Das CEO2-neutral Corporate Sustainability Briefing - Omnibus-Spezial | mit Lena Götzenberger

Shownotes

Das Omnibus Spezial

  • Was ist die Omnibus-Verordnung? (04:31)
  • Die wichtigsten Änderungen zusammengefasst (07:14)
  • Das erste Feedback zur Omnibus-Verordnung (13:44)
  • Die Konsequenzen für Unternehmen (16:11)
  • Was sind die nächsten Schritte (19:26)

Lena Götzenberger bei Linkedin

Hier geht’s zu weiteren Details der Omnibus Verordnung.

SERVICE TIPP: Unser PHATe Checkliste: ESG-Software finden und implementieren. Hier kostenlos zum Webinar anmelden


Wir, Meike & Nils von PHAT CONSULTING, freuen uns über euer Feedback auf Linkedin.

Hier kannst du Nils und Meike kontaktieren.

Oder meldet euch direkt bei uns in Hamburg:

PHAT CONSULTING 040 - 226 383 100, moin@ceo2neutral.de

Viel Spaß bei der 157. Folge von CEO2-neutral!

Musik: Michael Ahlers, Scribbles: Michael Kutzia

Transkript anzeigen

00:00:00: [Musik]

00:00:19: Moin und herzlich willkommen zu unserem Corporate Sustainability Briefing.

00:00:24: Das wir ja einmal im Monat starten als Teil der CEO 2 Neutral Podcast.

00:00:29: Heute sind ein paar Sachen anders, würde ich sagen.

00:00:32: Zum einen würde ich eigentlich unser Corporate Sustainability Briefing

00:00:35: so ein bisschen eigentlich als Sonderedition bezeichnen,

00:00:38: weil ja gerade gestern was ganz Spezielles Richtung Regulatorik passiert ist.

00:00:44: Und ich bin auch nicht mit Alexandra hier,

00:00:46: sondern ich habe heute eine ganz tolle andere Kollegin dabei,

00:00:49: auf die ich mich hier sehr freue.

00:00:51: Und zwar ist Lena heute bei uns.

00:00:53: Lena, schön, dass du das CSB dieses Mal mit mir machst.

00:00:56: Wie geht es dir denn?

00:00:57: Hallo, schön hier zu sein.

00:00:59: Ich darf auch nichts heute in ihrem Urlaub vertreten und freue mich sehr, da zu sein.

00:01:03: Mir geht es ganz gut, aber heute sind wir mit einem Thema,

00:01:08: oder ich bin mit Neuigkeiten da, die vielleicht nicht gerade zum Hurra-Schreien anmuten.

00:01:13: Dementsprechend gucken wir mal, was gleich passieren wird.

00:01:16: Aber ich kann ja schon mal ein bisschen spoilern.

00:01:18: Ich glaube, wir wissen alle, dass gerade ganz schön viel passiert da draußen.

00:01:22: Und wenn wir ehrlich sind, auch ganz schön zentral in unserer Mitte.

00:01:26: Das heißt, wir sind ja alle durchgerüttelt durch die Bundestagswahlen,

00:01:30: die neue Zusammensetzung einer neuen Regierung.

00:01:33: Wir beobachten ganz viele globale politische Spannungen, die uns umgeben.

00:01:38: Und auch auf EU-Ebene passiert einiges,

00:01:41: vor allem wenn wir auf unser eigentliches Thema des Podcasts gucken.

00:01:44: Und zwar schwankt, wie du schon angesprochen hast,

00:01:47: Meike gerade ganz schön die Corporate Sustainability -Regulatorik.

00:01:50: Wir wollen heute in dem Special die EU-Omnibus-Verordnung aufschnappen.

00:01:55: Und damit habe ich eine hergehend zentrale Frage mitgebracht.

00:01:58: Und zwar, wie hoch wird der planetare Preis sein für Vereinfachung und Entbürokratisierung?

00:02:04: Das ist auf jeden Fall ein Titel, der schon mal erneugend ging, ich glaube.

00:02:09: Deswegen ja, also wir werden uns heute mit Omnibus beschäftigen.

00:02:14: Und ich würde auch sagen, Let's dive in, Leni.

00:02:17: Absolut. Ich würde an der Stelle einmal gerne auf Corporate

00:02:20: Sustainability Briefing vom Dezember eingehen.

