Venture Clienting: Ein Konzept für mehr Nachhaltigkeit bei HELM | mit Viktoria Blum
Shownotes
📌 Unsere Learnings aus der Folge:
- Venture Clienting kann ein echter Katalysator für nachhaltige Projekte sein.
- Kooperationen mit etablierten Scale-Ups sorgt für Zuverlässigkeit und Planungssicherheit
- Initiativen für mehr Frauen gelingen mithilfe von Struktur, Unterstützung von Entscheider:innen und durch Integration von männlichen Kollegen.
🧭 Gliederung der Folge:
- Viktorias Weg zur Nachhaltigkeit (03:07)
- Nachhaltigkeit bei HELM (04:04)
- Über Venture Clienting (05:24)
- Austausch mit anderen Unternehmen (06:44)
- Der Weg zu Start-Ups (07:58)
- Venture Clienting als Nachhaltigkeitsbaustein (09:31)
- Women@helm (14:19)
- Unterschiede asiatischer Raum und amerikanischer Kontinent im Hinblick auf Gleichberechtigung (19:13)
- Akzeptanz von Venture Clienting im Unternehmen (25:17)
Wir haben das Gespräch mit Viktoria am 11.07.2025 aufgenommen.
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Der CEO2-neutral Podcast ist ein PHATes Projekt der Nachhaltigkeitsberatung PHATsustainability von PHAT CONSULTING
Viel Spaß bei der 169. Folge von CEO2-neutral!
Musik: Michael Ahlers, Scribbles: Michael Kutzia
Transkript anzeigen
00:00:00: Moin und herzlich willkommen zu unserem CEO 2 Neutral Podcast, dem Interview Podcast
00:00:23: von PHAT CONSULTING. Wir begleiten Unternehmen auf ihrer Reise der digitalen und nachhaltigen
00:00:28: Transformation und treffen uns dazu immer wieder mit interessanten Gesprächspartner und Partnerinnen,
00:00:33: die euch inspirieren und zum Nachmachen animieren wollen. Denn wir glauben fest daran, dass eine
00:00:38: nachhaltige Transformation nur gemeinsam gelingen kann. Da freuen wir uns hier auf den regelmächsten
00:00:43: Austausch mit Experten und Expertinnen. Wir, das sind wie immer ich, Nils und Meike von PHAT CONSULTING
00:00:49: Sighting. Wien haben wir denn heute da, Meike? Erst mal geht es mir sehr gut, Nils. Wir sind
00:00:56: noch so ein bisschen wie ihr erk. Wir machen ein neues Intro. Da muss man sich immer so ein
00:01:00: bisschen dran gewöhnen. Was ich cool finde heute, wir sind mal wieder gar nicht in unserem
00:01:04: Podcaststudio, sondern in unserem normalen Büro, weil Viktoria und unser Gast tatsächlich hier
00:01:09: vor Ort ist. Und das ist immer ganz besonders für mich, wenn man so in einem Raum gemeinsam ist.
00:01:13: Aber bevor ich ein paar Worte zu dir finde, Viktoria, will ich auch noch tief wissen, wie es dir
00:01:17: geht, Nils. Mir geht es sehr gut. Ich hatte eben gerade einen Kundentermin. Das war so back-to-back.
00:01:22: Musste dann halt immer kurz ein Coffee Break und freue mich jetzt auch total hier zu stehen.
00:01:27: Und es ist ein sonniger Tag und irgendwie ist es ja kurz vor dem Wochenende. Also ich bin auf
00:01:34: alle Fälle total gut gelaunt und freue mich total auf den Austausch. Ich bin auch sehr gespannt,
00:01:39: wie viel Luft wir noch im Raum haben werden nach der Aufnahme, weil wir alle Fenster zugemacht haben,
00:01:44: um euch die beste Tonqualität zu geben. Es wird aber ein bisschen warm befürchtigt. Aber ja,
00:01:49: Viktoria, Viktoria Blum. Herzlich willkommen bei uns. Du bist heute zu Gast und du arbeitest
00:01:54: bei Helm. Es ist ja auch praktisch Nachbarschaft. In Hamburg habt ihr ja noch einen Riesenoffice.
00:01:59: Und ich würde sagen, du bist eine Mitarbeiterin, die man sich wahrscheinlich wirklich wünscht.
00:02:03: Du bist seit du Trainee bist an Bord. Du hast die Schritt für Schritt im Unternehmen entwickeln,
00:02:08: auch das Unternehmen mitentwickeln. Und das ist jetzt schon seit über 10 Jahren. Hast
00:02:12: mehrere Positionen schon gemacht. Du warst im Produktmanagement zum Beispiel und bist jetzt
00:02:16: Co-lead Venture Clienting und unterstützt hier unter anderem die Strategie von Helm um
00:02:22: Nachhaltigkeitsbemühungen. Und nebenbei hast du noch wahrscheinlich ein Herzungsprojekt von dir,
00:02:27: nämlich die Initiative Women at Helm gegründet. Find ich mega geil, will ich auf jeden Fall gleich
00:02:32: auch mehr zu erfahren, um deine Kolleginnen ja auch in der doch immer noch Männerdominierten
00:02:37: Chemiebranche zu stärken. Also ich freue mich jetzt schon auf den Talk, Viktoria. Schön, dass du da bist.
00:02:42: Wie geht's dir? Danke, freue mich auch. Ein bisschen auch geregt. Erstes mal Vollklasse mitmachen. Sehr schön.
00:02:47: Ja, wir beginnen ja immer mit der Frage, wie bist du denn zum Thema Nachhaltigkeit gekommen?
00:02:53: War das so ein Thema, was dir schon immer mitgegeben wurde von deinen Großeltern?
00:03:00: Oder ist das halt in wenner Schule entstanden? Oder einfach so? Also wie kam es denn dazu?
