Climate Fresk: Das Workshopformat für mehr Nachhaltigkeit im Unternehmen
Shownotes
📌Unsere Learnings aus der Folge:
- Unternehmen spiegeln die Gesellschaft wider: Die Dringlichkeit des Klimawandels wird nicht komplett verstanden.
- Emotionen, vor allem auch Trauer und Scham, sind essenziell für die eigene Auseinandersetzung mit dem Klimawandel
- Formate, wie das Klima Puzzle, bringen Mitarbeitende in ein konstruktives Gespräch, auch wenn sie gegensätzlicher Meinung sind.
🧭 Gliederung der Folge:
- Martinas Weg zur Nachhaltigkeit (03:08)
- Die Zielsetzung des Climate Fresks (05:21)
- Der Ablauf des Climate Fresks (08:18)
- Die Emotionen in den Unternehmen (10:50)
- Der internationale Austausch (12:54)
- Wie steht es um das Wissen um den Klimawandel in den Unternehmen (16:44)
- Martinas Inspirationsquellen (24:47)
- Unterschiede Deutschland Frankreich (26:53)
Wir haben das Gespräch mit Martina am 22.05.2025 aufgenommen.
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💡Tipps von Martina
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Der CEO2-neutral Podcast ist ein PHATes Projekt der Nachhaltigkeitsberatung PHATsustainability von PHAT CONSULTING
Viel Spaß bei der 166. Folge von CEO2-neutral!
Musik: Michael Ahlers, Scribbles: Michael Kutzia
Transkript anzeigen
00:00:19: Guten Morgen und herzlich willkommen zu unserem Podcast CEO2 Neutral. Wir begrüßen euch wie
00:00:23: immer zu unserem Austausch mit spannenden Gästen dazu, wie Unternehmen, Unternehmer, Unternehmerinnen,
00:00:29: Mitarbeiterinnen und sich der Reise anschließen können zu einem nachhaltigeren Unternehmen,
00:00:34: ökologisch und sozial. Wir befinden uns mit unserer Firma PHAT CONSULTING auch seit einigen
00:00:39: Jahren auf der Reise zu mehr Nachhaltigkeit und dabei nehmen wir euch mit, denn wir glauben
00:00:43: fest daran, dass es ja am Ende alle braucht. und wir es nur gemeinsam hingestellt bekommen,
00:00:48: nachhaltiger zu werden und insgesamt für mehr Nachhaltigkeit zu sorgen. Wir sind wie immer,
00:00:52: Meike und ich. Meike, wie geht's dir? Moin Nils, mir geht's sehr gut. Irgendwie freue ich mich,
00:00:58: wir haben irgendwie schon lange keine Zeit mehr zu zweit verbracht. Deswegen freue ich mich
00:01:01: sehr, dass du immer wieder in unserem kleinen Kabuff hier sitzt im Podcaststudio. Ansonsten
00:01:06: freue ich mich auf die nächsten Minuten. Wie geht's dir? Ja, mir geht's auch gut. Ich komme
00:01:11: ja gerade aus München. Ich bin gestern mit der Bahn zurückgefahren. Bei diesem ganzen Bahnbashing,
00:01:16: ich hatte auf der Hinfahrt mal wieder tatsächlich auf dieser langen Strecke, da ich vor der Zeit
00:01:20: da, das war echt super. Cool. Und Rückfahrt mit einem leichten Delay, aber war auch völlig
00:01:26: okay, aber hatte eine schöne Zeit in München und wir haben ja heute auch einen Gast aus
00:01:32: München. Eine Münchnerin da, Genau, Martina Weinberger ist nämlich bei uns. Martina, du
00:01:37: bist erfahrene Leadership-Expertin und Executive-Coach. und unterstütze beide deine Kundinnen und Kunden,
00:01:44: ja letztlich diese Kluft zwischen Haltung und Handlung zu überbrücken, insbesondere im Bereich
00:01:49: Dekarbonisierung und Nachhaltigkeit. Jetzt bist du auch seit einiger Zeit schon ehrenamtlich
00:01:54: als Vorstandsvorsitzende vom Climate Fresk Deutschland aktiv. Und genau dort kannst du eigentlich
00:02:00: auch die Leidenschaft vorantreiben, indem ihr Menschen und Unternehmen zum Thema Nachhaltigkeit
00:02:04: zusammenbringt, um dann wissenschaftsbasiert über die aktuellen Themen aufzuklären. Dabei
00:02:10: kommt in jedem Fall schon mal wahrscheinlich das Thema Kommunikation sehr in Gang, könnte
00:02:14: ich mir vorstellen, und der Dialog untereinander. Und im Idealfall gehen die Unternehmen und
00:02:19: UnternehmerInnen dann auch einen Schritt weiter. Martina, schön, dass du da bist. Ich bin sehr
00:02:23: gespannt, mehr zu erfahren. Aber erstmal, wie geht es dir? Danke schön. Erstmal danke für
00:02:28: die Einladung, dass ich da sein darf. ja, bis auf das, dass es bitterkalt ist in München,
00:02:33: geht es mir eigentlich sehr gut. Aber es wird schon wieder. Es ist Mai, es ist Hoffnung.