00:02:22: Da hat der Alexandra an dem ich schon die Ankündigung,

00:02:25: dass die Verordnung kommen wird, bereits dabei mit den Worten.

00:02:29: Ich zitiere, ich hoffe wirklich, dass sichergestellt wird,

00:02:32: dass die Nachhaltigkeitsstandards nicht abgeschwächt werden

00:02:35: oder die allgemeine Verunsicherung intensiviert wird.

00:02:38: Ich vermute an der Stelle leider, dass das an einigen Stellen der Fall sein wird.

00:02:44: Aber ich komme endlich mal zum Punkt.

00:02:46: Und zwar hat die EU-Gestern am 26.02.2025

00:02:50: sich den offiziellen Entwurf der Omnibus-Verordnung veröffentlicht,

00:02:54: die derzeit schon in aller Munde ist.

00:02:56: Also ich glaube, einige, die sich mit dem Thema beschäftigen,

00:02:59: werden vor allem auf LinkedIn gestern einiges Erneuigkeiten

00:03:02: schon dazu gelesen haben.

00:03:04: Wir sprechen von dem Entwurf aus dem Grund,

00:03:06: weil es erstmal ein Vorschlag ist, der aus der EU-Kommission kommt,

00:03:10: der bis zur Verabschiedung aber erst noch durchs Parlament muss und den Rat.

00:03:14: Das heißt, da können an einigen Stellen noch mal ein paar Schleifen gefahren werden.

00:03:19: Aber die finale Fassung wird dann ab 2026 greifen.

00:03:24: Heißt, wir gucken heute auf den Stand, den wir jetzt haben.

00:03:27: Und der Stand sagt, dass die Verordnung einige schwerwiegende Änderungen

00:03:31: für europäische Unternehmen im Kontext der Nachhaltigkeitsberichterstattung

00:03:35: mit sich bringen wird.

00:03:36: Was im Vordergrund steht bei der Omnibus-Verordnung,

00:03:40: ist, dass es von vielen als notwendige Entlastung der Wirtschaft gefeiert wird,

00:03:45: aber Kritiker und auch vor allem wir sehen das vor allem im Moment

00:03:51: als großen Rückschritt in der Nachhaltigkeit,

00:03:53: vor allem im Kontext zum European Green Deal.

00:03:56: Bevor wir über Konsequenzen simulieren,

00:03:58: lasst uns erstmal darauf sehen, was die zentralen Punkte heute sein werden.

00:04:03: Und zwar wollen wir einmal genauer drauf schauen,

00:04:06: was hinter der Omnibus-Verordnung steckt und welche Veränderungen

00:04:10: vor allem mit sich bringt.

00:04:12: Dann würde ich gerne einmal noch mal mit dir drüber sprechen,

00:04:14: warum sie dann so im kritisch ist und besonders im Hinblick auf den Green Deal.

00:04:18: Und zu guter Letzt, was natürlich auch die meisten interessieren wird,

00:04:21: welche Konsequenzen hat sie denn jetzt für Unternehmen?

00:04:25: Let's dive in.

00:04:26: Worauf reden wir? Redest du, was ist diese komische Omnibus-Verordnung?

00:04:31: Die Omnibus-Verordnung ist kein großer schwerlassiger Bus,

00:04:36: wie es vielleicht meinen möchte, sondern es ist eine Gesetzesinitiative der EU,

00:04:41: die vor allem darauf abzielt, die bestehenden Nahhaltigkeits- und Berichtsregelungen,

00:04:45: die es bis jetzt für Unternehmen gibt, zu vereinfachen

00:04:48: und gleichzeitig den regulatorischen Aufwand zu reduzieren.

00:04:52: Also dabei geht es besonders um die Anpassungen der

00:04:55: Corporate Sustainability Reporting Directive, also der CSRD.

00:04:59: Es geht um die Vereinfachung der Corporate Sustainability Due Diligence Directive,

00:05:04: also der CSDDD, und der EU-Taxonomieverordnung.

00:05:10: Die grundsätzliche Idee dahinter dieser Omnibus-Verordnung ist dabei,

00:05:14: dass einmal die bürokratischen Hürden abgebaut werden sollen

00:05:17: und die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Wirtschaft gestärkt werden sollen.

00:05:21: In der Theorie klingt das erstmal gut, aber es gibt natürlich massive Kritik,

00:05:26: und auf die werden wir gleich auch einmal draufstoßen.

