Wie kommt man als Start Up an öffentliche Aufträge? | mit Ecopals
Shownotes
Unsere Learnings aus der Folge:
- Auch als Start Up kann man in öffentlichen Ausschreibungen erfolgreich sein.
- Es gibt noch viele unentdeckte Verwendungsmöglichkeiten für recycelte Materialien.
- Es braucht Mut und Vertrauen der Auftraggeber, um in komplexen Projekten auch als neues Unternehmen Fuß zu fassen.
Gliederung der Folge:
- Fabians und Jonas’ Weg zur Nachhaltigkeit (03:27)
- Der Weg zu Straßenbaumaterialien (06:51)
- Zur Finanzierung der Idee von Ecopals (10:32)
- Der Hebel für Nachhaltigkeit in Straßenbaumaterialien (14:18)
- Über die Wege von Neuentwicklungen im Bauwesen (16:06)
- Wege für Unternehmen bei öffentlichen Auftraggebern erfolgreich zu sein (19:22)
- Wie überzeugt man öffentliche Auftraggeber Innovationen auszuprobieren (24:30)
- Die Vision für Ecopales (29:42)
Jonas Varga bei Linkedin
Fabian Zitzmann bei Linkedin
Wir, Meike & Nils von PHAT CONSULTING, freuen uns über euer Feedback auf Linkedin.
Hier kannst du Nils und Meike kontaktieren.
Oder meldet euch direkt bei uns in Hamburg:
PHAT CONSULTING 040 - 226 383 100, moin@ceo2neutral.de
Viel Spaß bei der 151. Folge von CEO2-neutral!
Musik: Michael Ahlers, Scribbles: Michael Kutzia
Transkript anzeigen
00:00:00: [Musik]
00:00:19: Moin und herzlich willkommen zu unserem Podcast CO2 Neutral.
00:00:22: Wir begrüßen euch wie immer zu unserem Austausch mit spannenden Gästen dazu,
00:00:26: wie den Unternehmen, Unternehmer*innen, Mitarbeiter*innen sich der Reise
00:00:30: zu mehr Nachhaltigkeit anschließen können und das ökologisch, ökonomisch sowie sozial.
00:00:35: Wir als PHAT CONSULTING befinden uns auch schon seit einigen Jahren auf der Reise
00:00:38: zu mehr Nachhaltigkeit im Unternehmen und dabei nehmen wir euch auch mit, denn am Ende
00:00:42: glauben wir fest daran, dass es alle braucht, alle individuellen, alle Unternehmen und
00:00:47: vor allem den Austausch untereinander braucht, um für mehr Nachhaltigkeit zu sorgen.
00:00:51: Und wir, das sind wir immer nie so und ich, nie so geht es dir.
00:00:55: Meike, wie gehts dir?
00:00:57: Es ist halt ein bisschen trist draußen und so, aber ich muss sagen, ich liebe auch den Herbst
00:01:01: und ich liebe auch die Jahreszeiten und das Schöne ist eben auch, wenn man sich damit verbindet,
00:01:07: dann hat es irgendwie auch was Schönes.
00:01:11: Und insofern bin ich aber überhaupt noch nicht auf Weihnachten eingestellt
00:01:15: und zwar, das kommt, das steht jetzt irgendwie auch wieder an und so geht es mir gerade.
00:01:20: Und dir?
00:01:21: Auch ähnlich. Ich gehe heute auch zum ersten Mal von Weihnachtsmarkt, da freue ich mich jetzt aber auch schon drauf,
00:01:25: wenn wir mal leckeren Glühwein. Aber ja, wir machen ja auch bei uns,
00:01:29: jetzt war PHAT wieder so ein digitalen Weihnachtsadventskalender, ist ja auch so,
00:01:33: da wird man schon angefragt, ob man nicht ein Türchen bestückt würde und man ist so,
00:01:36: nie, eigentlich, eigentlich würde ich das noch nicht.
00:01:40: Aber ich freue mich jetzt trotzdem auf die Zeit, die kommt mit den vielen Lichtern
00:01:43: und vor allem freue mich auf die nächste halbe Stunde, wen haben wir da Nils?
00:01:46: Ja, wir haben Fabian Zitzmann zu Gast und Jonas Varga.
00:01:50: Die beiden sind von Ecopals und wir gucken heute mal in so ein ganz anderes Thema rein.
00:01:54: Und zwar haben wir ja schon häufiger Mobilität gesprochen, aber zur Mobilität gehören ja auch Dinge dazu,
00:02:02: die man typischerweise nicht auf dem Tachow hat.
00:02:04: Also man denkt ja viel über Elektromobilität nach und über Energie,
00:02:08: unverbrenner und mehr Fahrräder und Radwege und alles Mögliche.
00:02:12: Aber es gibt ja auch Straßen, auf denen wir fahren und da gibt es eben auch Straßenbaumaterialien
00:02:19: und ich fand jetzt im Vorgespräch wirklich interessant, einfach mal zu gucken,
00:02:23: okay, welcher Hebel auch da drin steckt in diesem Thema.
00:02:27: Also in einem Thema, was bei mir völlig sozusagen unternehmer darf liegt.
00:02:33: Da werden wir auch heute mal drüber sprechen.
00:02:36: Und Jonas, du hast ja bereits im Studium die Weichen für Ecopals gestellt,
00:02:43: in dem du dich da schon mit dem Einsatz von nachhaltigen Materialien beschäftigt hast,
00:02:47: speziell im Straßenbau.
00:02:49: Da freue ich mich halt dann wieder darauf, wie daraus Unternehmen entstehen können,
00:02:53: mich darüber oder dass wir uns darüber unterhalten und einfach auch mal gucken,
00:02:57: okay, wo ist eigentlich der Hebel und wirklich noch mal in so ein ganz neues Thema wieder reinzugucken.
00:03:02: Herzlich willkommen bei uns, Jonas und Fabian.
00:03:06: Dankeschön, schön, dass wir hier sein dürfen, oder?
00:03:08: Wir starten immer rein mit der Frage, die wir immer am Anfang stellen, nämlich,
00:03:12: wie seid ihr denn jeweils eigentlich auf die Nachhaltigkeit oder zur Nachhaltigkeit gekommen?
00:03:16: Ist das schon immer Thema bei euch? Gabs irgendwie ein paar Events?
00:03:20: Gabs irgendwie diesen einen Moment, den ja kaum jemand hat, wenn wir ehrlich sind.
00:03:24: Das interessiert uns aber sehr. Und ich spiele mal an dich, Fabian.
00:03:28: Nachhaltigkeit allgemein, ich würde sagen auch in Bezug auf Ecopals,
00:03:31: das ist natürlich ein Thema, das befasst einen schon, das begleitete einen schon.