00:03:06: Genau, also man könnte glaube ich meinen, dass ich fast schon familiär dazu gekommen bin, weil
00:03:10: so gerade die Seite Väterlicherseits, Mütterlicherseits sind alle in der Landwirtschaft tätig. Man könnte
00:03:15: meinen, es wäre dahergekommen, witzigerweise ist mein Vater aber und auch meine Mutter im Bereich der
00:03:21: Lebensmittelindustrie gelandet. Also noch ein Stück weiter weg. Und ich bin bei Helm lange für das
00:03:26: Produkt ET-Lingelkohle zuständig gewesen. Das ist ein Produkt, was in die PET-Industrie, Polyester-Industrie
00:03:32: geht. Und da wird man früher oder später bzw. eher schneller über das Thema Nachhaltigkeit
00:03:38: stoßen und sagen "Mensch, wie können wir als Unternehmen eigentlich positionieren, was den
00:03:42: Einkauf angeht von diesem Produkt? Wie können wir uns stärken, dass die CO2-Emissionen niedriger
00:03:46: sind und so weiter?" Das heißt, erste Bürgungspunkte Nachhaltigkeit ganz klar in meiner vorherigen
00:03:51: Tätigkeit bei den ET-Lingelkohlen. Und jetzt im großen Stil beim Venture-Kleintag.
00:03:56: Ja. Wie habt ihr denn das Thema Nachhaltigkeit aufgestellt bei Helm? Kannst du uns da so ein
00:04:02: bisschen Instrukturen einführen? Ja, bin ich auch sehr stolz drauf, ehrlichweise. Und zwar haben
00:04:08: wir 2023 einen großen strategischen Prozess gestartet. Wir sind mittlerweile in der dritten
00:04:14: Generation der Schnabel-Familie unterwegs. Das heißt, wir sind privat geführt und haben einen
00:04:20: sehr authentischen, sehr, ja, ich würde sagen auch sehr meinungstarken CEO unterwegs. Und der hat ganz
00:04:27: klar gesagt, die Vorgeneration, sein Großvater war so derjenige, der stark war im Bereich
00:04:33: Profitabilität. Sein Vater war sehr groß im Bereich der Partnerschaften. Und sein Steckenpferd ist
00:04:38: der Planet. Also wir sagen immer, die drei P's führen dazu, dass wir jetzt so eine Art vollumfängliche
00:04:44: Strategie haben. Und daraus entstanden sind immer mehr Initiativen. Also wir wollen die drei Challenges,
00:04:50: Biodiversity Loss, Climate Change und Inequality, tackeln in unserer Strategie und haben da ganz
00:04:57: viele Maßnahmen mittlerweile abgeleitet, sind da auch sehr konsequent. Also während die Welt
00:05:02: gerade zurück rudert, gehen wir mit noch viel mehr Kraft voran. Und genau, haben da ganz, ganz viel
00:05:08: vor, was sich auch jetzt schon unserem ersten Nachhaltigkeitsreport zeigt, was da in den
00:05:12: letzten Jahren passiert ist. Ich hatte ja eben schon mal gehört, auch in der Ankündigung durch
00:05:16: Maike, das Thema Venture Clienting. Was ist denn das überhaupt? Oder hat das was mit
00:05:21: Nachhaltigkeit zu tun oder gibt doch mal einen Einblick? Genau, Venture Clienting per se ist
00:05:26: faktisch einfach nur ein Mittelständler, der mit Start-ups zusammenarbeitet. Das hat eigentlich
00:05:30: noch gar nicht so wahnsinnig viel mit Nachhaltigkeit zu tun. Jetzt ist bei uns aber der Weg zum
00:05:35: Venture Clienting über die Nachhaltigkeit entstanden. Denn wir haben festgestellt, ich hatte
00:05:39: eben einmal kurz erzählt zu unserer Strategie, wir wollen sehr stark in die Nachhaltigkeit gehen
00:05:43: und haben da gemerkt, die Partnerschaften, die wir heute pflegen, die sind super, die müssen
00:05:47: aber ergänzt werden. Wir brauchen mehr Hilfe, wir brauchen mehr Power, um Themen umsetzen zu
00:05:51: können. Und haben dann sehr schnell gemerkt, dass das Start-up-Ökosystem für uns eine
00:05:55: wahnsinnigen Quelle für Inspiration und Zusammenarbeit sein kann. Das bedeutet also Venture
00:06:00: Clienting, dieser Connect aus Start-up und Mittelstand, den nutzen wir auch sehr bewusst, um
00:06:04: unsere Nachhaltigkeitsstrategie umzusetzen. Haben zum Beispiel jetzt gerade mit einem Start-up
00:06:08: ein tolles Produkt bei uns eingeführt, wo wir die CO2-Emissionen all unsere Produkte intern
00:06:13: messen können und dadurch auch unseren Kundenzertifikate ausstellen können, was denn der Carbon
00:06:17: Footprint entsprechend der Transporte ist. Und das, wie gesagt, wurde gelöst durch ein Start-up,
00:06:21: weil wir das als besten fit empfunden haben. Und auch andere Projekte, die wir gerade haben,
00:06:26: Energieeffizienz in unseren Produktion runterzubringen, intern effizienter zu werden, hat viel mit
00:06:31: Nachhaltigkeit zu tun. Ist aber eher Zufall, würde ich fast sagen, was das Venture Clienting betrifft.
00:06:36: Ja, total interessant. Da fällt mir auch dieses Thema Enkelfähigkeit ein. Seid ihr da auch im
00:06:42: Austausch mit anderen? Total, also witzigerweise. Enkelfähigkeit ist übrigens auch ein Begriff,
00:06:47: der bei uns häufig fällt, weil natürlich gerade in einer familiengeführten Unternehmen die nächste
00:06:51: Generation ja auch gerade heran wächst. Und da auch der Gedanke ist, es soll eine nächste Generation
00:06:56: geben für die Helm AG. Genau, jetzt bin ich kurz abgebogen. Jetzt musste mich noch mal wieder einmal
00:07:02: zurückführen. Ich kam über das Thema Enkelfähigkeit, ob ihr da auch im Austausch seid? Ja, so,
00:07:07: genau. Also wir tauschen uns ganz ganz hier mit verschiedenen Venture Clienting Units innerhalb
00:07:12: von Hamburg aus. Da gibt es einen ganz tollen Austausch mit Orthodec 6. Wir sind im Austausch mit
00:07:17: Vielmann. Also da sind ganz tolle andere Venture Clienting Units und schauen natürlich, was macht
00:07:21: ihr denn? Was bringt euch voran? Teilweise auch sehr explizit, welche Start-ups. Manchmal aber
00:07:27: Inspiration, welche Problemstellung geht ihr an? Und da ist man sich doch ähnlicher, als man denkt.
