Das CEO2-neutral Corporate Sustainability Briefing (CSB) für Oktober 2025 mit Alexandra Herget
Shownotes
Die Quellen zu unserem CEO2-neutral Corporate Sustainability Briefing (CSB)
📌 News im Oktober 2025
- Harmonisierung ISO & GHG
- Die Bundesregierung legt Entwurf zur Umsetzung der CSRD vor
- EU-Kommission will Entwaldungsverordnung erneut verschieben
- Kopenhagener Erklärung
Sustainable #Fail und #Yay des Monats
- #Fail 👎: Donald Trumps Rede vor der UN Generalvollversammlung
- #Yay 👍: Keynote von Maria Furtwängler
💡 Learning des Monats
Das Gespräch mit Alexandra haben wir am 26.09.2025 aufgezeichnet
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💡 Alle Folgen des Corporate Sustainability Briefings findet ihr hier.
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Der CEO2-neutral Podcast ist ein PHATes Projekt der Nachhaltigkeitsberatung PHATsustainability von PHAT CONSULTING
Viel Spaß bei der 176. Folge von CEO2-neutral!
Musik: Michael Ahlers, Scribbles: Michael Kutzia
Transkript anzeigen
00:00:19: Moin und herzlich willkommen zu unserem Podcast CEO2 Neutral. Und heute mal wieder mit unserem
00:00:25: Format, dem Corporate Sustainability Briefing. Und eigentlich muss ich schon gar nicht mehr
00:00:30: sagen mit wem, aber ich tue es natürlich trotzdem. Liebe Alexandra ist wieder am Start. Moin Alex,
00:00:36: wie geht es dir? Moin, ja mir geht es gut. Und dir hoffentlich besser? Ich bin auf dem Weg
00:00:42: der Besserung. Ich glaube, ich bin eine von vielen, die es erwischt hat jetzt direkt im
00:00:46: Herbst mit einer schönen Grippe. Wahrscheinlich kling ich auch noch so bisschen nasal, aber
00:00:51: ich hoffe, ihr verzeiht mir das. Und ich freue mich jetzt auf ganz viel, ist so, was gibt
00:00:56: es Neues, was haben wir für Highlights, Lowlights und vor allem, finde ich eigentlich immer am
00:01:00: spannendsten, wenn ich ehrlich bin, was ist so dein Learning aus den letzten Wochen, liebe
00:01:04: Alex? Let's dive in! Ja, also es war wirklich so viel los, alle aus der Sommerpause. Deswegen,
00:01:12: ich starte wie immer mit den News des Monats September in der Corporate Sustainability Welt.
00:01:17: Da wäre die erste News die Harmonisierung von ISO und dem Greenhouse Gas Protocol. Diese
00:01:24: beiden Organisationen haben eine Partnerschaft geschlossen, um ihre Standards für die Bilanzierung
00:01:29: von Treppe aus Gasemissionen zu harmonisieren. Und ihr wisst ja mittlerweile, die die regelmäßig
00:01:35: zuhören, lieben Harmonisierung. Und es soll eine Grundlage bieten für global einheitliche
00:01:42: Klimaberichterstattung. und demnach natürlich auch Unternehmen, Investoren und politische
00:01:48: Entscheidungsträgerinnen bei der Dekarbonisierung unterstützen. Das ist auf jeden Fall sehr begrüßenswert.
00:01:55: Jetzt kommt noch etwas begrüßenswertes und zwar, dass die Bundesregierung es tatsächlich geschafft
00:02:00: hat, den Regierungsentwurf für ein Gesetz zur Nationalsumsetzung der CSRD vorgelegt zu haben.
00:02:06: Ich weiß gar nicht, wie ich den Satz gerade angefangen habe, aber es passt schon so.