00:02:37: Der Sommer steht noch an. Ja, wir beginnen ja immer mit der Frage, wie bist du eigentlich
00:02:46: zur Nachhaltigkeit gekommen? Wenn man mal in deine Historie guckt, Beratung, BCG, in Konzernen
00:02:52: gearbeitet und eben auch selber als Beraterin. Wie war das bei dir? War das so ein Thema,
00:03:00: was dich schon immer begleitet hat oder gab es irgendwie so einen einen kompelling Event,
00:03:04: wo du gesagt hast, okay, jetzt muss ich aber, wie kam das? Ja, ein bisschen von beiden tatsächlich,
00:03:10: also schon immer begleitet. bin tatsächlich als Kind, ich war so eine Lese-Ratte und bin
00:03:15: zufällig überhaupt nicht kindgerecht über einen Artikel des Club of Rome gestolpert und habe
00:03:20: da das dann gelesen und fand es eigentlich sehr eingängig, dass irgendwo in einem endlichen
00:03:25: Planet keine unendlichen Ressourcen sind, schien mir vernünftig und nachvollziehbar. und habe
00:03:31: mich dann eigentlich so mein ganzes Leben immer wieder informiert, auch mal eine Diplomabeizumarkt
00:03:36: versagen, geschrieben, dass einfach wir halt überkonsumieren und zu viel Umwelt verbrauchen,
00:03:42: weil es kostenlos ist in der Regel immer noch oder sehr wenig kostet und wir so die Kosten
00:03:47: auf die zukünftigen Generationen auch etwas verlagern. Aber so ganz konkret war eigentlich
00:03:54: der Moment. als ich vor ein paar Jahren mit der Community, ich habe ein MBA gemacht bei
00:03:58: INSEAD, das ist so eine internationale Hochschule und wir haben 60.000 Alumni weltweit. Wir haben
00:04:03: zusammengetan als Alumni mit dem Ziel, unsere Alumni-Community zu dekarbonisieren und haben
00:04:09: eine große Kampagne gestartet, bring your company to the race to zero und bla bla bla. Und habe
00:04:17: über viele, viele Gespräche mit Alumni-Kollegen und Kolleginnen festgestellt, das Problem wird
00:04:22: nicht verstanden. So ein bisschen, man weiß es, aber so im europäischen Norden ist es gar
00:04:28: nicht so schlimm, wenn es 1,5 Grad wärmer wird. Und dann bin ich so auf die Suche gegangen,
00:04:33: okay, was gibt es eigentlich da draußen auf dem Markt, was das Problem auf eine gute Art
00:04:38: erklärt, dass man es einfach wirklich umfassend versteht und nicht nur so diese hier punktuell
00:04:44: mal da einen Artikel gelesen und da. Und so kam ich zum Climate Fresk, weil das das einfach
00:04:48: hervorragend macht. Es erklärt das Problem sehr gut. sehr kurzweilig, sehr interaktiv und legt
00:04:55: wirklich deshalb einfach auf eine ganz andere Art zum Handeln und Nachdenken ein als andere
00:04:59: Ansätze. Eine lange Antwort auf eine kurze Statik, die es ist. Ja, ich habe die aber auch lange
00:05:05: gestellt. Ja, aber jetzt bin ich ein bisschen gespannt. Also was ist denn jetzt das Ziel
00:05:11: von Climate Fresk? Und du gehst ja halt irgendwie auch speziell im Unternehmenskontext oder seid
00:05:18: ihr ja auch unterwegs. Wie kann es jetzt auch gerade unternehmen? Also grundsätzlich Climate
00:05:23: Fresk ist eine globale Bewegung, die zwei Millionen Menschen erreicht hat global und das Ziel ist
00:05:28: immer, diese sozialen Kipppunkte zu beschleunigen, also diese positiven Kipppunkte, dass die Leute
00:05:34: wirklich verstehen, es ist wichtig und wir müssen uns engagieren. Und jetzt sind Unternehmen
00:05:40: letztendlich immer ein Spiegel der Gesellschaft mit genau der gleichen Verteilung an Menschen,
00:05:45: die super informiert und engagiert sind. Dies finden wir sehr oft in den CSRD-Abteilungen
00:05:52: und aber eben auch alle anderen plus ein Wirtschaftssystem, das nicht unbedingt incentiviert, dass man
00:05:57: sich da sehr engagiert. Und letztendlich, was wir immer wieder feststellen, wenn man mit
00:06:03: dem Climate Fresk in Deutschland auch als Klimapuzzle bekannt in die Unternehmen gehen. Es ist,
00:06:09: dass es das Gespräch über dieses Thema überhaupt erst wieder ermöglicht. Das Gespräch über
00:06:14: Klima ist oft sehr emotional, aufgeheizt, von sehr viel Fehlinformation tatsächlich belastet.
00:06:21: Und über diesen kurzen, kurzweiligen Workshop, manche Firmen nutzen ihn als Teambuilding,
00:06:26: manche Firmen nutzen ihn als Kickoff für Nachhaltigkeitsstrategie, Kommunikation, also da gibt es ganz unterschiedliche
00:06:34: Einsatzmöglichkeiten. Aber was es immer tut, erlaubt, die Diskussion wieder neu anzufangen,
00:06:42: motiviert die Leute, dass sie auch sagen, okay, jetzt muss ich doch irgendwo mitmachen. Also
00:06:47: ein Beispiel, wir waren bei einer großen Vertriebsorganisation und haben 120 Vertriebler deutschlandweit,
00:06:54: die kamen da zusammen und haben das gemacht und dann war eben so Transport und dann ging
00:06:59: das gegrümmel los, weil die Firma jetzt irgendwie die Carpolicy umstellt und es gibt so viele
00:07:04: E-Autos und eigentlich, kann man doch als Vertriebler gar nicht. Aber irgendwo war der Wind schon
00:07:10: nach dem Verstehen etwas weniger stark. Und dann gab es eben einen Vertriebsmitarbeiter,
00:07:18: der gesagt hat, also bei mir funktioniert es und so und so mache ich das und ich finde es
00:07:22: wichtig. Und es war dann plötzlich so das Gespräch unter den Kollegen und Kolleginnen, okay, also
00:07:27: vielleicht sind irgendwo diese Powers that are in der Firma nicht alle wahnsinnig, sondern
00:07:33: Wir müssen jetzt mitziehen und auch nicht mehr die Plug-in-Hybride, die wir dann nie, wo wir
00:07:38: nie das Kabel auspacken, bestellen, sondern wirklich das Gehaut. Also das sind so diese
