Auf dem Weg zur Netto-Null - Nachhaltigkeit bei Jungheinrich

Shownotes

📌 Unsere Learnings aus der Folge:

  • 99% eines Flurförderfahrzeugs kann wieder in den Kreislauf zurückgeführt werden.
  • Die Umstellung bei den eigenen Produkten macht nicht nur das eigene Unternehmen nachhaltiger, sondern bewirkt auch eine Transformation bei den Kunden.

🧭 Gliederung der Folge:

  • Hannas Weg zur Nachhaltigkeit (02:38)
  • Nachhaltigkeit in der Intralogistik (03:59)
  • Nachhaltigkeit bei Jungheinrich(06:20)
  • Akzeptanz der Transformation bei Jungheinrich (11:25)
  • Aktivitäten abseits von CO2-Emissionen (Biodiversität, Compliance, Abfallmanagement…) (13:24)
  • Initiativen, wie SBTi oder The Climate Pledge (18:58)
  • Refurbishment der Jungheinrich Produkte (22:47)
  • Konkrete Leuchtturmprojekte bei Jungheinrich (26:08)

Wir haben das Gespräch mit Hanna am 08.07.2025 aufgenommen.


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📞 Oder direkt bei uns in Hamburg: 040 – 226 383 100

✉️ moin@ceo2neutral.de

Der CEO2-neutral Podcast ist ein PHATes Projekt der Nachhaltigkeitsberatung PHATsustainability von PHAT CONSULTING


Viel Spaß bei der 171. Folge von CEO2-neutral!

Musik: Michael Ahlers, Scribbles: Michael Kutzia

Transkript anzeigen

00:00:19: Moin und herzlich willkommen zu unserem Podcast CEO2 Neutral, der Interview-Podcast von PHAT

00:00:25: Consulting. Wir als PHAT begleiten Unternehmen auf ihrer Reise in eine digitale nachhaltige

00:00:30: Transformation und treffen dazu immer wieder interessante GesprächspartnerInnen, die uns,

00:00:36: aber ich denke auch euch inspirieren und vor allem zum Nachahmen animieren sollen. Denn

00:00:41: am Ende glauben wir fest daran, dass nachhaltige Transformation nun gemeinsam gelingen kann.

00:00:45: Und daher freuen wir uns auf den regelmäßigen Austausch mit Expertinnen und wir. sind wie

00:00:51: immer Nils und ich. Moin Nils, wie geht's? Moin Meike, wie geht's sehr gut. Ich freue mich,

00:00:56: dass wir mal wieder ein Podcast aufnehmen heute und bin halt irgendwie echt gut gestimmt, obwohl

00:01:02: wir heute echt einen pique packe vollen Tag hatten bisher. Wir Meetingmarathon. Deswegen

00:01:07: ist das aber eigentlich eine ganz schöne Abwechslung. genau, komme aus drei Wochen Urlaub, deswegen

00:01:12: konnten wir jetzt so lange keinen Podcast aufnehmen. Ich fühle mich aber nicht schlecht deswegen.

00:01:16: Bin aber noch voller Energie und freue mich vor allem über unseren Gast. Den haben wir

00:01:19: denn heute, Daniels? Ja, wir haben heute Hanna Wilbrandt von Jungheidrich bei uns zu Gast.

00:01:25: Und ich finde das toll, weil gerade die Unternehmensgeschichten uns natürlich immer brennend interessieren.

00:01:33: Und gleichzeitig finde ich es natürlich immer toll, jemand aus unserer Nachbarschaft, also

00:01:37: hier sozusagen auch ein Hamburger Unternehmen, kennenlernen zu dürfen. Denn wir sind ja ebenfalls

00:01:43: hier in Hamburg. Und zu dir, Hanna, bei Jungheinrich bist du Team Lead in Environmental Sustainability.

00:01:49: Und wenn man mal deinen Werdegang anschaut, sieht man, dass du eben nicht zufällig zu dieser

00:01:56: Rolle gelangt bist, sondern schon mehr oder weniger von Anfang an dich beruflich im Nachhaltig-Kosmos.

00:02:02: rumgetrieben hast. Ob als Consultant für Social and Economic Impact oder beim Umweltkompetenzzentrum

00:02:09: Rhein-Neckar. Du bringst eine breite Fachexpertise aus unterschiedlichen Branchen und Unternehmensformen

00:02:14: Wir freuen uns heute sehr mit dir, den ein oder anderen Deep Dive zu machen. Herzlich

00:02:20: willkommen, Hanna. Schön, dass du da bist. Ja moin, vielen Dank. Schön, dass ich da sein

00:02:25: darf. Wir beginnen immer mit der Frage, wie du zum Thema Nachhaltigkeit gekommen bist.

00:02:30: Wie würdest du das bei dir umschreiben? Hat es dich von Anfang an gepackt? War es während

00:02:35: der Schulzeit oder war es der Opa? Ja, also ich habe schon überlegt, habe ich jetzt eine

00:02:40: super griffige Anekdote am Start? Hab ich mich? Hab ich mich? Genau, nee, tatsächlich. Also

00:02:47: Umweltthemen, wenn man jetzt mal Nachhaltigkeit ein bisschen kleiner fasst, sind Themen, die

00:02:53: mich eigentlich schon immer irgendwie interessiert haben. kann nicht genau sagen, warum. Schon

00:02:57: in der Schulzeit war das für mich klar, das was ist, womit ich mich gerne beschäftigen

00:03:00: möchte. Ich habe dann überlegt, was könnte ich studieren, was könnte ich machen, was könnte

00:03:05: ich tun. Nachhaltigkeitsstudiengänge gab es zu der Zeit nicht und ich hatte auch nicht

00:03:10: so Bock auf Naturwissenschaften, obwohl mich um Geld interessiert hat. Genau, und dann habe

00:03:15: ich ein paar Praktika gemacht und überlegt, wie komme ich jetzt an mein Ziel ohne Mathe,

00:03:20: Physik und Chemie? Dann habe ich Geografie studiert, Klimatologie und bisschen VWL. Da

00:03:28: hatte ich zumindest die Naturwissenschaft nicht in Reinform, die mich umgeben hat. Genau, und

00:03:33: so bin ich dann über verschiedene berufliche Stationen, die du gerade schon herrlich referiert

00:03:39: hast, bei Jungheinrich in der Nachhaltigkeitsabteilung gelandet. Ich habe angefangen mit Energie und

00:03:44: Umwelt. Energieeffizienz-Themen, Ressourceneffizienz-Themen, immer so an der Schnittstelle von Umwelt und

00:03:50: Wirtschaft, das ist ehrlicherweise das, was ich schon immer spannend fand. Weil einfach

00:03:53: die Industrie und die Wirtschaft, die hat am Ende doch in der Praxis den größten Hebel.