00:05:30: Denn um das einmal quasi richtig einordnen zu können,

00:05:35: die Debatte um die Omnibus-Verordnung, würde ich gerne einmal noch einmal

00:05:39: quasi einen Schritt zurückgehen und den Kontext zum Green Deal

00:05:42: und der Wirtschaft herstellen. Und zwar hat sich die EU ja mit dem Green Deal

00:05:46: sehr ambitionierte ziele gesetzt bis 2050 klimaneutral zu werden.

00:05:51: Das heißt, zentrale Bestandteil davon sind strenge Umwelt- und

00:05:55: Nachhaltigkeitsvorgaben für Unternehmen, und die sollten eben in erster Linie

00:05:59: dafür sorgen, dass Firmen Verantwortung übernehmen.

00:06:02: Und zwar einmal für ihre Lieferketten und aber auch für sämtliche

00:06:06: unternehmerische Aktivitäten und deren ökologischen Auswirkungen.

00:06:10: Und das unter einhaltungssozialer Standards. Genau an dem Punkt

00:06:14: setzt es diese Verordnung an, aber nicht unbedingt im Sinne des ursprünglichen

00:06:19: Plans. Und genau da liegt auch der kern der Problematik.

00:06:22: Ja, und ich weiß nicht, erinnere mich so ein bisschen, dass es dann auch alles

00:06:25: kommuniziert wurde und auf den Weg gebracht wurde. Das ist natürlich,

00:06:29: ich das ganz großartig fand, wie die EU auch das Thema angeht und da eben auch

00:06:34: wirklich Klarheitenschaft und auch wirklich Unternehmen letztlich auch in die

00:06:38: Pflicht nimmt. Hier auch zunächst einmal für Transparenz zu sorgen.

00:06:43: Und natürlich ist die Idee, dann eben mittel- und langfristig auch nachhaltige

00:06:47: agieren zu können. Und meine persönliche Meinung ist auch, dass uns das auch

00:06:51: wirtschaftlich stärken wird. Und jetzt kam natürlich dann viel Kritik.

00:06:55: Auch an den vielen Regulatorien, die dann gestürbt wurde über einige

00:06:59: Unternehmen und die kann ich auch wirklich zuteilen nachvollziehen.

00:07:03: Deswegen glaube ich war es auch okay, da nochmal ran zu gehen.

00:07:06: Es ist halt die Frage, mit welcher Konsequenz. Und ich glaube, da

00:07:10: schauen wir jetzt drauf, Leni. Also was sind jetzt wirklich die wichtigsten

00:07:14: Änderungen? Genau, da teile ich total deine Meinung. Also das ist glaube ich klar gewesen,

00:07:19: dass es sinnvoll ist, da nochmal ran zu gehen. Aber wenn man sich tatsächlich

00:07:22: jetzt das aussieht und anschaut von dem, was der Vorschlag ist, dann ist das

00:07:26: schon eine sehr, sehr extreme Abweichung davon, was eigentlich ursprünglich geplant war.

00:07:32: Aber wie du sagst, wir gucken einmal drauf, was sich denn ändert. Wir haben einmal

00:07:35: grob zusammengefasst, was die zentralen Bereiche sind, an denen quasi die

00:07:41: Änderungen zutreffen würden, beziehungsweise einschlägig würden.

00:07:45: Wenn wir einmal auf die Berichtspflicht gucken, dann ist da der zentrale Punkt,

00:07:49: dass auch die Schwellenwerte angezogen werden. Das heißt von der Berichtspflicht,

00:07:53: die bis dato ab 250 Mitarbeitenden und 40 Millionen Euro Umsatz oder drüber gelten,

00:07:59: werden jetzt auf mehr als 1000 Mitarbeitende angehoben.

00:08:03: Das würde eine Konsequenz bedeuten, dass damit für Festhalten etwa 80% der Unternehmen,

00:08:09: die CSRD-Berichtspflicht, entfallen würde. Das heißt, in Zahlen,

00:08:13: circa nur noch 10.000 statt 50.000 Unternehmen. Also das ist schon mal eine

00:08:18: Zahl, die man sich auf der Zunge zergehen lassen muss.