00:07:42: kleinen Dinge. Es gibt auf der einen Seite ja die große Strategie, aber es gibt eben auch,
00:07:48: machen die Leute mit, engagieren sie sich, bringen sie selbst Ideen ein. Und dieses Zusammenfügen,
00:07:54: das macht das Klimapuzzle Climate Fresk hervorragend. Das klingt super und auch cool, dass du direkt
00:08:00: so Beispiele reinbringst. Jetzt wäre die nächste Frage so bisschen gewesen, wie denn so ein
00:08:04: typischer Ablauf eigentlich ist eines Climate-Fresks. Jetzt könnte ich mir vorstellen, wahrscheinlich
00:08:09: ist jedes Jahr anders, was man macht. Aber es gibt vermutlich ja irgendwie einen Rahmen oder
00:08:14: irgendwas, was alle eint. Vielleicht kannst uns da noch wirklich so bisschen durch den
00:08:17: Prozess einmal mitnehmen. Genau, also der Prozess ist immer so Kopf, Herz, Hand. Also das ist
00:08:24: die pädagogische Idee dahinter. Kopf ist letztendlich 42 Karten, die auf den Berichten des Weltklimarats
00:08:32: basieren. Also da werden Grafiken aus den Originalberichten, also wirklich wissenschaftlich, Kleingruppen
00:08:38: erklären sich gegenseitig. Jeder hat so bisschen gefährliches Halbwissen, aber miteinander weiß
00:08:42: man sehr viel. Also man erklärt sich erst gegenseitig die Wissenschaft. Dann ist in der Regel die
00:08:48: Stimmung sehr im Keller. Das ist dann so, wo diese Herzphase kommt. Wir wissen, dass man
00:08:53: nur über über die großen Rinde letztendlich nicht in Aktion kommt, sondern man muss Emotionen
00:09:01: anerkennen, man muss sie spüren, man muss auch emotional engagieren. Also da haben wir dann
00:09:06: eine emotionale Phase. Und als dritte Phase, und die wird immer sehr angepasst, ist dann
00:09:13: die Handlungsphase. Und das hängt dann sehr vom Kontext ab, wo wir unterwegs sind. In der
00:09:18: Öffentlichkeit sieht die anders aus als bei einer Firma. Also wenn praktisch das Klimapuzzle
00:09:22: eingesetzt wird. um den Rollout der Nachhaltigkeitsstrategie zu triggern, dann ist natürlich der erste Teil,
00:09:30: die Nachhaltigkeitsstrategie nochmal vorzustellen, dann eben die verschiedenen Abteilungen abzuholen,
00:09:36: okay, was ist unser Beitrag? Und das ist dann auch wieder anders, wenn man beim Energieversorger
00:09:41: ist oder eben bei einer großen, milchverarbeitenden Firma, wo wir auch vor kurzem waren, wo es
00:09:48: dann einfach um andere Themen geht. Als ich so Theory U, So ein bisschen Otto Scharmer, da
00:09:54: erkenne ich das immer mit diesem Kopf-Herz-Hand. Aber ich finde, ich auf alle Fälle echt einen
00:09:58: guten Ansatz. Und ich finde auch gerade das spannend, da eben wirklich das anzuerkennen,
00:10:05: dass es ein emotionales Thema ist. Und das ist auch das, was ich feststelle, erst wenn man
00:10:10: wirklich eine Verbundenheit auch hat, auch mit der Natur oder mit dem, also das wirklich sozusagen
00:10:16: auch emotional spürt, worum es eigentlich geht. dass es einem dann noch leichter fällt zu
00:10:21: handeln und auch da tatsächlich halt eben auch natürlich sein Verhalten in irgendeiner Form
00:10:26: anzupassen. Da würde mich aber noch mal interessieren, welche Themen euch da im Unternehmenskontext
00:10:32: am häufigsten begegnen oder wo siehst du denn da große Herausforderungen? Nun ja, also das
00:10:38: hängt jetzt auch wieder ein bisschen vom Unternehmen ab. Also sind es mehr die Lieferketten, die
00:10:43: dann eben potenziellerweise betroffen sind oder... Das ist relativ unternehmensspezifisch. Aber
00:10:49: wenn ich noch einmal kurz zurückgehen darf zu diesem Emotionsthema, weil es wirklich wahnsinnig
00:10:55: wichtig ist. Was wir da halt auch erleben, es ist viel Trauer auch. also Trauer, sich
00:11:02: verabschieden von einem Lifestyle, den wir alle sehr schätzen, den wir sehr lieben. Und wo
00:11:09: wir hinkommen müssen, das ist so diese Hoffnung letztendlich. Es ist nämlich nicht nur Abschied
00:11:14: und Trauer, sondern es ist auch Es ist auch Chance. Es sind auch in Unternehmen Potenziale.
00:11:21: Das ist so dieses Gespräch, das wir eigentlich gerade bei diesem Handlungsteil auch versuchen
00:11:26: zu triggern, dass wir da nicht stehen bleiben. Da wollen wir hin. Das beobachten wir. Gerade
00:11:35: wieder die Nachhaltigkeitsabteilungen sehen das so. Aber die breite Unternehmung ist halt
00:11:40: doch noch traurig. Wir waren zum Beispiel auch bei einer großen Automobilhersteller, wo
00:11:48: es dann eben so um die Verabschiedung vom Verbrenner geht. Ja, und wenn man sein Leben lang Verbrennermotoren
00:11:55: gebaut hat und entwickelt hat und die toll findet und noch das letzte Ritzel oder was auch immer,
00:11:59: ich bin kein Techniker, wie optimiert hat er. und dann, also einer hat dann mal zu mir gesagt,
00:12:06: ja wissen Sie, das ist so ein bisschen wie wenn man jetzt an Herzchirurgen sagt, er muss Urologie
00:12:11: im Altenheim machen. Also so dieses Die Veränderung annehmen, die Veränderung eben auch positiv
00:12:20: begleiten wollen, das glaube ich ist die größte Herausforderung in Unternehmen. Der begegnen
00:12:25: wir nicht unbedingt im Einstieg, aber das ist eben so über den Verlauf des Workshops ergibt
00:12:32: sich das und da setzen wir dann eben an. Megaspannend. Einmal kurz rausgesummt auf die Organisation
00:12:39: an sich, also ihr seid ja international auch aufgestellt. Würdest du sagen, es gibt auch
00:12:44: Unterschiede zu anderen Ländern im Hinblick auf Herausforderungen, Akzeptanz, wer auch
00:12:50: so teilnimmt und tauscht ihr euch untereinander auch aus? Wir sehr viel Austausch untereinander.
