Wirksame Transformation der Lieferkette: Welche Ansätze bei Tchibo wirklich funktionieren

Shownotes

📌 Unsere Learnings aus der Folge:

  • Einzelne Unternehmen können nicht im Alleingang die Transformation der Lieferanten übernehmen - hierfür eignen sich gemeinsame Initiativen mit anderen Unternehmen zu gründen.
  • Die größte Herausforderung sind die Zulieferer der eigenen Lieferanten, die auch regelmäßig wechseln können.
  • Teilnahme an Trainings ist keine geeignete KPI, um den Status der eigenen Transformation zu tracken.

🧭 Gliederung der Folge:

  • Katharinas Weg zur Nachhaltigkeit (03:11)
  • Organisationsstruktur für Nachhaltigkeit bei Tchibo (06:42)
  • Die Hebel in der Lieferkette (10:08)
  • Wann lohnt sich Investitionen in Transformation der Lieferkette (15:43)
  • Transparenz in kompletter Lieferkette ist herausfordernd (17:56)
  • Die Future Supplier Initiative (21:21)
  • Status Biodiversität (26:12)
  • Katharinas Netzwerktipps (31:21)

Wir haben das Gespräch mit Katharina am 27.11.2025 aufgenommen.


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Der CEO2-neutral Podcast ist ein PHATes Projekt der Nachhaltigkeitsberatung PHATsustainability von PHAT CONSULTING


Viel Spaß bei der 183. Folge von CEO2-neutral!

Musik: Michael Ahlers, Scribbles: Michael Kutzia

Transkript anzeigen

00:00:19: Moin und herzlich willkommen zum CEO2neutral Podcast, dem Interview Podcast von FED Consulting.

00:00:24: Wir begleiten Unternehmen auf ihrer Reise der digitalen und nachhaltigen Transformation und

00:00:28: treffen dazu immer wieder interessante Gesprächspartner und Gesprächspartnerinnen, die euch inspirieren

00:00:33: und zum Nachahmen animieren wollen. Denn wir glauben fest daran, dass eine nachhaltige Transformation

00:00:38: nur gemeinsam gelingen kann. Da freuen wir uns hier auf den regelmäßigen Austausch mit Experten,

00:00:43: Expertinnen, wir, das sind wie immer ich, Nils und Maike. Und FedConsorting Maike, wie geht

00:00:50: es dir denn heute? Moin Nils, mir geht es gut. Wir nehmen jetzt gerade Ende November auf und

00:00:56: das ist ja schon immer die Zeit, wenn ich in Hamburg eher dunkel ist und so. Aber irgendwie

00:01:00: dieses Jahr fühlt es sich smooth an. Wie geht es dir denn? Ja, mir geht es auch gut. Warst

00:01:04: schon auf dem Markt? Ja, hier den Ektaphariepermeister Santa Pauli, da war ich schon, aber sonst noch

00:01:10: gar nicht. Also ich muss jetzt mal noch mal ein paar Weihnachtsmärkte auf jeden Fall auf

00:01:13: die Liste nehmen. Vielleicht fangen wir heute Abend an. Ja, ich würde mal ein paar Worte

00:01:18: zum Gast verlieren. Wir haben heute Dr. Katharina Heil bei uns. Katharina, wir haben uns tatsächlich

00:01:23: Anfang des Jahres kennengelernt bei einem Netzwerktreffen, das wir hier bei uns in den Räumlichkeiten

00:01:29: hatten. Vielleicht ganz kurz einen Werbeblock. Anfang Januar nächstes Jahr machen wir wieder

00:01:33: so ein Netzwerktreffen. Hab ich schon eingewählt. Sehr gut, sehr gut. Da freue ich mich auch

00:01:38: schon richtig drauf. Du bist aktuell Senior Sustainability Manager. und zwar am Environmental

00:01:45: Program in Sustainable Supply Chain bei Chibo. Also ganz nah dran an allen Lieferprozessen,

00:01:52: finde ich ja mega spannend, denn ihr habt ja wirklich ein krasses Sortiment, also von bis

00:01:58: und sicherlich mehr als eine Hand von Lieferanten zu steuern. Spannend ist aber auch dein Hintergrund

00:02:03: als gelernte Biologin und Umweltwissenschaftlerin. Und dann hast du ja noch promoviert in Aquatischer

00:02:10: Ökotoxikologie. Also wirklich auch ein Zungenbrecher. Ich glaube, den Hintergrund hatten wir jetzt

00:02:17: noch nicht im Podcast. Ich freue mich sehr, wie du so auch aus diesen Brillen irgendwie

00:02:21: gerade auf deinen Job schaust und deine Herausforderungen. Liebe Katharina, schön, dass du bei uns bist.

00:02:27: Wie geht es dir? Erstmal danke für die Einladung. Mir geht es richtig gut. Ich freue mich über

00:02:33: diese aufregende Endjahreszeit, gleichzeitig mit Blick aufs neue Jahr und viele coole neue

00:02:40: Sachen. Nee, mir geht es richtig. Mir geht richtig gut. Mich hat auch dieser Hamburg-Winterblues

00:02:45: noch nicht gekriegt. Wir hatten ja auch so ein paar schöne strahlende blaue Himmeltage und

00:02:51: schon ein bisschen Schnee. Das kickt bei mir eigentlich dann immer erst im Februar, März.