00:03:34: Also es begleitet auch einen schon im Studium.
00:03:36: Das hat das ja schon gesagt, auch Jonas, Jonas und ich haben zusammen studiert.
00:03:40: Und das ist ein Thema, das ist allgegenwärtig.
00:03:43: Man macht sich da natürlich schon auch Gedanken, in welcher Welt will man leben,
00:03:46: wie soll die Welt aussehen.
00:03:48: Und ich glaube, gerade was Nachhaltigkeit betrifft, da sieht man ja auch inzwischen
00:03:51: wirklich auch an vielen Stellen die Auswirkungen, was passiert, wenn man sich darum nicht kümmert.
00:03:56: Und da fand ich es ganz spannend, auch mal zu gucken, okay, ich finde auch,
00:04:01: dass das ist ein Feedback, das wir bekommen, ist so ein bisschen, dass die Leute sagen,
00:04:06: "Hey, Nachhaltigkeit, was kostet das denn?"
00:04:08: Und ich glaube nicht, dass das immer mit mehr Kosten direkt verbunden sein muss.
00:04:13: Also es gibt da bestimmt auch in bestimmten Bereichen, Mittel und Wege.
00:04:16: Und zu sagen, hey, es gibt auch kurzfristige Benefits.
00:04:20: Und wir gucken uns nochmal mit den ganzen Technologien, die wir jetzt in den letzten Jahren auch entwickelt haben,
00:04:24: die Welt, die entwickelt sich so schnell, das Thema einfach nochmal an
00:04:27: und denken da auch vielleicht mal industrieübergreifend.
00:04:30: Und da ich den Werdegang von Ecopals ja von Anfang an da auch mitbekommen habe
00:04:34: und da dann auch irgendwann mit eingestiegen bin,
00:04:37: hat mich auch genau das fasziniert, dass man eben gesagt hat, hey,
00:04:41: wir können kostengünstiger die gleiche Leistung und eine nachhaltige Leistung bringen
00:04:46: und damit einen Riesenhebel in Bewegung setzen.
00:04:49: Und das finde ich ist eine schöne Message, die man sich vielleicht auch mal woanders angucken kann
00:04:53: und sagen kann, hey, wir probieren es jetzt einfach nochmal
00:04:56: und gucken nochmal, welche Möglichkeiten gibt es, die nicht unbedingt auch vielleicht
00:05:00: direkt mit diesen Mehrkosten verbunden sein müssen.
00:05:03: Und bei dir, Jonas, wie würdest du das beschreiben?
00:05:06: Wie bist du zur Nachhaltigkeit gekommen?
00:05:08: Ich glaube, ich habe dem wenig hinzuzufügen, weil ich am Ende auch also Ökonom im Herzen bin
00:05:13: und am Ende haben wir an der Uni ja zunächst in Nepal sozialen Unternehmen aufgebaut,
00:05:20: die da vor Ort selbst gemanagt sind, aber eben noch unternehmerischen Maßgaben.
00:05:25: Und das zieht sich eigentlich durch die Jahre durch.
00:05:29: Also das sich auch da für mich schon gezeigt hat, dass man einfach am effizientesten zu einer nachhaltigeren
00:05:37: oder zukunftsfähigeren Welt kommt, wenn man das eben nach wirtschaftlichen Maßstäben versucht.
00:05:42: Und dafür sind, glaube ich, dann Technologien wieder eine ganz, ganz entscheidender Faktor
00:05:48: und das ist dann das, was mich daran auch begeistert hat.
00:05:51: Also irgendwie zu gucken, okay, was können wir an technologischen Lösungen in die Welt bringen
00:05:56: und die dann aber so richtig fett skalieren, damit die Welt irgendwie morgen ein Stückchen besser würden?
00:06:05: Also, hört sich ja erst mal super an.
00:06:07: Ich finde, bei diesem Thema halt auch total spannend, auch nochmal in diese Uni-Welt auch nochmal wieder reinzuschauen.
00:06:14: Also habe ich jetzt irgendwie so gehört, dachte ich, naja, okay, also Impulse werden ja halt auch im Bildungssystem gesetzt
00:06:19: und auch noch in der Uni gesetzt.
00:06:21: Wenn du jetzt ein Bild darüber sprichst über Partnerschaften mit Nepal und so ist das natürlich etwas,
00:06:26: was dann natürlich auch Baustein ist, dass sich Menschen damit auch verbinden und da wie auch Dinge vorwärts treiben,
00:06:32: das mal beiseite gestellt, finde ich, ist halt aber trotzdem total spannend,
00:06:37: sich mit dem Thema Straßenbaum-Batriotien auseinanderzusetzen.
00:06:42: Sozusagen, das ist ja etwas so, was erstmal so außerhalb meines, ja, außerhalb meines Spektrums ist.
00:06:50: Was hat dir da draufgekommen?
00:06:52: Das stimmt wohl.
00:06:54: Das war auch für uns, also jetzt nicht so, das muss ich eben auch sagen, es ist interessant.
00:07:00: Man geht raus, man geht auf einer Straße, aber man macht sich da gar keine Gedanken drum.
00:07:04: Wobei es ja trotz alledem irgendwie ein täglich begleitet, ja.
00:07:08: Also, und das war für uns nicht anders.
00:07:10: Und das kommt auch aus dieser, ich sag mal, Nepal-Historie heraus,
00:07:14: weil wir eben dort vor Ort waren, gerade Jonas eben auch mit diesem Hilfsprojekt vor Ort.
00:07:20: Und da ist aufgefallen, Jonas, du beschreibst das oft besser,
00:07:25: aber dass man eben auch nachts einfach sieht, wie Müll verbrannt wird.
00:07:30: Ja, und das ist der Hausmüll, der da einfach rausgeht, verbrannt wird,
00:07:33: und der, der halt nicht verbrennt, der liegt halt irgendwo rum.
00:07:36: Und parallel dazu gibt es dort aber auch ein Konzept der Plastic Roads,
00:07:42: also dass man wirklich sagt, man verwendet das, um Straßen zu bauen.
00:07:46: Und wenn man das jetzt mal überträgt und sagt, wir haben ja auch in Europa,
00:07:50: wir haben auch in Deutschland ein Riesenmüllproblem, also es ist so,
00:07:53: dass wir zig Tonnen täglich in die Müllverbrennung jagen, ja.
00:07:59: Und das ist ja auch nicht nachhaltig.
00:08:02: Und jetzt ist es natürlich so, dass man, sagen wir mal, auch technisch
00:08:06: und von der Qualitätssicherung der Straßen etc. pp. in Deutschland,
00:08:10: ist das natürlich ein ganz, ganz, ganz anderer Schnack.