00:07:31: Und natürlich sind wir immer noch ganz toll im Austausch mit anderen Chemie Konzernen, mit
00:07:36: anderen, ja mit unseren Kunden. Was braucht es eigentlich, um eine Transformation zur
00:07:40: Nachhaltigkeit gemeinsam zu schaffen? Das beantwortet wahrscheinlich schon ein Teil meiner
00:07:45: nächsten Frage, nämlich wo und wie findet ihr denn die Start-ups? Wie werdet ihr auf die aufmerksam,
00:07:50: also ihr tauscht euch mit anderen Firmen aus, holt euch da auch Empfehlungen, gibt es da noch
00:07:54: andere Wege oder Plattformen oder Angehensweisen? Genau, also es gibt es gibt wahnsinnig viele
00:08:00: Möglichkeiten an diese Probleme zu kommen, was wir momentan machen. Und das ist glaube ich das
00:08:05: Tolle am Mittelstand. Ich habe immer das Gefühl, Leute, die beim Mittelstand arbeiten, sind so
00:08:09: wahnsinnig motiviert und haben so eine große Passion, was das Unternehmen angeht. Ich bin nicht
00:08:13: die Einzige, die seit über zehn Jahren bei Helm ist. Das heißt, wir haben ganz viele Überzeugungstäter
00:08:17: bei uns arbeiten. Und wenn man die fragt und sagt, Mensch, wo hakt's denn, was könnte besser sein,
00:08:22: dann kommt da schon wahnsinnig viel. Trotzdem merken wir so ein bisschen nachhelfen, was ist
00:08:27: denn da draußen hilft? Und das heißt, wir haben uns jetzt sehr intensiv mit dem Thema Trend Research
00:08:32: beschäftigt. Also was sind eigentlich die Zukunftstrends und so weiter? Da gehen wir tief rein und
00:08:38: dann sind wir innerhalb der Start-up-Auswahl unterstützt von einer Beratung oder ich würde
00:08:42: es ja lieber Partner nennen als Beratung an der Stelle mit Partnern, die uns dann unterstützen,
00:08:47: dass die Start-ups mit denen wir zusammenarbeiten, dass die auch schon fertiges Produkt haben,
00:08:51: was man kaufen kann. Dass es Referenzkunden gibt, dass es ein solides Funding im Hintergrund gibt,
00:08:56: dass wenn wir anfangen mit diesem Start-up zusammenzuarbeiten, dass es auch eine große
00:09:00: Zukunftswähigkeit hat in der langfristigen Zusammenarbeit und wir gemeinsam wachsen können.
00:09:04: Wenn du jetzt sagst, das sortiert sich auch ein in euer Nachhaltigkeitsthema insgesamt. Wo findet
00:09:12: denn das da seinen Platz? Also das hat natürlich einen totalen Hebel, weil es natürlich eben auch
00:09:17: in Scope 3 geht, weil es natürlich eben auch sozusagen in euern Kern geht und das ist ja
00:09:23: eigentlich das Spannende dabei. Und habt ihr das irgendwie trotzdem irgendwie auch einsortiert
00:09:27: in euren sonstigen Nachhaltigkeitsbemühungen oder wie läuft das da? Genau, also der Startpunkt war
00:09:32: letztendlich, dass wir gesagt haben, als ich hätte eben so diesen Dreiklang schon mal aufgeführt und
00:09:36: der führt sich zusammen in unseren Purpose, der wiederum bedeutet "We elevate impact through
00:09:40: partnerships". Das heißt, wir sind eigentlich erst mal aufgehangen in der Partnership Ansicht.
00:09:45: Jetzt wollen wir natürlich Impact elevaten, das ist so der nächste Schritt, das bedeutet die
00:09:50: Nachhaltigkeitsbemühungen, würde ich sagen, ist am ehesten darüber, dass wir immer eine Impact
00:09:54: Calculation machen. Also wenn ich mit diesem Start-up zusammen arbeite, was bringt mir das
00:09:58: eigentlich? Und innerhalb dieser Impact Calculation gucken wir auf ganz schneure KPIs, das sind häufig
00:10:04: sehr klassische betriebswirtschaftliche Punkte, aber da schauen natürlich auch, welchen Wert hat
00:10:10: es für die Strategie? Also es bedeutet, wenn ich jetzt sagen, mal klassische Profitabilitätsanalyse
00:10:15: innerhalb der KPIs, dann würde ich auch nochmal schauen, was macht es denn mit unserer Strategie?
00:10:19: Zahlt es auf Loss, auf Biodiversity ein, zahlt es auf Climate Change ein, zahlt es auf Inequality ein.
00:10:24: Also wir haben zum Beispiel auch gerade ein Projekt, wo wir merken, das könnte echt wahnsinnig
00:10:28: gut in Inequality einzahlen, weil es Frauen mehr Möglichkeiten gibt bei Helmvollzeit zu arbeiten.