00:03:58: Also die Politik, die kann viele entscheiden, aber machen müssen es andere. Und das, was

00:04:03: mich schon immer gekribbelt hat. Cool. Wenn wir jetzt auf Jung-Heinrich und auf die Branche

00:04:08: schauen, sozusagen, in der ihr agiert. Kannst uns da ein bisschen Kontext geben zu Nachhaltigkeit

00:04:14: und wo würdest du denn auch sagen, sind hier die großen Hebel? Also Jungheinrich selber

00:04:18: ist ein Maschinenbauunternehmen, was aber natürlich agiert im Kontext der Intralogistik. Also wir

00:04:27: sind natürlich nicht selber ein Intralogistiker, aber wir bedienen die Intralogistik. Das heißt,

00:04:33: wenn man jetzt mal vom Großens ins Kleinen guckt, dann guckt man sich den Transportsektor an.

00:04:38: Und der Transportsektor, ich hab das heute morgen noch mal zumindest EU-weit nachgeschlagen,

00:04:42: ich würde mal sagen, der macht so ungefähr ein Drittel der gesamten EU-Emissionen aus. Krass.

00:04:48: Wenn man das jetzt auf die Welt überträgt, ist das ein relativ vergleichbares Bild. Und die

00:04:53: Intralogistik ist innerhalb dieses Transportsektors eigentlich ein relativ kleines Konglomerat.

00:05:00: Also die Intralogistik als solche. Aber hat einen riesigen Hebel. in die komplette Transportwelt,

00:05:09: weil die Intralogistik natürlich ein Vehikel innerhalb des Transportsektors ist. Das heißt,

00:05:15: wir als Jungheinrich im Maschinenbau sind in Sachen Nachhaltigkeit und Umweltbereich der

00:05:21: Nachhaltigkeit, also Treibhausgasemissionen und Co., gar nicht so ein Riesenplayer, wenn

00:05:25: man so will, was die Emissionswelt anbelangt, aber sind natürlich in der Lage, andere Industrien,

00:05:32: andere Sektoren dazu zu befähigen. nachhaltiger zu agieren, umweltfreundlicher zu agieren.

00:05:38: Also wenn ich jetzt persönlich über Nachhaltigkeit spreche, dann spreche ich natürlich qua meines

00:05:42: Arbeitshintergrunds immer über den umweltbezogenen Teil des Ganzen. Aber das heißt Firmen wie

00:05:47: Jungheinrich, können eben Lösungen anbieten, um anderen dabei zu helfen sozusagen Nachhaltigkeit

00:05:53: weiter voranzutreiben. Also als Intralogistik-Lösungsanbieter. können wir natürlich effiziente Produkte bereitstellen.

00:06:01: Wir können die Energieeffizienz in Lägern zum Beispiel erhöhen, möglichst smarte, automatisierte

00:06:08: und eben emissionsarme Transportwege in der Intralogistik sicherstellen und da dann eben

00:06:13: Lösungen anbieten, die dann auf diesen großen Transport- und Verkehrssektor natürlich wiederum

00:06:18: eine große Wirkung haben. Ja, aber wenn man mal auf euch selbst schaut als Unternehmen,

00:06:24: habt ihr ja auch euch Net Zero Ziele gesetzt und das betrifft euch ja eben auch. Also nicht

00:06:31: nur das, was ihr als Produkte liefert, sondern euch auch selber. Vielleicht magst du da bisschen

00:06:36: was zu erzählen. Wie ist denn der Weg dahin? Klar, also natürlich beschäftigen wir uns auch

00:06:40: damit. Was können nicht nur wir unseren Kunden anbieten, sondern was können wir auch an uns

00:06:44: selber tun? Und angefangen haben wir tatsächlich erst mal damit unseren eigenen Status Quo zu

00:06:50: verstehen. Also ist ja immer herrlich, wenn man sich Ziele setzt, aber wo kommen wir überhaupt

00:06:55: her? Wo stehen wir eigentlich selber? Nehmen wir jetzt mal, du hattest net zero gesagt,

00:07:01: also nehmen wir wieder die Treibhausgas Emissionen in den Fokus. Wie ist unsere Ausgangslage?

00:07:07: Was ist unser eigener corporate carbon footprint, den wir dann hin zu net zero eigentlich verändern

00:07:13: wollen? Das heißt, wir haben damit angefangen, unsere eigene Treibhausgasbilanz als Unternehmen

00:07:19: bzw. als Konzern, also weltweit, für die gesamte Gruppe Jungheinrich zu ermitteln und parallel

00:07:27: dazu auch zu ermitteln, wie der sogenannte Product-Carbon-Footprint unserer Produkte aussieht. Also das heißt sozusagen

00:07:34: die Treibhausgasemissionen, mit den Konzernaktivitäten zusammenhängen und die Treibhausgasemissionen,

00:07:39: die mit den Produkten zusammenhängen, die überhaupt erst mal zu erfassen und zu verstehen, damit

00:07:44: wir eine Grundlage haben. auf der wir dann auch klug und systematisch im besten Fall ableiten

00:07:51: können, was könnten wir denn jetzt eigentlich tun, um so ein Primaziel wie Netto Null zu

00:07:55: erreichen. Und ehrlich gesagt schon allein das Schaffen von Transparenz, wenn man das