00:02:55: Aber noch geht es richtig gut. Ja, wir beginnen ja immer mit der Frage, wie bist du zur Nachhaltigkeit

00:03:00: gekommen? Maike hatte ja schon mal gesagt, dass das Jahr dich schon länger begleitet, auch

00:03:07: im Studium. Erzähl doch mal einfach, gab es ein Ereignis oder hat dich das schon immer

00:03:10: umgetrieben? Ja, glaube, so richtiges Ereignis gab es nicht. Es war auch nicht so eine richtige,

00:03:16: nicht eine richtige bewusste Entscheidung eigentlich. Ich glaube, mir ging es so ein bisschen ähnlich

00:03:21: wie Frauke, die in eurem letzten Podcast da war. Ich war auch so ein Kind, was viel draußen

00:03:26: war. Wir haben immer so ein Tier von Wäldern gewohnt. Ich bin immer viel draußen rumgezogen

00:03:31: und habe mich eigentlich schon immer für diese Sachen interessiert. War auch für mich der

00:03:36: Grund, dann Biologie zu studieren und bin dann eigentlich im Studium. zur Ökologie gekommen,

00:03:42: zu Umweltschutzthemen und schließlich zu diesem sehr komplizierten Begriff Ökotoxikologie.

00:03:48: Und das hat mich gecatcht. Also ich habe auch häufiger tatsächlich gezweifelt, ob Biologie

00:03:54: so das Richtige ist. Ich habe so gemerkt, Wissen des Wissens willen treibt mich jetzt nicht

00:03:59: alleine an. Und so eine drängende Relevanz, wie jetzt beispielsweise bei so einem Umweltschutzthema,

00:04:07: wie auch Ökotoxikologie. Das hat mich total gecatcht. Ich wusste, es muss irgendwas sein,

00:04:13: was eine Relevanz hat und was einen höheren Beitrag leistet. Und die Welt auch bisschen

00:04:17: besser macht. ist ja idealistisch, wenn man jung ist. Und hoffentlich verliert man es auch

00:04:22: nicht im Alter. so bin ich eigentlich da reingekommen, würde ich sagen. Kurz zur Ökotoxikologie, weil

00:04:28: es so ein komplizierter Begriff ist. Was ist es eigentlich? Und In die Nachhaltigkeit und

00:04:34: in den Umweltschutz. Relativ simpel erklärt untersucht man in der Ökotoxikologie die Auswirkungen

00:04:40: von Chemikalien, wenn sie in der Umwelt quasi ankommen. Das heißt, beispielsweise über Abwässer

00:04:46: oder auch über die Landwirtschaft und was hat das dann für Auswirkungen auf Pflanzen, auf

00:04:51: Tiere, auf Mikroorganismen. Das fand ich super, super spannend und super relevant. Vor allem

00:04:56: im Kontext, wie wir dann diese Chemikalien auch bewerten und wie wir verstehen, welche Chemikalien

00:05:02: sind sicher und welche sind nicht sicher, welche dürfen überhaupt. in Europa verkauft werden

00:05:07: oder welche, sagen wir auch, die Auswirkungen sind zu groß. Das ist nicht erlaubt, hier zu

00:05:13: verkaufen, nicht zu nutzen. Und das fand ich super relevant. Deswegen bin ich auch von Biologie

00:05:17: auf Umweltwissenschaften geswitcht, bin bei Ökotoxikologie geblieben und hab auch promoviert.

00:05:23: Und dann ist wahrscheinlich bei mir was passiert, was bei vielen anderen auch passiert ist. Ich

00:05:29: hab gemerkt, so dieses Klein-Klein und dass das Ziel eigentlich immer ist, das Wissen

00:05:35: verfügbar zu machen für andere, die dann coole Sachen damit machen, dass ich gerne auf diese

00:05:40: andere Seite wollte. Ich wollte auch Teil sein von den Projekten umsetzen, dieses Witzen zu

00:05:45: nutzen. Und deswegen bin ich hier, deswegen bin ich bei Chibo und auch tatsächlich im Nachhaltigkeitsmanagement

00:05:51: dann letztendlich gelandet. Weil ich glaube, wenn man Unternehmen findet, was Nachhaltigkeit

00:05:57: ernst nimmt und auch bereit ist zu investieren, ist das ein Richtig guter Ort, um umsetzungsstark

00:06:04: zu sein, um Wirkung zu haben. Ja, das macht schon richtig Spaß. Ist wie immer nachhaltigkeitsseitig

00:06:11: auch ganz frustrierend sein. Aber es ist auf jeden Fall eine Aufgabe, wo man morgens immer

00:06:18: weiß, warum man zur Arbeit geht. Das ist schon cool. Das kann ich mir vorstellen. Nimm uns

00:06:23: doch mal mit bei Cibo, wenn wir das mal anschauen. Wie habt ihr denn das Thema auch irgendwie

00:06:28: nachhaltigkeitorganisatorisch bei euch aufgestellt? um auch den Ansprüchen auch gerecht zu werden.

00:06:34: ich hatte es ja schon so ein also das ist ja auch so ein breites Spektrum, was natürlich

00:06:38: auch Chibo anbietet. Wie kann ich mir das vorstellen? Ja, das stimmt. Es gibt nichts, was wir nicht

00:06:44: machen. Das ist schon sehr besonders an uns. Wir sind ja auch schon eine ganze Weile auf

00:06:51: der Reise. Wir feiern im nächsten Jahr unseren zwanzigsten Geburtstag. Also sind ja schon

00:06:58: auch mehr als volljährig, was richtig, richtig cool ist. Wir haben auch ein sehr großes Team,

00:07:04: sowohl bei uns hier in Hamburg, in der Zentrale, wo die meisten sitzen, als auch in unseren

00:07:09: Büros in Hongkong und auch in Bangladesch sitzen noch ein paar Kolleginnen und Kollegen, aber

00:07:14: auch in den Kaffeeanbauländern. Das heißt, wir sind wirklich mit vielen Menschen unterwegs

00:07:20: und brauchen das tatsächlich auch, weil wir sind sehr breit aufgestellt. sind ja... nicht

00:07:26: nur einen Kaffeeröster, was total viel natürlich unsere Arbeit ausmacht. Wir sind auch ein Textilunternehmen

00:07:31: und wir verkaufen auch alles von der Pfanne bis zum Möbelstück. Das heißt super, super

00:07:36: viele unterschiedliche Rohstoffe, ganz, ganz viele unterschiedliche Lieferketten, Herausforderungen,

00:07:41: Anforderungen, die auf uns warten. Und dem kann man eigentlich nur gut mit einem großen Team

00:07:48: begegnen. Und gleichzeitig bedeutet das für uns, für unsere Arbeit glücklicherweise auch,

00:07:53: dass jeder und jeder von uns sich mit dem Team auch sehr intensiv und in einer Expert-in-Rolle

00:08:01: beschäftigen kann. Wir haben bei uns ein großes Team, was sich um die Kaffee-Programme im Ursprung

00:08:08: kümmert. Wir haben ein Team, was sich ausschließlich um Menschenrechtsthemen kümmert. haben Kolleginnen

00:08:14: und Kollegen, die Compliance machen, gar nichts anderes. Ich finde es immer krass, Leute ...