00:12:56: Der Workshop kommt tatsächlich global sehr gut an. Ich bin auch Ausbilderin für zukünftige
00:13:01: Workshopleiter. Und in den Ausbildungen habe ich Leute aus Kambodger, aus Kenia und aus
00:13:06: Schweden und aus Brasilien. Das ist für mich persönlich eine große Motivation. Der Workshop
00:13:12: kommt immer gut an, der Handlungsteil ist ja anders, weil einfach die Handlungsmöglichkeiten,
00:13:19: je nachdem in welchem Kontext man unterwegs ist, ja anders ist. Es sind auch die Rezonen,
00:13:24: also wenn man in einer sehr internationalen Gruppe, aber Fresk, ich habe zum Beispiel einmal
00:13:28: bei einer großen Business School gehalten mit einer sehr internationalen Studierendengruppe.
00:13:34: Und dann gibt es so eine Karte, wo es um Entwaltung geht. Und die Europäer waren sich sehr schnell
00:13:39: einig, also Indonesien und Brasilien muss halt seine Wälder schützen. Die Leute aus diesen
00:13:44: Gegenden waren dann sehr ungehalten, so nach dem Motto, nur weil ihr Europäer im Mittelalter
00:13:48: eure ganzen Wälder abgeholzt habt, ja. Also ihr seid da auf einem hohen Ross, mal runter,
00:13:53: ja. Auch das wieder international, einfach das Gespräch im Gang zu halten, weil das ist ja
00:14:00: kein Problem, das irgendeiner alleine lösen kann. Auf der anderen Seite ist es auch ein
00:14:04: Problem, wo jeder zur Lösung beitragen muss. Das ist der internationale Ansatz. Ansonsten
00:14:11: natürlich, aber das wissen alle aus der Presse, ist es für unsere Kollegen in den USA zurzeit
00:14:17: sehr schwierig. Die politische Großwetterlage verändert natürlich auch Dinge. Aber der Workshop
00:14:23: an sich kommt global sehr gut an und wird auch genutzt. Richtig cool. ist auch ganz spannend,
00:14:31: weil gerade für die großen Unternehmen, einen internationalen Rollout machen wollen, es gibt
00:14:36: ihn auch in 50 Sprachen. Wir haben auch Mongolisch mittlerweile. Alle Firmen da draußen, eure
00:14:43: Niederlassungen in der Mongolei können auch in machen. Und das wird letztendlich ganz stark
00:14:53: getragen von einer großen Community-Gemeinschaft von hoch engagierten Leuten. Macht richtig
00:14:58: Spaß. Kommt ihr denn auch regelmäßig zusammen? Also aus dem Climate Fresk Network oder wie
00:15:05: auch immer man es nennen kann, um euch irgendwie auszutauschen, zu inspirieren? Fährt auch hier
00:15:12: da nochmal Mut zu, zu sprechen? Du hast gerade in USA gesprochen, also gibt es sowas auch?
00:15:16: Ja, natürlich. Und es ist auch sehr wichtig, ja. Weil es ist schon manchmal so, also unser
00:15:20: großes Ziel ist ja beyond the bubble. Also wir wollen nicht nur mit Leuten, die eh schon überzeugt
00:15:26: sind, diese Workshops machen, sondern wirklich die breite Öffentlichkeit, alle Menschen in
00:15:31: Unternehmen ansprechen und da passieren manchmal auch Dinge, die nicht so erfreulich sind. Dann
00:15:36: ist schon schön, wenn man sich dann noch mal austauscht, wie hast du das gehändelt, wie
00:15:39: kann man sowas händeln, kommt allerdings sehr selten vor. Und ansonsten, wir hatten gerade
00:15:44: Montag, Dienstag, diese Woche waren wir in Bad Hersfeld, auch bei uns hat die Zugverbindung hervorragend
00:15:49: geklappt, von allen Seiten, wo wir uns eben getroffen haben. die Community von Leuten,
00:15:56: die in Unternehmen Klimapuzzles mit Fresk anbieten und haben eben immer ausgetauscht. Also was
00:16:02: funktioniert, wie kann man es noch besser machen etc. Es ist ja immer wichtig weiter zu lernen.
00:16:07: Das wirst du ja als Berater auch. Da kann man nie aufhören zu lernen. Ich höre ja häufig,
00:16:14: dass es eben kein Erkenntnisproblem mehr gibt, sondern dass es halt irgendwie dieses Thema
00:16:19: auch, dieses Übersetzen in Handlung. Einigkeit, irgendwie die Herausforderung ist. Nimmst du
00:16:26: das auch so wahr oder hast du da tatsächlich auch noch so, habt ihr da auch wirklich noch
00:16:30: Erkenntnisthemen? Also jetzt bin ich in meiner Bubble sozusagen, dass ich denke, okay, eigentlich
00:16:35: müsste es ja jetzt klar sein, hat man eigentlich schon mal gelesen. Kann man das eigentlich
00:16:40: so ausblenden oder wie nimmst du das wahr? Ja, also das ist tatsächlich, glaube ich, die
00:16:47: große Illusion, dass es kein Erkenntnisproblem mehr gibt. Ihr dürft gerne auch mal zum Klimapuzzle
00:16:52: kommen, als PHAT CONSULTING we challenge you, was ihr mit Sicherheit auch noch lernt. Also was
00:16:59: nicht wirklich verstanden, nicht durchdringend verstanden ist, ist das systemische Problem
00:17:04: hinter dem Klimawandel. Also irgendwo so diese 1,5 Grad und so diffus, dass das nicht gut
00:17:09: ist, das ist schon irgendwo verstanden. Also so richtig so hardcore Klimawandel-Leugner.