00:08:12: Ja, das muss man schon sagen, also das ist nicht einfach,
00:08:14: man kippt da Plastik rein und dann hat man da irgendwie irgendwas befestigt.
00:08:19: Und dieser Weg, sage ich mal, dieser lange technische Weg, den zu gehen,
00:08:25: dass man das auch bei uns anwenden kann und dass wir diesen Benefit,
00:08:29: sage ich mal, bei uns nutzen können, auf den Weg sind wir gegangen.
00:08:32: Weil es ist quasi so, wenn man sich die Straße anguckt,
00:08:36: dann besteht eine Straße, ich versuche das jetzt mal sehr simplifiziert runterzubrechen,
00:08:40: eben aus diesem Gestein und auf der anderen Seite aus Bitumen.
00:08:44: Bitumen ist ein, ja, wie soll ich sagen, ein Erdölprodukt.
00:08:48: Was man aber macht, eben besonders auf viel belasteten Straßen,
00:08:52: Autobahnen, Logistikzentren, sowas, man benutzt Polymerge, die fügt man dem hinzu,
00:08:58: damit die quasi, ich nenne sie mal resilienter werden, ja, also es geht da um Begrifflichkeiten
00:09:02: wie elastische Rückstellungen und so weiter und so fort, dass diese Straßen eben länger halten.
00:09:07: Und da ist uns aufgefallen, diese Polymerge werden größtenteils neu produziert.
00:09:12: Und warum müssen wir die denn neu produzieren, wenn wir so viel vor Ort haben bei uns,
00:09:17: was wir selber gar nicht verwenden?
00:09:19: Und dann kann man sich doch auch mal die Frage stellen, wie können wir das denn technisch,
00:09:23: also wie können wir das technisch so fit machen, so ready machen,
00:09:26: dass das, dass das klappt und dass das auch die Qualitätsstandards,
00:09:30: die wir haben, einfach weiter, weiter hält.
00:09:33: Und über die letzten Jahre sind wir da diesen Weg gegangen und sind da auch sehr stolz drauf,
00:09:37: dass wir das jetzt tun können und dass wir die nutzen können.
00:09:41: Und ja, ich sage mal, ist natürlich ein langer Weg, aber ist auch ein sehr, sehr spannendes Thema,
00:09:47: weil Jonas schon meinte, man kann sich, wenn man nicht aus der, aus der, aus der Thematik kommt,
00:09:52: muss man sich da so reinfuchsen und ist aber auch super spannend.
00:09:57: Also ich lerne auch jeden Tag immer wieder was Neues dazu.
00:10:00: Wir haben dann ein super technisches Team im Hintergrund und das macht echt Spaß, muss ich sagen.
00:10:05: Wie kann ich mir das dann so vorstellen, Jonas?
00:10:08: Also ihr hattet dann die Idee, habt ihr gesagt, okay, lass was draus machen
00:10:11: und genau dieses technische Team und dieses Ausprobieren, das ist ja wahrscheinlich wirklich,
00:10:15: also ein jahrelanger Prozess, das haben wir schon gehört.
00:10:18: Das kostet ja aber auch was.
00:10:20: Also vielleicht könnt ihr da mal so ein bisschen drauf eingehen,
00:10:22: wie kam es dann von der Idee, habt ihr dann nochmal Funding bekommen, habt ihr gebootstrapped,
00:10:27: wie sieht das aus und was waren vielleicht die krassesten Learnings auf dem Weg?
00:10:32: Puh, das ist immer in der Retrospective so auch irgendwie schwer zu beschreiben.
00:10:37: Wir haben ja angefangen als, ich sag mal wirklich, als Verein in Deutschland,
00:10:44: wir wollten dann was in Nepal umsetzen, dachten, ja, komm, dann gehen wir dahin
00:10:49: und machen es eigentlich so wie Fabian gerade weil, meinte, dass man es nicht macht,
00:10:52: nämlich bewerfen mal ein bisschen Plastikmüll in den Asphalt und gucken, was passiert
00:10:56: und haben aber auch da ganz schnell gehört, ja, das, Jungs, das machen wir nicht.
00:11:00: [Lachen]
00:11:03: Und dachten wir uns dann, okay, es ist technisch offenbar doch ein bisschen komplizierter,
00:11:07: dann schauen wir eben mal nach Deutschland, weil da sprechen wir die Sprache, verstehen die Leute,
00:11:12: vielleicht ist ja jemand bereit uns zu helfen.
00:11:15: Wir haben tatsächlich also ein paar richtig, richtig starke Partner gefunden,
00:11:18: die Uni Kassel an Fraunhofer Institut, das für Chemische Technologien, aber auch im Zuge dessen
00:11:24: dann eben mich gekriegt, oh wow, auch hier in Deutschland schmeißen wir irgendwie,
00:11:29: das heißt, schmeißen arbeiten, hier gehen jährlich hunderttausende Tonnen,
00:11:33: neue Polymere in die Straße und gleichzeitig verbrennen wir aber Millionen Tonnen,
00:11:40: sodass die Ressource komplett verloren geht, das ist ja ein unglaubliches Miss-Match,
00:11:45: wo man ja eigentlich denken würde, das passt so gut zusammen.
00:11:48: Und das hat damals auch Fraunhofer überzeugt, die hatten nämlich ein internes Förderprogramm,
00:11:55: das Head-Programm, über das wir quasi erstmal Fördermittel bekommen haben,
00:11:59: da waren wir keine selbstständige Einheit, sondern haben das quasi für uns gemacht
00:12:03: und durften quasi mal ein bisschen rumprobieren.
00:12:05: Und haben aber eben, als wir dieses Miss-Match gefunden haben, auch angefangen,
00:12:09: und nur in Deutschland um zu hören, hey, wäre das nicht hier vielleicht auch eine Lösung,
00:12:13: die man einsetzen kann.
00:12:15: Und dann, also das fing an damit, dass ich mit einem quasi institutzeigenen VW-Transporter
00:12:21: in irgendeine Verbrennungsanlage im Schwarzwald gefahren bin,
00:12:24: um mir damals von so einem Bagger einfach einen großen Haufen Plastikmüll vor die Füße kippen zu lassen
00:12:29: und mal zu gucken, was kann ich damit machen?
00:12:31: Und dann bin ich für Stunden mit dem stinkenden Auto wieder zurückgefahren.
00:12:35: Also heute erkennt man nicht mehr, dass das mal müh war,
00:12:38: sondern das durchläuft dann so richtige Aufbereitungsprozesse
00:12:41: und am Ende kommt dann gleichfamiges Produkt heraus,
00:12:44: was jetzt von der Neuware nicht wirklich zu unterscheiden ist.
