Der Weg zur passenden ESG-Software | mit Torge Stahl von PHAT CONSULTING

Shownotes

Unsere Learnings aus der Folge:

  • Eine ESG-Software kann auch unabhängig von regulatorischen Vorgaben sinnvoll sein, um euer Unternehmen datengetrieben zu steuern.
  • Nehmt euch ausreichend Zeit für den Auswahlprozess – so vermeidet ihr Fehlentscheidungen.
  • Erfolgreiche Projekte berücksichtigen nicht nur technische Anforderungen, sondern auch die Akzeptanz der Mitarbeitenden.

Gliederung der Folge:

  • Welche Unternehmen benötigen eine ESG Software? (01:17)
  • Welche Arten von ESG Software gibt es? (02:31)
  • Tipps für die Auswahl der Software (04:31)
  • Das Projekt-Set-Up (07:44)
  • Automatisierung im Datenprozess (12:48)

Torge Stahl bei Linkedin


Wir, Meike & Nils von PHAT CONSULTING, freuen uns über euer Feedback auf Linkedin

Hier kannst du Nils und Meike kontaktieren.

Oder meldet euch direkt bei uns in Hamburg:

PHAT CONSULTING 040 - 226 383 100, moin@ceo2neutral.de

Viel Spaß bei der 158. Folge von CEO2-neutral!

Musik: Michael Ahlers, Scribbles: Michael Kutzia

Transkript anzeigen

00:00:00: [Musik]

00:00:19: Moin und herzlich willkommen zu unserem Podcast CEO 2 Neutral. Wir begrüßen

00:00:24: euch heute erneut. Also ich weiß nicht, das machen wir jetzt glaube ich alle zwei

00:00:27: Wochen zu einer Spezialausgabe. Denn wir haben uns diesmal ein Thema ausgesucht,

00:00:34: das wirklich eigentlich alle unsere Kund*innen auch beschäftigt und viele

00:00:38: umtreibt, nämlich die Auswahl einer passenden ESG Software oder

00:00:43: Nachhaltigkeitssoftware. Und dazu ist heute Torge.

00:00:46: Torge Stahl mein Kollege zu Gast. Schön, dass du hier bist, Torge. Du bist ja Teil

00:00:51: des PHATSustainability Beratungsteams und wirst uns heute eben kurz und knackig

00:00:57: aus deinen Erfahrungen berichten, wie finden den Unternehmen passende ESG

00:01:02: Software. Erst mal hi, wie geht es dir, Torge? Ja, vielen lieben Dank, dass ich da sein darf.

00:01:06: Hi Meike und mir geht's gut. Ich freue mich auf den Talk und ja, schieß gerne los

00:01:11: mit den Fragen. Let's dive in. Wer braucht denn eine Software?

00:01:16: Ja, wer braucht eine Software? Das ist eine gute Frage. Vor allem auch angesichts,

00:01:20: glaube ich, der gesamten Omnibus-Thematik, die ja gerade den Markt

00:01:24: so ein bisschen aufwühlt. Das muss jedes Unternehmen, glaube ich, für sich selbst

00:01:27: beantworten. Einfach auch aus dem Grund, weil es ja auch unterschiedliche

00:01:30: Software gibt in verschiedenen Geschmacksrichtungen, verschiedenen

00:01:34: Größen, Branchen spezifisch und so weiter. Und es kommt so ein bisschen auf

00:01:39: die Nachhaltigkeitsstrategie des Unternehmens an, würde ich behaupten,

00:01:42: weil auf der einen Seite kann ich Software einkaufen, die mich einfach beim

00:01:47: Reporting unterstützt. Auf der anderen Seite gibt es aber auch Software, die

00:01:51: meinen ganzen Sustainability-End-to-End-Prozesse eigentlich mehr oder weniger

00:01:54: abdeckt. Und wenn ich mich als Unternehmen halt auch langfristig entscheide,

00:01:59: okay, ich möchte stärker über meine Daten, die ich in diesem ganzen

00:02:04: Nachhaltigkeitskontext eben erhebe, mein Unternehmen steuern, dann würde ich auf

00:02:09: jeden Fall empfehlen, sich eine Software zu beschaffen. Wie das ganze Thema

00:02:14: Lizenzkosten und so weiter dann aussieht, muss man dann eben von Software zu

00:02:19: Software schaunen. Der Markt ist ja recht groß aus dem Thema angeht. Welche Arten

00:02:26: von unterschiedlichen ESG-Software gibt es denn eigentlich so gut gesagt? Genau,

00:02:31: also da gibt es eine ganze Menge. Vielleicht hat man auch mal dieses Bild

00:02:35: gesehen von diesen ganzen Softwareanbietern, die Markt unterwegs sind.