00:08:00: ernst meint, ist ein verdammt dickes Brett. Ich weiß nicht genau, wie viel ihr zu den Themen

00:08:05: der Bilanzierung in vergangenen Podcasts schon besprochen habt, aber es gibt ja drei Scopes,

00:08:11: in denen Treibhausgasemissionen bilanziert werden, die Scopes 1 und 2. die sich vor allem mit

00:08:16: standortbezogenen Fragestellungen und den Energieverbräuchen an eigenen Standorten und Bezug auf eigene

00:08:22: Fahrzeuge beschäftigen, die sind verhältnismäßig einfach zu ermitteln. Wenn es jetzt aber darum

00:08:27: geht, sich auch den sogenannten Scope 3 von einem Unternehmen anzugucken, also die ganze

00:08:31: Wertschöpfungskette, dann wird es um ein Vielfaches komplexer. Da gibt es 15 verschiedene Kategorien,

00:08:38: angefangen bei den Dingen, die ich so einkaufe als Unternehmen, über Dienstreisen, die ich

00:08:42: tätige und Abfälle, die ich produziere. bis hin zu wie nutzt mein Kunde, meine Kundin jetzt

00:08:47: eigentlich das Produkt, was ich so herstelle oder die Lösung. Da ist eigentlich alles drin.

00:08:52: Also ich sage immer zu den Kollegen, ihr könnt euch das eigentlich so vorstellen. Alles was

00:08:55: ihr tut, egal was ihr tut, übersetzen wir am Ende des Jahres in Treibhausgasemissionen.

00:09:01: Und das ist natürlich wahnsinnig schwierig und wir haben oder wir verfolgen den Ansatz zu

00:09:06: sagen, wenn wir uns jetzt mit dem Thema beschäftigen wollen und darüber sprechen wollen, Nettonull

00:09:10: zu erreichen. dann lass es uns vernünftig machen, weil sonst brauchen wir auch nicht über Netto

00:09:14: Nulls sprechen. Und zu vernünftig gehört, dass wir all unsere Aktivitäten bilanzieren. Und

00:09:19: nicht nur die, wo wir sagen, die sind wahrscheinlich besonders ausgeprägt in Bezug auf Emissionen

00:09:24: und den Rest ignorieren wir mal. Das ist ein gängiger Ansatz, der ist auch okay für den

00:09:27: Anfang, absolut. Aber wenn man jetzt wirklich ernstzunehmende Ziele verfolgen will, dann

00:09:32: macht das natürlich Sinn auch zu sagen, wir bilanzieren auch die noch so kleinen Positionen.

00:09:36: Nehmen wir das Beispiel Geschäftsreisen bei uns, das macht weniger als 1 % in der Gesamtbilanz

00:09:40: aus. Trotzdem bilanzieren wir das. Das ist also der erste Schritt, Bilanzierung. Und der zweite

00:09:45: Schritt ist dann, okay, was können wir jetzt tun, wo wir unseren Status quo kennen? Und

00:09:49: da haben wir angefangen, ich sag jetzt mal, bei uns vor der eigenen Haustür zu kehren.

00:09:54: Auch das ist ein eher übliches Vorgehen, macht auch Sinn aus meiner Sicht. Sprich, wir haben

00:09:58: wieder an die eben angesprochenen Scopes 1 und 2 angeknüpft und die in den Blick genommen.

00:10:03: Haben unsere Fahrzeugflotte umgestellt, sind dann natürlich auch sukzessive immer noch bei.

00:10:07: Haben also weitgehend Elektrofahrzeuge in der eigenen Flotte im Einsatz nutzen Strom aus

00:10:12: erneuerbaren Energien, haben unseren Mitarbeitenden Parkplatz am Headquarter geflastert mit PV-Überdachungen

00:10:20: und so weiter und so weiter. Und jetzt sind wir ganz aktuell dabei, uns dem mit Abstand

00:10:26: schwierigsten Thema zu widmen, nämlich der Reduktion unseres Scopes 3. Wir machen 97 Prozent von

00:10:33: der ganzen Wertschöpfungskette aus bei uns. Das ist für einen Maschinenbauer nicht besonders

00:10:38: unüblich und es ist unfassbar schwierig, weil wir können natürlich relativ schnell erkennen,

00:10:45: wo sind Hotspots, was sind unsere Schwerpunkte, aber zu überlegen, wie man die jetzt wirklich

00:10:51: angreifen kann, das ist wahnsinnig komplex und dazu sitzen wir gerade zusammen mit allen Fachbereichen,

00:10:56: die da irgendwie eine Rolle spielen, von der Entwicklung bis in den Vertrieb und den Produktmanagement

00:11:00: hinein und schauen zusammen, was können wir in den einzelnen Schwerpunktbereichen tun.

00:11:06: versuchen zu ermitteln, welchen Effekt wird das wahrscheinlich haben, um dann auch herauszufinden,

00:11:12: welche Themenbereiche müssen eigentlich in welchem Umfang dazu beisteuern, unsere Ziele häppchenweise

00:11:17: zu erreichen. Und wie ist die Akzeptanz? Wie würdest du das beschreiben? Also Jungheinrich

00:11:22: nehme ich ja wahr als sehr ingenieursgetrieben. Von der Kultur kann ich mir ja vorstellen.