00:12:47: Ja, und auf dem Weg dahin, also wir haben mit Fördermittel angefangen,
00:12:50: dann aber auch gemerkt, das meinte ich auch mit diesem Fettskalieren vorhin,
00:12:54: das braucht Kapital, das ist eine große Branche,
00:12:57: ich würde den Straßen aber auch eher als ein, also die Branche als Rohdiamanten bezeichnen,
00:13:02: da ist, also da ist es auch viel zu holen, aber man muss eben auch wirklich sehr hart daran arbeiten,
00:13:07: damit dann das Glänzen irgendwann zum Vorschein kommt.
00:13:10: Und entsprechend haben wir ganz früh auch nach institutionellen Investoren gesucht,
00:13:15: die uns auf der Reise unterstützen, haben jetzt auch schon drei Finanzierungsrunden abgeschlossen
00:13:20: und sind da entsprechend finanziert.
00:13:23: Ja, wenn ich ja mal drauf gucke, okay, Straße, ja.
00:13:26: Ich habe überhaupt gar keine Idee, also ich sehe das jetzt hier,
00:13:29: dass hier auch in Hamburg viel gebaut wird, viele Radwege und so weiter,
00:13:32: da wird gerade viel aufgerissen, kommt viel Straße drauf,
00:13:35: dann sieht man halt immer, da kommt ja neuer Asphalt drauf, das qualmt denn halt die Zeit,
00:13:40: da ist es schön, wenn es regnet, wundert man sich, dass das eine bei Regen qualmt.
00:13:44: Und ich sehe, dass da halt viele Lkw's auch kommen,
00:13:47: um da halt dann noch relativ wenig Straße, dort halt relativ viel Material verbaut wird.
00:13:52: Also so kann ich mir schon vorstellen, dass es da auch um große Materialmengen geht.
00:13:58: Aber ich habe überhaupt gar keine Dimension.
00:14:01: Vielleicht mögt ihr einfach nochmal sagen, okay, wie groß ist denn der Hebel eigentlich,
00:14:06: verglichen mit herkömmlichem Asphalt, und das ist natürlich das eine,
00:14:10: ist ja eben anteilsmäßig aber das andere also um Gesamtvolumen.
00:14:14: Also wo seht ihr denn den Hebel dort?
00:14:18: Also wir haben jährlich, wenn wir uns jetzt Social-Tag angucken,
00:14:21: eine Ausbringungsmenge von so 37, 38 Millionen Tonnen Asphalt.
00:14:28: Darunter kann man sich jetzt, glaube ich, relativ wenig vorstellen,
00:14:32: aber man, also ein Lkw sind 20 Tonnen,
00:14:35: und hochrechnen müsstet ihr euch das jetzt selber,
00:14:38: aber das sind sehr, sehr viele Lkw's voll mit Asphalt.
00:14:41: Und davon jetzt Bitumen und dann auch Plastik ist wirklich nur ein marginaler Anteil.
00:14:47: Also wenn wir uns Plastik angucken, sind das ein paar Kilo auf eine Tonne,
00:14:51: also 0,3 Prozent vielleicht.
00:14:54: Ja, am Ende ist es aber trotzdem so, dass einfach also Betumen als Ölprodukt
00:14:59: und dann das Plastik, das sind halt die Bestandteile, die relevant sind für Kosten,
00:15:03: die relevant sind für den CO2-Fußabdruck,
00:15:05: einfach weil da die Energie reingeht, die fossilen Rohstoffe reingehen,
00:15:09: und entsprechend ist der Hebel genau da.
00:15:11: Und halt, und wenn wir dann gucken, okay, was hat jetzt mal aufs Gewicht gesehen,
00:15:15: den allerhöchsten Einfluss, dann sind es eben die Polymere,
00:15:18: weil die aufwendig aus der Raffinerie kommen, das sind die hochwertigen Bestandteile.
00:15:22: Das Bitumen ist quasi das, was bei der Erdöl-Destillation ganz bunten übrig bleibt.
00:15:26: Und deswegen macht es absolut Sinn, quasi von dem Ende anzufangen,
00:15:30: zu sagen, okay, das ist offenbar der effektivste und effizienteste Weg,
00:15:34: um erstmal was an der CO2-Bilanz zu tun.
00:15:36: Danach kommt das Bitumen, was auch mengenmäßig einfach nochmal sehr viel ausmacht,
00:15:41: und die Gesteine sind, ich sage jetzt nicht irrelevant, aber sind erstmal zu vernachlässigen.
00:15:47: Und deswegen genau, ist der Hebel aus unserer Sicht eben hier bei den Polymeren
00:15:51: oder erstmal bei allen fossilbasierten Rohstoffen, die im Asphalt zum Einsatz kommen.
00:15:56: Gibt es denn da drüber hinaus noch weitere Ideen?
00:15:59: Also ihr baut ja quasi ein neues Produkt.
00:16:01: Gibt es denn da noch weitere Ideen außer Asphalt, wo man das einsetzen könnte?
00:16:06: Also ja, das Produkt, das wir haben, kann erstmal allen Betumenbasierten Anwendungen zum Tragen kommen.
00:16:13: Also Betumen zum Beispiel verwendet man auch in Dachbahnen,
00:16:16: aber jetzt die Idee Recyclingkunststoffe in Anwendungen im Bau unterzubringen,
00:16:22: die, denke ich, trägt sich wirklich in ganz, ganz viele Bereiche, die wir uns auch angucken.
00:16:27: Dafür nutzen wir ein eigenes entwickelte Software, mit der wir Baumaterialien simulieren,
00:16:32: um quasi deren Performance vorherzusagen.
00:16:34: Das macht uns in der Produktentwicklung deutlich schneller.
00:16:37: Aber man muss eben auch sagen, Bau ist ein sehr komplexes Feld,
00:16:41: das greifen in jedem Projekt wirklich tausende verschiedene Stakeholder,
00:16:46: aber auch Technologien, Technikmaterialien ineinander über.
00:16:50: Und wenn ich in einem Hochhaus die falsche Schraube verbauere,
00:16:54: dann kann das halt katastrophale Auswirkungen haben.
00:16:56: Und genauso muss man sich auch Produkte angucken.
00:17:00: Also wir können jetzt nicht sagen, klar kann man unsere Eco Flakes
00:17:04: einfach, ich sag mal jetzt als Betonzusatz einsetzen,
00:17:07: nur weil wir das gerne so hätten, sondern das sind dann schon eigene Produkte,
00:17:11: die wir aber eben auch jetzt mit Hilfe sehr neuer Simulationstechnologien
00:17:17: auch deutlich schneller erreichen können.
00:17:19: Wichtig dazu ist vielleicht auch nochmal, dass es ja schon auch unser Anspruch ist,
00:17:23: zu sagen, wir wollen ja auch die Qualität halten aktuell.