00:02:12: Und damit läuft das neu gestartete Gesetzgebungsverfahren nun planmäßig. Wie wir wissen, hinkt ja Deutschland,
00:02:20: der Mehrheit der EU-Staaten, wirklich hinterher und die Umsetzung soll schnellstmöglich noch
00:02:25: im Jahr 2025 erfolgen. Wir wissen ja, auf europäischer Ebene wird noch über Omnibus und Co. Schwellenwerte
00:02:33: gesprochen und sonstige Erleichterungen. Aber diese Erleichterungen sollen dann in einem
00:02:39: späteren Änderungsgesetz in das HGB eingearbeitet werden. Somit soll die erste Welle von kapitalmarktorientierten
00:02:47: Unternehmen möglichst noch für das Geschäftsjahr 2025 zur Erweiterung des Lageberichts um eine
00:02:54: Nachhaltigkeitsberichterstattung verpflichtet werden. Also haben Sie es auch geschafft.
00:02:59: Dann kommen News zum EUDR und da war wirklich mein Link in den letzten zwei Tagen überfutet
00:03:07: mit, denn die EU-Kommission will EUDA erneut verschieben. Ja, der Grund, als Hauptgrund
00:03:14: für die Verschiebung werden technische Probleme mit einem geplanten IT-System genannt, was
00:03:21: ich gar nicht fassen kann, aber so läuft das dann wahrscheinlich. Die Kommission geht davon
00:03:26: aus, dass die Technik den erwarteten Anforderungen nicht gerecht werden würde und es zu negativen
00:03:31: Auswirkungen auf Handelsströme kommen könnte. Und es wurde ja schon letztes Jahr einmal
00:03:37: verschoben, also Ende 2024. Ich sehe jetzt gerade sehr, sehr viele Stimmen auch aus Unternehmen,
00:03:45: die das schon mit Fleiß anfangen umzusetzen, umgesetzt zu haben. Die sagen, hey, wir begrüßen
00:03:52: diese erneute Verschiebung, weil das ist einfach in der Form, wie es jetzt ist, fast schier
00:03:57: unmöglich, den Anforderungen gerecht zu werden. Vielleicht können wir dazu auch noch mal eine
00:04:02: Sonderfolge machen, wo wir mal irgendwie drei Unternehmen einladen, die EU, die auch flichtig
00:04:06: sind, die von ihren Pain Points berichten. Aber das sind auch Unternehmen und CSR oder Nachhaltigkeitsmanagerinnen,
00:04:13: die ich sehr schätze, wo ich sagen würde, okay, also da muss was dran sein, auch an diesen
00:04:19: großen Pain Points. Deshalb ja, vielleicht auch diese vorgeschobene Entschuldigung, es geht
00:04:24: nicht wegen der IT, da stecken wir natürlich nicht drin. Vielleicht nicht ganz ungelegen.
00:04:29: Dann fand ich es auch noch sehr spannend, dass auf der Jahrestagung 25 der Academy of Management
00:04:37: in Kopenhagen eine Gruppe von Wirtschaftswissenschaftlerinnen und sehr anerkannten Wirtschaftswissenschaftlerinnen
00:04:44: von sehr renommierten Universitäten die Kopenhagener Erklärung vorgelegt hat. Und im Fokus dieser
00:04:51: Erklärung steht die Verteidigung eines starken wissenschaftlich fundierten EU-Nachhaltigkeitsrahmen.
00:04:59: sowie die Wahrung der evidenzbasierten Entscheidungsfindung. Also es geht hier wirklich um die CSAD und
00:05:06: diese Wissenschaftlerinnen, sind alarmiert über die derzeitige Ausrichtung des Unibus-Prozesses
00:05:13: und die betonen, dass Nachhaltigkeit ein strategischer Vorteil ist, die Wettbewerbsfähigkeit, Resilienz
00:05:20: und Innovationskraft von Europa stärkt und dass sie diese starke Kürzung, die da geplant
00:05:28: ist, überhaupt nicht befürwürgen können. Und das von Wirtschaftswissenschaftlerinnen. Also
00:05:33: diejenigen, die seit Jahrzehnten darüber forschen, wie Wirtschaft gut läuft. Ja, super spannend
00:05:40: und auch cool, dass sie da sowas veröffentlichen. Finde ich auch. Und auch bisweilen sind schon
00:05:45: 400 Unterschriften von Wirtschaftswissenschaftlerinnen aus der gesamten Welt, aber vor allem aus Europa
00:05:51: dort. unter dieser Erklärung zu sehen. Ja, dann kommen wir zum High meines Monats und das ist