00:17:16: gibt es nicht wirklich. Aber wirklich verstanden ist es zum einen nicht und zum anderen ist
00:17:23: auch die Dringlichkeit nicht verstanden und auch wieder die Komplexität der Auswirkungen.
00:17:31: Also zum Beispiel müsste eigentlich jeder Mensch, der gegen Migration ist, ein wirklich ein Verfechter
00:17:38: des Klimaschutzes sein. Und das sehen wir ja überhaupt nicht, ganz im Gegenteil. Und genauso
00:17:44: diese Erkenntnisgewinne, das haben wir immer wieder in jedem Workshop. Wir haben schon
00:17:49: mit Leuten gepuzzelt, die wirklich von sich selbst gesagt haben, sie sind Spezialisten.
00:17:54: Und auch die haben hinterher gesagt, in dieser Darstellung war es uns auch nicht klar. Also
00:18:02: Erkenntnis gewinnt schon. Und trotzdem hast du natürlich recht, Nils, Erkenntnis allein
00:18:06: bringt gar nichts. Sondern man muss erst auch noch diese Trauer verarbeiten. hat ja auch
00:18:10: jeder von uns ein schlechtes Gewissen. Es ist ja nicht so, dass es hier irgendeinen Klima-Heiligen
00:18:15: gibt. Oder eine Klima-Heilige. Also insofern, und dann eben kann man sich es halt nicht vorstellen.
00:18:23: Also auch so meine persönliche Reise zu nachhaltigem Verhalten. Wir haben hier irgendwie ein Haus,
00:18:29: wir haben drei Kinder, die sind alle aus dem Haus. Ein Haus, das du mit fünf oder sechs
00:18:34: Leuten noch relativ nachhaltig betreibst, für zwei ist das nicht mehr darstellbar. Aber
00:18:39: wie verkleinerst du dich tatsächlich auf eine gute Art? Oder auch so Dinge wie, kann ich
00:18:45: nie wieder irgendwo hinfliegen? Was erzähle ich dann meinen Freunden? Bin ich der Party-Pupper,
00:18:51: der immer sagt, wenn die Destination Wedding angesetzt ist, ich komme nicht mit? All diese
00:18:56: Dinge. Wir haben ja viele auch so soziale, gesellschaftliche Dynamiken und Zwänge. ja, aber man entdeckt
00:19:05: plötzlich Nachtreisezüge. die sehr gut funktionieren, was auch ein sehr schönes Reisen ist. Es ist
00:19:11: einfach anders als das, unsere Gesellschaft eben im Augenblick tickt. Und das ist ein Veränderungsprozess.
00:19:18: Und auch der, ich meine, was man ja weiß über Veränderungsprozesse ist, sie finden eher in
00:19:23: Gruppen statt. Also so in unserem Freundeskreis heißt es jetzt, wenn jemand den Zug nimmt und
00:19:28: nicht den Flieger, ich habe den Martina gemacht. Und so funktioniert es eh. Es funktioniert
00:19:35: nicht mit dem Zeigefinger, es funktioniert nicht mit Druck, mit gemeinsam was anderes machen.
00:19:41: Manchmal hat man noch eine bekloppte Rolle. Ich habe auch schon so wahrgenommen, dass
00:19:47: man dann so bisschen um Absolution gebeten wird. Also nach dem Motto, dass dann irgendwie diese
00:19:54: Rechtfertigung stattfindet. Ich musste jetzt einfach mal fliegen oder musste jetzt halt,
00:19:58: man muss ja auch mal in den Urlaub hin und her. Das ist überhaupt nicht meine Rolle, meine,
00:20:02: kann ja jeder machen, was er will. Also insofern ist ja sozusagen das eine eigene Entscheidung
00:20:07: und man muss halt dann eigentlich mit seiner eigenen Entscheidung auch zu dieser Entscheidung
00:20:11: stehen und das ist ja auch völlig okay, wenn man dann halt dann sagt, okay, so ist es jetzt
00:20:16: aus Gründen, ich mache mir aber insgesamt schon mal Gedanken, wir gehen mit mich irgendwie
00:20:20: auf die Reise. Das ist auch so ein Thema, so ein großes Thema ist, ja. Genau, und dann ist
00:20:25: es halt manchmal einfacher so den Messenger dafür verantwortlich zu machen, als sich
00:20:32: tatsächlich so mit seinen eigenen inkongruenten Verhalten auseinanderzusetzen. Und das ist
00:20:38: das, was wir meinen mit diesen Emotionen und Trauer. Aber letztendlich, wir haben eine ganz
00:20:44: nette Übung im Workshop. Das ist einmal, dass wir am Anfang eben aufschreiben, was uns glücklich
00:20:49: macht. Und am Ende noch mal praktisch gucken wir noch mal da drauf und schauen halt so,
00:20:54: wie kannst du mehr gutes Leben haben? Weil bei den meisten Menschen steht nicht irgendwie
00:20:59: die Weltreise drauf, sondern es stehen Dinge drauf wie Zeit mit meinen Freunden, Zeit mit
00:21:04: der Familie. Und das muss nicht unbedingt mit einem gemeinsamen Flug irgendwo zusammenhängen.
00:21:11: Also das ist so dieses, wie wir gutes Leben neu definieren. Ich glaube, da müssen wir hinkommen.