00:10:34: So bedeutet also, wir nehmen natürlich schon diesen Soft-Effektor mit rein und desto mehr
00:10:38: ist auf die Strategie allen Zeit, desto höher ist auch der Ausschlag, sagen wir mal, dieser Impact
00:10:42: Calculation. Da üben wir aber noch. Aber das finde ich so spannend, ich weiß, dass wir das in ein paar
00:10:47: Folgen auch immer wieder mal und diskutiert hatten, also wenn wir mal stumpfen nochmal und
00:10:52: nachhaltigkeit den Fußabdruck und Handabdruck irgendwie überlegen für Fußabdruck, Emissionen
00:10:56: reduziert, kein Problem, können wir alles messen, können wir alles darstellen, aber diese ganze
00:11:00: Handabdruck, diesen Impact sozusagen, das ist ja so schwer und wir leben halt in dem Wirtschaftssystem
00:11:05: und dem viel über KPIs geht, wenn es um Gelder geht, da sich dann dem Soften auch zu nähern
00:11:10: tatsächlich und so wie ich es jetzt verstanden habe, ist es bei euch der Link in die Strategie
00:11:15: rein, sozusagen und irgendwie mehr Wert, was ja auch schon mal ein super Ansatz ist. Ja. Und den
00:11:19: wollt ihr weiter ausbauen, sozusagen, dass ihr das nochmal besser greifen könnt auch. Genau,
00:11:23: und da sind wir auch gerade einfach auf einer Lernreise, kann nicht anders betiteln, wir gibt's,
00:11:27: unser Venture-Kleinting gibt es jetzt seit Anfang letzten Jahres, dementsprechend, wir haben die
00:11:31: ersten Projekte durchgeführt, haben sie erst ein Learnings mal, Gott sei Dank, kreieren können
00:11:36: und das nehmen wir jetzt mit und diese Impact Calculation zum Beispiel ist, glaube ich, unsere
00:11:40: größte Lernreise. Und da fängt es an mit, was nehme ich mit rein, wie bewerte ich das
00:11:45: mit, wie im Sprech ich, also auch, dass es Controlling involviert ist, dass die auch sagen,
00:11:49: ah okay, gibt's einen für mich und gleichzeitig aber auch, wann sehe ich den Impact dann dann
00:11:53: wieder in meiner Profit and Loss. Also, wenn ich jetzt als Unit verantwortlich in meine Gewinn- und
00:12:00: Verlustrechnung reinschau, dann möchte ich ja auch sehen, okay, habe ich diesen Impact denn jetzt
00:12:03: generiert und auch da muss ich ja wieder eine Messbarkeit gegeben haben, ist eine spannende
00:12:08: Lernreise, sind wir ganz am Anfang. Ja, und ich glaube auch, da muss man ja auch ein Gefühl dafür
00:12:14: entwickeln, welche Zeiträume da auch relevant sind. Also ist das halt eben ein Thema, wo ich
00:12:18: halt tatsächlich nach einem Jahr schon RE erwarten kann oder also das sind ja mehrere Themen,
00:12:24: das eine ist ja überhaupt in Venture zu gehen und das Ganze halt dann, wie das denn auch noch
00:12:28: mal in dem Impact Scope sozusagen, sich halt dann um hier anzugucken, sind ja wahrscheinlich auch
00:12:34: zwei unterschiedliche Themen oder habt ihr viel Venture Erfahrung? Nein, ist ganz neu, also das
00:12:39: ist auch das Spannte, glaube ich, bei uns, wir hatten vorher nicht mal eine Innovationsabteilung. Ja,
00:12:43: also das bedeutet, wir sind wirklich, haben wir so gefühlten Hechtsprungen ins neue Thema gemacht
00:12:48: und ich glaube, das zeigt auch noch mal so, wie wahnsinnig wir unterstützt werden, auch von
00:12:52: unserer Führungsebene, die trauen uns das zu und sagen, probiert das mal aus, es ergibt für uns
00:12:57: total Sinn, was wir in diesen Kosmos reingehen müssen, unterstützen uns sowohl mit ihren
00:13:01: Erfahrungen schätzen, was Partnerschaftsaufbau angeht, aber auch gleichzeitig sind auch da,
00:13:06: wenn man mal sagt, Mensch, oh, können wir noch mal nachdenken, du bist hier schon seit 30 Jahren
00:13:11: irgendwie in dieser Rolle und ich glaube, ich brauche da gerade deine Unterstützung. Also wir
00:13:15: schaffen da gerade unglaublich viel internen Austausch und das macht mir super viel Spaß,
00:13:20: weil ich vorher immer in so meiner Chemiebubble war und jetzt gerade lerne ich den Bereich
00:13:25: Crop Solutions Camp, Energy Materials lerne ich kennen, ich spreche mit den Leuten aus der
00:13:29: Produktion, wir haben nicht viele, aber dann doch die ein, zwei Produktionen mit denen mal zu sprechen
00:13:33: und es ist ganz viel Austausch und ganz viel, was passiert da draußen eigentlich und ich glaube,
00:13:38: alle haben daran Freude. Wir haben noch mal ein bisschen in diesem Bereich Inequality mal
00:13:43: rein springen und jetzt wissen wir, dass du eben auch die Initiative "Women at Helm" gegründet
00:13:50: hast und mitgegründet. Ich habe da so ein paar Fragen im Kopf, also das eine, ich finde es nochmal
00:13:55: super interessant, wenn du vielleicht erzählst genau, wie kam es dazu und wie ist es dann wirklich
00:13:59: auch abgelaufen und welchen Support bekommt ihr auch und die andere ist natürlich nochmal,
00:14:04: dass du vielleicht ein bisschen erzählst, wie ist es denn sozusagen in der Branche noch und
00:14:08: gibt es da auch, also merkst du, dass auch mehr Frauen reinkommen oder siehst du eben auch Themen,
00:14:13: wo du sagst, da müsstest du mir wirklich auch mal ran gemeinschaftlich als Branche, also wenn du uns
00:14:17: da nochmal so ein bisschen das erzählst. Gerne, also wie es entstanden, ich muss glaube ich einmal
00:14:22: zurückrechnen, ich glaube vor vier oder fünf Jahren, nahe ich mich nicht fest, hatte unsere
00:14:27: damalige PR-Verantwortliche einfach so fünf Mädels zusammen gerufen, meint, hey ihr seid ja
00:14:32: recht stark Charaktere, habt ihr nicht Lust mal zusammen zu kommen und über das Thema,
00:14:36: wo wir den Paulmann zu sprechen. Daraus hat sich dann so eine Art, ja Gruppe erst mal gebildet,
00:14:41: die gesagt hat, was braucht es denn und wir alle waren zu dem Zeitpunkt in Position, die uns
00:14:46: wahnsinnig erfüllt haben, aber auch ganz verschiedene Ebenen, also ich weiß, ich war damals noch Senior
00:14:51: Product Manager, eine andere war schon Director, also eine ganz gemischte Gruppe und dann haben wir
00:14:56: gesagt, okay, wo wollen wir hin, was braucht es, wir hatten alle das Gefühl, dass es mehr Aufklärung
00:15:01: braucht und weniger, wir brauchen einen Opferverband. Also es war relativ schnell klar, es ist glaube
00:15:08: ich eher so ein bisschen, wie bringen wir eigentlich das Wissen an den Entscheidungsträger, damit er
00:15:12: in seiner Entscheidung ein bisschen breiter sich aufstellen kann, aber wir hatten nie das Gefühl,
00:15:16: dass es da irgendwie Gegenwind gab bei den Themen. So und dann haben wir gemerkt,
00:15:20: irgendwie ein Netzwerkwert, dementsprechend schlau, weil das ja erstmal für Austausch sorgt,
00:15:23: jeder kann reinkommen und zuhören und haben dann angefangen immer einmal im Quartal ein Event
00:15:29: zu organisieren online, für die gesamte europäische Gruppe, haben recht schnell gemerkt, es braucht
00:15:34: auch eine einzelne Asiatische und eine einzelne amerikanische, weil die Kulturen und auch die Wege
00:15:41: unterschiedlich sind, haben also recht schnell gemerkt, es braucht ein europäisches Netzwerk und
00:15:45: die zwei anderen, da haben sich dann auch Tom-Leute gefunden, die das aufgebaut haben.