00:02:40: Der Markt ist relativ groß. Insgesamt würde ich da zwischen zwei

00:02:45: verschiedenen Softwarearten unterscheiden. Die eine Softwareart, würde ich behaupten,

00:02:50: sind Reporting Tools. Reporting Tools sind eben aus meiner Richtung Tools, wo die

00:02:56: ESG-Abteilung im Wesentlichen als End-Konsument auftritt und wo die Daten

00:03:01: eher benötigt werden, einfach um regulatorische Vorgaben zu erfüllen.

00:03:06: Und das Tool wird auch hauptsächlich eher vom ESG-Team benutzt. Und insgesamt würde ich

00:03:11: sagen, hat das Tool einfach weniger Einfluss auf die täglichen und operativen

00:03:14: Prozesse. Auf der anderen Ende des Scala findet sich dann in meinen Augen eben

00:03:19: die ESG-Plattform. Die ist eben deutlich enger in die Dateninfrastruktur des

00:03:24: Unternehmens eingebunden. Also angebunden an die ganzen Quellsysteme. Man hat gegebenen

00:03:29: falls auch ein Data Lake. Und es bildet eben den gesamten End-to-End-Prozess ab.

00:03:33: Und da zeigt sich eben auch oftmals, dass optimalerweise die ESG-Abteilung auch

00:03:39: stark in die operativen Prozesse eingebunden sind. Also so ein typisches Beispiel ist

00:03:43: eben der SMOP-Prozess, Sales Operations Planning, der normalerweise eigentlich

00:03:47: immer aus dem Supply Chain Management gesteuert wird. Und bei manche Unternehmen

00:03:51: ist es eben so, dass da mittlerweile auch das ESG mit ihren Daten, die eben auf

00:03:55: dieser ESG-Datenplattform immer oben werden, eben auch eingebunden ist. Und man sieht

00:04:00: da dann eben, dass die Plattform wirklich unternehmensweit genutzt wird. Und dass

00:04:04: die Daten eben auch in der operativen Entscheidungsfindung und bei der

00:04:07: strategischen Steuerung helfen. Das ist ja jetzt schon, wenn ich mich jetzt, wenn ich

00:04:11: dir jetzt gerade zugehört habe die letzten Minuten, ich mir "Wow, wenn ich mich jetzt

00:04:15: also für einen entscheidend will, muss ich ja recht viel irgendwie schon mal

00:04:18: vorhin ein beantworten und wahrscheinlich ja auch habe ich dann erst mal diesen

00:04:23: großen Wust an unterschiedlichen Möglichkeiten vor mir. Wie würdest du

00:04:28: dir empfehlen, geht man vor bei der Auswahl? Genau, so ist unsere Sicht ist das

00:04:33: zumindest der Software-Auswahlprozess. Wenn wir uns den jetzt erst mal isoliert anschauen.

00:04:38: Ein vierschufiger Prozess, womit man auf jeden Fall beginnen sollte, ist die

00:04:43: Anforderungsanalyse. Und da sehen wir eben auch oftmals, dass das von Unternehmen

00:04:48: vielleicht nicht lang genug durchgeführt wird oder nicht ausführlich

00:04:53: genug durchgeführt wird. Und da setzen wir auf jeden Fall einen ganz, ganz großen

00:04:57: Fokus drauf, weil es halt wirklich darum geht die Anforderungsunternehmens zu

00:05:00: verstehen und eben auch die Entscheidungskriterien zu formulieren. Was

00:05:04: eigentlich wir kommen ja eher aus der IT-Richtung, was dort eigentlich ein

00:05:08: ganz, ganz typisches Vorgehen ist, dass man eine Anforderungsanalyse hat. Und das