00:08:21: Außerdem wurde einmal quasi nochmal der Stopp-Knopf gedrückt, das heißt,

00:08:27: für Unternehmen, die bisher noch nicht berichtet haben, die sozusagen in der

00:08:30: zweiten Welle berichtspflichtig sind, quasi ab 2026 oder 2027,

00:08:36: für die CSRD-Berichtspflicht, nochmal um zwei Jahre verschoben. Darüber hinaus

00:08:40: ist es auch einmal so, dass quasi das Rahmenwerk der ESRS nochmal

00:08:44: überarbeitet werden wird. Bis jetzt war in der bisherigen Fassung geplant,

00:08:49: dass es auch ein branschenspezifischen Berichtsstandard je eben wird,

00:08:53: der eingeführt wird. Das ist erstmal verworfen, das wurde komplett

00:08:57: rausgenommen, genauso wie die ESRS-Datenpunkte. Die werden natürlich

00:09:02: nicht rausgenommen, aber sollen auf jeden Fall drastisch eingestampft

00:09:06: werden. Also da ist die Rede von erheblicher Reduktion.

00:09:10: Hier werden wir schmähler und die Berichtsstandard branschenspezifisch

00:09:14: wird es einmal nicht mehr geben, so vorhergesehen. Ob das dann wirklich

00:09:17: auch so durchkommt, wird sich zeigen, wenn das einmal durch Parlament

00:09:21: und den Rat gewandert ist, aber das ist jetzt bis dato erstmal der Plan.

00:09:26: Es wird mehrfach erwähnt, dass Unternehmen natürlich trotzdem

00:09:30: eine freiwillige Reporten können, auch wenn man von der Pflicht befreit wurde.

00:09:34: Das hat einige Vorteile, da kommen wir später natürlich auch nochmal drauf.

00:09:38: Das heißt, nur weil man jetzt vielleicht gegebenenfalls aus der Berichtspflicht

00:09:42: rausfällt, bedeutet das keineswegs, dass man alles, was man sich bis hierhin

00:09:46: in der Arbeit hat, einfach wegschmeißen soll, sondern ganz im Gegenteil

00:09:50: da sich natürlich auch lohnt dran zu bleiben.

00:09:54: Das war einmal quasi der Part zur Berichtspflicht.

00:09:57: Es geht aber noch weiter, und zwar wo wir auch ganz starke

00:10:00: Einschränkungen spüren, ist einmal in der Lockerung des Horkfaltspflichten

00:10:03: in der Lieferkette, also die CSDDD. Bis dato ist die gesetzliche

00:10:08: Regelung so, dass Unternehmen die gesamte Wertschöpfungskette einmal

00:10:12: beleuchten und reporten müssen. Ein neuer Vorschlag ist die Kürzung

00:10:17: darauf, dass nur noch direkte Geschäftspartner, Tochtergesellschaften

00:10:22: und Zulieferer überprüft werden müssen. Und das gilt auch nur, wenn es

00:10:26: Lieferanten mit mindestens 500 Mitarbeitenden sind. Also da ist einmal

00:10:30: wirklich ein sehr starker Cut darin in der Länge der Lieferkette, die wirklich

00:10:36: nur noch an direkte Zulieferer gebündelt wird.

00:10:40: Da haben wir einen fristlichen Verzug, und zwar wurde die von der

00:10:44: Berichtspflicht von 2027 auf 2028 verschoben.

00:10:49: Das ist was, was sich quasi auch durch alle Erinnerungen zieht, dass wir noch

00:10:53: mal einen Aufschub hadenden Zeitlichen und die Überprüfung war

00:10:57: jährlich quasi angesetzt, ist jetzt auf alle fünf Jahre gestreckt.

00:11:01: Auch da eine deutliche Aufweichung der bisherigen Regulatorik.

00:11:05: Was mich da auch noch ein bisschen schockiert hat, ehrlich gesagt, oder

00:11:09: was auch noch mal mit vorgehoben werden sollte, dass einmal nicht

00:11:14: konforme Lieferanten zum Beispiel den Vertrag nicht kündig werden muss.

00:11:18: Da würde ich einmal gerne Fragezeichen hinter setzen, genauso das

00:11:22: Höchststrafen von mindestens 5% des globalen Umsatzes auch wegfallen.

00:11:27: Also nur wie gesagt, da sehen wir auch ganz deutlich, dass es da zu

00:11:31: starken Einschränkungen kommen wird, vor allem eben auch auf der

00:11:35: Menschenrechtebene.