00:21:17: Und das können wir nur so miteinander im Geschwäch. Total interessant, weil das ja auch der Frame
00:21:25: ist ja auch interessant. Das merkt man ja auch. Woran wird ein guter Urlaub definiert? Also
00:21:31: ist das sozusagen, ich habe sieben Sehenswirklichkeiten gesehen oder ich war halt in irgendwie 20 Tage
00:21:37: halt in irgendwie faulen in der Sonne auf der Liege am Strand oder habe ich mich halt vielleicht
00:21:42: bewegt oder habe ich halt was kennengelernt oder war ich mit Leuten im Kontakt oder habe
00:21:47: ich eine Radtour gemacht oder bin ich halt über diese Bewegung auch ganz anders mit meinen
00:21:50: Kindern noch mal Verbindung gekommen oder bin ich zum Beispiel auch sozialisiert über dieses
00:21:56: Ich gönne mir das und ich gönne mir halt eben diese zwei Mal im Jahr diese Fernreise, wo
00:22:02: ich halt immer die Füße hochlege und am Ende bedeutet es ja nicht, dass das in irgendeiner
00:22:08: Form glücklicher oder zufriedener macht, als wenn ich jetzt irgendwie anders in den Urlaub
00:22:13: gehe. Und das neu auszuhandeln, ist glaube ich wirklich eine Herausforderung. Spannend. Wenn
00:22:23: ihr jetzt gerade wieder im Unternehmenskontext irgendwie dann unterwegs seid, verfolgt ihr
00:22:28: denn auch nach oder bekommt ihr mit, was denn vielleicht auch das so auslöst und ob vielleicht
00:22:33: dann irgendwie nochmal Maßnahmen abgeleitet wurden oder ist es so, dass ihr euch wirklich
00:22:37: versteht, ne, wir kommen da Punkte rein und dann wird sich das Unternehmen oder die Mitarbeiter
00:22:41: dann auch wieder sich selbst überlassen. Wie bleibt ihr da denn in Kontakt oder bleibt überhaupt
00:22:46: in Kontakt? Ja, wir versuchen, in Kontakt zu bleiben. Natürlich, wir laden auch immer wieder
00:22:51: Mitarbeiterinnen von Unternehmen, die schon ausgerollt haben, einen Erfahrungsbericht zu
00:22:58: geben. Wir haben zum Beispiel erst vor kurzem wieder ein Webinar gehabt mit saint gobain, die
00:23:03: sind in Deutschland bekannt als Rigips, ist eine der Markennamen, die wir hier kennen.
00:23:09: 160.000 Mitarbeiter weltweit, großes Nachhaltigkeitsziel. Und die haben Die wollen 80 Prozent ihrer 160.000
00:23:19: Mitarbeiter mit diesem Workshop trainieren, einfach weil sie sagen, diese Klimakompetenz
00:23:27: ist wichtig. Das ist so ein Zukunftsthema. Übrigens, was ihr nicht unter dem letzten Global
00:23:33: Risk Report vom World Economic Forum gesehen habt. Das größte kurzfristige Risiko ist Desinformation.
00:23:40: Da wirken wir dagegen. Und die größten langfristigen Risiken, sechs von zehn, sind rund um Klimawandel
00:23:46: und Umwelt. Also es ist wirklich ein wahnsinnig wichtiges Thema auch im Unternehmenskontext.
00:23:53: Und wie gesagt, so versuchen wir einfach eben herauszufinden, was langfristig passiert. Verschiedene
00:23:59: Unternehmen haben dann eben in der Handlungsphase, werden auch Projekte entwickelt etc., die verfolgen
00:24:04: das auch. Aber das ist tatsächlich eher dann unternehmensintern, was dann aus diesen Ideen
00:24:12: wird. Das machen wir als Organisation nicht. Als Unternehmensberater mit unseren eigenen
00:24:18: Kunden machen wir das schon, aber als ClimateFresk Deutschland machen wir das nicht. Wenn man
00:24:25: jetzt nochmal auf das ClimateFresk draufschaut, baust du ja so ein Netzwerk aus Gleichgesinnten.
00:24:32: die halt alle versuchen, dieses Nachhaltigkeitsthema vorwärts zu treiben, sehr international. Wenn
00:24:39: du mal aus diesem Netzwerk rausschaust, welche Experten, Expertinnen inspirieren dich dort?
00:24:46: Ja, meine, ist zum einen die Christiana Figueres, die war damals so die Hauptarchitektin des
00:24:53: Pariser Klimaschutzabkommens. Die macht auch einen tollen Podcast. Da wusste ich gar nicht,
00:24:59: guck mal. Heißt Outrage and Optimism. Allein schon der Titel ist sehr inspirierend. Irgendwo
00:25:07: da müssen wir hin. Wir müssen ordentlicher werden noch, aber eben mit Optimismus und Handlung
00:25:13: verbinden. Nicht mit eh alles egal. Also diese Frau hat auch einige tolle Bücher geschrieben,
00:25:20: die finde ich ganz großartig. Und dann natürlich, also wir verstehen uns ja als eine Organisation,
00:25:26: die sehr wissenschaftsbasiert unterwegs ist. Also da fangen wir immer an. Und es gibt einfach
00:25:31: auch tolle Wissenschaftler, auch bei uns in Deutschland, also so ein Stefan Ramsdorf zum
00:25:35: Beispiel, wie sich der immer wieder unermüdlich auf LinkedIn wieder erklärt und wieder erklärt
00:25:42: und wieder erklärt. Und diese Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen, sind so viel Gegenwind
00:25:48: ausgesetzt. Ich finde es absolut inspirierend, weil es macht nicht immer Spaß, diese Dinge
00:25:57: zu verbreiten. Du hast ja gesagt, außerhalb unseres Netzwerks werden nicht inspiriert.