00:05:58: tatsächlich eine Keynote von Maria Fuertwengler. Wir kennen sie glaube ich alle. Auch nicht
00:06:03: unbekannt in Kampf gegen den Klimawandel. Sie ist ja sehr aktivistisch unterwegs und diese
00:06:09: hat auf dem Zeitwissen-Kongress Mut zur Nachhaltigkeit eine Keynote gehalten, wo sie sehr spannende
00:06:17: Fragen stellte und zwar Wie kann die Sorge um unsere Lebensgrundlage als links-grün versiffte
00:06:25: Ideologie abgetan werden? Sollten Klima- und Artenschutz nicht gerade für konservative Parteien,
00:06:32: in Konserv bewahren, Kernanliegen sein? Was wäre, wenn wir Natur als kritische Infrastruktur
00:06:41: definieren, also Ökosystemleistungen, Biodiversität, und sind wir nicht vielleicht gerade ein bisschen
00:06:48: erleichtert, dass wir endlich nicht mehr schämen müssen, wenn wir fliegen oder Fleisch essen
00:06:53: oder SUV fahren. So dieser Flugscham, weiß nicht, Wort des Jahres, glaube ich, 2018, ist ja wirklich
00:06:59: jetzt schon wieder passé. Ja, und zum Abschluss sagte sie, wir müssen unseren Planeten wieder
00:07:05: lieben lernen. Und das hat mich doch schon sehr berührt, denn wenn man das im Kopf hat, also
00:07:13: es ist ja eine relativ Also sehr einfach zu verstehen für Kind und Erwachsene, wir müssen
00:07:19: unseren Planeten wieder lieben lernen, dann finde ich, das auch aus Sicht von Unternehmen
00:07:24: sehr spannend, nochmal zu fragen, okay, wie schaffen wir das eigentlich? Und vor allem
00:07:29: auch die Frage, ja, was wäre, wenn wir Natur als kritische Infrastruktur definieren? Was
00:07:36: würde sich auch dort wieder im Unternehmen auch ändern mit dieser Frage im Kopf? Also...
00:07:42: wird jetzt veröffentlicht, die Keynote, und ist sehr sehenswert. Und dann, ich weiß nicht,
00:07:48: hast du sie gesehen, die Rede von Mr. Trump? Ja, mhm. Ja, also in seiner Rede bei der UN-Generalversammlung
00:07:58: hat Donald Trump den Klimawandel als den größten Betrug, der jemals der Welt angetan wurde,
00:08:04: also the greatest con job ever perpetuated on the world, bezeichnet. Und er kritisiert die
00:08:11: Klimastrategien der EU. Er behauptet, dass wirtschaftliche Leistungsfähigkeit durch diese beschädigt wird.
00:08:18: Und er sagt, er warnt, dass Investitionen in erneuerbare Energien zu ökonomischem Schaden
00:08:25: führen könnten. Und er stellt sich entschieden gegen multilaterale Klimaabkommen und warf
00:08:33: auch Organisationen wie der UN vor falsche Vorhersagen zu treffen. Wieso bringe ich das hier auf
00:08:39: ins Corporate Sustainability Energy Briefing? Weil für mich ist das einfach ganz klar. Also
00:08:45: es ist einfach irre. Es ist vollkommen ökonomischer Schwachsinn. Und es gibt Daten und Fakten,
00:08:53: die nur für Investitionen in erneuerbare Energien sprechen und die auch zeigen, dass Unternehmen
00:09:00: mit Transitionsplänen oder guten Klimatrategien bereits jetzt Wettbewerbsvorteile haben. Also
00:09:08: belegt sind das Dinge und ich finde es ist unsere Aufgabe in dieser Zeit immer wieder auch diese
00:09:16: bekannten Fakten hervorzubringen, sodass nicht irgendwer glaubt, dass das, was dieser Mann
00:09:22: und noch andere in seinem Umfeld sagt, irgendwie ansatzweise eine Richtigkeit hat. Genau. Mein
00:09:29: absolutes Low des Monats wirklich. Was für eine Welt, in der wir gerade leben. Gefällt einem
00:09:34: nichts mehr zu einen, ne? Sei, es dir wieder rauskommen, Alex. Und ich bin so bisschen so,
00:09:41: oh Gott, Marke, du Arme, weil dieses Mal wird es gar nicht so inspirierend. Normalerweise
00:09:47: bringe ich ja immer so irgendwelche großartigen LinkedIn-Posts mit oder Papers, die ich gelesen
00:09:53: habe. Dieses Mal bringe ich tatsächlich das C-Bum mit, also den CO2-Grenzausgleich-Mechanismus.