00:11:29: dass die Leute ja auch vielleicht gecatcht werden, wenn da halt irgendwie auch tatsächlich irgendwas

00:11:34: geändert werden kann oder auch angepackt oder halt eben auch dieses Genauigkeitsthema. Das

00:11:39: würde ich auch genau, Jungheinrich, zuschreiben. Wie würdest du das mal umschreiben? Also ein

00:11:44: bisschen scherzhaft könnte man sagen, ja, ganz viele Ingenieure, also möglichst viele Zahlen,

00:11:48: Daten, Fakten. Aber tatsächlich würde ich das unterschreiben. Ich glaube, wir sind hier in

00:11:53: einem Klima unterwegs, was sehr positiv gestimmt ist gegenüber dem Thema Dekarbonisierung und

00:11:59: Emissionsreduktion. Das geht tatsächlich von unserem Vorstand aus, die das Thema sehr stark

00:12:04: unterstützen und auch wirklich fördern, in die Strategie mit aufgenommen haben, als ein strategisch

00:12:09: prominentes Feld mit auch ganz konkreten Zielen, die eben zu erreichen sind. Und das kaskadiert

00:12:14: sich dann natürlich durch in die Organisation. Aber natürlich gehört auch zur Wahrheit dazu,

00:12:19: je konkreter ich die Themen greifen kann und je präziser ich weiß, was ich eigentlich tun

00:12:24: kann und wie ich das tun kann, desto einfacher ist es auch, das Thema aufzugreifen und selber

00:12:28: umzusetzen. Das heißt, das ist natürlich schon ein gewisses Spannungsfeld, dass wir diese

00:12:34: doch sehr komplexen Informationen über unsere Emissionen und unsere Emissions-Hotspots aufgreifen

00:12:40: müssen und übersetzen müssen in konkrete Aktivitäten. Und das ist natürlich nicht immer ganz so

00:12:47: einfach und da geht nicht immer jedes Ingenieursherz direkt auf, wenn wir erst noch auf dem Weg

00:12:53: sind, das präzise zu greifen. Ja, okay, das verstehe ich. Bevor wir jetzt gleich nochmal

00:12:58: weitergehen, nochmal eine Frage zu den anderen Themen. Wie ist es eigentlich, also neben den

00:13:04: Carbon-Themen, habt ihr da auch schon Aktivitäten, seid ihr das irgendwie angestartet? Weil ich

00:13:09: höre ja immer bei vielen unserer Kunden auch, Also gerade das ganze Thema Biodiversität

00:13:14: ist relativ schwer zu greifen. Wasser und Waste, so ein Abfall geht eher noch. Wie ist da eine

00:13:23: Erfahrung? Also wenn wir in der Umweltwelt bleiben, dann ist es bei uns so, Dekarbonisierung und

00:13:31: Kreislaufwirtschaft sind unsere beiden strategischen Kernthemen, die wir jetzt auch in der neuen

00:13:37: Strategieperiode, die gerade beginnt, wirklich fest verankert haben. Es sind aber deswegen

00:13:41: nicht die einzigen Themen, mit denen wir uns auseinandersetzen. Wir haben Themen auf dem

00:13:46: Zettel, die sich mit Compliance-Fragestellungen beziehen, also vor allem EU-Regularien, Batterieverordnungen,

00:13:53: materialspezifische Compliance, was für Gefahrstoffe, gefährliche Stoffe sind in unseren Produkten

00:13:58: oder eben auch nicht. Wie können wir da sicherstellen, dass wir wirklich Themen ausschließen, die

00:14:03: wir vielleicht nicht gerade im Fokus haben möchten? Das Thema Abfall ist eins, was wir in unserem

00:14:09: EHS, also Environment, Health and Safety, ist ja so ein bisschen feststehender Begriff, was

00:14:17: wir in dem Bereich sehr stark mit abarbeiten, was ja auch ein sehr standortbezogenes Thema

00:14:21: ist, weil ein Abfall, der fällt ja irgendwo konkret an, wo ich dann überlegen kann, wie

00:14:25: kann ich den reduzieren, das greifen wir also da auf. Wasser ist ein Thema, was wir zum Beispiel

00:14:30: mit reporten, was für uns aber nicht so eine Relevanz hat, weil wir einfach keine großen

00:14:36: ... sag mal, wassersensitiven Aktivitäten haben in unserem eigenen Produktionsprozess. Und

00:14:42: wenn es um Biodiversität geht, da sagt man ja auch häufig, das ist jetzt so die nächste große

00:14:46: Welle oder die nächste Sau, die durchs Dorf getrieben wird, wenn ich das jetzt so sagen

00:14:51: darf. Das ist echt schwierig. Wir haben versucht, Biodiversität zu operationalisieren. Oder nein,

00:14:58: wir haben es nicht versucht. Anders. Ich glaube, damit würde ich uns klein machen. Wir sind

00:15:01: hingegangen und haben gesagt, okay, Biodiversität ist ein wichtiges nächstes Thema. Wir sind

00:15:06: nicht der Meinung, dass Biodiversität wichtiger oder unwichtiger ist als Dekarbonisierung,

00:15:11: sondern dass das in der Welt von Nature und von Klima zwei ineinander greifende Elemente

00:15:17: sind, genauso wie Kreislaufwirtschaft auch. All diese Dinge bedingen sich am Ende und sind

00:15:22: wahnsinnig eng miteinander verknüpft. Aber sie haben unterschiedliche Schwerpunkte. Und bei

00:15:27: Biodiversität ist es so, anders als bei Emissionen, es ist ein sehr standortspezifisches Thema.

00:15:32: Also da können wir wirklich in geografische Regionen gucken und Unterschiede feststellen.

00:15:37: Der Atmosphäre ist jetzt im Grunde egal, ob ich jetzt die Emissionen in Deutschland oder

00:15:42: in Frankreich emitiere. Das ist natürlich bei Biodiversität ein bisschen anders. Wir haben

00:15:47: also da tatsächlich auch versucht, das Thema aufzugreifen und zu operationalisieren und

00:15:52: sind da schon auch auf gewisse Hürden gestoßen, weil es viel schwieriger zu greifen ist als

00:15:56: Treibhausgasemissionen. Bei Treibhausgasemissionen hat man Normen, Standards, Regelwerke, zum

00:16:03: Beispiel das Greenhouse Gas Protocol, was dir sagt, durch die Kalkulation von A, B und C

00:16:08: kannst du einen Wert ermitteln. Bei Biodiversität kannst du nicht kalkulieren, ich habe sieben

00:16:14: Fröschen und drei Schnecken der folgenden Art und mein Biodiversitätsstatus ist irgendwie...