00:17:26: Und ich glaube, gerade im Bau, da muss man ja auch offen mit umgehen.
00:17:29: Da gibt es ja auch eine Historie von Sachen, die man verbaut hat,
00:17:32: die man hätte nicht verbauen sollen.
00:17:33: Und deswegen ist es da schon, also hat das schon auch irgendwo eine Sinnhaftigkeit zu sagen,
00:17:37: man guckt sich das nochmal zwei, drei mal an, was sind die Auswirkungen.
00:17:41: Das hat es natürlich für uns nicht leichter gemacht, das will ich gar nicht sagen.
00:17:45: Aber natürlich mussten wir diese Wege auch gehen.
00:17:48: Dementsprechend ist das auch eben ein Feld, wo man in der Produktentwicklung gar nicht,
00:17:54: wie soll ich sagen, gar nicht so schnell unterwegs sein kann,
00:17:57: wie bei anderen Themen, weil man eben Dinge auch viel präziser testen muss,
00:18:01: weil man Auswirkungen testen muss, weil man gucken will, womit wirkt was und was überlappt sich.
00:18:08: Wie kann ich das mir insgesamt angucken und welche Auswirkungen habe ich in welchen Themen bereichen,
00:18:14: über die ich persönlich habe.
00:18:16: Ich hab das persönlich vielleicht noch gar nicht nachgedacht, weil wir da, wie gesagt,
00:18:19: weil man da vielleicht erst mal naiv rangehen, aber das eben alles lernen muss.
00:18:22: Und genau deswegen ist das eben auch so, wie Jonas sagt, dass wir da auch eine Software
00:18:27: inzwischen entwickelt haben bei uns, die sich solche Themen eben nochmal ganz genau anguckt,
00:18:31: um da eben auch in eine nachhaltige Qualitätssicherung zu gehen, auch einfach.
00:18:36: Und weil das ist ja auch irgendwie ein bisschen das, was uns antreibt zu sagen, wir wollen da
00:18:41: was richtig machen.
00:18:42: Und genau.
00:18:43: Jetzt hatte ich gesehen, also ihr habt ja auch schon einige Projekte gemacht und ich
00:18:48: meine, das ist so eine Zeit, die bleibt natürlich hängen 100.000 Quadratmeter Straße gebaut.
00:18:53: Wie kann ich mir das dann so vorstellen, dass so der wahrscheinlich in anderen Ländern
00:18:57: genauso sein wie hier, dass man ja der Auftraggeber ja die öffentliche Hand ist.
00:19:02: Jetzt weiß ich sozusagen für unser Land, dass das Ausschreibungsverfahren, dass das
00:19:08: Uribeater Prozesse beinhaltet, seid ihr da auch schon mittendrin?
00:19:12: Und wahrscheinlich muss man ja, um da irgendwie mitspielen zu können, könnt ihr da ein bisschen
00:19:18: erzählen, was da vielleicht auch der Erfahrung, auch der Vergleich zwischen anderen Ländern
00:19:22: ist.
00:19:23: Also was uns mal zum einen, sag ich mal schon mal aufgefallen ist, dass es diese eine öffentliche
00:19:28: Hand in Deutschland ja so quasi gar nicht gibt.
00:19:31: Und wenn man sich Straßen anguckt, dann hat man ja wirklich, dann hat man ja mit kommunalen
00:19:35: Trägern zu tun.
00:19:36: Dann hat man mit den Ländern zu tun und dann hat man mit dem Bund auch nochmal zu tun.
00:19:41: Und jeder ist dann natürlich sehr autark in seiner Entscheidung und jeder, jeder, sag
00:19:47: ich mal, kann auch sagen, dass ich erkenne Dinge an, ich, ich, ich, ich oder eben auch
00:19:53: nicht.
00:19:54: Und es ist ja auch so, dass wir natürlich einen Weg gehen mussten, wo wir gesagt haben,
00:19:58: hey, können wir nicht auch Pilotprojekten machen, um mal auszuprobieren, ob es funktioniert.
00:20:02: Das muss man ja auch sagen.
00:20:04: Und gerade da merkt man natürlich, wer da vielleicht ein bisschen innovationsoffener
00:20:08: ist, wer da sagt, ich finde das eine super Sache, wer das eben nicht ist.
00:20:12: Es ist aber eben so, dass wir eben da, das meine ich ja, dass wir da quasi die Qualitätsstandards,
00:20:18: die ja bereits bestehen, dass wir die eben erfüllen müssen in diesen Ausschreibungsthematiken.
00:20:24: Und da sind wir jetzt hinterher und sind da zum Glück, sag ich mal, und auch dank, dank
00:20:30: unseres, unseres starken Teams im Hintergrund, glaube ich, das kann man schon so sagen, sind,
00:20:35: sind wir da jetzt gelandet.
00:20:36: Es ist aber schon so, das muss ich auch sagen, wenn man im Ausland ist, baut man eine Straße
00:20:42: relativ schneller.
00:20:43: Und das, also ich, ich pauschalisiere das jetzt so, ich weiß nicht, ob das überall im Ausland
00:20:49: so ist, also ich will das jetzt nicht, ne.
00:20:52: Aber es fällt, es fällt schon auf, dass es, dass es natürlich ein lang, langwierigeres
00:20:56: Verfahren ist.
00:20:57: Aber man muss eben auch sagen, wir kommen ja auch was mit was Neuem an.
00:21:01: Ja, und wir haben ja in einem Projekt, sag ich mal, es gibt ja dann noch denjenigen, der
00:21:07: den, also der das erstfalls misch gut herstellt.
00:21:09: Dann gibt es noch den Straßenbauer und dann gibt es noch den Auftraggeber, dann gibt es
00:21:13: noch uns und das muss natürlich alles passen.
00:21:16: Ja, und das sage ich mal, das ist natürlich so, das ist ein langer Weg, den man da geht.
00:21:21: Ja, und wenn man da, sag ich mal, in anderen Geschäftsmodellen, wenn man da von einem
00:21:25: Stilcircle spricht oder sowas, dann glaube ich ist der bei uns teilweise wesentlich länger.
00:21:30: Ja, dafür sind unsere Projekte dann vielleicht auch ab und zu mal größer, das muss man auch
00:21:34: sagen.
00:21:35: Aber das bedeutet, wenn ich jetzt mal auf diese 100.000 Quadratmeter-Trasse schaue, ich habe
00:21:42: ja verstanden, dass da auch Autobahn dabei ist, oder?
00:21:44: Vielleicht sozusagen, vielleicht habt ihr ein Beispiel, was man jetzt irgendwie auch konkret
00:21:48: benennen kann.