00:05:12: machen wir dann eben auch mit Kunden, definieren dort eben verschiedene

00:05:16: Cluster, wo man Anforderungen erstellen kann. Also zum Beispiel aus der

00:05:20: Regulatorik, aus der Nachhaltigkeitsstrategie geben sich Anforderungen, aber

00:05:24: auch eben aus der IT-Security, der Informationssicherheit, der Datenerfassung,

00:05:29: später auch der Konstruierung und des Reportings und natürlich auch eben das

00:05:33: User Interfaces und der User Experience. Wenn man diese Anforderungen dann hat,

00:05:37: dann sollte man eben in die Erstgespräche mit den Anbietern gehen und dort

00:05:45: eben eine Art Shortlisting betreiben. Also typischerweise hat man am Ende 3-4

00:05:50: Anbieter ausgewählt und in diesen Erstgesprächen empfiehlt es sich eben aus

00:05:55: unserer Sicht auch diese sehr, sehr wichtigen Entscheidet-kriterien direkt

00:05:59: mitzubringen und so eine Art Soll-Kriterium zu definieren und innerhalb dieser

00:06:04: Erstgespräche den Fokus darauf zu legen, weil diese Erstgespräche auch mal bis

00:06:09: zu einer Stunde gehen und da diese Software relativ umfangreich ist, kann man

00:06:13: das gar nicht komplett alles abdecken in diesem Erstgespräch und deswegen sollte

00:06:17: man seinen Fokus eben darauf legen. Nachdem man dann eben diese Erstgespräche

00:06:21: gemacht hat, würde ich empfehlen dann eben nach Demozugängen zu fragen. Viele

00:06:26: Anbieter bieten das auch sowieso schon am, allerdings ja bei manchen muss man halt

00:06:30: einmal nachfragen, aber offenbar sind die eben auch bei dem demozugänge zu geben

00:06:34: und dann geht man eben einmal zweitgesprächen mit dem Anbieter, die man

00:06:38: eben auf dieser Shortlist hat und geht wirklich mal in detail bestimmte Use

00:06:42: Cases durch, die man vorher definiert hat. Man sollte dem Anbieter diese Use Cases

00:06:46: halt auch mitgeben und dann sieht man auch anhand der Use Cases, die man definiert

00:06:52: hat, wie gut kann die Software das eigentlich abbilden, was sich wirklich

00:06:55: mein Prozess brauche und auch für die Demozugänge empfiehlt es sich eben anhand

00:07:00: von den Use Cases diesen ganzen Prozess entweder einmal durchzuspielen und dann

00:07:04: habe ich eben in der letzten Stufe die Entscheidung, wo ich dann mich eben an

00:07:08: einem ganz klassischen Matrix entscheiden kann, welche der Software ist für mich

00:07:13: als Unternehmen jetzt eigentlich geeignet. Ja ich habe da auch noch Ergebnisse ja auch

00:07:17: aus Kundenprojekten von uns vor Augen, das sind schon echt große Tabellen, die da am

00:07:21: Ende dann rumgewälzt werden. Vielleicht können wir das auch noch mal ganz am

00:07:25: Ende noch mal kurz betrachten, warum wir wirklich empfehlen einmal diesen

00:07:28: initialen Aufwand zu machen, bevor man sich schnell für eine entscheidet.

00:07:32: Das haben wir auch natürlich schon erlebt und das kostet mehr Zeit, Geld,

00:07:35: Nerven da noch mal umzuschwingen als am Anfang eben auch die Zeit zu investieren.

00:07:40: Jetzt haben wir eine gekauft, wie setze ich dann jetzt so ein Projekt auf?

00:07:44: Genau, also das ist natürlich von der Software zu Software sehr sehr unterschiedlich.

00:07:50: Also bei den meisten Software sprechen wir von der Software as a service solution

00:07:57: und da ist quasi der technische Aufwand mehr oder weniger geringer.