00:11:36: Ja, und das finde ich schon, also gerade die letzten zwei Punkte,

00:11:39: das finde ich schon auch irritierend, weil dann kann man das ja jetzt

00:11:43: nicht mehr so ernst nehmen, um ehrlich zu sein.

00:11:46: Weil was ich glaube, wo schon einige Nachhaltigkeitsverantwortlich so

00:11:50: ein bisschen aufatmen oder sagen, ich kann jetzt wieder atmen, ist

00:11:54: das auch ein bisschen gelockert wird bei der Lieferkette.

00:11:57: Also das wissen wir auch von Kunden-Setups.

00:11:59: Wenn du wirklich diese Kompetenz hervorstellst und dann, dann klickt einfach auf, dass man das Programm auch noch gibt.

00:12:09: Platt bis in Scope 3, alle alle Lieferant*innen irgendwie abdecken will. Das ist wirklich,

00:12:06: also das ist schon eine krasse Mammutsaufgabe. Deswegen finde ich das eigentlich cool, dass

00:12:10: da zuteilend gelockert wurde. Aber wenn eine Lockerung auch bedeutet, naja, aber eigentlich

00:12:16: musst du dann nichts machen, wenn dann eben Lieferant*innen nicht konform sind, finde ich,

00:12:21: also das hebelt es ja irgendwie wieder aus. Das finde ich einfach schade. So. Genau. Und

00:12:26: wie gesagt, am Ende des Satzes steht ja immer die Frage, zu welchem Preis. Und meiner Meinung

00:12:31: nach ist da der Preis relativ hoch, der bezahlt wird. Und vor allem, wie gesagt, ein Menschenrechtsdebatte

00:12:38: sollte eigentlich gelten, dass Menschenrechte unanfechtbar sein sollten und sein müssen.

00:12:45: Dementsprechend ist es da schon die Frage natürlich, wie viel kann man es lockern,

00:12:49: aber wo muss auch eine Grenze sein und in dem Maße sehe ich schon deutliche Schwierigkeiten

00:12:55: tatsächlich auch einfach diese Rückverfolgbarkeit von Lieferketten weiter zu gewährleisten,

00:12:59: weil das wirklich nur im ersten Step quasi einmal zurückgeführt wird. Aber wir werden

00:13:04: sehen, was tatsächlich am Ende des Tages rauskommt. Wir haben noch einen Punkt, die EU-Taxonomie.

00:13:10: Das heißt, da wird sich der Scope ein bisschen an die CSRD und CSDDD angleichen. Und zwar

00:13:16: wird da der Schwellenwert auf über 1.000 Mitarbeitende und über 450 Millionen globalen

00:13:22: Umsatz erhöht. Das heißt, alles, was darunter fällt, kann natürlich freiwillig im Sinne

00:13:27: der EU-Taxonomie Verordnungen berichten. Es ist aber nicht mehr verpflichtend.

00:13:33: Das ist ja angekündigt. Linie, die Verordnung ist umstrittend. Du bist ja auch tief in der

00:13:38: Nachhaltigkeit, Bubble unterwegs. Was ist da so das Feedback, das kommt?

00:13:43: Also in der ersten Ebene wird die Omnibusverordnung von vielen Wirtschaftsverbänden sehr dringend

00:13:49: und notwendige Maßnahmen eingeordnet. Das ist auch zu gewissen Teilen. Wir hatten schon

00:13:53: darüber gesprochen gerade. Verständlich. Und wir sind uns auch einig, dass es auf vielen

00:13:58: Ebenen Sinn macht, die Berichterstattungen in der Art und Weise zusammenzuführen. Aber

00:14:04: es gibt natürlich immer eine Kehrseite der Medaillen. Das heißt, klimaschützende Nachhaltigkeits-Experten,

00:14:09: Experten, NGOs und auch einige EU-Staaten tatsächlich waren in der Vor, dass die EU damit einfach

00:14:15: ihre eigene Nachhaltigkeitsversprechen untergräbt. Und das hat unterschiedliche Gründe. Weil

00:14:19: im ersten wird natürlich einmal stark die Transparenz gefährdet. Das heißt, weniger

00:14:24: Berichtspflichten bedeuten natürlich auch automatisch weniger Klarheit über die Umweltauswirkung