00:15:49: Und dann haben wir gesagt, okay, mit diesen Events werden wir jetzt erst mal so ein bisschen
00:15:53: reingehen ins Thema und haben erst mal, ich will fast sagen, Aufklärungsarbeit geleistet
00:15:57: mit externen Rednern, die reingekommen sind, die haben teilweise über wie sich Frauen finanziell
00:16:02: aufstellen können.
00:16:03: Wir haben ganz viel über Lebensphasen gesprochen, auch mal über die Lebensphase kurz vor der
00:16:08: Rente.
00:16:09: Wir reden viel in Lebensphasen über Elternzeit, wir reden, finde ich, recht wenig über die
00:16:14: Lebensphase danach, insbesondere bei Frauen, das wird super gerne vergessen.
00:16:18: Und das haben wir zum Beispiel fokussiert, das hat viel zu Austausch geführt, wir laden
00:16:22: zu den Events auch alle Männer ein.
00:16:24: Sehr gut.
00:16:25: Weil wir ganz schnell gemerkt haben, das bringt überhaupt nichts, dass wir uns jetzt hier
00:16:27: alle unterhalten.
00:16:28: Ja.
00:16:29: Weil wir brauchen die Männer.
00:16:30: Hat das auch angenommen?
00:16:31: Ja.
00:16:32: Mal mehr, mal weniger.
00:16:33: Also witzigerweise bei dem Finanzthema war der Laden natürlich voll.
00:16:36: Alle bumsvoll.
00:16:37: Bei Lebensphasen war es weniger, ich glaube, da haben viele aber auch gedacht, das hat wieder
00:16:42: mit Elternzeit zu tun, so kenne ich schon, wir hatten halt den Fokus auf die Phase nach
00:16:46: den 40ern gelegt, dadurch war das ein bisschen schade, es braucht aber auch einen Moment.
00:16:52: Und ich glaube, wir sind da recht geduldig, würde ich sagen.
00:16:55: Und jetzt, wir gehen von vielen verschiedenen Maßnahmen aus, wir haben einen eigenen Podcast
00:17:00: intern, wo wir verschiedene Frauen global vorstellen, die einfach mal so sehr leid innerhalb
00:17:05: von 15 Minuten fünf Fragen beantworten, was sie in ihrem Leben geprägt hat, was sie
00:17:09: sich wünschen würden bei Helm.
00:17:10: Da haben wir mittlerweile auch die Methodik geändert, es ist keine Frau mehr, die die
00:17:14: Moderatorin ist, sondern es sind wechselnd unsere Entscheidungsträger.
00:17:18: Oh, cool.
00:17:19: Das heißt, also unsere Männer müssen jetzt diesen Podcast vorbereiten, gehen da rein
00:17:23: und stellen den Frauen Fragen, das sorgt für einen wahnsinnig tollen Austausch und
00:17:26: wir versuchen auch ganz bewusst, da Hierarchie-Ebenen auszunehmen, also dass unser CFO hat
00:17:32: letzte Woche eine unserer Senior Analysts-Interviewt und das war total toll, es war ein super tolles
00:17:37: Gespräch und ich glaube, die werden sich aufgrund der Regionen, aufgrund der Ebenen, so schnell
00:17:42: nicht begegnet und haben da einfach mal eine halbe Stunde gequatscht.
00:17:45: Also, wir versuchen echt viel Austausch hinzukriegen, was die Chemiebranche an sich angeht.
00:17:51: Ich bin immer wieder überrascht, wenn man sich Deutschland anguckt, denkt man, die Chemiebranche
00:17:55: ist weinmännlich, geht man Richtung Ost, wird es auf einmal ganz schön weiblich und ich
00:18:01: glaube, es hat viel mit Bestärken von jungen Mädchen zu tun, dass man sich das zutraut
00:18:06: und es hat auch viel damit zu tun, wie schreiben, wir stellen Ausschreibung, wie halten wir unsere
00:18:10: Auszubildenden?
00:18:11: Die fangen immer alle 50/50 Männern ein Weiblein an, wie schaffen wir es, dass die Mädels
00:18:15: bei uns bleiben, weil sie eine Perspektive für sich sehen, weil sie sehen, ich möchte
00:18:20: vielleicht immer mal Familie haben, kriegt das gut untergebracht, trotz Beisen, trotz
00:18:24: bestimmter Arbeitsmodelle, viel Beispiele schaffen, glaube ich.
00:18:28: Und da werden wir immer immer und immer besser und wir sind ganz großartig, auch David unterstützt
00:18:32: von Herrn Schlabel, der geht da auch mitweilen, ist Sparring-Partner, das hilft, also es hilft
00:18:39: einfach wahnsinnig, wenn das Board dahinter steht und sagt, wir machen das und wir haben
00:18:44: auch einen eigenen Sponsor, das ist unser Chemievorstand, auch der geht da tief betreien,
00:18:48: also das hilft.
00:18:49: Wie viele Mitarbeiter habt ihr denn eigentlich?
00:18:52: Global 1500 in Hamburg 670, kriegt man halt auch hin, es ist nicht zu groß, man könnte
00:18:58: es hinkriegen.
00:18:59: Und wo würdest du denn sagen, sind denn die Unterschiede im asiatischen Raum und im amerikanischen
00:19:07: Raum?
00:19:08: Das sagt man dann, ah ok, vielleicht ist es doch ein anderer Fokus.
00:19:12: Also ich würde, glaube ich, Europa gern mit Asiat und Europa mit USA vergleichen.
00:19:16: Bestes Beispiel ist in Europa, wir reden recht viel über Elternzeiten von Frauen in unseren
00:19:22: Networking-Events.
