Die Disruption der Nutzfahrzahrzeuge mithilfe von effizienten Rettungswagen | mit Adrian Schmidt von ant mobility

Shownotes

Unsere Learnings aus der Folge:

  • heutige Nutzfahrzeuge sind nicht für ihren ursprünglichen Nutzen konzipiert, sondern es besteht häufig ein Standardmodell, das individuell angepasst wird
  • das Leergewicht ist häufig deutlich höher als die Zuladung und das kann nicht nachhaltig sein
  • wenn man sich beruflich nicht am richtigen Ort fühlt, um etwas zu bewirken, kommt man über Umwege möglicherweise auch zum Ziel. Man muss sich nur bewegen.

Gliederung der Folge:

  • Was war die Motivation hinter ant mobility bzw. überhaupt zu gründen anstelle der Konzernkarriere? (04:08)
  • Was macht ant mobility? (05:54)
  • Wo liegen die Vorteile von kleineren Nutzfahrzeugen? (08:49)
  • Was bringt die neue Konzeption von Rettungswägen und Nutzfahrzeugen? (10:49)
  • Warum hat bisher noch keiner einen elektrischen und verkleinerten Rettungswagen entwickelt? (15:33)
  • Wie habt ihr euer Team zusammengestellt und hilft eure Vision dabei? (22:17)
  • Remote Arbeiten weltweit (22:15)

Der Mobilitäts- und Transportsektor steigert seine CO₂-Emissionen weiterhin Jahr für Jahr. Ein wichtiger Baustein sind hier die Nutzfahrzeuge, die durch ihr Gewicht und ihre Größe weiterhin eine Herausforderung, gerade in der urbanen Mobilität bedeuten. Was in Deutschland unangenehm sein kann, ist in anderen Teilen der Welt lebensbedrohlich. In Indien sterben täglich Menschen, weil sie nicht vom Rettungswagen erreicht werden oder sie zu spät im Krankenhaus ankommen, aufgrund eines zu hohen Verkehrsaufkommens. Adrian Schmidt und sein Team von ant mobility wollen sich diesem Problem widmen, in dem sie Nutzfahrzeuge komplett neu denken und den Nutzen in den Mittelpunkt stellen. Dabei beginnen sie mit der Neukonzeption von Rettungswägen und gestalten sie kleiner und leichter, damit sie besser durch den Verkehr gelangen. Und gleichzeitig ist das aufgrund von Elektroantrieb auch noch deutlich nachhaltiger.


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Viel Spaß bei der 97. Folge von CEO2-neutral!

Musik: Michael Ahlers, Scribbles: Michael Kutzia

Transkript anzeigen

00:00:02: [Meike :)]: Moin und herzlich willkommen zu unserem Podcast CEO2 Neutral. Wir begrüßen euch wie immer zu unserem Austausch mit spannenden Gästen dazu,

00:00:10: [Meike :)]: wie sich denn Unternehmer, Unternehmerinnen und Mitarbeiterinnen eine Reise anschließen können zu einem nachhaltigeren Unternehmen und das auf jeglichen Ebenen ökonomisch, ökologisch und sozial.

00:00:21: [Meike :)]: Wir als PHAT CONSULTING befinden uns auch schon seit einigen Jahren auf der Reise zu mehr Nachhaltigkeit und dabei nehmen wir euch mit. Dann am Ende glauben wir fest daran, dass es alle braucht, um hier was zu bewegen und vor allem auch den Austausch braucht.

00:00:32: [Meike :)]: Und wir, das sind wir immer Nils und ich. Moin Meike, mir geht's super. Ich komme gerade vom Mittagessen und freue mich auf unseren Gast heute.