00:14:29: von Unternehmen. Außerdem ist die Abschwechung der Sorgfalzpflicht in dem Sinne auch schwierig,

00:14:36: weil das einfach dazu führt, dass Menschenrechts- und Umweltverstöße in tieferen Lieferketten

00:14:41: nicht mehr nachverfolgt werden können, wenn eben Firmen nur noch über direkte Partner

00:14:46: überprüfen müssen. Wir hatten gerade schon drüber gesprochen, dass es natürlich ein

00:14:50: ganz klarer Dämpfer auf der Ecke. Ich hatte es auch schon angesprochen, Menschenrechte

00:14:54: sind und sollten unanfechtbar sein. Und dementsprechend ist für die Extreme der Reduzierung erst mal

00:15:02: ein relativ großes Unverständnis da. Es wird, hatte ich auch schon angesprochen, in den

00:15:08: ersten paar Minuten natürlich auch in gewisser Weise ein Rückschritt sein für unseren globalen

00:15:13: Wettbewerb und die Nachhaltigkeit. Dann weiß ich, die EU ja im ersten Schritt schon stark

00:15:17: als Vorreiter für nachhaltige Wirtschaft positioniert hat. Und diese Abschwächen und

00:15:21: Aufweichung der jetzigen Regulatorik könnte diesen Vorsprung natürlich gefährden. Gerade

00:15:26: jetzt, wo sich zum Beispiel auch China mit einem Regelwerk zur Nachhaltigkeitsberichterstattung

00:15:31: auf den Weg macht. Also da sehen wir schon auch Gefahr, dass sich dadurch einfach ein

00:15:35: bisschen verläuft und es ja auch ganz klare Signale an den Markt sendet. Also Unternehmen,

00:15:41: die bereits viele nachhaltige Transformation zum Beispiel investiert haben, können sich

00:15:45: auf der Ecke natürlich benachteiligt fühlen und aber auch unsicher, weil neue Wettbewerber,

00:15:50: die auf dem Markt zu den automatisch weniger strenge Vorgaben erfüllen müssen, wenn sie

00:15:54: eben in diese entsprechenden Regulatorikbefreiungen fallen.

00:15:58: Ja, das ist natürlich erstmal ein Batzen. Jetzt, was bedeutet das? Ich bin jetzt Nachhaltigkeitsverantwortliche

00:16:05: Unternehmerin. Was bedeutet das für mich jeweils? KMU, große Unternehmen etc.

00:16:11: Ja, genau. Also die Frage, die sich jetzt sicherlich viele Unternehmen stellen werden.

00:16:15: Ich kann es nicht rauslesen, um die Busverordnung jetzt fluch oder segn. Das trifft natürlich

00:16:19: unterschiedliche Zielgruppen. Es mag im ersten Schritt für KMUs erst mal eine Erleichterung

00:16:25: sein, weil kleinere Unternehmen davon profitieren weniger Bürokratie zu haben und tatsächlich

00:16:30: auch niedrigere Compliance-Kosten. Auf der anderen Seite führt es natürlich oder kann

00:16:36: es zu größere Unsicherheit für große Unternehmen führen. Unternehmen, die bereits Nachhaltigkeitsmaßnahmen

00:16:42: integriert haben, die müssen sich darauf einstellen, dass der regulatorische Rahmen erneut angepasst

00:16:47: wird. Das heißt, auch hier ist natürlich ein großes Maß an Resilienz mittlerweile

00:16:53: notwendig. Wir hatten irgendwie viel Schwung auf dem Markt der Regulatorik erlebt in den

00:17:00: letzten Monaten und das wird quasi auch noch andauern. Die entsprechend Resilienz und natürlich

00:17:05: auch der Wunsch, dass sich hier das EU-Parlament und der EU-Rat schnell darauf verständigen,

00:17:12: was dann der Fahrplan sein wird, um auch eine gewisse Klarheit reinzubringen. Aber auch

00:17:18: eine positive Konsequenz, die sich daraus ergeben kann, ist, dass auch neue Marktschorsten

00:17:22: entstehen. An der Stelle können Unternehmen trotz Lockerungen, die aber weiterhin auf

00:17:28: Nachhaltigkeit setzen, natürlich auch einen gewissen Wettbewerbsvortell haben, weil Investoren

00:17:32: und Kunden zunehmend nachhaltige Geschäftsmodelle bevorzugen und das auch so bleiben wird.