00:19:23: Das ist in den USA gar kein Thema, da gehe ich nach, ich glaube vier Wochen, gehe ich
00:19:28: wieder arbeiten.
00:19:29: Das betrifft die nicht.
00:19:30: Die Franzosen ja auch.
00:19:31: So und ich glaube, da müssen wir halt ein bisschen aufpassen, wir haben da auf einmal sehr starke
00:19:37: Themenbezüge gehabt und haben gemerkt, das ist aber vielleicht für den anderen gerade
00:19:40: gar nicht relevant.
00:19:41: Wenn wir auf Brasilien schauen, Argentinien schauen, da sind die Arbeitswege immens lang.
00:19:45: Das bedeutet als Frau, wenn ich arbeiten gehen möchte, dann muss ich einkalkulieren, dass
00:19:49: ich teilweise zwei Stunden hin, zwei Stunden zurückbrauche.
00:19:51: Das ist ein Problem, das habe ich in Hamburg nicht.
00:19:54: Also das heißt Arbeitszeitmodelle, Homeoffice-Modelle sind vielleicht in Südamerika deutlich
00:19:59: relevanter als vielleicht in Deutschland.
00:20:01: Also so was, das unterscheidet sich sehr stark.
00:20:04: Dann wahnsinnig spannend fanden wir, wie häufig oder wie offen werden Themen eigentlich angesprochen?
00:20:09: In Asien, oder das will ich jetzt nicht alles über einen drüber scheren, aber man merkt
00:20:14: schon, dass sagen wir mal in der breiten asiatischen Kultur weniger offen die Themen adressiert werden,
00:20:21: während wir in Deutschland, das wird gesagt.
00:20:24: Also wenn was nervt, das wird schon gesagt.
00:20:26: Und das heißt, ich überfrachte vielleicht auch jemanden mit der Atmosphäre, die ich
00:20:30: in einem Call habe, der ja nun mal sehr deutschlandlastig sein wird.
00:20:33: Also allein weil unser Hauptsitz in Hamburg ist, haben wir einen sehr deutschlastigen
00:20:38: Fokus.
00:20:39: Dann geht auf einmal die kleinere asiatische Unit unter und das ist denen gegenüber auch
00:20:43: nicht ganz fair.
00:20:44: Vielleicht was ich noch einmal einbringen wollte, trotzdem haben wir eine globale Ambition.
00:20:48: 35 Prozent aller Führungsposition sollen durch Frauen besetzt werden.
00:20:53: Da sind wir gerade auch echt toll unterwegs.
00:20:55: Auch da geht es nicht darum, wir setzen jetzt einfach mal hin und gucken mal, was passiert,
00:20:59: sondern was ist eigentlich der Weg dahin, dass ich Nachfolgemanagement habe, dass ich da
00:21:02: auch Leute entsprechend zu aufbaue, dass ich möglich mache, dass in den Positionen auch
00:21:07: eine Frau gerne arbeiten mag.
00:21:10: Wenn ich die einzige Frau zwischen 50 Männern bin, ist das vielleicht manchmal auch ein
00:21:14: bisschen blöd, dass ich da auch irgendwie Maßnahmen nicht nur mache, im Sinne von
00:21:18: ich will zu 35 Prozent hin, sondern was ist der Weg dahin?
00:21:22: Das sind natürlich auch Dinge, die ihr gar nicht unbedingt in eurem Circle of Impact
00:21:26: habt.
00:21:27: Wenn ich jetzt sozusagen, ich sag mal, Chemiestudium machen will oder jetzt das für eine Rolle
00:21:33: brauche und sehe, da habe ich eine Quote von, ich kenne mich nicht aus, aber ich kenne
00:21:37: es von Maschinenbau.
00:21:38: Da sind vielleicht nur 5 Prozent oder 10 Prozent und dann fühle ich mich ja da schon
00:21:42: nicht wohl.
00:21:43: Richtig.
00:21:44: Das sind ja eben Themen, die ja auch strukturell davor schon teilweise liegen.
00:21:48: Da kann ich dich aber beruhigen bei uns, dass jeder einfach nur einen betriebswirtschaftlichen
00:21:52: Hintergrund haben.
00:21:53: Also wir sind, weil wir halt eher im Distributionsbereich unterwegs sind.
00:21:57: Ja.
00:21:58: Größtenteils.
00:21:59: Das sind alles Betriebswürste im Sinne von BWL-Studium.
00:22:02: Wir haben ganz, ganz viele Außenhandel, wir sind auch ganz groß vertreten hier in Hamburg
00:22:07: an der Außenhandelschule.
00:22:09: Also das sollte eigentlich keinen abschrecken.
00:22:11: Was ich für mich eher gemerkt habe ist so dieses, traue ich mir das zu, will ich das.
00:22:17: Und da ist für mich irgendwie der große Erkenntnisgewinn gewesen.
00:22:20: Ich habe vor meiner Venture Clienting Position, habe ich das europäische Team für ein Produkt
00:22:24: geleitet.
00:22:25: Ich bin gestartet als einzige Frau in dem Team, bin gegangen, Hälfte, Hälfte.
00:22:29: So, jetzt könnte man sagen, ja Viktoria hat bestimmt ganz viele Frauen eingestellt und
00:22:33: deshalb lief das so, nee, aber eine Frau zieht eine Frau nach und ich habe gemerkt, wie viel
00:22:38: mehr weibliche Bewerberin ich kriege, auch im Vergleich zu meinen männlichen Kollegen.
00:22:43: Das heißt, das hat ja nichts per se damit zu tun, um wie toll jemand seine Abteilung
00:22:47: auslebt, sondern ehrlicherweise erst mal, wenn eine Frau eine Stelle ausschreibt, bewerben
00:22:51: sich automatisch einfach mehr Frauen.
00:22:53: Wenn ich eine Frau im Bewerbungsgespräch dabei sitzen habe und das ist nicht die HR-Person,
00:22:58: das ist eine fachliche Person, die dabei sitzt, dann schaffe ich Beispiele im Gespräch.
00:23:03: Und das heißt, wir haben zum Beispiel auch angefangen, eine der Maßnahmen, um die 35
00:23:07: Prozent auch zu erreichen, ist, ich setze in jedes Vorstellungsgespräch eine Frau aus
00:23:13: dem Fach.