00:00:42: [Meike :)]: Wie geht's dir? Auch. Ich weiß auch nicht, ob die Woche so eine Energiewoche ist, würde ich mal sagen, bei mir. Irgendwie, ich bin gut drauf. Ich habe irgendwie das Gefühl, total in meiner

00:00:51: [Meike :)]: Kraft zu sein. Das klingt jetzt ein bisschen komisch wahrscheinlich, aber irgendwie trägt sich es ganz gut bis jetzt. Und ich freue mich auf den Austausch. Wen haben wir denn

00:00:59: [Meike :)]: da? Ja, wir haben Adrian. Adrian Schmidt zu Gast. Und Adrian, du hast schon einige Positionen in der Automobilbranche inne gehabt, zum Beispiel als Designer bei Volkswagen. Volkswagen

00:01:12: [Meike :)]: um dich mit der Zukunftsvision Luftfahrtaxis auseinanderzusetzen, bevor du dich mit deinen Mitgründern zusammengetan hast, um ant mobility zu gründen.

00:01:22: [Meike :)]: Dort wollt ihr den Markt der Rettungsfahrzeuge neu denken und somit effizienter und effektiver gestalten. Warum, wieso das überhaupt notwendig ist und was dann halt auch the magic behind this ist,

00:01:36: [Meike :)]: das werden wir ja mit dir jetzt gemeinsam herausfinden. Das erfahren wir jetzt alles im Detail. Schön Adrian, dass du da bist.

00:01:44: [Meike :)]: Wie geht's dir?

00:01:46: [Adrian Schmidt]: Vielen Dank für die Einladung. Ich freue mich auf jeden Fall total hier zu sein. Mir geht es gut. Ich bin gerade in München, bin so ein bisschen auf Deutschlandtour zwischen

00:01:55: [Adrian Schmidt]: Tür und Angel. Ich bin vor zwei Wochen in Deutschland gelandet und am Montag geht es weiter nach Indien dann.

00:02:04: [Meike :)]: Aufregend, aufregend. Wir fangen immer mit einer Frage an, die wir jedem Gast stellen am Anfang, nämlich wie bist du zur Nachhaltigkeit gekommen? Also würde ich so sagen, das hat mich schon immer begleitet, das Thema.

00:02:15: [Meike :)]: Es gab irgendwie ein Einschlagen des Erlebnis bei dir, kannst uns da mal ein bisschen was zu erzählen.

00:02:23: [Adrian Schmidt]: Ja, also ich bin schon auf jeden Fall über den Transportsektor zur Nachhaltigkeit gekommen. Ich hatte mich damit schon ein bisschen länger beschäftigt oder ich kann mich an eine so

00:02:35: [Adrian Schmidt]: einschlagende Projektarbeit in der Schule erinnern. Da habe ich mich mit alternativen Antriebskonzepten beschäftigt, das war etwa in der 8. Klasse.

00:02:45: [Adrian Schmidt]: Und dabei habe ich eben rausgefunden oder zum ersten Mal davon gehört, wie wir unseren Planeten zerstören mit den Mobilitäts. Konzepten, die wir im Moment gerade so betreiben.

00:02:55: [Adrian Schmidt]: Und mit einer kindlichen Naivität habe ich das damals auch überhaupt nicht nachvollziehen können, was da so vor sich geht. Und das hat mich dann dazu gebracht, dass ich Transportation Design in Pforzheim studiert

00:03:09: [Adrian Schmidt]: habe, an der Hochschule dort, und dann im Automobilbereich angefangen habe zu arbeiten, aber eigentlich eben aus einem Wunsch heraus die Mobilitätskonzepte zu verändern und nicht

00:03:21: [Adrian Schmidt]: nur die... Ästhetik von einzelnen Fahrzeugen. Und das hat mich dann, glaube ich, so nach und nach immer mehr in diesem

00:03:26: [Adrian Schmidt]: Mobilitätsnachhaltigkeitsbereich gebracht. Und dann natürlich auch mit meiner Arbeit mit Greenpeace in München, dann war

00:03:34: [Adrian Schmidt]: das dann ja nicht mehr von der Hand zu weisen, dass es mir auch einfach viel Spaß gemacht hat, die Community, die Leute und das ganze Topic.