00:26:02: Das sind so Beispiele im Netzwerk. Es sind ganz viele inspirierende Leute auch. Eine Frage,
00:26:09: haben wir jetzt, ich habe mir jetzt schon ein paar Mal gestellt, während wir sprechen. Ich
00:26:14: kommt ja ursprüngliche Climate Fresk auch aus Frankreich, korrekt? Ich lebe da Frankreich unterhin sehr
00:26:20: stark wahr. jetzt die Firma, die du gerade genannt hast, die wir hier als Rigibs kennen, ist ja
00:26:25: auch eine französische Firma. Was ist da vielleicht der Unterschied oder warum passiert auch aktuell
00:26:31: mehr auf Unternehmesebene, wenn wir nach Frankreich schauen? Also zum einen ist Deutschland nicht
00:26:39: zuführend in diesen Themen, wie wir immer denken. das möchte ich mal so vorneweg schicken. Auch
00:26:45: an der Kenntnis gewinnt. Also es läuft in vielen Ländern sehr viel Spannendes, wo wir so sagen,
00:26:53: ach, genau. In Frankreich wurde es der Tat entwickelt von Cedric Ringenbach, der damals
00:27:00: einen großen Think Tank zu diesen Themen geleitet hat. Und in Frankreich haben tatsächlich alle,
00:27:06: also so äquivalent der DAX 40, haben in Frankreich alle ausgerollt. in Frankreich, wenn man mit
00:27:15: Mitarbeitern, Mitarbeiterinnen von Großunternehmen spricht, die kennen das alle. Die kennen das
00:27:19: als la fresque de clima. Und natürlich tut das etwas mit Organisationen. In Frankreich hat
00:27:25: man auch sehr viel in der öffentlichen Verwaltung, also Macron hat auch sehr gepusht, dass Führungskräfte
00:27:31: in der öffentlichen Verwaltung das auch machen müssen. Einfach um so dieses Grundverständnis
00:27:36: herzustellen. Was war nochmal deine Frage, Marke? Warum das eben in Frankreich so viel
00:27:42: präsenter ist, sozusagen dann dadurch. Und also das klingt ja auch sehr nach politischen Parametern,
00:27:47: die irgendwie geschaffen wurden und irgendwie vielleicht einem anderen Verständnis auch zur
00:27:51: Nachhaltigkeit. Also, weil ich wundere mich da eben ab und zu, wenn du sagst praktisch
00:27:55: Äquivalent DAX 30, 40 Unternehmen haben das alle in Frankreich gemacht. Also, da müsste
00:28:00: man jetzt mal unsere DAX-Unternehmen in Deutschland anschauen. Ich würde jetzt mal die steile
00:28:05: These in den Raum werfen, dass das nicht alle gemacht haben und kennen und auch ausgerollt
00:28:09: haben. Damit meinst du ja auch wirklich, im Unternehmen haben das ja dann viele gemacht
00:28:13: sozusagen. Genau das. Nicht so wie bei Saint Gobain alle. Sehr viele Unternehmen haben es
00:28:19: in der Führungsebene gehalten. Aber doch ja, sehr viele. Ich weiß nicht genau, was der Unterschied
00:28:26: ist. Vielleicht, weil manchmal ist es ja auch so zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Ringbach
00:28:33: hat das praktisch in der Zeit des Schwungs von Fridays for Future fertiggestellt und dann
00:28:40: kam die Pandemie und es war nichts mehr, was man groß tun konnte. Und die französische Organisation
00:28:47: hat sehr schnell ein Online-Tool draus gemacht und das hat man dann halt gemacht, weil sonst
00:28:53: irgendwie nichts ging. Also es war auch so ein kurzes Wind of Opportunity. was da funktioniert
00:28:59: hat und im Augenblick sind wir in einer ganz anderen Phase. Irgendwo haben Krieg, aber
00:29:07: das Thema bleibt trotzdem aktuell und mit Physik kann man nicht verhandeln. Man kann sich auch
00:29:13: nicht aussitzen. Deshalb eben dieser neue Global Risk Report, der eindeutig sagt, wir können
00:29:23: es nicht aussitzen. Ja, mega interessant, auch mit dem Wind of Opportunity. Ja klar, wenn
00:29:28: du dann so eine Zeit auch nutzt mit so einem Format. Spannend. Ja, und bei uns waren halt
00:29:33: eben die Fridays for Future halt sehr stark. Die haben halt irgendwie jetzt, also in Deutschland
00:29:37: war das ja halt eine Riesenbewegung. Wenn man das mal weltweit vergleicht, hat das halt dann
00:29:43: irgendwie für eine, in der Zivilgesellschaft da eben für ganz viel Rückenwind und eben auch
00:29:51: Klärung und so weiter gesorgt. Aber Fridays for Futures ist nicht in die Unternehmen gegangen.
00:29:56: Genau. Der Climate Fresc halt von Anfang an sofort in die Unternehmen gegangen ist und
00:30:01: dann eben auch so ein Early Break gehabt hat, also mit EDF, der größte Stromversorger in
00:30:08: Frankreich, die eben sehr schnell komplett ausgerollt haben. Und wenn du eine so große Firma hast,
00:30:13: also wenn jetzt zum Beispiel in Deutschland Siemens, die Deutsche Bahn, BASF, also drei
00:30:20: so richtig große Firmen mit richtig vielen Mitarbeitenden das machen würde, dann hätte man einen ähnlichen
00:30:27: Effekt wahrscheinlich. Ja, Martina, vielen lieben Dank für das Gespräch, für die Einblicke,
00:30:34: die Insights und am Ende geben wir unserem Gast nochmal die Möglichkeit, einen Appell loszuwerden.
00:30:40: Also wenn wir irgendwas noch nicht gefragt haben oder wenn du irgendwas nochmal unterstreichen
00:30:44: möchtest. Dann ist jetzt auch mal die Gelegenheit, dich auch direkt an die HörerInnen zu wenden.
00:30:49: Ja, ich glaube, mein Appell ist einfach nochmal der Klimawandel betrifft wirklich jedes Unternehmen,
00:30:56: direkt oder indirekt. Der neue Global Risk Report sagt eindeutig Klimakompetenz ist die neue
00:31:03: digitale Kompetenz. Wir dürfen nicht vor lauter AI und KI das größere Thema dahinter übersehen.