00:23:14: Weil auf die Art und Weise sorge ich dafür, ah ja, guck mal, was die da erzählt, das könnte
00:23:18: auch was für mich sein und das kann ich mir gut vorstellen.
00:23:21: Ganz bewusst, ich reposte jede Stelle, die bei uns gepostet wird im Chemiebereich, reposte
00:23:26: ich auch noch mal, ohne ob das jetzt eine Stelle bei mir war, weil in meinem Netzwerk rückst
00:23:31: wahrscheinlich mehr Frauen sind und das sorgt dafür, dass du viel mehr weibliche Bewerberin
00:23:35: hast, dann hast du eine bessere Auswahl und schon kannst du wirklich nach Qualifikation
00:23:39: die Leute top besetzen und Diversität ist in dem Moment fast schon nachrangig so ein
00:23:44: einfach Pucherzufall.
00:23:45: Aber du musst ja erst mal einen Pool an Leuten schaffen.
00:23:48: Ja, beziehungsweise dann doch den Zufall steuern.
00:23:51: Das ist mega spannend und auch hier merkt man wieder, dass ihr das so konsequent zu Ende
00:23:58: denkt sozusagen.
00:23:59: Also auch dieses Beispiel, ich finde ja, gerade bei dem Thema, wenn man sich irgendwie Quoten
00:24:03: setzt, dass bestimmte Anzahl oder Prozent Satz von Frauen eben auch vertreten sein müssen,
00:24:08: wird so oft finde ich eben der Blick auf die Pyramide auch vergessen.
00:24:12: Also ich muss ja dafür sorgen, dass ich so fördere auch im Laufe der Jahre, dass es dann
00:24:16: ja auch erst mal auch eine kompetente Frau natürlich ist und die aufgebaut ist und eben
00:24:21: auch dann ja ein Rückhalt hat sozusagen und nicht so, okay, jetzt holen wir eine, zack,
00:24:26: dann ist das Ziel erreicht und hoch, das hat nicht geklappt so, das nervt mich immer
00:24:31: wenn ich so was hör, deswegen ist es so, weil es nachhaltig gedacht ist auch in dem Fall.
00:24:35: Also wird sich also auch wieder nachhaltig, nachhaltig, super langfristig.
00:24:38: Total.
00:24:39: Und das glaube ich, das versuchen wir gerade ganz toll und da ziehen auch viele, viele,
00:24:42: viele mit und man merkt, dass ich durch den Erfolg, dass es noch mehr Nachsicht zieht.
00:24:47: Ich würde auf den letzten Minuten noch kurz zurückkommen auf das Venture Clienting, du
00:24:53: sagst ja, wir haben davor sowieso im Bereich Venture auch noch nichts gemacht, es gab
00:24:57: auch nicht wirklich irgendwie eine Innovationsabteilung, das ist ja dann doch auch nochmal ein Change
00:25:02: in Transformation auch kulturell verwendlich, wie würdest du denn sagen, wie ist es angenommen,
00:25:09: da guckt man, beäugt man euch noch mal so ein bisschen, ich weiß auch nicht so genau,
00:25:12: was die da machen, kannst du Staffletten ein bisschen auch über diesen Transformationsprozess
00:25:15: erzählen?
00:25:16: Genau, also ja, man wird schon ein bisschen merkwürdig beäugt, wenn man da reinkommt und
00:25:20: sagt, ich habe da eine ganz tolle Idee und es wird ein Start-up sein, das ist erstmal
00:25:24: so ein bisschen so, oh Gott, Start-ups und dann wird viel so diese Statistik rausgeholt,
00:25:28: nur eins von zehn Start-ups wird schaffen, lieben alle diese Statistik.
00:25:32: Im Bereich des Venture Clientings reden wir eher über Scale-ups, das sind nicht Start-ups,
00:25:37: die gerade gegründet haben und an ihrem Produkt arbeiten, sondern wie gesagt, Firmen, die schon
00:25:41: ein fertiges Produkt haben und damit reingehen.
00:25:43: Da im Bereich des Venture Clientings, wir haben dann mit unserem Partner drüber gesprochen,
00:25:48: unter einem Prozent gehen davon Bankrott, weil warum?
00:25:52: Die lösen die großen Probleme mit unglaublich viel Finanzdacht dahinter, also wenn man sich
00:25:57: mal anschaut, wie viel Geld wird mittlerweile eigentlich in interne Innovationen gesteckt
00:26:01: und wie viel Geld ist auf dem Markt verfügbar für diesen Bereich des Venture Clientings.
00:26:06: Da ist ein immenser finanzieller Unterschied, das bedeutet ein Start-up, was sich um ein
00:26:11: einziges Problem kümmert, hat im Durchschnitt 40 Millionen Euro Funding.
00:26:15: Wenn ich mir meinen internen R&B Innovationsbereich angucke, der hat vielleicht drei bis fünf
00:26:20: Millionen in der großen Firma, das bedeutet, da ist ja eine Superpower hinter und die konzentrieren
00:26:25: sich nur auf ein Thema und diese Zahlen, Daten, Fakten, das macht was mit den Menschen.
00:26:30: Also wir bringen ganz bewusst diese Zahlen mit rein, zeigen einen klassischen Mehrwert
00:26:35: auf, auch Basis dieser Zahlen und auch jetzt, wo die ersten Adaptionen im letzten Jahr
00:26:39: funktioniert haben, auch dieses Jahr haben wir schon wieder erste Adaptionen geschafft,
00:26:43: das hilft.
00:26:44: Und dann habe ich auf einmal einen Proof of Concept und die Leute machen mit und sagen
00:26:48: cool, plus es macht ja auch Spaß, mal jemand Neues kennenzulernen.
00:26:52: Also man redet so viel über die gleichen Dinge mit den gleichen Partnern, also man hat ja
00:26:55: immer zumindest diesen Vorteil, dass man reinkommt mit irgendwie coolen Begriffen und
00:26:59: alle erstmal Bock haben, sich das anzuschauen.