00:08:19: alle Compliance-Themen und noch alle anderen Umsetzungsthemen im Unternehmen, alles in einer

00:08:24: Person. Ich weiß nicht, wie das geht. Hut ab für alle, die das machen müssen. Bei uns ist

00:08:28: es glücklicherweise anders. wir haben Menschen, die sich nur mit den Compliance-Themen beschäftigen,

00:08:34: Reporting, es noch mal eine Gruppe Kommunikations, gibt es eine Gruppe und es gibt noch eine Person,

00:08:39: die Nachhaltigkeitsstrategie bei uns macht. Und dann gibt es das großartige Team Umweltschutz

00:08:45: und Kreislaufwirtschaft, in dem ich angesiedelt bin mit Ja, Themen wie alles rund um Materialien,

00:08:52: aber auch Anforderungen, wir an Produkte haben, gerade im Kontext Kreislauffähigkeit und Recyclingfähigkeit.

00:08:59: Und ich, letztendlich, hast du ja schon kurz erwähnt, bei uns das Umweltfabrikprogramm leitet

00:09:06: und eng verknüpft oder in engem Austausch mit meinen Kolleginnen, die Klimastrategie bei

00:09:12: uns verantwortet für alle Themen, aber auch eine Kollegin, die nur, was heißt nur, ausschließlich

00:09:18: Wasserschutz, toximikalen Abwasser macht. Genau, also wir sind ein riesiges Team. Wir sind unter

00:09:25: der GF, also Geschäftsführung, aufgehängt. Das ist, glaube ich, auch ein sehr, guter Ort,

00:09:28: um Wirkung zu generieren. Also es gibt auf jeden Fall schlechtere Orte, um einen guten Beitrag

00:09:35: im Nachhaltigkeitsmanagement zu leisten. Wahnsinn. Ja, im Vorgespräch hattest du ja gesagt, dass

00:09:42: ja bei euch eben auch gerade Wissensvermittlung, also ein Fortfab-Training, Wissenstransfer,

00:09:49: essentiell sind. Aber das ist natürlich am Ende doch nicht der wesentliche Geben in der Lieferkette

00:09:56: ist. Wie siehst du denn dieses Lieferketten-Thema? Was sind denn da gute Ansätze, um auch Lieferanten,

00:10:04: und darum geht es ja, auch zu motivieren, halt wie auch mitzumachen? Gute Frage, und dass

00:10:09: das mich taktäglich eigentlich in meiner Arbeit umtreibt und beschäftigt. komme ja aus der

00:10:14: Wissenschaft. Wir sind da noch in dieser Experimentier-Pilotiere-Phase. Das heißt, wir lernen ganz, ganz viel. Wir

00:10:19: probieren auch ganz, ganz viel dazu aus, was quasi abseits von klassischen Trainings eigentlich

00:10:25: möglich ist. Ich will auch gar nicht sagen, dass Trainings pauschal nicht hilfreich sind

00:10:32: oder nicht gebraucht werden. Für viele Themen macht das auch total Sinn. Wir sehen aber auch,

00:10:37: wir machen im Sektor schon seit Jahren Trainings und so richtig weiter. kommen wir irgendwie

00:10:44: auch nicht. Und ich finde irgendwie ein ganz schönes Beispiel, wenn man mal an sich selber

00:10:49: irgendwie denkt, für die, in Unternehmen arbeiten, gerade so zum Jahreswechsel, sind das bei uns

00:10:55: immer so die Jahresschulungen. Das heißt, ich mache ja selber auch als Person, die in einem

00:11:00: Unternehmen arbeitet, auch Trainings und Schulungen. Ich klicke mich dann da durch, ich mache das

00:11:05: Quiz, ich bestehe das Quiz sogar und trotzdem sitze ich am Ende wie der letzte Schluch am

00:11:10: Schreibtisch und halt... oder dran, dass ich natürlich weiß, wie sollten eigentlich meine

00:11:15: Beine, in welchem Winkel der Laptop davon entfernt sein. Und trotzdem mache ich es nicht. Und

00:11:21: nicht immer. Für Leute, von Shibu zuhören, ich kümmere mich ganz oft auch um das, meine persönlichen

00:11:27: Arbeitsschutze. Aber nur, weil ich beim Training oder bei einer Schulung mitgemacht habe, heißt

00:11:31: es nicht, dass ich das immer auch umsetze. Also ich finde Teilnahme einer Schulung eine sehr

00:11:38: schlechte und ich würde auch sagen faule KPI. wenn es darum geht, Erfolg und vor allen Dingen

00:11:43: Wirksamkeit zu messen. Und wir haben uns dann bei unserer Arbeit gefragt, was ist denn dann

00:11:49: das, was fehlt, wenn es nicht immer das Wissen ist? Also was fehlt quasi zu dieser Umsetzung?