00:10:02: Und zwar ganz aus egoistischen Gründen, weil ich Tatsächlich hatte ich bisher immer mal
00:10:08: wieder so Schwierigkeiten wirklich zu verstehen, was hinter diesem Cebam steckt. Und jetzt gab
00:10:13: es gerade dazu News, denn am 10.9. hat das Europäische Parlament mit sehr großer Mehrheit, also 617
00:10:21: Stimmen, bei 18 Gegenstimmen und 19 in Haltungen, also sehr entschieden, Anpassungen an diesen
00:10:27: CO2-Grenzausgleichsmechanismus beschlossen und gibt demnach grünes Licht für geplante Vereinfachungen.
00:10:36: Die Zustimmung des Rats gilt eigentlich hier als Formsache. So und was ist jetzt das C-Bahn?
00:10:42: Also in Europa gilt, wenn jetzt beispielsweise eine Fabrik CO2 ausstößt, muss sie dafür Geld
00:10:49: bezahlen. Das soll die Firmen dazu bringen, weniger CO2 auszustoßen. So weit, gut. Aber
00:10:55: manche Firmen könnten sagen, hm, dann baue ich halt meine Firma, meine Fabrik irgendwo anders
00:10:59: auf einem Spielplatz ohne diese Regel und verkaufe sie dann zurück nach Europa. Sogenanntes Carbon
00:11:05: Leakage. Und das wäre ja unfair, weil die Firmen in Europa zahlen müssten und die anderen aber
00:11:10: nicht. Und dafür gibt es dieses Zebam. Also wenn ein Produkt, Stahl, Zement, Dünger von
00:11:15: außerhalb Europas kommt, muss die Firma an der Grenze auch eine Art CO2-Ticket kaufen. Und
00:11:21: dieses Ticket kostet ungefähr so viel wie die Gebühr in Europa, so der CO2-Preis. Ja und
00:11:27: das Ergebnis ist dann natürlich die gleichen Regeln, egal ob in oder außerhalb von Europa.
00:11:32: Was ist jetzt der zentrale Bestandteil dieser Änderung? Künftig sind ein von bis zu 50 Tonnen
00:11:37: pro Jahr pro Importeur von diesen Cebam-Vorschriften ausgenommen. Und das fand ich jetzt krass,
00:11:45: also das ist mein Learning. Das betrifft 90 Prozent der Importeure in die EU, darunter
00:11:52: natürlich kleine und mittlere Unternehmen, aber weiterhin deckt das Cebam 99 Prozent der gesamten
00:12:01: CO2-Emissionen ab. Also... Es sind 90 Prozent der Importeure betroffen, aber weiterhin sind
00:12:10: diese 99 Prozent der gesamten CO2-Emissionen abgedeckt. Das heißt, die dicken Fische sind
00:12:15: halt wirklich richtig, richtig dicke Carbonfische. Und deswegen ist es ja wirklich auch klar,
00:12:22: dass hier, weiß ich nicht, wie viele, also fast 95 Prozent der Abgeordneten dafür gestimmt
00:12:27: haben, weil das ja wirklich also sehr Sinn macht hier. eine Einführung von diesem Schwellenwert
00:12:35: einzuführen. Ja, also Mein Learning des Monats dieses Mal vielleicht nicht so inspirierend,
00:12:40: aber lehrreich. Und ja, damit wären wir am Ende meines Monologs hier heute. Alex, lieben
00:12:48: Dank. Ich muss jetzt trotzdem sagen, also das hat mich jetzt doch nochmal umgehauen, gerade
00:12:53: mit der Zahl am Ende. Also ich bleibe dabei, der Learning Part ist und bleibt mein Lieblingsteil
00:13:00: und ich freue mich schon auf unsere nächste Folge, Alexandra. Bis dann. Ja, ich mich auch.
00:13:06: Ciao. Ciao.