00:08:01: Ich kann aber auch, was ich ja auch gesagt habe, z.B. eine komplette ESG Data Plattform

00:08:05: mir besorgen und die dann in meine gesamte Dateninfrastruktur

00:08:08: eingliedern. Je nachdem für was ich mich entscheide, habe ich halt unterschiedliche

00:08:13: Aufwände. Grundsätzlich würde ich aber behaupten, es gibt auf jeden Fall vier

00:08:18: verschiedene Streams. Also es gibt einmal den Technikstream, es gibt einmal den ESG Stream

00:08:23: und wie wir es halt auch immer predigen zu einer Einführung einer technischen

00:08:27: Lösung, sollte man eben auch immer den Change begleiten. Also man hat auch ein

00:08:31: Change Stream und ja dann typischerweise auch eigentlich ein Projektmanagement, was

00:08:36: das ganze Projekt begleitet. Wenn ich jetzt mal von dem größeren Fall ausgehe, also

00:08:41: von der wirklich der Einführung einer ESG Datenplattform, ich glaube das ist

00:08:44: vielleicht ein bisschen der spannende Fall. Genau, sollte ich mich halt erstmal fragen

00:08:47: okay wie sieht meine Zielarchitektur aus? Also ich breche es jetzt mal wirklich

00:08:51: ganz grob runter. Was möchte ich, was am Ende eigentlich rauskommt, wenn ich meine

00:08:55: ESG Datenplattform integriert habe? Das spreche ich jetzt hier rein vom Technikstream.

00:08:59: Dann würde ich die Software ja erstmal aufsetzen, also initialisieren, würde

00:09:05: gucken welche Lizenzen brauche ich, in welcher Form lässt sich das überhaupt

00:09:11: integrieren und setze das in dieser Form erstmal auf. Dann wenn ich alles

00:09:16: initialisiert habe, wenn ich alles analysiert habe, weiß ich okay, alles klar.

00:09:19: Jetzt kann ich zum Beispiel auch mit der Datenmigration anfangen, also bekommen

00:09:23: mit die Daten aus dem Equal System und möchte sie jetzt auf die verschiedensten

00:09:26: Wege in meine Datensoftware oder mein ESG Software bringen und definiere Data

00:09:32: zum Beispiel auch ein Rollenrechte-Konzept, wer soll Zugriff auf die

00:09:35: Softwarelösung bekommen, welche Kennzahlen brauche ich eigentlich in

00:09:39: meiner Software, also das ganze Thema Implementierung, Pilotierung und aus

00:09:43: technischer Sicht habe ich dann am Ende eben typischerweise eben das Test um die

00:09:47: technische Optimierung und dokumentiere das ganze. Wenn ich auf den ESG Stream schaue

00:09:53: dann gehen wir jetzt einfach davon aus, dass wir ein Unternehmen haben, wo wir das ganze Thema CSRD noch haben,

00:09:58: auch nach der Omnibus-Einführung.

00:10:01: Typischerweise sollte ich halt erstmal ein Review meiner wesentlichkeitsanalyse haben und überlegen,

00:10:06: okay, wie kann ich das eigentlich in die Software integrieren?

00:10:08: Und führe dann eben das Datamapping durch, überlege mir, wie lässt sich eigentlich mal die gesamte Logik,

00:10:14: die ich auch in meiner Gap-Analyse gemacht habe, eigentlich in die Software übersetzen?

00:10:19: Welche Daten brauche ich dafür?

00:10:21: Und begleite eben die technische Implementierung aus einer fachlichen Sicht

00:10:26: und begleite dann eben das Ganze auch in einer Pilotierungsphase.

00:10:30: Es ereignet sich auch vor allem am Anfang, wenn man die Software einführt, nicht gleich alles auf einmal zu machen,

00:10:36: sondern eben mit bestimmten Datenpunkten anzufangen und diesen Prozess wirklich von vorne nach hinten,

00:10:41: halt einmal aus fachlicher Sicht durchzuspielen.

00:10:43: Und dann am Ende, während ich quasi in der Technik die Stabilisierung habe,

00:10:47: würde ich dann eben aus der ESG-Sicht prüfen,

00:10:50: bin ich dann CSRD-Ready, was gibt es für Lessons Learned in diesem Projekt

00:10:55: und konzentriere mich dann eben auf die weiteren Datenpunkte.