00:27:02: Ja, finde ich wirklich interessant, weil in dieser Start-up-Welt, also ich weiß noch
00:27:08: jetzt, wenn ich das erste Mal im Silicon Valley war, 2015, bin ich ja auch voll geladen,
00:27:12: sozusagen hergekommen und hatte auch wirklich halt dann irgendwie auch einige Dinge, also
00:27:17: mein Weltbild hat sich auch echt geändert und auch nachhaltig geändert und gleichzeitig
00:27:22: gibt es aber eben Narrative, die die falschen Narrative sind, weil die halt dann eben nicht
00:27:26: passen auf das, was halt eigentlich jetzt in der Branche zum jetzigen Zeitpunkt, sozusagen,
00:27:33: sondern dann werden Äpfel mit Birnen einfach mit einer Platitude totgeschlagen und deswegen
00:27:38: finde ich da, oder verglichen und die falschen Argumente verwendet und da halt dann wie
00:27:43: entsprechend gegenzuarbeiten, stelle ich mir auch wirklich als Anspruchsvoll vor, aber
00:27:47: ich glaube schon, dass das natürlich, das ist, das entscheidet, ne?
00:27:52: Ja, absolut.
00:27:53: Ich glaube, was unser Hauptziel gerade auch ist, so, es gibt ja so die Leute, die immer
00:27:58: reingehen und sagen, Bock, mega, mache ich mit, die hat man immer und dann gibt es ja
00:28:02: so eine Gruppe von Leuten, die erst mal so ein bisschen skeptisch über den Tisch gucken
00:28:05: und sagen, oh, weiß ich jetzt nicht und jetzt kommt Victoria da wieder rein und ist wieder
00:28:08: so übertrieben begeistert.
00:28:09: Die auch teilweise nerven erst mal.
00:28:11: Ja, total fair, kann ich total nachverziehen, aber wenn ich den dann genackt habe und der
00:28:17: sagt, ja, ist was, dann ist ja alles super und ich glaube an den Punkt kommen wir gerade
00:28:25: ganz nah, dass wir merken, dass Leute, die am Anfang skeptisch waren, berechtig skeptisch
00:28:28: waren, dass die jetzt sagen, ist was.
00:28:31: Wenn du so ein bisschen, jetzt hast du es schon erzählt, ihr tauscht euch auch aus und die
00:28:35: geht auf andere zu, gibt es denn irgendwie, wenn wir in den Bereich eben Nachhaltigkeit
00:28:40: schauen, gibt es irgendwie eine Person, die dich total inspiriert, kann im operativen
00:28:46: sein, die rufe ich an oder auch im globalen Rennen, ja, von der lese ich mir alles durch
00:28:50: oder von der Person, gibt es da irgendwie, dass du sagst, das sticht schon für mich
00:28:54: heraus?
00:28:55: Hm, ist glaube ich schwierig, also ich habe nicht so diese eine Person, ich bin, glaube
00:29:02: ich, grundsätzlich jemand, der wahnsinnig gerne mit Menschen gratscht und ziehen mir
00:29:06: aus allem was raus, also ich hatte, ich habe intern unglaublich tolle, so sparing Partner,
00:29:11: ob das, ob das in dem Bereich unseres Nachhaltigkeitsreportings ist, mit dem man sich jederzeit
00:29:15: zusammensetzen kann, kann ich auch nur jedem intern empfehlen, das zu nutzen, ob das unser
00:29:19: Business Development im Bereich Chemie ist, da haben wir ganz tolle Leute, da sind dann
00:29:22: auch wirklich mal Chemiker, das ist dann auch mal ganz hilfreich, mit denen zu quatschen
00:29:26: und zum Beispiel, ich bin auch Mitglied bei den Wirtschaftsregionen Hamburg, ist für
00:29:30: mich auch eine große Quelle der Inspiration, da sind wir 130 Fach- und Führungskräfte
00:29:35: aus ganz Hamburg, aus Start-ups, Mittelstand, Corporate, da ist wirklich einmal alles dabei
00:29:40: und da ist auch super viel Austausch, hey was macht ihr da? Hatte da das große Glück jetzt
00:29:45: sogar bei der Hamburg Sustainability Week auf Ulrike Hermann zu treffen und dachte Mensch,
00:29:50: was für eine spannende Persönlichkeit, ganz, ganz besondere spannende Ansätze, auch das
00:29:54: hat mich inspiriert, also wirklich, ich glaube es gibt unglaublich viele tolle Anknüpfungspunkte
00:30:00: im eigenen Unternehmen und auch in diesem Kosmos in Hamburg, der sich ja immer mehr und mehr
00:30:04: performt, gibt es ganz viele Möglichkeiten. Total spannend, also eher mit vielen Sprechen
00:30:10: und halt Impulse holen. Ja, wenn du nochmal zu gut erletzt den Hörerinnen und Hörerinnen
00:30:15: doch etwas mitgeben würdest, was wäre das denn? Hast du irgendwas, was du sagst, okay
00:30:20: das musst du ja nochmal unterstreichen, da möchtest du nochmal Menschen motivieren,
00:30:28: Zuhörer zuhören. Also ich glaube, was für mich so mich durch die letzten Jahre, sogar
00:30:32: bei Helm, als auch vorher einmal getragen hat, war so dieses Thema nur Mut, einfach mal
00:30:36: machen, vorangehen, ich glaube auch gerade bei den jüngeren Generationen jetzt nicht
00:30:41: den Kopf in den Sand stecken, wirklich. Also wir kriegen das hin mit der Nachhaltigkeit,
00:30:45: ich bin mir auch sehr sicher, dass wir viel mit prägen können in den nächsten Jahren,
00:30:49: wir müssen nur uns engagieren, wir müssen loslegen und nicht immer nur Probleme sehen,
00:30:53: sondern eher Lösungen denken und genau dieser Bereich einfach nur Mut ran da und da kriegen
00:30:58: wir das auch gemeinsam hin. Victoria, vielen lieben Dank für deine Zeit, toll, dass du
00:31:02: hier bei uns bist. Ich fand es mega spannend, richtig cool, was ihr da macht, total inspirierend
00:31:08: und auch toll, dass Helm ja auch so ein Unternehmen ist, wo man sich eben dann auch so entwickeln
00:31:12: kann und eben auch Initiativen mitführen kann. Also ich finde das irgendwie, ich finde
00:31:17: das ganz Tolles zu hören und wünsche euch ganz ganz viel Erfolg. Dankeschön!
00:31:32: [Musik]