00:11:55: Und kamen dann quasi zu dem Punkt, auch wenn wir überlegen, wie funktioniert bei uns, wie

00:12:02: können wir selber Dinge auch umsetzen, von diesem Compliance-Thema runterzukommen. Also Compliance

00:12:09: im Sinne von Ich sag dir, du musst das tun, deswegen tust du das. Also ich mache meine

00:12:14: Jahresstudung, ich sie tun muss, weil sonst irgendwann meine Chefin bei mir klopft nach

00:12:19: sehr vielen Wiederholungs-E-Mails und sagt, du musst das machen. Das ist eine Anforderung

00:12:23: letztendlich, hinzukommen zu einem Ownership. Und das ist für uns quasi ein ganz zentrales,

00:12:29: wichtiges Thema bei uns im NIFA-Kettenprogramm, dass ich quasi weiß, warum mache ich das, warum

00:12:35: ist das für mich wichtig, was bedeutet das für mich und im allerbesten Fall dass es mein eigenes

00:12:40: Thema wird, dass ich wirklich anfange, mich damit zu identifizieren, das zu meinem eigenen

00:12:44: Thema auch in der Umsetzung zu machen. Und das ist letztendlich das, was wir anders machen

00:12:50: wollen. Wir haben das jetzt vor zwei Jahren angefangen zu pilotieren mit einer kleinen

00:12:55: Anzahl an Fabriken. Und es geht sehr, gut. Und das ist das, was wir letztendlich ausweiten

00:13:00: wollen. Fängt an sich genauso an wie viele andere Programme auch. Man geht mit technischen Experten.

00:13:06: und eine Expertin in die Fabriken. Man schaut sich Verbräuche und Prozesse an, hat da eine

00:13:12: Liste an potenziellen Maßnahmen. Wie können wir quasi Treibhausgasemissionen einsparen?

00:13:17: Wie können wir Chemikalien Sicherheit erhöhen? Wie können wir die Abwässerqualität verbessern?

00:13:23: sind so ein paar Key-Topics. Und dann aber nicht einfach sagen, so das ist es und setz es um,

00:13:28: sondern eigentlich das Tolle an unserem Programm ist es dann die Workshops, die letztendlich

00:13:33: starten. Also wir sind dann vor Ort, wir setzen uns zusammen mit den technischen Experten und

00:13:37: dem Management, zusammen mit den technischen Experten unserer Dienstleister und dann schaut

00:13:44: man sich diese Maßnahmen an und dann entsteht quasi ein Dialog und man... Es ist so ein beidseitiges

00:13:49: Verständnis. Also wir versuchen zu verstehen, wo hakt es denn eigentlich, was kann euch helfen

00:13:56: bei der Umsetzung und gleichzeitig auch von Fabrikseite zu merken, es geht wirklich darum,

00:14:04: eine Lösung spezifisch für mich zu finden. Und dadurch dann quasi so ein Interesse auch für

00:14:09: das Thema zu generieren. Und es ist super cool zuzuschauen, wenn zwei Expertin sich über ihr

00:14:16: absolutes Nerd-Thema unterhalten und total engagiert sind und den Mehrwert daraus sehen. Also wir

00:14:23: hatten es mal bei einer Temperaturkurve zu irgendeinem... zu irgendeinem Färbeprozess, wo man richtig

00:14:29: gemerkt hat, dass die Fabrikseite sich immer weiter über den Tisch gelehnt hat und immer

00:14:34: aufmerksamer wurde, weil sie gemerkt haben, ah, hier geht es gerade um mich und darum,

00:14:38: ich meine Prozesse verbessern kann. Und ich kann hier quasi noch was lernen von jemandem,

00:14:43: der mir das Face to Face quasi in dem Moment erzählt. Und das ist, glaube ich, das, wo wo

00:14:48: am Ende der Switch kommt und wo man rausgeht und sagt, ich habe mich jetzt selber für diese

00:14:52: Maßnahmen entschieden. Ich habe selber entschieden, wann möchte ich die umsetzen und wie möchte

00:14:56: ich die umsetzen und gehe raus mit einer Roadmap, die meiner ist. Und genau, ist das, wie wir

00:15:03: letztendlich unsere Programme aktuell durchführen. Das ich mega interessant, was natürlich auch

00:15:09: so bisschen auch eine potenzielle Hierarchie, eine Kundelieferant. so bisschen aufhebt und

00:15:15: mehr in eine Partnerschaft auch geht, finde ich auch total spannend, weil ich glaube auch

00:15:18: das ist eigentlich am Ende viel nachhaltiger, um über viele viele Jahre zusammenzuarbeiten.

00:15:25: Es klingt aber auch danach, dass ihr natürlich da auch ganz schön investiert gerade auch von

00:15:30: eurer Seite und wie guckst du denn da drauf? was muss denn auch aus deiner Sicht irgendwie

00:15:35: passieren, damit sich diese Investitionen, auch dieses Engagement am Ende auch lohnen, um in

00:15:41: diese Transformation der Lieferkette auch zu gehen? Ja, total gutes Thema. Ich finde auch

00:15:46: das Thema Lohn immer so spannend. Was ich gerade mit mit wem man spricht, im Unternehmen einen

00:15:52: ganz anderen Blick da drauf. Und ich würde auch sagen, für mich in meiner Rolle auch ganz unterschiedliche

00:15:58: Antworten da drauf. Also wenn ich jetzt meinen reinen Umweltschutzhut aufsetzen würde, würde

00:16:03: ich sagen, Hauptsache eine Wirkung, dann lohnt sich das. Egal, SBTI-Ziele sind ganz wurscht,

00:16:11: auch eigene Lieferkette, egal. Hauptsache, wir minimieren unseren Footprint im Sektor oder

00:16:16: am besten einfach weltweit. Egal, ob das jetzt unser Lieferant ist oder von jemand anders.

00:16:20: Hauptsache Wirkung passiert. Und das natürlich so ein sehr idealistischer Blick da drauf.

00:16:26: Letztendlich aus Nachhaltigkeitsmanagementsicht, wo ich mich auch um unsere eigenen Lieferketten

00:16:32: und Lieferanten und Produzenten kümmere. ist der Blick da noch mal ein bisschen geschärfter.