00:03:43: [Meike :)]: Okay, das bedeutet, du warst ja in der Automobilbranche, hättest ja natürlich jetzt auch einfach voll einsteigen können,

00:03:48: [Meike :)]: aber hast ja dann irgendwann für dich den Entschluss gefasst, das auch wieder zu verlassen und dann halt auch selber was auf die Beine zu stellen.

00:03:59: [Meike :)]: Wie bist du denn zu dem Entschluss gekommen? Ich meine, dann verlässt du ja auch ein gemachtes Essen.

00:04:05: [Adrian Schmidt]: Ja, also die Mobilität oder der Transportsektor ist ja einer der wenigen Sektoren, die von Jahr zu Jahr an CO2-Emissionen noch zunehmen und wo überhaupt keine Hoffnung in Sicht ist, dass sich das so ein bisschen umdreht.

00:04:35: [Adrian Schmidt]: jemand der im kreativen Bereich arbeitet und dann eben neue Konzepte auf den Weg bringen kann, wie wir die Dekommunisierung da vorantreiben können.

00:04:45: [Adrian Schmidt]: Und dann habe ich halt irgendwann, also ja, so nach und nach habe ich gemerkt, dass es halt extrem groß, also so Unternehmen wie die deutschen OEMs, wie zum Beispiel Volkswagen, sind halt extrem schwerfällige.

00:05:02: [Adrian Schmidt]: Schiffen, wenn man so will, die sich nicht sehr leicht steuern lassen oder wo man sehr sehr viel Geduld haben muss, um diese 180 Grad Wände wirklich mitzubekommen.

00:05:11: [Adrian Schmidt]: Und ich glaube, da gibt es Menschen, die da sehr gut geeignet sind dafür und die das sehr gut können. Ich war da wahrscheinlich nie einer davon.

00:05:19: [Adrian Schmidt]: Also ich bin da immer ein bisschen ungeduldig gewesen und wollte den Prozess beschleunigen. Und das hat mich dann dazu gebracht, die Autoindustrie erstmal zu verlassen und dann zu Lilium zu gehen,

00:05:30: [Adrian Schmidt]: wo ich eben dann in der Luftfahrtindustrie, in der nachhaltigen Luftfahrtindustrie gearbeitet habe, wo ich meine beiden Co-Fahne gegründet habe.

00:05:37: [Adrian Schmidt]: Also jetzt sind wir ja sozusagen auch wieder in der Autoindustrie. Also wir haben die ja gar nicht ganz verlassen.

00:05:42: [Adrian Schmidt]: Aber wir versuchen jetzt halt das Ganze besser und schneller zu machen, als das die großen OEMs hier zu lange so tun.

00:05:49: [Meike :)]: Schöne Brücke, was macht ihr denn bei ant mobility? Kannst du uns mal so ein bisschen erzählen, was die Idee ist, wie ihr drauf gekommen seid und wo ihr euch gerade auch befindet in welcher Phase?

00:06:02: [Adrian Schmidt]: Ja klar. Also wir haben jetzt, wir haben für etwa anderthalb Jahren das Projekt angefangen und da vielleicht ein bisschen weiter ausgeholt. Meine beiden Kaufahnen, das sind beide, kommen

00:06:15: [Adrian Schmidt]: beide ursprünglich aus Indien und haben jetzt für über zehn Jahre jeweils in Deutschland gearbeitet in der Autoindustrie und wir hatten uns kennengelernt an verschiedenen Punkten,

00:06:23: [Adrian Schmidt]: wo wir bei NIO und bei VW zusammen gearbeitet haben und dann eben letztlich bei Lilium. Und der eine von denen, der Rubish, der ist einmal zurückgekommen aus einem Urlaub von Indien und hat gesagt,

00:06:34: [Adrian Schmidt]: Mensch, ich sehe hier die ganze Zeit irgendwie in Deutschland kommen die Rettungswagen immer so gut durch den Verkehr und da machen alle schön Platz und in Indien ist das nicht so.

00:06:42: [Adrian Schmidt]: Und dann bleiben die Rettungswagen stecken und die Menschen sterben halt auf dem Weg zum Krankenhaus, beziehungsweise der Rettungswagen kommt gar nicht zu denen, also wenn sie Hilfe brauchen.