00:16:20: sondern es ist ja viel schwieriger zu greifen und es gibt auch nicht diese Rahmenwerke und

00:16:25: diese Frameworks, die dir genau vorgeben, welche Daten musst du sammeln, wie kannst du sie verrechnen

00:16:31: und welche kausalen Zusammenhänge ermittelst du dadurch. Und wir sind hingegangen und haben

00:16:36: geschaut, was gibt es alles an Operationalisierungsmöglichkeiten und haben uns dann jetzt in unserem Fall mit

00:16:41: einem Start-up zusammengetan und versucht, den Status der Natur an unseren eigenen Standorten

00:16:46: zu erfassen. Wassersensitive Gebiete, Natura 2000 Gebiete, sprich Naturschutzgebiete etc.

00:16:55: Jetzt sind wir in über 40 Ländern der Welt unterwegs. Natura 2000 ist, wenn ich das richtig im Kopf

00:17:00: habe, vor allem ein europäisches Thema. Aber es gibt ja auch in anderen Ländern Naturschutzgebiete.

00:17:04: Das heißt, ganz viele verschiedene Indikatoren, die was mit Natur zu tun haben, haben wir in

00:17:09: Bezug auf unsere Standorte analysiert. Und was da am Ende rauskommt, ist nicht, dass wir die

00:17:14: Biodiversität fördern, wenn wir jetzt überall Fassadenbegrünung machen, Vogeltränken aufstellen

00:17:19: und Falkenmistkästen hinhängen. Das ist nicht despektierlich gemeint. Das sind super Sachen,

00:17:23: um die zu flankieren und die man auch tun sollte, wann immer man kann. Aber die lösen natürlich

00:17:28: keine Biodiversitätskrise, sondern was wir durch diese Analyse, zumindest in Bezug auf unsere

00:17:33: eigenen Standorte, ermitteln konnten, ist, dass wir Das, was wir schon tun in Bezug auf Verschmutzung,

00:17:41: Bezug auf Abfälle, in Bezug auf Emissionen etc., dass wir das weitertreiben müssen, aber dass

00:17:46: die geografische Relevanz von einzelnen Standorten natürlich nochmal anders ist. Also jetzt mal

00:17:52: sehr vereinfacht gesagt, wenn wir über Treibhausgasemissionen sprechen und zum Beispiel über die Scopes 1

00:17:58: und 2, dann ist es immer naheliegend auf Werke zu gucken, weil da passiert viel mehr als bei

00:18:03: so einer Vertriebseinheit, die einen Bürostandort und vielleicht eine kleine Werkstatt hat. Wenn

00:18:07: wir jetzt die Biodiversitätskomponente mit reinbringen, dann sind plötzlich Standorte interessant,

00:18:12: die wir vielleicht vorher gar nicht so sehr auf dem Zettel hatten. Weil dann vielleicht

00:18:15: irgendwo in Südamerika ein Standort ist, der besonders trocken ist, wo man vielleicht auch

00:18:20: noch mal sensibel werden müsste. Aber die Maßnahmen und die Ableitungen, die man tun muss, um das

00:18:25: Thema Biodiversität wirklich voranzutreiben, die sind eigentlich gar nicht so anders als

00:18:31: die Themen, die wir sonst ohnehin in unseren verschiedenen Schwerpunktbereichen auf dem

00:18:35: Zettel haben. Also ich würde sagen, die Brille, mit der man aufs Unternehmen guckt, die verschiebt

00:18:39: sich ein bisschen, die Aktivitäten aber eigentlich gar nicht so sehr. Total interessant. gut,

00:18:45: geil, dass du es doch so ausgeführt hast, weil du mal kurz überlegt hast, es ist mega spannend

00:18:49: und ich finde, man sieht, wie doch auch detailliert und ihr wollt es wirklich wissen und verstehen

00:18:55: und eben auch konkret analysieren. Das ist so ein bisschen auf der Sprung zur Folgefrage.

00:19:00: Da habt ihr euch auch unterschiedliche Initiativen angeschlossen, wie den Science-based Target

00:19:05: Initiatives oder The Climate Bletch. Warum tut ihr das oder ist das genau deswegen, weil ihr

00:19:11: das eben alles gut nachvollziehen wollt und auch wissen wollt, ob das, was ihr euch vornehmt,

00:19:15: eben realistisch ist? Also ich würde sagen, wir meinen das Thema ernst. Also handeln wir

00:19:21: auch so. Und Biodiversität ist ein Beispiel, wo wir sagen, wir versuchen das erst mal an

00:19:26: uns selber zu verstehen. Was ist es eigentlich? Worüber sprechen wir? Das Allererste, was wir

00:19:31: Bereich Biodiversität gemacht haben, ist eine Definition aufzuschreiben, die ab jetzt immer

00:19:37: gilt, wenn wir über Biodiversität sprechen. Weil wenn man über Deklomentisierung spricht,

00:19:41: dann hört man so Dinge wie Klimaneutralität, CO2-Neutralität, Netton-Null, CO2-E-Neutralität

00:19:49: und man weiß gar nicht, reden alle über dasselbe. oder meinen alle unterschiedliche Dinge, weil

00:19:55: klimaneutral ist man ja, wenn man neutral gegenüber dem Klima agiert, rein im Wortssinn, kann man

00:20:02: das als Unternehmen? Ich persönlich würde das bezweifeln. Das ist vielleicht was, was wir

00:20:06: weltweit gemeinsam erreichen können. Aber durch all diese Unschärfen und Unklarheiten, auch

00:20:12: im öffentlichen Diskurs, was man auch niemanden zum Vorwurf machen kann, weil es ist ein komplexes

00:20:17: Thema, was man versuchen muss, einfach zu greifen, aber Dadurch entstehen viele Unschärfen und

00:20:22: die sind natürlich auch eine Einladung für eine Menge an Greenwashing. Und für uns ist wichtig

00:20:26: zu sagen, wir beschäftigen uns damit, wir meinen das ernst, also wollen wir es auch ernsthaft

00:20:31: verfolgen. Und dazu gehört nicht nur, dass wir alle unsere Treibhausgasemissionen erfassen,