00:16:40: Gerade wenn es jetzt darum geht, wen wähle ich aus für unser Programm, welche Fabriken sind

00:16:46: das in der Regel oder sagen wir mal nicht zwangsläufig oder im Großteil der Fälle gar nicht unbedingt

00:16:53: welche, mit denen wir direkt Business Partnerschaft haben. Also wir haben vor allen Dingen in den

00:17:00: tieferen Lieferkettenstufen die höchsten Auswirkungen letztendlich oder den, gerade wenn es um das

00:17:07: Thema Chemikalien, auch Klima geht, da ist es vor allen Dingen den Färbereien, wenn wir

00:17:13: da quasi reinschauen. Das sind dann nicht die, die Ende das finale Produkt für uns machen,

00:17:18: sondern die, die die Stoffe beispielsweise herstellen. Und das hat natürlich nochmal eine ganz andere

00:17:24: eine ganz andere Tragweite, also wie wähle ich da quasi aus? Ja, und welchen Einfluss

00:17:30: hast du denn auch? Ich meine, wenn du ein Produkt beziehst, ist natürlich jetzt die Frage, ich

00:17:35: sag mal so, du kaufst ein Schuh und dann ist natürlich halt die Frage, du willst einen schwarzen,

00:17:40: was weiß ich, Lederschuh haben und ist ja jetzt die Frage, wie wird gefärbt, von wo wird bezogen

00:17:46: und das ja wahrscheinlich auch nochmal nicht unbedingt direkt in der Vorstufe, sondern vielleicht

00:17:51: noch zwei Stufen, zwei Vorstufen davor, Das ist ja... tricky. Absolut. Und das ist auch,

00:18:01: warum wir so an dieses Thema ownership letztendlich glauben. Also gerade wenn man jetzt eher ein

00:18:09: mittelgroßes Unternehmen ist, was jetzt nicht bei allen Produzenten ganz, ganz, ganz viel

00:18:15: Mulum und auch über das ganze Jahr macht, sind es ja auch nochmal ganz neue Herausforderungen.

00:18:20: Was helfen kann ist, dass man gemeinsam mit dem direkten Businesspartner, mit den Fabriken

00:18:26: beispielsweise, spricht. Aber vor allen Dingen Partner für das Programm finden, die einen

00:18:34: Mehrwert darin sehen, die quasi sagen, ja, wollen wir so oder so machen? Wir haben so oder so

00:18:40: Ziele, die wir gerne erreichen würden und brauchen da Unterstützung. Oder ist es was, was uns

00:18:44: ganz viele andere Businesspartner auch schon fragen? Oder es sind Anforderungen, die wir

00:18:49: aus den jeweiligen Ländern schon haben, gibt es auch ganz, ganz viel. Aber es ist nicht

00:18:55: leicht, gerade wenn es quasi nicht die direkten Partner sind. Nichtsdestotrotz passiert so

00:19:01: viel im Sektor, dass das alles keine Themen sind, die neu sind und wo man auf geschlossene

00:19:07: Türen trifft, das ist schon ganz gut. Schwieriger wird es natürlich dann eher, und das ist dann

00:19:11: nochmal dieses Thema Lohn, Maike, was du vorhin gerade meintest. Ich will natürlich als Nachhaltigkeitsmanagerin

00:19:18: sicherstellen, dass wenn ich eine Fabrik begleite bei der Umsetzung der Roadmap, dass ich mit

00:19:24: der auch nächsten Jahr und im besten in den nächsten fünf, zehn, 15 Jahren produziere.

00:19:31: Und das ist das, wo wir jetzt auf jeden Fall auch noch mal verstärkt dran wollen, um das

00:19:35: letztendlich sicherzustellen. Mit unseren direkten Lieferanten zusammen, das ist ja keine Entscheidung,

00:19:40: wir selber treffen können, eben weil es nicht unseren direkten Businesspartner sind. Aber

00:19:45: Lieferkettenarbeit, Scope 3, Dekarbonisierung, das ist schon next level. Es ist einfacher

00:19:53: als im eigenen Office zu sagen, ich mache Energiesparlampen oder ich habe da die Maßnahmen, die ich umsetze.

00:19:58: Das ist natürlich sehr viel leichter. Ja, weil Scope 3 spielt dort auch die Musik bei den

00:20:03: meisten. Also ich glaube, ist auch so bisschen die Evolution, die wir durchlaufen sind in

00:20:08: letzten Jahren, wenn wir über Nachhaltigkeit in Unternehmen nachdenken, in der Zentrale

00:20:15: bei den Information Workern mal anzufangen. Aber das ist halt einfach auch nicht der große

00:20:20: Hebel. Man soll es trotzdem tun, um Gottes Willen. Aber Scope 3 ist natürlich einfach die Challenge

00:20:25: für produzierende Unternehmen. Man muss es vor allen Dingen tun, weil ich finde es auch wenig

00:20:31: glaubwürdig, wenn ich sage, naja, mein Scope 1 ist ja nicht so relevant. 3 ist sehr viel

00:20:37: relevanter, aber ich spreche damit dafür auf Fabrik und will, dass die was in Scope 1 machen,

00:20:41: weil in der Masse aller derer Scope 1, was mein Scope 3 ist, das natürlich für mich total den

00:20:46: Mehrwert hat und gleichzeitig kümmere ich mich aber über die Maßnahmen, die ich auch selber

00:20:50: in meinem Office machen könnte, nicht. Ja, das stimmt. Das finde ich geht halt gar nicht.

00:20:56: Also deswegen trotzdem auch auf jeden Fall an Scope 1 arbeiten, wenn ich von anderen in meiner

00:21:01: Lieferkette erwarte, was in Scope 1 zu machen. Also an deren Scope 1. Da muss man schon auch

00:21:06: fair sein. Ja, absolut. Ihr seid Mitglied bei der Future Supplier Initiative. Kannst uns

00:21:15: ein bisschen erklären, was ist das für eine Initiative und warum habt ihr euch auch entschlossen,

00:21:20: daran teilzuhaben? Ja, richtig coole Initiative. Wir sind da jetzt Mitglied seit Sommer diesen

00:21:26: Jahres. haben, habe ich ja gerade auch schon bisschen erklärt, unser eigenes Programm trotzdem

00:21:32: noch, bei dem wir über Dekarbonisierung hinaus auch Wasser, Chemikalien, Abwasser machen.