00:21:49: Mal drüber fahren.
00:21:51: Ja.
00:21:52: So, dass man das auch mal selber ausprobieren kann.
00:21:55: Also, klar, gar nicht so weit von euch bei der Radarhofbrücke, eine Nähe von Kiel, da
00:22:03: wurde tatsächlich auch ein relativ großer Abschnitt mit Ecoflex und gesetzt.
00:22:08: Also Autobahn, konkret A7.
00:22:10: A7 ist das, genau.
00:22:12: A7 einmal abfahren und da haben wir eine Radarhofbrücke gucken.
00:22:15: Alles klar.
00:22:16: Weißt du ja, was da wochen in der Masse ist.
00:22:19: Ja, genau.
00:22:20: Aber wir haben auch andere Projekte, es gibt ja auch andere Trends in der Branche gerade.
00:22:24: Nachhaltigkeits-Trends, sage ich mal, oder auch Dinge, die also die Branche hat schon
00:22:27: auch erkannt, dass man da jetzt was tun muss, auch wenn das vielleicht nicht so schnell
00:22:30: wie in anderen funktioniert.
00:22:31: Da gibt es im Moment die Technik der Niedrigtemperatur-Absenkung, dass man eben einfach auch sagt, man muss
00:22:36: nicht so, so, so, so, ich sage mal, ich habe mir gesagt, den Asphalt so heiß anliefern,
00:22:41: zum Krabauen.
00:22:42: Und da haben wir jetzt auch bei Gießen, das ist die A480, da haben wir auch mit Bauen
00:22:49: dürfen.
00:22:50: Genau.
00:22:51: Also da wäre auch noch mal eine Option sein.
00:22:53: Wenn ein A davor sein solle.
00:22:56: Und zum Beispiel, das wäre auch so eine Sache.
00:23:00: Ja, ich stelle mir das wirklich, ich meine, das ist ja wirklich ein, ja so von außen betrachtet,
00:23:07: schon dickes Brett, wie ihr es schon angesprochen habt, sehr viele unterschiedliche Stakeholder.
00:23:12: Ich kann mir das auch als sehr, als ein sehr klassisches Business vorstellen.
00:23:17: Ja, also dort gibt es ja eben auch viele eingefahrene Wege.
00:23:22: Also das ist schon ein relativ dickes Brett, was ihr da halt dann auch wie bohrt.
00:23:26: Insofern würde ich mal sagen, gut ab, da erste Durchstiche geschafft zu haben.
00:23:31: Das ist ja eben auch ein Trustthema sozusagen.
00:23:35: Also ich glaube schon, da geht es ja auch eben darum halt Vertrauen und braucht starke
00:23:39: Fürsprecher.
00:23:40: Da helfen sicherlich Themen wie Frauenrufe und so weiter im Hintergrund.
00:23:43: Wie würdet ihr denn das beschreiben?
00:23:47: Also wie habt ihr, wie schafft ihr denn das, da auch das Vertrauen aufzubauen, sich halt
00:23:51: dann am Ende halt dann eben auch auf einen neuen Weg zu begeben, um etwas auch zu tun,
00:23:57: ökologisch.
00:23:58: Na ja, vielleicht bringt es los, das ist sich auch noch ein bisschen.
00:24:00: Aber wenn ich mir das mal so vorstelle, wenn ich mir mal anders ruck die Brille aufsetze
00:24:04: und denke, na ja, sozusagen, ich sage mal über Spitz gesagt, für die paar Euro mir dieses
00:24:10: Risiko und dieses zusätzliche Thema und da muss jetzt irgendwie auch irgendwie noch neu
00:24:13: emission und so weiter und so fort und für dieses CO2 also richtig, kriege ich auch noch
00:24:19: nicht mecker, wenn ich das halt jetzt irgendwie nicht mache.
00:24:23: Wie, wie würdet ihr das umschreiben?
00:24:27: Wo stehen wir da?
00:24:29: Also ich denke erstmal um das Vertrauen aufzubauen, ist es auch, also gerade in der Branche wichtig,
00:24:37: eine gewisse Zeit lang präsent zu sein und auch immer wieder präsent zu sein.
00:24:41: Das heißt, dass auch das, was wir gemacht haben, ich glaube, wir waren, oder doch wir
00:24:46: waren sehr untriebig und haben versucht, auf möglichst vielen Veranstaltungen dabei zu
00:24:52: sein und dann muss man natürlich auch sagen, dass uns bei Ecopals halt auch diese Produktentwicklung
00:25:00: ganz lange begleitet hat.
00:25:02: Das heißt, wir hatten nicht von Anfang an irgendwie das perfekte Produkt und ich wage
00:25:07: auch zu behaupten, dass das bei allen Marktteilnehmern so ist, wenn sie an den Markt gehen und das,
00:25:14: was aber wirklich dazu gefühlt hat, dass wir auch Fürspricher gefunden haben, ist
00:25:18: halt, dass wir auch relativ offen damit umgegangen sind, dass eben Sachen nicht funktioniert haben,
00:25:22: uns kontinuierlich verbessert haben und die Leute auch gesehen haben, dass das passiert.
00:25:26: Weil einfach, es gibt keine Guidelines für neue Technologien oder Innovationen im Asphaltbau
00:25:33: in Deutschland.
00:25:34: Da gibt es jetzt keinen Lastenheft, nachdem man das einfach abarbeiten kann und entsprechend
00:25:39: ist auch ganz viel eher so ein bisschen Bauchgefühl und das muss dann halt der Mischmeister oder
00:25:44: der Polier irgendwie schon seit 20 Jahren kennen und dann ist das auch gut und wenn es
00:25:49: dann anders ist, dann ist es immer erst mal schlecht, auch wenn es das gar nicht unbedingt
00:25:52: sein muss.
00:25:53: Und ich glaube aber da sind wir jetzt so langsam durch.
00:25:58: Es gibt natürlich immer noch also viele Kritiker, die irgendwie sagen, nee, Müll gehört nicht
00:26:03: in den Asphalt und sich nicht so richtig damit auseinandersetzen, wie diese Aufbereitung
00:26:08: funktioniert und was wir eigentlich machen.
00:26:10: Aber es gibt eben auch viele, die einfach sehen, okay, die Ecopals, die haben zugehört,
00:26:16: die haben auch die Versuchen kontinuierlich irgendwo besser zu werden und einfach so
00:26:20: eine Polymere herzustellen, wie wir sie im Straßenbau brauchen und das hat so ein bisschen Respekt
00:26:25: erzeugt.
00:26:26: Nichtsdestotrotz muss man halt sagen, also was wir in Deutschland testen, um zu sagen
00:26:32: ob ein Asphalt den Anforderungen entspricht, sind am Ende technische Werte, die keine Aussagekraft
00:26:38: darüber haben, wie gut ein Asphalt ist.