00:20:36: sondern dazu gehört auch, dass wir dann die nächsten Schritte in der Kaskade genauso systematisch

00:20:41: und ganzheitlich angehen. Und die Science-Based-Targets-Initiative ist nach meinem Dafürhalten das aktuell beste

00:20:49: Rahmenwerk mit dem international größten Renommee, in dem man sich bewegen kann, wenn man signalisieren

00:20:55: will, wir möchten wirklich ernst gemeinte Ziele umsetzen. Wir möchten nicht eine Bilanz erstellen

00:21:00: und uns dann möglichst billig freikaufen oder so ähnlich, sondern das, was wir vorhaben,

00:21:04: das meinen wir ernst und daran sind wir auch bereit, öffentlich messen zu lassen. Und das

00:21:09: ist was, was die Science-Based-Targets-Initiative natürlich sehr gut ermöglicht. Und wenn man

00:21:14: sich den Climate-Pledge anguckt, dann könnte man sagen, warum macht ihr das auch noch? Der

00:21:18: Climate Pledge ist tatsächlich eine Initiative von Amazon. könnte man sich auch erst mal fragen,

00:21:22: was zur Hölle, wie passt das zusammen? Hat das auch was mit Greenwashing zu tun? Das würde

00:21:27: ich verneinen, weil der Climate Pledge ist für uns nicht das treibende Element. Aber es ist

00:21:31: ein zusätzliches Vehikel für ein weiteres Zwischenziel. Die haben nämlich das Ziel, nicht erst 2050

00:21:36: in Richtung der Netto Null zu kommen, sondern schon 2040. Erhöht für uns also den Druck.

00:21:43: noch mehr selber aktiv zu sein. Und wir betrachten das sozusagen als komplementäres oder ergänzendes

00:21:48: Mittel, um auch Zwischenziele für uns zu manifestieren. Und genau, in Summe, diese Initiativen sind

00:21:55: für uns ein wichtiger Rahmen, einfach uns ja wissenschaftsbasiert vorzubewegen und auch

00:22:01: dann wirklich den Beitrag, den wir gerne leisten möchten, auch messbar zu leisten. So würde

00:22:07: ich das beschreiben. Ja, fasse ich nochmal. Ich finde noch mal einen zurück. Du hattest

00:22:12: ja halt über die unterschiedlichen Scopes gesprochen. Wenn du halt über Scope 3 sprichst, sind ja

00:22:17: dann halt irgendwie, also Jungheinrich neben Hochregallagern und diesen Entralogistikthemen,

00:22:22: die ich halt irgendwie sehe, verbinde ich natürlich auch mit Gabelstablern, Ameisen und so weiter

00:22:26: und so fort. Da habt ihr ja eben auch eine Initiative gemacht, wo es eben wieder darum geht, auch

00:22:33: den Produkten halt ein zweites Leben halt irgendwie einzuhauen und die eben auch Gebrauchten anzubieten.

00:22:40: Und wie ist denn da aus dieser ökologischen Perspektive eure Erfahrung, also so grundsätzlich

00:22:45: mit dem Modell, und lohnt sich das da halt wie reinzugehen? Und wie bewertest du das aus deiner

00:22:54: Nachhaltigkeitsperspektive? Also ich würde sagen, dass die Aufarbeitung von gebrauchten

00:22:59: Produkten schon ein sehr zentraler Hebel ist. Weil das ist ein prima Beispiel dafür, es

00:23:06: nicht nur auf Dekarbonisierung und Treibhausgasemissionen einzahlt, sondern zum Beispiel auch auf das

00:23:10: Thema Kreislaufwirtschaft. Und dann sind wir wieder an dem Punkt, dass alles sehr eng miteinander

00:23:15: verzahnt ist und aufeinander einzahlt. Und was wir zum Beispiel machen, ist, wir bieten, ich

00:23:20: sag mal, verschiedene Güten an Aufarbeitungstiefen und Qualitäten an. Und das beginnt dann bei

00:23:27: kleinen Reparaturen, die in einer Sales Unit vielleicht, also in einer Vertriebsgesellschaft

00:23:32: umgesetzt werden können und geht dann aber hin. bis zu ganz tiefgreifender Aufarbeitung in

00:23:37: eigenen, wirklich eigens dafür vorgesehenen Aufarbeitungswerken. Und zusätzlich haben wir

00:23:42: ganz verschiedene Mietmodelle und Rücknahmeprozesse, mit denen wir eben sozusagen die Grundlage

00:23:47: haben, um dann auch die Produkte wieder zu uns zurückzubekommen und denen auch eigentlich

00:23:52: kein zweites, sondern ein verlängertes Leben sozusagen zu geben, aber sie ein zweites Mal

00:23:57: in den Markt zu bringen. Also, es euch interessiert, einfach mal so ein paar Zahlen mitzubringen.

00:24:02: Dann haben wir letztes Jahr etwa 7000 Geräte wiederaufbereitet. Und 90 Prozent unserer Gebrauchtflotte

00:24:10: kommt dann tatsächlich aus unserem Mietgeschäft. Weil wir da einfach sicherstellen können, wir

00:24:15: geben das Fahrzeug raus, es ist aber in unserem eigenen Besitz. Das heißt, wir bekommen es

00:24:19: anschließend wieder zurück und können sicherstellen, dass es eben wieder aufgearbeitet wird. Und

00:24:23: wenn man sich jetzt mal anguckt, woraus so ein Flurförderzeug besteht, das ist jetzt kein

00:24:26: Geheimnis, wenn man sich das... Flurförderzeug gleich Gabelstapler... Wenn man sich so was

00:24:33: mal anguckt, dann ist das kein Geheimnis. Da ist verdammt viel Stahl dran. Das sieht man,

00:24:37: wenn man drauf guckt. Da gibt es bisschen Kunststoff im Sinne von Gehäuse oder Sitz oder ähnliches.