00:10:58: Aus der Change-sicht, würde ich sagen, gibt es natürlich eine Neueinführung einer gesamten Software,

00:11:04: die wahrscheinlich auch, wir wissen alle, das ESG-Querschnittsthema ist, abteilungsübergreifend ist

00:11:09: und da an der Stelle sollte man dann eben sich überlegen, okay, welche Change-Story brauche ich eigentlich dafür

00:11:15: und wie kann ich die Leute, die später auch mit der Software arbeiten sollen, eigentlich richtig befähigen?

00:11:21: Genau, weil ich habe auf der einen Seite die Administratoren, die das Ganze auf einer Übergangenebene betreuen,

00:11:26: dann habe ich Leute, die täglich mit dieser Software arbeiten, weil sie diesen ganzen ESG-Prozess überblicken wollen,

00:11:32: aber ich habe vielleicht auch nur die Personen, die irgendwie Daten zu liefern sollen, aus den Fachabteilungen heraus

00:11:37: und da muss ich mir halt überlegen, wie befähige ich, wie an welcher Stelle

00:11:41: und wenn ich das dann halt getan habe, kann ich eben dieses Befähigungskonzept mit,

00:11:45: man spricht von dem User-Acceptance-Test auch immer noch mal wieder anpassen,

00:11:50: ich hol mir das Review oder das Feedback von den Leuten ein, die bisher mit der Software gearbeitet haben

00:11:55: und überleg mir dann, okay, wie kann ich jetzt meinen Befähigungskonzept weiter ausbauen,

00:11:59: dass auch wenn ich in Zukunft neue Leute auf dieser Software habe, die Menschen dann eben entsprechend onboarden kann

00:12:06: und begleiten natürlich halt die ganzen Projektmanagement-Aufgaben.

00:12:09: Ich glaube, dass ist einmal so ganz grob untergebrochen der gesamte Prozess

00:12:14: aus unserer Sicht für die Einführung von der ESG-Daten-Plattform.

00:12:18: Jetzt hast du ja eben schon gesagt, dass irgendwie Querschnitts-Thema

00:12:21: in viele Fachabteilungen, Bereiche beteiligt, das bedeutet ja auch irgendwie jetzt wieder mal sehr operativ,

00:12:28: wir müssen ja vor allem Daten sammeln und das irgendwie abbildbar machen.

00:12:32: Da kommt immer wieder auch das Thema der Automatisierung auf,

00:12:35: um natürlich auch hier Effizienzen generieren zu können, aber natürlich auch,

00:12:39: dass die Menschen eben nicht zu viel Zeit damit verbringen müssen,

00:12:42: eben die Daten rauszusuchen und irgendwo rein zu hacken.

00:12:45: Gibt es hier Best Practices, die du einmal teilen kannst?

00:12:48: Ja, also ich glaube, dass es auch wieder hier von Lösungen zu Unternehmen super unterschiedlich.

00:12:54: Viele arbeiten auch notgedrungen, erst mal mit Excel, was glaube ich auch für den Anfang völlig okay ist

00:13:00: und Excel bildet quasi, glaube ich, grundsätzlich die Basis für verschiedene Formen vom Rechtserstattung.

00:13:06: Wenn ich jetzt aber dazu übergehen möchte, auch langfristig meine Daten live zu haben,

00:13:12: auch rechtzeitig wirklich Maßnahmen ableiten zu können und nicht erst irgendwie ein Jahr warten müssen,

00:13:17: bis ich quasi wieder die neue Sammlung meiner Daten starte,

00:13:22: dann bietet es sich natürlich an irgendwie live oder mehr oder weniger live auf Daten zu greifen.

00:13:28: Viele dieser ESG-Tools bieten mittlerweile selbst Schnittstellen an,

00:13:33: dass man die Tools auch direkt an Quelsysteme anbinden kann.

00:13:36: Davon würde ich allerdings abbraten, also man kann das auf jeden Fall machen.

00:13:39: Ich würde allerdings eher in Anführungszeichen diese Goldlösung bevorzugen,

00:13:44: dass ich eigentlich immer noch mal einen Datenlayer dazwischen schalten möchte.

00:13:48: Also wenn man sich das prozessual vorstellen,

00:13:50: dann habe ich meine Quellsysteme, das kann ein HR-System sein,

00:13:54: das kann meinem ERP-System sein, aber auch irgendwelche anderen technischen Systeme,

00:14:01: Ticketsysteme, Governancesteme, was auch immer.