00:21:38: Und trotzdem haben wir uns entschieden, noch ein zusätzliches Dekarbonisierungsprogramm

00:21:43: quasi mit dazu zu nehmen, mit der Future Supply Initiative, was ganz einzigartig ist und neu

00:21:50: ist, nicht nur für den Sektor, sondern tatsächlich für uns auch bei Chibo, weil wir quasi als

00:21:56: Kollektiv dekarbonisieren. Und das ist total... kümmern uns in die Initiative und durch dieses

00:22:05: Kollektiv und den Verbund ist es möglich, nur diese Energieeffizienzmaßnahmen letztendlich

00:22:10: zu machen, die ja in der Regel sehr attraktiv sind für Fabriken in der Umsetzung, weil man

00:22:15: in der Regel auch Geld spart, dadurch dass man niedrigeren Verbrauch hat, sondern auch an

00:22:19: diese größeren Themen zu gehen. Themen, die teurer in der Umsetzung sind, aber auch total

00:22:24: wirksam sind, wie beispielsweise den Wechsel zu erneuerbaren Energieträgern. sei es der

00:22:29: Kohleausstieg, gerade in der Fabri, ob das Thema Boiler- und Wärmegenerierung ein total

00:22:35: großes ist. Und da sind wir dann schon bei richtig großen Investitionsthemen. Und da haben wir

00:22:41: dann auch in unseren eigenen Programmen, wo wir nur selber quasi drin sind, keine gute

00:22:47: Antwort drauf. Das muss man schon noch sagen. Und da kommt dann quasi die Future Supply in

00:22:51: das Schütte-Find-Spiel. sowohl Fabriken bei dieser technischen Umsetzung unterstützt, so

00:22:57: wie wir es auch in unserem eigenen Programm machen, aber zusätzlich, und das ist der echte

00:23:01: Mehrwert der Initiative, über attraktive Finanzierungsmodelle, weil auch Banken dabei sind. Dies dann letztendlich

00:23:08: den Fabriken ermöglichen, in die Dekarbonisierung zu investieren, wenn sie jetzt das Kapital

00:23:14: dafür nicht einfach so in der Hosentasche haben. Weil so ein Boiler da manchmal ist es ja auch

00:23:21: nicht nur ein Beuler, da müssen mehrere Beuler dann ausgetauscht werden, dann sind wir da

00:23:24: schon im Millionenbereich. Also nichts, was man mal so aus der Tasche bezahlt. bei der

00:23:29: Future Supply Initiative ist es quasi so in diesem Kollektiv. Das ist so ein bisschen das,

00:23:34: was ich vorhin gesagt habe, mit dem hauptsache Wirkung zeigen, egal unsere eigenen Lieferkette,

00:23:39: findet da nochmal so einen ganz schönen Sweetspot, weil wir quasi mit allen Unternehmen, die teilnehmen,

00:23:45: schauen wir, wo haben wir Überschneidungen? Also welche sind für uns relevante Fabriken,

00:23:50: bei denen wir als Gruppe produzieren oder einen Teil der Gruppe produzieren, was für uns natürlich

00:23:55: bedeutet, wir können die Investitionen teilen, aber auch das Finanzierungsrisiko mit den anderen

00:24:02: teilen, weil eine Sache, es bei den SBTIs gibt, also bei den Sales Pets Target gibt, und ob

00:24:10: das gut ist oder schlecht ist, das brauchen wir gar nicht zu diskutieren, aber ich kann

00:24:13: mir als Unternehmen nur das anrechnen lassen, was ich letztendlich auch über meine Produktion

00:24:18: als Anteil in der Fabrik zu verantworten habe. Das heißt, wenn ich da 10 Prozent produziere,

00:24:25: hilft das niemandem, wenn ich sage, ich bin bereit, 10 Prozent eines neuen Eulers zu finanzieren.

00:24:30: Wenn ich aber eine Gruppe an Unternehmen bin, die das gemeinsam machen, ist das für jeden

00:24:35: einzeln größer Anreiz, in die Dekarbonisierung gerade in teureren Maßnahmen zu investieren

00:24:41: bzw. mit Investitionen über diese Finanzierungsmodelle zu unterstützen. Aber natürlich auch noch mal

00:24:47: ein stärkerer Hebel in Richtung Fabrik. Weil nicht nur wiederklopfen und sagen, wir fänden

00:24:52: es total toll, wenn ihr dabei seid, sondern es sind wir und alle andere relevante Businesspartner

00:24:57: von der Fabrik, sagt, wir haben da ein Programm und möchten es gerne vorstellen. Und wenn es

00:25:03: toll, wenn ihr dabei seid, das ist schon ein einmaliger Mehrwert. Und ich bin sehr, sehr

00:25:07: gespannt, wie das damit weitergeht. Ja. Klickt auf alle Fälle total interessant. Direkt meine

00:25:12: Klar, wenn man halt auf die Nachhaltigkeitsziele guckt, dann ist man doch mal bei Partnerschaften

00:25:15: und gerade hier eben der Austausch. Wenn es denn halt darüber hinausgehenden Brin-Brin-Möglichkeiten

00:25:21: gibt, ist das ja auf alle Fälle total gut. Wir haben letztens nochmal mit Frauke gesprochen,

00:25:27: Frauke Fischer, die mich auch, glaube ich, persönlich davon überzeugt hat, dass Biodiversität das

00:25:33: Ding ist. Ich weiß noch, als ich den ersten Fond von ihr gehört habe vor ein paar Jahren,

00:25:37: da dachte ich, oh ja, okay, Dekarbonisierung wichtig, aber Biodiversität sozusagen auch

00:25:44: mindestens genauso wichtig. Du bist ja auch Biodiversitätsexpertin. Wie blickst du denn

00:25:49: da jetzt mittlerweile drauf? Ist ja so bisschen ruhiger geworden gerade. Was glaubst du denn?