00:31:12: Und Climate Fresk ist deshalb so erfolgreich, weil es wirksam und kostengünstig ist. Und
00:31:18: wir würden uns total freuen, wenn Zuhörer sich bei uns melden würden. Ich weiß nicht, wo ich
00:31:23: eine E-Mail auch geben darf. Klar, unbedingt. Ja, also meldet euch bei Info-Add, climatefreskpro,
00:31:33: also climate, englisch, klimate, fresk, f-r-i-s-k, pro, p-r-o, alles ein Wort, .de. Und dann
00:31:41: lass uns gemeinsam brainstormen, wie Climate Fresk in eurem Unternehmen funktionieren kann.
00:31:46: Es ist immer ein bisschen anders, aber wir haben viel Erfahrung und wir können helfen. Ganz
00:31:50: lieben Dank. Martina, vielen lieben Dank für deine Zeit. Ja, super. Vielen lieben Dank für
00:31:55: die Einladung. Hat Spaß gemacht.
00:32:04: Ja, wir Martina Weinberger, Climate Fresk am Start. Was nimmst du mit? Wie fandest es? Ich
00:32:10: fand das sehr interessant. Ich habe mir einen Bekannten, oder wir haben gemeinsam einen Bekannten
00:32:15: bei Microsoft, der mir davon erzählt hatte. Und ich war gar nicht so richtig drin. Und
00:32:19: mir war diese Dimension überhaupt nicht so klar. Und ich finde das wirklich, also ich habe ja
00:32:28: auch die ganze Zeit darüber nachgedacht und ich finde es wirklich interessant. weil es
00:32:32: eben einfach nochmal gerade im Unternehmen ein Format ist, wo man halt dann irgendwie tatsächlich
00:32:40: mal im Austausch kommt. Und ich finde es irgendwie auch total spannend, dass das in Frankreich
00:32:46: Standard ist, ja. Also und wo man halt wie so denkt, hä, das ist ja was, warum ist das bei
00:32:53: uns nicht? Und gleichzeitig geht es aber hier auch in Konzerne rein und auch Konzerne machen
00:33:00: das im großen Umfang. deswegen fand ich das wirklich interessant, dass ich das überhaupt
00:33:06: nicht auf dem Zettel hatte. Das war so und wollte es dann auch verstehen. Und ich bin halt auf
00:33:11: alle Fälle hooked, mich da halt weiter auseinanderzusetzen. Wie geht es dir? Ich fand es auch super und
00:33:18: irgendwie auch cool, da so ein internazionales Netzwerk da irgendwie durch ein Format. Das
00:33:24: ist ja auch dieses, es ist diesen Eindurchgang sozusagen, der dann eben auch gelehrt werden
00:33:30: kann, adaptiert werden kann, diese Internationalität dann dadurch eben auch bekommt durch den ja
00:33:35: irgendwie auch standardisierten Ansatz und was das eben so auslösen kann. Ich fand es auch
00:33:40: cool, dass sie so viele Beispiele dabei hatte, die einfach auch bisschen konkret gemacht haben
00:33:44: und so. Und was ich vorher nicht auf dem Zettel hatte, muss ich zugeben, wo wir auch über Kopf,
00:33:49: Herz, Hand gesprochen hatten und so, war wirklich dieses Trauer/Abschied nehmen teilweise.
00:33:55: Da ist halt wirklich was dran. Auch in Unternehmen eben geschaut, welche Denkmuster man vielleicht
00:34:00: hat, bis hin ja auch mit dem plakativen Beispiel, mit dem Geschäftsmodell ja dann auch tatsächlich,
00:34:05: wenn du von Verbrenner auf E umstellst. das ist natürlich auch irgendwie mega eingreifend
00:34:12: in den beruflichen Alltag dadurch. Das hatte ich jetzt gar nicht so auf dem Schirm, dass
00:34:16: es damit auch so hart irgendwie direkt verbunden werden kann. Aber es ist natürlich cool, überhaupt
00:34:22: den Raum zu schaffen. Ja, total. Und ich meine, wir erleben das ja auch im Kleinen bei uns.
00:34:30: Natürlich hast du eine Trauer, wenn du halt vorher halt oftmals irgendwo das verbunden
00:34:36: war mit Wir fliegen in die Sonne und wir werden gewertschätzt über den Flug und du fährst jetzt
00:34:41: mit der Bahn auf, auch wenn das die Reise genauso toll ist. Man hat das an allen Stellen, weil
00:34:47: das ja eben dann halt, wenn man das Thema nicht mitdenkt, wird das dann ja auch schnell als
00:34:52: Bevormundung und so weiter gesehen. wir sehen das ja auch an der Fleischdiskussion und so
00:34:58: weiter und so fort. Und ich glaube, ist man gut beratender dran oder ich versuche das jetzt
00:35:05: auch selber halt auch mal mehr mitzudenken, dass man eben auch diesen Abschied und diese
00:35:09: Trauer einfach auch mitdenkt bei diesen Prozessen. weil man sich ja sonst eben völlig auf der
00:35:15: falschen Ebene abarbeitet. Ja, sozusagen wenn du halt irgendwie eine Sachdiskussion führst,
00:35:21: ist aber eigentlich um eine emotionale Diskussion halt dahinter liegt oder ein ganz anderes Thema
00:35:26: dahinter liegt, dann kommt man ja auch nicht, ist es ja auch schwer, arbeitest du uns sicher
00:35:31: auch ab, etc. Das ist auf alle Fälle echt ein interessanter Aspekt, ja, finde ich auch. Hat
00:35:37: auf jeden Fall viel Spaß gemacht mit Martina und ich freue mich auf jeden Fall schon auf
00:35:41: die nächste Gespräche, die wir so haben. Ja, danke. dann. Ciao.