00:14:04: Und was ich eigentlich erstmal möchte, ist, dass ich diese Quellsysteme nehme und an ein Data Lake anschließe.

00:14:12: Sprich also einfach an einen, ich weiß gar nicht, wie es in Deutsch dann an der Stelle sagen soll,

00:14:17: also einfach einen Ort, an den ich alle meine Daten erstmal hinschiebe,

00:14:21: am besten auch wirklich in der Form, wie sie dann auf den Quellsystem auch roh ankommen.

00:14:25: Also man spricht da von den sogenannten Bronzillayer, dass ich die Daten einfach erstmal so reinschiebe.

00:14:30: Und dann kann ich mir in diesem Data Lake zum Beispiel belegen,

00:14:34: okay ich möchte meine Daten jetzt erstmal sauber bereinigen,

00:14:37: weil ich zum Beispiel festgestellt habe, dass im Februar wurden die Daten nicht richtig gezogen,

00:14:42: dann sage ich, okay vielleicht muss ich für den Februar irgendwelche Durchschnittswerte annähen

00:14:47: und kann eben diese Operation erstmal mit einem Data Lake durchführen.

00:14:51: Dafür gibt es die verschiedensten Technologien, also ich kann das über Microsoft Fabric machen,

00:14:56: ich kann das in Azure über Databricks machen, Google Cloud Platform,

00:15:00: also da gibt es ganz, ganz viele verschiedene Optionen sich zum Data Lake aufzubauen.

00:15:04: Genau, und wenn ich dann eben meine Daten halt angereichert habe,

00:15:08: zum Beispiel auch meine 4-2 Emissionsfaktoren zum Beispiel, wenn mein Data Lake gezogen habe

00:15:12: und das mit meinen Aktivitätsdaten, wie man so schön sagt, verrechnet,

00:15:16: genau, habe ich meine Daten angereichert, hätte jetzt in dem Fall z.B. CO2-Emissionsdaten

00:15:21: und kann die dann wiederum direkt in mein Tool weiterleiten,

00:15:24: zum Beispiel wenn ich in meinem Tool selbst kein Emissionsmanagement habe,

00:15:27: also sprich ich kann in meinem Tool zum Beispiel keine CO2-Daten berechnen,

00:15:30: dann muss ich eben dafür sorgen, dass ich sie an einer anderen Stelle berechne

00:15:33: und dafür eignet sich dann zum Beispiel ein Data Lake.

00:15:36: Das coole ist, dass wenn ich dieses Data Lake halt habe,

00:15:38: muss ich das natürlich nicht durch diese ESG-Software weiterleiten,

00:15:42: sondern ich kann eben auch die Informationen nehmen und sie dann meine BI-Systeme zum Beispiel weiterleiten,

00:15:48: um dann eben auch, was ich auch eingangs erwähnte in der operativen Entscheidungsfindung,

00:15:53: unterstützen, indem ich halt sage, okay, ich weiß zu jedem Zeitpunkt,

00:15:57: was sind gerade bestimmte Daten, welche Energieverbrauche ich im Winter,

00:16:00: welche Energieverbrauche ich im Sommer, wo habe ich bestimmte Peaks in meinem Energieverbrauch zum Beispiel

00:16:05: und kann dann halt so gezielt steuern und sagen, alles klar, ich weiß, welche Maßnahmen ich ad hoc auch ableiten kann,

00:16:12: ohne jetzt erst mal ein ganzes Jahr warten zu müssen.

00:16:14: Ich meine, das Energiemanagement macht das sowieso wahrscheinlich in vielen Themen sowieso schon,

00:16:18: aber das lässt sich eben auch anwenden auf ganz, ganz viele andere Bereiche,

00:16:22: in denen ich eben eine gute Datenbasis habe.

00:16:24: Ja, ich glaube, man sieht wieder, wie viel dann doch möglich ist,

00:16:27: auch über Software, über Automatisierung sich hier auch tatsächlich nachhaltig,

00:16:32: im Sinne von nach vorne geschaut und effizient aufzustellen.