00:25:58: Wie kriegen wir das denn eigentlich wieder bisschen nach oben? Oder hast du irgendwie das Gefühl

00:26:04: oder siehst du das jetzt eigentlich genauso, dass es ruhiger geworden ist? Oder wie nimmst

00:26:08: du denn dieses Thema Biodiversität eigentlich jetzt wahr? Auf jeden Fall ruhiger. Ich glaube,

00:26:15: hatten alle ziemlich viel Hoffnung vor so paar Jahren, als es sehr, sehr laut war um das Thema,

00:26:20: gerade auch mit den SBTNs, also quasi den Science-Based Target for Nature, äquivalent zu den Klimazielen,

00:26:29: aber auch von anderen Initiativen immer wieder diesen Appell in die Industrie, ist es wichtig,

00:26:34: ihr müsst handeln, gleichzeitig aber auch sehr, sehr viele offene Fragen und eigentlich das,

00:26:39: was uns die Arbeit im Klimabereich so erleichtert, halt einfach nicht zu haben. Also wir können

00:26:47: uns ein globales Ziel setzen und jeder kann das für sich anwenden. Gerade für uns jetzt,

00:26:53: sehr komplexe und sehr vielseitige Lieferketten haben, am Ende kommt das alles zum selben Ziel

00:26:58: dazu. Und das ist einfach was, was natürlich die Klimarbeit sehr, sehr stark vereinfacht

00:27:04: bzw. sehr motivierend macht und auch sehr anfassbar macht. Und jeder hat ein gutes Verständnis

00:27:08: dafür. warum wir das machen und warum das wichtig ist. Bei Biodiversität ist es schon ein bisschen

00:27:15: schwieriger und definitiv ist es ruhiger geworden. Ich für unsere Arbeit habe vor ein paar Jahren

00:27:24: die Strategie dazu ein bisschen geändert, in dem Sinne, dass ich mich stärker den Treibern

00:27:31: gewippt habe, was wir auch schon immer machen, geschaut habe, was sind die Haupttreiber für

00:27:38: Biodiversitätsverlust. Und wir haben vor, wie lange ist jetzt her, zwei, drei Jahre, eine

00:27:44: wirklich umfangreiche Analyse bei uns im Unternehmen gemacht, genau uns das anzuschauen, spezifisch

00:27:49: für unser Unternehmen das zu verstehen. Und ich weiß, was für uns die Haupttreiber sind.

00:27:53: Also es ist Landnutzungsänderungen, also der Verlust letztendlich von Lebensräumen. Und

00:27:59: es ist wie bei fast allen Themen bei uns, es ist Kaffee, der bei uns oder genau den größten,

00:28:04: generösen Anteil macht, weil sehr, sehr viel bei Klima ja auch so, aber wie die Universität

00:28:11: auch so, sehr, sehr viel im Rohstoffanbau letztendlich passiert. Und das wissen wir und wir haben

00:28:16: auch eine Antwort darauf. Und für uns bei Chibos ist das Kaffeeprogramm, wo wir mit Farmerinnen

00:28:21: und Farmern im Ursprung arbeiten, genau an solchen Themen, regenerativ an Anbau, Diversifizierung,

00:28:27: also wegkommen von Monokultur, sei es quasi mit anderen Crops, nicht nur Kaffee dann anzubauen,

00:28:35: sondern auch Avocado oder Pfeffer etc. aber auch nachhaltigen Pflanzenschutz. Und das sind

00:28:41: alles Themen, auf Biodiversitätsschutz einzahlen, genauso wie alle Maßnahmen, die wir zum Klimaschutz

00:28:47: haben. Und vielleicht bin ich da einfach sehr pragmatisch geworden, aber für mir ist es dann

00:28:52: letztendlich egal, was das für einen Namen hat. Also ob das dann Biodiversitätsschutzprogramm

00:28:57: ist oder Kaffeeprogramm heißt oder ob es ein Menschenrechtsprogramm ist, weil es natürlich

00:29:02: für die Kaffee-Farmerinnen und Farmer Diversifizierung ein totaler Beitrag letztendlich zu ihrem Einkommen

00:29:10: ist. Und dass es noch zusätzlich gute Auswirkungen auf B-Redivisitätsschutz hat, super. Aber es

00:29:16: ist nicht für jeden das richtige Argument. Und gleichzeitig, glaube ich, ist es gut, dass

00:29:22: wir gerade auch so viel Fokus auf Klima haben. Und ich will gar nicht, dass der Fokus darauf

00:29:27: verschwindet. Definitiv einen Blick auf die Treiber haben und daran weiter arbeiten. Aber

00:29:33: auch weiter an Klima. Wir haben da gerade so einen coolen Drive eigentlich im Sektor, sagen,

00:29:40: haben jetzt fast alle haben sich irgendwie Ziele gesetzt. Es ist eigentlich eine freiwillige

00:29:45: Sache, sich Science-based Target zu setzen und gleichzeitig wieder nicht so freiwillig, weil

00:29:50: jeder sollte das eigentlich tun und der Druck darauf ist richtig groß und sich jetzt wirklich

00:29:55: diesen Maßnahmen und der Umsetzung vor allen Dingen ins Gup3 in der Lieferkette zu widmen.

00:30:01: Wenn wir das dann noch mit anderen Themen verknüpfen, die zusätzlich auch noch einen positiven Beitrag

00:30:05: auf Biodiversitätsschutz haben, neben Klimaschutz, ist doch super. Die Lobby könnte definitiv

00:30:11: stärker sein. Die Maßnahmen passieren aber tatsächlich trotzdem, zumindest bei uns und in meinem Blick.