00:06:54: [Meike :)]: Ja.

00:06:54: [Adrian Schmidt]: Und das hängt natürlich vor allem mit allgemein zu vielen Fahrzeugen auf den Straßen zusammen. Das ist ja auch hier ein Problem. Aber wir haben uns dann halt mal angeschaut, auch mit diesem Effizienzhintergrund,

00:07:06: [Adrian Schmidt]: den wir aus der Luftfahrtindustrie dann gekannt hatten, wie so Rettungswagen eigentlich aufgebaut sind und sind dabei darauf gekommen, dass die eigentlich total viel Platz verschwenden.

00:07:16: [Adrian Schmidt]: Das sind halt umgebaute Nutzfahrzeuge, die dann zu einem Rettungswagen ausgebaut werden. Am Ende des Tages ist es zum Beispiel ein Mercedes-Benz Sprinter, der dann verwendet wird.

00:07:28: [Adrian Schmidt]: Die Plattform von einem Mercedes-Benz Sprinter ist gut für viele Zwecke, aber nicht unbedingt für einen Rettungswagen, die sich dann rausgestellt hat.

00:07:34: [Meike :)]: Mh.

00:07:36: [Adrian Schmidt]: Wenn wir zum Beispiel einen Rettungshelikopter von der Deutschen Luftrettung anschauen, dann haben die genau die gleichen Funktionen, aber machen das Ganze in einem viel kleineren Space, einfach in Layout.

00:07:49: [Adrian Schmidt]: Wir wollten dann diese Effizienz aus der Luftfahrt... auf die Straße bringen und mal gucken, was wir da so entwickeln können als Konzept.

00:07:55: [Adrian Schmidt]: Und so ist dann ant mobility entstanden. Und das hat dann nach und nach eben immer mehr Formen angenommen

00:08:02: [Adrian Schmidt]: mit der Entwicklung von der Plattform und mit der Entwicklung von dem Design. Und wir haben dann vor etwa drei Monaten ein Code Development Agreement

00:08:13: [Adrian Schmidt]: mit Daimler India Commercial Vehicles unterschrieben. Also die sind jetzt auch. Teilhabe in der Firma und helfen uns bei der Entwicklung mitzumachen.

00:08:23: [Adrian Schmidt]: Aber es ist eine Firma, die rein aus Indien house-based ist. Wir wollen auch für den indischen Markt produzieren und deswegen ist es natürlich

00:08:32: [Adrian Schmidt]: auch total wichtig, dass meine beiden Kaufer da dabei sind. Aber so ungefähr sind wir gerade. Wir sind jetzt gerade in der Pre-Seat, also haben die erste kleine Runde geschlossen

00:08:44: [Adrian Schmidt]: und versuchen jetzt gerade ein bisschen mehr. allein zu ziehen, damit wir dann die Prototypen weiterentwickeln können.

00:08:50: [Meike :)]: Ja, sehr spannend. Was ist denn jetzt der... Okay, also warum überhaupt geringer Space? Vielleicht nochmal einfach nochmal den Bild nochmal darzustellen. Du kannst ja mal

00:08:58: [Adrian Schmidt]: Ja. Ja.

00:09:01: [Meike :)]: dann irgendwie da drauf, dass du gesagt hast, naja, die Dinger bleiben stecken. Du hast natürlich noch ein ökologisches Thema. Was sind denn jetzt die Vorteile eures Konzepts?

00:09:12: [Adrian Schmidt]: Genau, also wir haben praktisch, okay, mit einem Fahrrad kommt man deutlich schneller durch den Stadtverkehr als mit jedem beliebigen SUV. Und das hängt halt damit zusammen, dass ein Fahrrad einen deutlich geringeren Footprint hat.

00:09:28: [Adrian Schmidt]: Also, du brauchst halt nicht so viel Platz und bleibst deswegen nicht so schnell stecken. Und das ist auch der Vorteil von unserem Konzept jetzt.