00:17:38: Und wenn wir uns dann nochmal überlegen, warum solches Rahmenwerk überhaupt entwickelt

00:17:43: wurde, also vor der Veröffentlichung der Omnibusverordnung, dann hat das folgende

00:17:48: Gründe. Und zwar ging es ja einmal drum, vor allem bessere und verlässigere Daten zu erhalten.

00:17:53: Also nicht nur von wenigen großen Unternehmen, sondern von der Vielzahl an Unternehmen, um

00:17:58: quasi einmal natürlich den eigenen ESG-Datentrack aufgegleist zu bekommen, aber das natürlich

00:18:04: auch auf einer nationalen Ebene abbildbar zu machen. Es ging vor allem um Risiken und

00:18:09: Chancen besser zu managen. Das ist natürlich auch einfach ein großer Vorteil für Unternehmen

00:18:16: an sich, weil sie eben somit strategischer auch am Markt agieren können. Es ging darum,

00:18:22: einmal Transparenz zu gewährleisten und Vergleichbarkeit zu ermöglichen. Einmal eine

00:18:26: Vergleichbarkeit unter Unternehmen in gewissen Branchen, aber natürlich auch eine persönliche

00:18:31: Vergleichbarkeit im Unternehmen. Also wie kann ich meine Fortschritte auch messbar machen?

00:18:36: Und zu guter Letzt, um wieder den Bogen zum Green Deal zu spannen, was Ziel, dass Investitionen

00:18:44: gezielt so ausgerichtet werden können, dass sie eben besser mit dem Green Deal im Einklang stehen.

00:18:50: Und dann unter der Prämisse ist die Verzögerung der Umsetzung und die

00:18:55: Herausnahme von Unternehmen aus der Verpflichtung natürlich kaum eine Stütze für die Erreichung

00:19:00: dieser Ziele. Aber bisher, wie gesagt, ist das alles erstmal ein Vorstack der EU-Kommission. Das

00:19:06: muss erstmal so durchgehen. Ja, was glaubst du denn, Leni? Oder habt ihr ja bestimmt auch schon

00:19:12: kurz dazu gechattet bei uns im Susi-Cluster, so wie wir es nennen, so wie der Sustainability-Beratungskreis?

00:19:20: Was glaubst du, denn sind da jetzt die Konsequenzen daraus, die nächsten Schritte? Wie geht es weiter?

00:19:26: Also unsere ganz starke Vermutung ist, dass die ESRS-Datenpunkte vielleicht nicht in der Fülle,

00:19:32: wie sie jetzt gerade sind, zukünftig wie die Financial Data gefordert werden. Also dass es auf

00:19:37: jeden Fall erforderlich bleiben wird, Zugang zu diesen Datenquellen zu haben und diese auch

00:19:42: reporten zu können. Also unser Appell an der Stelle ist erstmal ganz stark an alle weitermachen,

00:19:49: nicht aufhören, sich nicht beirren lassen, sondern auf die wesentlichen Themen fokussieren,

00:19:54: Daten sammeln und vor allem Prozesse aussetzen und Prozesse automatisieren. Also da gilt es

00:20:00: getreude Motto, was man hat, das hat man. Das heißt, an der Stelle würde ich einmal ganz gern

00:20:06: einfach dazu aufrufen, nicht den Kopf in den Sand zu stecken, sondern gerade jetzt aktiv dran

00:20:11: zu bleiben. Gerade in so einem dynamischen Umfeld, in dem wir uns bewegen, ist ein professionelles

00:20:17: ESG-Datenmanagement und eine prunzise Umsetzung, vor allem der CSRD Reporting-Anforderung immer

00:20:24: wichtiger und Unternehmen sollten sich nicht nur auf die gesetzlichen Mindestanforderungen beruhen

00:20:29: oder verlassen, sondern vielmehr den strategischen Punkt darin sind. Also strategisch, Nachhaltigkeitsdaten

00:20:35: und Prozesse investieren, um eben langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben. Weil auch da natürlich

00:20:42: das Credo ist, wer frühzeitig handelt, kann sich eben gegenüber der Konkurrenz deutlich abheben

00:20:47: und auch riesigen dauerhaft minimieren. Und das glaube ich ist fast mein Schlusswort dazu,

00:20:54: nochmal um so die Motivationskurve zu kriegen, nicht aufzugeben, sondern dran zu bleiben und

00:20:59: sich den Status, den man unter den Stand, den man sich jetzt schon erarbeitet hat, weiter auszubauen.