00:26:40: Also es gibt den Zusammenhang einfach nicht und da ist das Ausland wirklich, also da sind
00:26:45: so viele Länder meilenweit voraus, weil sie einfach die richtigen Sachen prüfen und auch
00:26:48: nach den richtigen Sachen zulassen und da sind wir wirklich mindestens zwei Jahrzehnte
00:26:54: hinterher, würde ich sagen.
00:26:56: Das heißt, wenn wir auch sagt, es sind viele Veranstaltungen, viel diese Sichtbarkeit aufklären.
00:27:01: Das heißt also Marketing für das Thema für euch ist schon auch recht wichtig, oder?
00:27:07: Ja, ich denke schon.
00:27:09: Aber ich glaube, diese Branche funktioniert eben nicht über klassisches Marketing.
00:27:14: Und das ist ja auch nicht so dieser, ich sag mal, dieser B2C-Ansatz, der ist es ja
00:27:20: jetzt wirklich nicht in dem Fall.
00:27:21: Es ist aber eben, glaube ich, da schon wichtig, sich oft in der Branche zu zeigen und ich
00:27:28: sage mal, sich selbst und das Produkt auch zu expositionieren und zu sagen, okay, das
00:27:32: können wir, das können wir nicht.
00:27:33: Und das, glaube ich, war eine ganz, ganz wichtige Sache in der Entwicklung, wie Jonas schon
00:27:36: meinte, dass man da eben auch offen mit umgeht, wenn man sagt, man kann, was noch nicht,
00:27:41: ja, und dann nach Hause geht und sagt, okay, wie erreichen wir das, Jungs?
00:27:44: Wie schaffen wir das?
00:27:45: Wie können wir als Team zusammen sagen, okay, wir setzen uns in 10, wir haben diese Challenge.
00:27:51: Und das ist natürlich, sage ich mal, die Transferaufgabe, dass wir mit den Technikerinnen und Technikern
00:27:56: und mit allen im Team, mit Supply Chain, etc.
00:28:00: Pp nochmal ganz oben drauf gucken und sagen, okay, hier gibt es Stellschrauben, die können
00:28:05: wir anpassen, um genau da und dahin zu kommen.
00:28:07: Aber auf der anderen Seite, wie gesagt, es ist auch so, diese immer wieder dahin zu gehen,
00:28:12: immer wieder zu sagen, wir können jetzt das, brauchen wir noch was, ja, ist es so weit?
00:28:17: Ja, das ist natürlich auch so.
00:28:20: Und dann muss man auch sagen, man spricht dann oder wir sprechen dann immer von Stakeholders,
00:28:27: aber dahinter sind ja auch Personen, sage ich mal.
00:28:29: Und da ist man dann eben auch oftmals darauf angewiesen, dass eben jemand sagt, wie Jonas
00:28:33: schon meint, ein Mischmaß oder wer auch immer kommt, ich probiere es jetzt auch mal ausschuldig,
00:28:37: ich gehe es auch mit.
00:28:38: Ja, und allein das zu sagen, diese zu sagen, wer ist der richtige Ansprechpartner, wen muss
00:28:43: ich überzeugen?
00:28:44: Und das gerade in der Tiefbauindustrie ist das wirklich von Unternehmen zu Unternehmen
00:28:49: unterschiedlich.
00:28:50: Ja, und das sage ich mal, es ist auch nochmal so eine Komponente, die man vielleicht am
00:28:58: Anfang gar nicht mitdenkt, weil man sagt, okay, ich kenne das so, da gibt es eine Ansprechperson,
00:29:02: das ist die für diesen Bereich, das ist dann aber vielleicht auch gar nicht so, ja.
00:29:06: Da gibt es dann auch viele familiengeführte Unternehmen, wo man sagt, okay, wer ist der
00:29:12: jenige, der das bei denen quasi offen ist und auch sagt, ich ziehe das durch, ich will
00:29:16: das durchziehen und ich will das auch probieren.
00:29:17: Ja, voll spannend.
00:29:20: Also, was mich jetzt so interessieren würde, habt ihr denn, wenn ihr so in fünf bis zehn
00:29:25: Jahren schaut, so habt ihr eine Vision, die ihr euch auf ein Zettel geschrieben habt oder
00:29:30: sagt ihr, wir gucken mal, das wird mich nochmal interessieren, in welcher Mittel, bislang
00:29:35: Fristigkeit geht ihr das Thema oder eure Firma auch gerade an?
00:29:39: Ja, ich glaube, da kann ich auch nur an meinen Anfangsbeitrag anknüpfen, wir werden recycletip
00:29:47: Polymere in den Straßenbau bringen und das überall, das heißt erklärtes Ziel in fünf
00:29:53: Jahren wäre schon eine Million Tonnen Kunststoff wieder in den Straßenbau zu bringen.
00:29:58: Idealerweise sind wir dann auch schon mit anderen Produkten unterwegs, die ähnliche
00:30:03: Wirkung entfalten können in der Baubranche und da will es hingehen.
00:30:09: Ja, ganz herzlichen Dank.
00:30:12: Wir beenden ja den Podcast immer damit, dass ihr nochmal ein Appell los werden könnt
00:30:19: oder vielleicht haben wir noch nicht die richtige Frage gestellt, auf die ihr aber noch antworten
00:30:24: wollt oder ihr wollt noch was mitgeben.
00:30:27: Ich fange mal bei dir an, Fabian, was möchtest du noch loswerden?
00:30:31: Ich glaube, ein bisschen habt ihr auch die richtigen Fragen gestellt für das, was ich
00:30:35: da los werden möchte, weil wie gesagt kommt aus dieser Historie, dass man eben viel ausprobieren
00:30:41: muss eben auch, um aufs Richtige zu kommen.
00:30:43: Würde ich da gerne den Appell rausgeben an die Unternehmen, dass man auch diesen Weg,
00:30:48: dass man den gemeinsam mit jungen Unternehmerinnen und Unternehmern diesen Weg geht, dass man
00:30:53: dem gegenüber offen ist und wird da eben auch gerne mitgeben, dass man dann eben auch am
00:31:00: Ende bei was rauskommen kann, was eben nicht nur ökologisch, sondern auch wirtschaftlich
00:31:04: nachhaltiger ist.
00:31:05: Und ich glaube, wenn man das beides verbinden kann und das das auf den Blick hat, dann lohnt
00:31:12: sich es doch diesen Weg zu gehen, oder?
00:31:14: Dann sollte man das doch machen, dann sollte man doch offen sein und das würde mich freuen,
00:31:19: das finde ich super.
