt muss und man ja doch auch in ganz vielen Fällen sieht, dass die Personen entweder
00:29:30: auf der anderen Seite das Bildschirms oder ja wenn die auch schaut, dass irgendwie nicht glaubt.
00:29:34: Also da haben wir noch ein bisschen was zu tun. Ja oder eben gefangen ist im System. Also wenn mein
00:29:41: Geschäftsmodell läuft, wenn ich damit sehr viel Geld verdiene und der andere Markt, der angeblich
00:29:50: der Zukunftsmarkt sein soll, halt noch gar nicht wirklich da ist, dann muss sich halt schon auch
00:29:55: diese weichen Signale sehen wollen und das Risiko eingehen, dass ich eben da massiv rein investiere.
00:30:01: Ja der Weg ist ja steinig, das ist es ja eben. Der Weg ist steinig und ich bin ja und ich bin
00:30:07: der Manager, ich bin ja kein richtig Unternehmer bei den großen Konzernen. Das sind alles angestellte
00:30:12: Manager. Die haften nicht privat mit ihrem Vermögen und die sind halt nach drei Jahren wieder raus.
00:30:19: Und bei Sodomsystemen dann wirklich langfristig zu denken, das ist auch Hardcore.
00:30:24: Absolut. Ja ich glaube, wir können tatsächlich noch 12 Stunden so weiter reden. Nein,
00:30:31: das haben wir die Zeit drum. Wolfgang, danke, dass du dir die Zeit genommen hast. Ich fand
00:30:35: super spannend. Am Ende geben wir uns im Gast auch immer noch die Möglichkeit, ein Appellus zu
00:30:41: werden. Also wenn du irgendwas doch nicht sagen konntest, was du darstreichen möchtest oder
00:30:45: wir die eine Frage noch nicht gestellt haben, dann hast du jetzt nochmal den Raum. Also liebe
00:30:50: Leute, geht bitte wählen nächstes Jahr. Oder eben, je nachdem, was der Podcast ausgestrahlt wird,
00:30:56: 2025 jedenfalls bei der Bundestagswahl, geht bitte alle wählen. Das ist wesentlich wichtiger,
00:31:01: als wenn ihr euch ein Balkonkraftwerk oder whatever, Vegetarische näher oder whatever,
00:31:06: das ist viel wichtiger, dass die Politik den Rahmen richtig setzt, damit wir Unternehmen
00:31:12: agieren können, damit die Verbraucher zu agieren können, wie sie wollen und da keine
00:31:18: Barrieren im Wege stehen. Absolut. Ja, ich würde sagen, dass das mal genauso stehen.
00:31:24: Vielen lieben Dank an dich und deine Zeit. Ja, vielen Dank, Nils und Meike für's Einladen.
00:31:28: Ja, danke Wolfgang.
00:31:29: Ja, Nils, mit Wolfgang gesprochen von Enpal, was nimmst du denn so mit?
00:31:41: Ich fand das erstmal ein tolles Gespräch. Ich fand das halt dann irgendwie auch gut,
00:31:47: dass es auch eben nochmal persönlich wurde und er halt dann auch da nochmal seinen Werdegang
00:31:53: geschildert hat. Also eigentlich so ein bisschen hin zum Aktivisten und der Aktivist, der
00:32:00: verändert ja auch tatsächlich jemand. Also das ist ja immer noch was anderes, ob ich
00:32:04: halt davon noch gegentrete oder ob ich irgendwie auch tatsächlich Dinge anpacke und eben auch
00:32:11: seinen Side Steps sage ich mal über den Bundesverband digitale Wirtschaft hin zur Bundeswehr,
00:32:17: fand ich irgendwie auch noch mal interessant, also Streitkräfte und da nochmal reinzugucken.
00:32:21: Große Systeme, schwere Systeme, starre Systeme zu verändern scheint ja irgendwie auch eine
00:32:27: Leidenschaft von ihm zu sein. Und insofern fand ich das wirklich, wirklich gut und das
00:32:35: ist natürlich auch der tolle Geschichte, also sozusagen der tolle Wachstumgeschichte.
00:32:38: Und gleichzeitig hat es mir aber wieder gezeigt, wie wichtig eben dieses so immer wieder Platt
00:32:45: daher gesagt Rahmen schaffen ist und natürlich auch schön zu sehen, dass es trotzdem vorangeht,
00:32:55: obwohl das ja so krass demontiert politisiert das ganze Thema wurde und sozusagen ja also
00:33:03: wirklich sozusagen zum Symbol zwischen alter Welt und neuer Welt hochstellisiert wurde,
00:33:09: die Werbepumpe, dass das halt jetzt irgendwie anscheinend wieder so ein bisschen realistischer
00:33:14: betrachtet wird, das gibt mir noch ein bisschen Hoffnung, wie sieht es bei dir aus?
00:33:18: Ich kann dem gar nicht so viel hinzufügen, ich glaube das ist ganz schön auf Punkt gebracht
00:33:23: und es ist halt spannend wie man überein so ein Geschäftsmodell so viel abklappert dadurch
00:33:29: und irgendwie gefühlt. Auf jeden Fall für Deutschland kann man es glaube ich schon sagen,
00:33:35: also wie krass dieser Energiemarkt irgendwie und wie sehr wir da auch noch vertun müssen,
00:33:40: dass die Energiewende dann auch wirklich funktioniert am Ende und da braucht es dann eben auch diese
00:33:44: Startups, die dann schnell groß werden, erfolgreich sind und eben genau ein bisschen diese Disruption
00:33:50: reinbringen oder die vor allem die Geschwindigkeit auch reinbringen und ja vielleicht ist das auch
00:33:55: für andere Branchen und so, dass wir das jetzt mehr und mehr nochmal sehen werden, gerade fühlt
00:34:00: sich es ja unterhin ein bisschen wie Umbruchzeit an und jetzt müssen wir mal schauen was so
00:34:05: passiert. Also ja wir haben gerade mit ihm ich weiß gar nicht ob wir das noch aufgenommen
00:34:10: hatten oder schon nachklappert, das ist schon gar nicht aufgenommen hatten, aber die Kunde ist
00:34:13: jetzt von einmal irgendwie, also langweilig wird es nicht. Das ist heute auch wieder mehr als klar
00:34:19: geworden, finde ich. Ja voll voll voll. Ja ich freue mich auf die nächste Folge Nils. Ja mag ich mich auch.
00:34:25: Wir hören bald. Bis bald, ciao.
00:34:28: [Musik]