00:21:03: Ja, absolut. Und ich kann das auch nur unterstreichen und vielleicht, und das kann ich auch wirklich

00:21:09: nachvollziehen, atmet der eine oder andere, die auch eine oder andere gerade auch auf bei ein paar

00:21:14: Sachen, die da gesehen werden, weil das kriegen wir natürlich schon auch gespiegelt. Das merken wir

00:21:19: auch in den Projekten, die wir machen, dass es natürlich auch viel regulatorisch einfach ist,

00:21:22: die gerade bearbeitet werden darf. Nur es wird ohnehin kommen und wie du sagst, ich glaube,

00:21:28: sich wirklich da eine stabile Datengrundlage jetzt einmal zu bauen, um auch wirklich agieren zu können

00:21:34: nach vorne. Und dann wird auch weniger regulatorisch getrieben, sondern wirklich aus dem Inneren

00:21:38: heraus auf den wesentlichen Faktoren weiter das Thema treiben zu können. Es ist halt elementar und

00:21:44: sollte nicht weggehen. Und vielleicht, und das ist so ein bisschen meine Hoffnung, ist ja dann auch

00:21:49: wieder auch Zeit und Luft dabei, manchen auch nochmal das Thema wirklich wieder nach innen zu

00:21:54: pushen, die Mitarbeitenden wieder sauber mitnehmen zu können. Das haben wir ja schon auch gemerkt,

00:21:59: dass durch die viele Regulatorik, die kommt natürlich, dass auch die Oberhand gerade genommen

00:22:04: hat. Und vielleicht jetzt dann auch mal hier und da zu schauen, okay, wo kann ich denn dennoch

00:22:08: das Thema Nachhaltigkeit jetzt weiter treiben, indem wir zur Verfügung stehenden Zeit, wäre so mein

00:22:13: Tipp gerade an alle, selbst wenn da eben strategisch vom Unternehmen entschieden wird, jetzt erst mal zu

00:22:18: warten oder abzuwarten, was jetzt dann Rat und Parlament und so draus machen. Trotzdem mal zu

00:22:24: schauen, wie kann ich den Weg der noch weitergehen aus dem Nachhaltigkeitsgesichtspunkt in meinem

00:22:28: Unternehmen und einfach nicht aufzuhören. Und da darf ich am Ende noch einen kleinen Werbepost

00:22:33: glaube ich machen. Wir hören ja auch nicht auf, wer sich nochmal gerade mit dem Thema ESG Software

00:22:37: auch auseinandersetzen möchte, um genau in diese vereinfachtere Daten Handhabung zu kommen, sich

00:22:44: wirklich mit seinen wesentlichen Punkten auseinandersetzen zu können. Am 12. März um 11 Uhr

00:22:49: haben wir dazu einen Webinar mit unseren tollen Kollegen Annika und Torge. Kann man sich über

00:22:55: Link den anmelden oder über die Shownotes, also auch hier wir bleiben am Start und sind sehr

00:23:01: gespannt, wie es weitergeht und riesen, riesen Dank an dich, Lene. Ich weiß, dass das jetzt nochmal

00:23:06: sehr viel lesen. Dann kam hier schon mal ein Artikel, aber noch nicht offiziell von der EU. Ich

00:23:12: habe das ja gestern so ein bisschen mitverfolgt. Da sind so nach und nach die Infos raus gekurzelt.

00:23:18: Danke fürs schnellen Zusammenstellen und ich bin mir sicher, das hilft schon einigen weiter.

00:23:22: Total gern. Es war sehr schön hier in unserem kleinen Podcaststudio.

00:23:26: Ganz nett bei uns, finde ich auch. Und ich freue mich aus nächstem Mal wieder zu rupfen zu können.

00:23:31: Und dann freut mich auf die weiteren Formate und ich sehen wir hören wir bestimmt auch mal wieder

00:23:37: in einem der nächsten Corporate Sustainability Briefings. Danke dir. Prüftet. Macht's gut!

00:23:42: *Musik*

00:23:59: * saintliches Klingeln *