00:09:37: [Adrian Schmidt]: Also wir haben einfach dadurch, dass wir diese so ein höchst effizientes... Layout gewählt haben für die Funktionalität von unserem Rettungswagen, konnten wir den

00:09:47: [Adrian Schmidt]: Platz um 75 Prozent reduzieren und können dabei etwa die Turnaround Times, also die Zeit, die ein Rettungswagen braucht, von Einsatzbeginn bis Patient dann am Krankenhaus

00:09:58: [Adrian Schmidt]: abgeliefert wird, um 35 bis 75 Prozent reduzieren, also in urbanen Warnungsräumen in Indien eben. Das ist der eine große Vorteil. Das führt einfach dazu, dass die Zeiten kürzer werden und dass dadurch die Menschen höhere Überlebenswahrscheinlichkeiten haben.

00:10:18: [Adrian Schmidt]: Der andere Vorteil ist aber auch, dass wir durch diese Platzreduktion und durch die allgemeine Reduktion von Bauteilen und auch durch die Elektrifizierung von Rettungswägen deutlich weniger Running-Costs haben. Also unsere Unterhaltskosten sind allgemein einfach viel, viel geringer.

00:10:34: [Adrian Schmidt]: Auch unsere Herstellungskosten sind viel geringer und wir können etwa einen Krankenwagen anbieten zu dem Preis, den oder also ein Operator kann sich drei von unseren Rettungswägen kaufen im Vergleich zu einem von denen, von denen, die heute operiert werden. Dadurch hoffen wir auch, dass wir die Gesamtzahl der Rettungswägen, die in Indien auf der Straße sind, erhöhen können, weil natürlich auch z.B.

00:10:58: [Adrian Schmidt]: in Deutschland haben wir einen Rettungswagen für 5000 Personen, in Indien haben wir einen Rettungswagen für 100.000 Personen. Und natürlich hängen die Turnaround-Times auch damit zusammen, wie viel, also wie die

00:11:08: [Adrian Schmidt]: Dichte von Rettungswägen ist. Wir hoffen, dass wir dadurch, dass wir so viel günstiger sind, eben auch einfach deutlich

00:11:12: [Adrian Schmidt]: mehr Fahrzeuge auf die Straße bringen können.

00:11:15: [Meike :)]: Stichwort Elektromobilität, also die Reichweiten und so weiter sind dabei auch ausreichend. Und das ist natürlich auch noch ein großer Hebel, ich sag mal im Bezug auf CO2.

00:11:26: [Adrian Schmidt]: Ja, das Schöne ist ja, dass Rettungswägen immer, die haben ja einen festen Standort, wo die geparkt sind. Also da ist sozusagen, die stehende Zelten musst du die mal parken, irgendwie am Café und dann irgendwie zwei Stunden aufladen.

00:11:44: [Adrian Schmidt]: Das passiert eher nicht. Deswegen, das ist eben relativ einfach für uns mit der Ladeinfrastruktur, das aufzubauen. Genau und dann... Also Reichweite haben wir im Moment gerade bis 250 Kilometer, was für einen Tag mal

00:12:00: [Adrian Schmidt]: auf jeden Fall funktionieren sollte.

00:12:03: [Meike :)]: Das spielt ja auch, wenn wir uns jetzt über Allgemeinen und das ist ja auch die Richtung, die du studiert hast, so wie ich es rausgehört habe, so ein bisschen dieses

00:12:10: [Meike :)]: ganze Thema überhaupt nachhaltige, urbane Mobilität. Also das ist ja nicht nur in Indien, das ist ja letztlich aktuell noch ein globales Thema. Wie siehst du denn

00:12:22: [Meike :)]: auch hier das im Allgemeinen oder wenn du jetzt auf deinen Markt Indien schaust und was kann eben diese Art Nutzfahrzeuge, die ihr da jetzt noch mal auf den Markt

00:12:34: [Adrian Schmidt]: Also die Nachhaltigkeit von urbaner Mobilität oder es gibt ja dann immer so die Diskussion um Wasserstoff und die ganzen verschiedenen Antriebsmöglichkeiten und so weiter.