00:30:17: Deswegen bin ich nicht ganz so wenig hoffnungsvoll. Wir nennen es nur in vielen Kontexten ein bisschen

00:30:22: anders, weil es Menschen, glaube ich, leichter fällt. ein Verständnis zu haben, wenn es ein

00:30:27: Klimaschutzprogramm oder ein Menschenrechtprogramm ist. Ja, das ist super interessant, worauf

00:30:32: du da am Ende nochmal eingegangen bist, weil das haben wir hier auch ganz oft, dass es auch

00:30:36: darum geht, die richtige Übersetzungsschicht auch zu finden und es eben so zu benennen,

00:30:41: dass es wichtige Player intern, aber auch extern eben verstehen. Und dann sind es vielleicht

00:30:47: auch andere Begriffe. Und ich mag auch, wie du dann einfach sagst, naja, am Ende geht es

00:30:50: ja um die Sache und nicht um, es heißt. Hauptsache wir haben diese Wirkungen. Wir rappen so langsam

00:30:57: ab und werden uns sehr angeböhnend zu fragen, weil da immer auch tolle Antworten kommen.

00:31:02: Ob es irgendwie in deinem Umfeld oder auch Menschen denen du folgst. Gibt es NachhaltigkeitsmanagerInnen,

00:31:08: ExpertInnen, die dich irgendwie inspirieren, bei denen du sagst, da kannst du ganz viel

00:31:12: rausziehen, kannst uns da welche nennen und ihnen ein wahrscheinlich sehr verdientes Shoutout

00:31:18: hier geben. Ja. Das sind wahrscheinlich die allerlangweiligste Antwort, ihr jeweils in

00:31:25: dieser Aufkarte zu bekommen habt. Ich werde jetzt kein großes Namedropping machen, weil

00:31:28: ich muss tatsächlich sagen, die mich am meisten inspirieren und motivieren, sind die Leute,

00:31:35: die mit mir im Team arbeiten. Also da sind einfach so viele coole Menschen mit so viel Motivation

00:31:43: und Umsetzungsstärke, dass ich am liebsten tatsächlich mich von denen inspirieren lasse. Leute, wenn

00:31:50: man mit denen brainstormt, so krasse Sachen passieren. Leute, die einen challengen, was

00:31:54: natürlich noch mal viel mehr auch passiert im eigenen Team, man das Vertrauen auch zueinander

00:31:58: hat. Oder auch mal Leute, die gar nichts mit meinem Team-Dots-Chema zu tun haben und mir

00:32:02: einen total guten Blick auf wieder große Zusammenhänge und so was zu geben. Und da gibt es auf jeden

00:32:08: Fall schon die eine oder andere Person in meinem Team, die ich sehr beeindruckend und sehr inspirierend

00:32:15: finde. Ich glaube, wir pushen uns da gegenseitig immer ganz gut hoch. Sehr cool. Ja, wenn du

00:32:23: nochmal so drauf guckst jetzt rückblickend auf die Folge, ich will ja gerade noch raufnehmen,

00:32:29: was würdest du denn sagen? Konntest du jetzt irgendwie alles sagen oder gibt es jetzt auch

00:32:33: etwas, was die Hörer und Hörerinnen heute mitgenommen haben sollen oder was du noch nicht gesagt

00:32:37: hast? Ja, vielleicht untersteige ich noch so einen Aufruf. vielleicht tatsächlich an die

00:32:43: Nachhaltigkeitsmanagerinnen und da draußen, einen ähnlichen Job haben wie ich, nämlich

00:32:47: sich um Maßnahmen ins Group 3, in der Lieferkette zu kümmern. Zum einen da auf jeden Fall mutig

00:32:52: zu sein, Dinge auszuprobieren, zu lernen, aber tatsächlich auch zuzuhören und sich die Zeit

00:32:59: zu nehmen, zu verstehen, dass jede einzelne Fabrik so unterschiedlich ist. Allein schon,

00:33:05: ich von einem Land zum nächsten gehe, aber auch wirklich individuell von Fabrik zu Fabrik.

00:33:09: und das auch wirklich eine individuelle Lösung letztendlich braucht. Und es sich auch lohnt,

00:33:14: sich die Zeit zu nehmen, dieses Ownership zu entwickeln. Und für alle anderen, würde ich

00:33:22: sagen, macht einfach weiter, immer weiter, immer weiter. Seid nicht frustriert, es passiert

00:33:29: total, total viel. Ich freue mich auch immer über Austausch, also wenn danach jemand Lust

00:33:33: hat, sich bei mir zu melden, immer gerne. Ich glaube, können alle auch sehr gut stolz auf

00:33:39: uns sein. Heißt nicht, dass wir nicht weiter ambitioniert sein sollten. Sollten wir auf

00:33:42: jeden Fall. Aber es passieren gerade auch sehr, viele gute Dinge. Absolut. Ja, das passt ja

00:33:48: ganz gut ins dieses Endjahr jetzt auch, dass wir alle eingeläutet haben, auch mal zurück

00:33:52: zu gucken, was haben wir eigentlich auch Cooles erreicht und was ist eigentlich auch passiert.

00:33:57: Das finde ich für den Dezember immer auch eine tolle Übung, um nicht so im eigenen Hustling

00:34:02: nach vorne sozusagen zu vergessen, was man auch erreicht hat. Katharina, vielen lieben Dank,

00:34:08: dass du dir die Zeit für uns genommen hast. Ich fand es eine mega spannende Folge. Und

00:34:13: vielleicht können wir dann wirklich überlegen, ob wir da einmal im Jahr hier auch zusammenkommen

00:34:16: wollen, weil es passiert ja auch so viel in dem Sektor, in dem du arbeitest, dass, glaube

00:34:22: ich, uns und auch unsere Hörerinnen echt interessiert, wie es da jeweils weitergeht. Ja, ganz herzlichen

00:34:27: Dank. Ich fand es auch total spannend. Danke euch zwei. Und wir sehen uns ja schon bald

00:34:31: bei uns. Bis bald. Ciao.