00:24:42: Da ist natürlich eine Batterie drin. Und Elektronik hat es auch. Das sind alles Themen, die sind

00:24:46: Gold wert, wenn man sie wiederverwendet. Und die sind auch tendenziell natürlich emissionslastig

00:24:51: aus Umweltperspektive. Wenn man die Kreislaufwirtschaftsperspektive mitnimmt, sind da auch eine Menge Dinge, die

00:24:55: man weiterverwenden oder wiederverwenden kann. So bummelig 99 Prozent von so einem Gabelstapler

00:25:03: bzw. Flurförderzeug, die können tatsächlich am Ende in den Kreislauf wieder zurückgeführt

00:25:07: werden. wenn man sich das so vorstellt, genau, krass, jetzt auch das Erste, was mir dazu einfällt,

00:25:12: das muss man nutzen, sonst kann man sich auch wieder nicht nachsagen lassen, dass man es

00:25:16: ernst meint. Ja, und ich meine, damit hat man ja auch einen geschlossenen Kreislauf und das

00:25:21: ist ja am Ende halt auch ein Versprechen, was man ja den Kunden auch wiederum gibt und Und

00:25:26: gleichzeitig, wenn die Sachen eh schon im Mietmodell sind, sind die auch vorher gewartet. Also dann

00:25:31: hast du ja nicht irgendeins, wo das sozusagen mit einem Rad weniger halt in und wieder der

00:25:36: halbe Rahmen schon abgescheuert ist. Genau. Und man hat natürlich auch Möglichkeiten, Materialien

00:25:42: eben weiter zu nutzen. Gerade wenn man Mietmodell hat und einfach sicherstellt, lieber Kunde,

00:25:47: liebe Kundin, du hast ein funktionierendes Produkt, dann ist ja egal, ob der Reifen unten drunter

00:25:51: komplett neu ist oder ob der schon ein paar Kilometer gefahren wurde, weil Wir geben das

00:25:55: Versprechen, das Fahrzeug funktioniert einwandfrei. Das heißt, diese Kreislauffähigkeit können

00:26:01: wir natürlich dadurch deutlich erhöhen. Klar, wir sind immer noch nicht bei 100 Prozent Kreislauf

00:26:05: angekommen, aber wir arbeiten eben ganz konsequent daran. Gibt es denn weitere Maßnahmen in der

00:26:12: Vergangenheit, aktuell, wo du sagst, das sind irgendwie so coole Leuchtturmprojekte oder

00:26:16: das ist doch so cool, da können sich doch andere Unternehmen auch noch eine Scheibe von abschneiden

00:26:20: oder sich bestenfalls inspirieren lassen. Und wenn ja, so Beispiele dabei? Also wenn wir

00:26:27: das Ganze nach Scopes gliedern würden, dann hatte ich eben schon kurz skizziert, Scope

00:26:31: 1, Umstellung auf elektrische Fahrzeuge. Das ist relativ einfach, man kann dann auch darüber

00:26:36: diskutieren, wie ist das jetzt mit einem Elektrofahrzeug, ist das wirklich so toll? Aber ja, es macht

00:26:41: Sinn. So, das wäre so Scope 1, ganz klares Beispiel, kann jedes Unternehmen machen, das einen Firmenwagen

00:26:47: hat und wenn es nur einer ist, egal welche Branche. Scope 2, Strom aus erneuerbaren Quellen. ist

00:26:53: auch nicht so kompliziert, wie man sich immer vorstellt. Weil man muss dafür nicht PV aufs

00:26:57: Dach setzen, sondern es gibt viele andere verschiedene Möglichkeiten, um genau das voranzutreiben.

00:27:02: Und Scope 3, gut, da haben wir jetzt über Refurbishment und Remanufacturing schon gesprochen, aber

00:27:07: wir haben zum Beispiel 2023 die Produktion von Verbrennern eingestellt. Finde ich persönlich

00:27:12: mega, weil wir einfach nur noch elektrische Fahrzeuge produzieren jetzt. Und damit dekarbonisieren

00:27:19: wir nicht nur uns selber, sondern auch noch automatisch unsere Kunden. Weil egal ob die

00:27:23: jetzt ihre Flurförderzeug mit Ökostrom betreiben oder eben nicht, es ist so oder so besser in

00:27:30: der Bilanz als ein Verbrenner. Aber selbst wenn wir sie jetzt noch dazu kriegen, dass sie alle

00:27:34: nur noch Strom aus erneuerbaren Quellen nutzen, also dann haben wir eigentlich den Jackpot

00:27:37: geknackt, würde ich sagen. Und zum Beispiel wenn es um Elektrofahrzeuge geht, das vielleicht

00:27:42: als letztes Beispiel, dann gibt es verschiedene Batterietypen. Und wir erhöhen zum Beispiel

00:27:46: die Lithium-Ionen-Quote von unseren Batterien immer weiter. Und auch da kann man wieder sagen,

00:27:51: Lithium und Achtung, viel Wasser. Aber die Lithiumbatterien, leben so viel länger als unsere anderen Batterien,

00:27:57: als die herkömmlichen Batterien und sind wahnsinnig viel energieeffizienter, dass man damit auch

00:28:02: einen Riesenhebel hat. Natürlich sind wir nicht total blauäugig und sagen, oh, eine Lithiumbatterie

00:28:07: ist besser als alles andere. Aber wir haben das berechnet, wir haben das verglichen, wir

00:28:10: verschiedene Szenarien aufgebaut und geguckt und das macht auch einen echt großen Effekt.