00:16:37: Und ich glaube, was definitiv auch nochmal ein Appell ist, Omnibus, Hü oder Hot,

00:16:43: so ein bisschen, es lohnt sich damit auch, sich jetzt einfach zu beschäftigen,

00:16:46: um dann eben auch aufgestellt zu sein nach vorne und vor allem natürlich dann auch

00:16:51: schon mal weiter zu machen und auch effizienter werden zu können und nachhaltiger werden zu können,

00:16:57: da brauchen wir ja nicht zwingend regulatorik für.

00:16:59: Und was ich eben nochmal spannend finde, immer auch, wenn wir dann in größeren Softwareprojekten sind

00:17:05: und das ist ja das Schöne für mich bei uns, was wir ja nachhaltig sind, Expertise und

00:17:08: die IT-Expertise verbinden können, ist dann wieder zu sehen, wie eben andere Fachabteilungen

00:17:14: ein bisschen wieder an, wie wir es aus der IT kennen natürlich auch angeführt werden müssen.

00:17:20: Denn ich, ja klar, das eine ist, wir sagen, nimm dir die Zeit bei der Auswahl,

00:17:24: das ist wichtig, perfekt wird die Software trotzdem nicht sein.

00:17:28: Jedes Unternehmen ist anders aufgebaut, jedes Unternehmen hat andere Schwerpunkte

00:17:32: und deswegen auch hier nochmal wirklich über die Puff-of-Concepts und Piloten zu fahren,

00:17:37: damit man sich wirklich daran gewöhnt und eben hier und da auch überschnittstellen,

00:17:40: sich eben was auch erweitern zu können, ist halt elementar.

00:17:44: Denn ich glaube, den Zahn kann man ziehen, diese idealperfekte Lösungen, die genau für

00:17:48: meinen Unternehmen da ist, so genau das macht, was ich will, die gibt es einfach nicht.

00:17:53: Ja genau, und ich glaube auch, also es gibt durchaus Software, die bis heute, wenn man nicht

00:17:58: fähig ist, quasi diesen entanführlichen CSRD Report auf Knopfdruck zu machen, aber das ist eben

00:18:02: auch gesagt, es geht natürlich nicht nur um CSRD Report, ich meine viele haben sich auch

00:18:07: jetzt sehr, sehr lange auch beschwert, dass das Hauptthema immer die Regulatorik war.

00:18:12: Auf der anderen Seite kann man jetzt sagen, hey, wenn ihr jetzt weniger Zeit mit Regulatorik

00:18:16: aufbringen müsst, so könnt ihr jetzt irgendwie mehr Zeit in die Transformation der Unternehmen

00:18:19: eigentlich wieder aufwenden und habt dort neue Ressourcen zur Verfügung, von daher sollte

00:18:23: man das glaube ich auch als Chance begreifen. Aber ich behaupte mal für die meisten Fälle

00:18:29: des Reportings, also das ist jetzt CSRD Reportings, werdet ihr immer verschiedene Lösungen finden,

00:18:34: die das abbilden, was ihr wollt. Es kommt dann meistens auf den Ornsten an, gefällt mir die

00:18:38: Software, mit der ich arbeite, vom Workflow her, gefällt mir von der ganzen Experience, also

00:18:45: vom Look and Feel und kann ich es vor allem nachverziehen, was eben wieder Software passiert.

00:18:50: Das sind glaube ich an am Ende des Tages im Ornsten, die da halt irgendwie entscheidend sind.

00:18:53: Aber eben auch da, also je sauberer das Anforderungs-Wendelschritt ist und wenn man

00:18:58: wirklich diesen Prozess, den ich eigentlich erwähnt habe, durchführt, also am Ende sich

00:19:02: auch selbst mal Demozugänge besorgen, zu sagen, okay, ich gucke mir das einfach schon mal an und

00:19:06: bin dann nicht irgendwie bei Fallen davon, wenn ich dann die Software am Tag eins einführe und auf

00:19:11: einmal feststelle, boah, eigentlich habe ich mir das doch anders vorgestellt. Genau, da kann das auf

00:19:15: jeden Fall helfen. Absolut. Torge, vielen lieben Dank für deine Zeit. Ich war hochinteressant

00:19:21: und ich glaube, viele Hörerinnen von uns auch. Deswegen vielen Dank. Gerne.

00:19:26: [Musik]