00:31:20: Ich glaube, das würde uns allen gesellschaftlich wirklich im Mehrwert bringen.
00:31:23: Vielen Dank.
00:31:24: Und du, Jonas?
00:31:26: Dann würde ich meinen Appell an all die Unternehmer in der öffentlichen Verwaltung richten, auch
00:31:33: da gerne mit Mut voran zu gehen und sich einfach mal zu trauen, neue Dinge auszuprobieren,
00:31:41: sei es im Straßenbau oder auch irgendwo sonst.
00:31:44: Da sind sicher ganz, ganz viele gute Ideen mit dabei.
00:31:46: Und ja.
00:31:47: Vielen Dank für eure Zeit.
00:31:51: Ich fand es so spannend, also auch wie cool.
00:31:53: Ich denke mir die ganze Zeit, war den beiden so vor 7, 8 Jahren bewusst, dass sie das jetzt
00:32:00: machen und weil ihr schüttelt beide mit dem Kopf.
00:32:04: Das ist auch irgendwie auch so cool.
00:32:05: Ich glaube, wer es jetzt gut gewesen wäre, dann wäre es nicht passiert.
00:32:07: Ja, warum nicht?
00:32:08: Direkt ein Bogen drum gemacht.
00:32:11: Nein, super.
00:32:12: Spannend danke für eure Einblicke.
00:32:15: Ganz, ganz viel Erfolg auf dem weiteren Weg.
00:32:18: Und ich bin ja ewig auf den Loft, die sowieso nochmal über den Weg.
00:32:22: Aber alles Gute für euch.
00:32:24: Ja, herzlichen Dank.
00:32:25: Vielen Dank.
00:32:26: Euch auch.
00:32:27: Dankeschön.
00:32:28: Ich bin jetzt für die Einladung.
00:32:29: Ich erzähle gern.
00:32:30: Ja, Meike, wir hatten jetzt Fabian und Jonas von Ecopals zu Gast.
00:32:42: Was nimmst du denn mit?
00:32:44: Ja, ich finde es erst mal so spannend.
00:32:47: Ich finde das irgendwie so eine geile Story.
00:32:49: Habe ich ja gerade am Ende die beiden ja auch nochmal gefragt.
00:32:52: Da studierst du ja in der Uni.
00:32:54: Hast du bestimmt irgendwelche Wagenpläne im Kopf?
00:32:57: Und dann steuerst du da in so ein Projekt rein und fünf Jahre später bist du halt Unternehmer
00:33:03: und guckst, dass du irgendwie aus Plastik, Asphalt bast und sowohl ökologisch als auch
00:33:11: ökologisch mehr Werte rausziehst.
00:33:14: Ich finde diese Geschichten so cool einfach.
00:33:17: Es war ein spannender Austausch.
00:33:20: Es ist halt super interessant, die du ja auch immer wieder betrunter hast.
00:33:24: Man geht halt auf der Straße, man beschäftigt sich nicht so viel damit, aber was da einfach
00:33:28: an Tonnen auch natürlich rausgeht jedes Jahr und ja immer wieder auch verbessert werden
00:33:33: muss.
00:33:34: Wir reden ja auch über ein kontinuierliches, aber nicht einmal die Straße fertig und was
00:33:38: war es dann.
00:33:39: Das kennen wir ja alle, die vielen Baustellen, die wir glaube ich in jeder Stadt auf jeder
00:33:43: Autobahn haben, weil eben neu angepasst werden muss und da sich damit wirklich da rein zu
00:33:48: gehen.
00:33:49: Das finde ich spannend und cool, die beiden kennenzulernen.
00:33:52: Was bleibt so bei dir hängen?
00:33:54: Ich finde gerade spannend, dass es natürlich auch so eine komplexe, starre Geschichte ist,
00:34:03: in die man da reingeht als junges Start-up mit einer neuen Idee und das ist einfach auch
00:34:08: ein dickes Brett, was man da pohört.
00:34:10: Also eben Vergabeverfahren halt sehr klassisch.
00:34:14: Ich glaube, da wird jetzt auch nicht, da kommt auch nicht alle zwei Jahre die Superinnovation,
00:34:19: sondern dann sehr dezentral, unterschiedliche Strukturen.
00:34:24: Das macht es wahrscheinlich auch echt im Zelt schwierig und insofern finde ich das halt
00:34:31: super, dass die da weitergekommen sind und halt tatsächlich denn auch Autobahn schon
00:34:35: bauen und so.
00:34:36: Also sozusagen, dass das dann auch tatsächlich schon verwendet wird.
00:34:39: Also gefühlt ist das so ein bisschen der End-Boss.
00:34:42: Diesen Aspekt finde ich halt spannend.
00:34:44: Es gibt auch noch einen weiteren Aspekt, in dem wir jetzt halt im Nachklappen nochmal
00:34:47: ein bisschen darauf eingegangen sind, dass ja auch am Ende diese Autobahn da liegt und
00:34:53: die ja dann auch wieder dann nochmal recycelt wird.
00:34:56: Hier, alle paar Jahre gibt es ja diese Riesenmaschinen, die dann einmal drüber rauschen vorne das
00:35:00: Abknussband und hinten liegt der neue Asphalt wieder drauf.
00:35:03: Also das bedeutet, die Sachen können dann auch wieder recycelt werden und halt auch
00:35:09: weiter verwendet werden.
00:35:10: Also insofern ist das jetzt nicht nur so ein komplettes Downcycling, sondern das ist
00:35:17: ja auch etwas, was dann halt hinterher immer wieder Verwendung findet.
00:35:21: Also das ist auch noch ein Aspekt, den ich halt spannend finde und das ist eben dann aber
00:35:27: auch gleichzeitig halt eine Verwendung, wo man halt wie sagt, also fühlt diesen ganzen
00:35:32: Plastikkram, der halt sonst verbrannt wird.
00:35:35: Wo es halt zumindest halt dann auch nochmal mehr Wirtschaft und das einfach auch offensichtlich
00:35:40: ist, dass es dafür wirklich jetzt kein neues Erdwölbe mehr braucht.
00:35:45: Also das ist schon spannend.
00:35:49: Ja, also bin ich halt tatsächlich mal gespannt, wie es bei denen weitergeht.
00:35:52: Während wir mal wissen im Auge behalten.
00:35:55: Ich finde das halt toll, junge Unternehmer zu sehen, eben auch in diese klassischen Themen
00:36:02: reinstechen.
00:36:03: Drücke ich die Daumen?
00:36:04: Ja, dem schließe ich mich an.
00:36:06: Das hat mir wieder Spaß gemacht nie.
00:36:08: Und wir holen uns bestimmt bald schon wieder in der nächsten Folge.
00:36:12: Bis dann, ciao.
00:36:14: [Musik]