00:28:14: Also das sind so paar Sachen, die ich persönlich sehr cool finde. Ja, Spitze. Noch mal zu guter

00:28:20: Letzt, wenn du mal in dieses Nachhaltigkeitsuniversum guckst, wo würdest du sagen, wer begeistert

00:28:26: dich, wo guckst du halt hin und sagst, okay, das schaue ich mir gerne an, das höre ich mir

00:28:33: gerne an oder das ist halt eine Person, die mich wirklich inspiriert? Also finde ich eine

00:28:37: schwere Frage, spontan würde ich sagen. Besonders spannend finde ich Personen, die mal anders

00:28:44: denken, mal neue und auch irgendwie unkonventionelle Wege gehen. Also jemand, den man jetzt in

00:28:51: der Welt auf jeden Fall kennen könnte, zum Beispiel Maja Göpel. Würde ich sagen. Er scheut sich

00:28:56: nicht auch einfach mal Sachen auszusprechen, die unangenehm sind, die aber auch eigentlich

00:29:00: irgendwie auf der Hand liegen. Und wo man sagt, ja, eindeutig. Das wäre so eine Person, die

00:29:05: mir jetzt ad hoc als erstes in den Sinn käme. Ansonsten, wenn es jetzt um eher so alltägliches

00:29:12: geht, dann ... Wenn ich jetzt zum Hörer greife, um zu sagen, wie macht ihr das denn eigentlich,

00:29:18: dann rufe ich tatsächlich bei unserem Unternehmensnetzwerk Econsense an, wo ganz viele Nachhaltigkeitsmanagerinnen

00:29:25: und Manager zusammenkommen aus ganz unterschiedlichen Industrien und wo einfach auch richtig viele

00:29:30: kluge Köpfe mit richtig guten Ideen unterwegs sind, wo man auch echt immer noch eine Menge

00:29:35: lernen kann. Das wäre jetzt vielleicht so bisschen das Alltagsnähere. Ja, war total spannend,

00:29:42: sich dann über so Netzwerke einfach zu organisieren und dann auch gerne sich zu unterstützen und

00:29:46: zu helfen. ist eigentlich unser Eingangsplädoyer wieder, weil es geht ja nur zusammen. Und warum

00:29:52: nicht das Wissen und alles miteinander teilen und sich da helfen? Absolut. Würde ich genauso

00:29:57: unterschreiben. Ja, dann bleibt uns eigentlich nur noch zu sagen, Hanna, schön, dass du da

00:30:02: warst. Vielen lieben Dank für deine Einblicke. Ich fand es mega interessant. Und wünscht

00:30:08: dir dem Team alles, alles Gute, dass ihr so weitermacht, auf dem Weg und auch eure Ziele

00:30:13: erreicht. Aber erstmal danke für deine Zeit. Ja und vielen Dank für die Einblicke. Echt

00:30:17: sehr spannend. Ja, danke euch. Hat mir großen Spaß gemacht.

00:30:27: Daniels, wir haben mit Hannah gesprochen. Sehr, sehr spannend, wie ich finde. Was nimmst du

00:30:33: denn so mit, was hat sie dir gemacht? Ich fand es erfrischend, weil es eben schon so nach

00:30:41: vorne schaut war, aber halt dann irgendwie auch den gewissen hansiatischen Fragmatismus irgendwie

00:30:47: auch ausstrahlte. Und gleichzeitig das Ganze aber gekoppelt war halt mit einem hohen Anspruch,

00:30:53: eben auch real was zu schaffen, was sich natürlich auch mit so einer gewissen Ingenieurs denke,

00:30:58: sicherlich gut vereinbaren lässt. Und es waren so unterschiedliche Sachen, die bei mir nochmal

00:31:03: wieder geklackt haben. Also wie wichtig halt tatsächlich Scope 3 ist, halt mit diesen 97

00:31:07: Prozent. Wie groß halt denn irgendwie der Hebel ist, wenn ich wirklich Dinge halt länger leben

00:31:14: lasse und wie sich das halt dann irgendwie eventuell dann aber auch gleichzeitig mit dem Geschäftsmodell

00:31:20: verheiraten lässt oder auch verheiratet werden muss, dass da halt irgendwie keine gegenläufigen

00:31:25: Interessen sind. Und das waren eigentlich so die Aspekte, die ich total interessant fand.

00:31:29: Und gleichzeitig ist es natürlich auch ein Riesenladen für zig Länder. Sehr viele Standorte und eben

00:31:35: auch diese Unterschiedlichkeit der Betrachtungsweise. Also wo packe ich eigentlich irgendwas hin?

00:31:39: Ist das standortbezogen? Hängt das sozusagen an der Abteilung oder wie gehe ich mit dem

00:31:45: Thema Biodiversität um? Wo sind eigentlich auch die Herausforderungen? Fand ich wirklich echt

00:31:51: interessante Einblicke. Und bei dir? Ja, total ähnlich. Also erstmal, ich find sie auch so

00:31:56: cool einfach und total, also was für eine hohe Expertise, aber das auch so leicht runtergebrochen,

00:32:02: auch sprachlich und so. Man konnte ihr super folgen. Und ich fand das also wirklich, ich

00:32:08: möchte es nochmal unterstreichen, wie beeindruckend ich das fand mit welcher Ernsthaftigkeit und

00:32:12: dann aber auch mit welchem Qualitätsanspruch, was eben Analyse, Datenqualität, richtigen

00:32:18: Schlüsse ziehen, die richtigen Dinge tun. da auch scheinbar so das Mindset ist, mit dem

00:32:23: man gegangen wird. Und das finde ich schon extrem cool. Und kurz im Nachklapp hatten wir gerade

00:32:28: nochmal, dass sie auch immer wieder so versuchen, das Thema auf Präsent zu machen und irgendwie

00:32:33: auch präsent zu sein im Unternehmen und so. Also ich glaube, da passiert schon sehr viel

00:32:37: Richtiges. Und es war mega interessant, das zu hören. So interessant, dass ich jetzt sogar

00:32:41: am Ende vergessen habe, nochmal nach dem Appell zu fragen, weil für mich war so, es war irgendwie.

00:32:47: Es war so vollständig. Ich glaube, das ist erste Mal, dass wir das vergessen haben seit

00:32:51: wir den Podcast aufnehmen. Entschuldige, Hanna, aber wenn noch ein wichtiger Appell, du hättest

00:33:00: los werden wollen, kommentiere am besten unter den LinkedIn-Post oder so. Das kriegen wir

00:33:03: auf jeden Fall hin. Aber ich fand's eine tolle Folge. Ich fand's auch eine tolle Folge. Hat

00:33:08: mich sehr gefreut, weil ... Bis zum nächsten Mal. Bis zum nächsten Mal.