00:12:46: [Adrian Schmidt]: Und ich glaube für den urbanen Raum würde ich mich so weit aus dem Fenster lehnen, um zu sagen, dass Elektromobilität da schon auch die langfristige Zukunft ist.

00:12:57: [Adrian Schmidt]: Und für Langstrecken ist es nochmal ein anderes Thema. Das ist aber auch nicht so der Bereich, den wir da bespielen wollen.

00:13:05: [Adrian Schmidt]: Ich glaube für Mobilität in Ballungsräumen allgemein ist es total wichtig, dass für

00:13:05: [Meike :)]: Okay.

00:13:10: [Adrian Schmidt]: Personentransport der Public Transport ausgebaut wird. Ob das jetzt irgendwie S-Bahn-Linien sind oder Busse oder Tram ist eigentlich egal.

00:13:21: [Adrian Schmidt]: Öffentliche Verkehrsmittel müssen mehr gefördert werden und es muss noch radikaler. subventioniert werden, dass die Menschen diese Fahrzeuge nutzen oder diese Möglichkeiten nutzen.

00:13:34: [Adrian Schmidt]: Individualverkehr würde ich schon empfehlen, wahrscheinlich mit dem Fahrrad zu machen. Ich glaube auch, dass es immer mehr zunehmen wird. Wahrscheinlich werden mehr und mehr Straßen geschlossen

00:13:42: [Adrian Schmidt]: und zu Fahrradwegen oder zu Fahrradstraßen umgebaut. Und dann gibt es natürlich noch die ganzen Nutzfahrzeuge, Lieferfahrzeuge oder eben auch unsere Rettungswägen.

00:13:52: [Adrian Schmidt]: Und da sind natürlich viele Fahrzeuge, die man nicht einfach durch ein Fahrrad ersetzen kann. Und solche Fahrzeuge, da ist es halt wichtig, dass wir den gesamten Raum, den die einnehmen, reduzieren,

00:14:06: [Adrian Schmidt]: aber auch das Gewicht von diesen Fahrzeugen reduzieren, weil das Gewicht immer die Effizienz bestimmt. Also wenn mein Leergewicht von einem Fahrzeug halt schon zwei Tonnen ist und ich irgendwie nur 500 Kilogramm Zuladung habe,

00:14:18: [Adrian Schmidt]: dann schiebe ich ja praktisch mit zwei Tonnen 500 Kilogramm, also das kann ja nicht nachhaltig sein. Da wollen wir ansetzen, das ist sozusagen unser Ansatz jetzt, dass wir in die Nutzfahrzeuge

00:14:32: [Adrian Schmidt]: reingehen wollen und wir wollen leichte kleine Nutzfahrzeuge bauen, die noch auf vier Rädern sind, aber eben effizient.

00:14:43: [Meike :)]: Und magst du einfach mal sagen, wo ist denn der Unterschied, wie schwer ist denn euer Auto im Vergleich zum anderen Auto?

00:14:49: [Adrian Schmidt]: Hm. Also unser Leergewicht, das kommt drauf an, wir haben eine Dreiform-Basis und wir haben also eine Dreiräder-Basis und eine Vierräder-Basis. Und je nachdem haben wir unterschiedliche Zuladungen und unterschiedliches Leergewicht.

00:15:04: [Adrian Schmidt]: Aber das Leergewicht von unserem Fahrzeug bewegt sich zwischen 500 Kilogramm und 1000 Kilogramm, also unter einer Tonne. Und unsere Zuladung ist zwischen 500 Kilogramm und etwa 750 Kilogramm.

00:15:19: [Adrian Schmidt]: Also wir können praktisch mit … mit unserem Fahrzeug so viel Gewicht befördern, wie mehr oder weniger unser Leergewicht ist,

00:15:25: [Adrian Schmidt]: was ein ziemlich guter Schnitt ist für kleine Nutzfahrzeuge. Und das ist auch nur deswegen möglich, weil wir eben von vornherein eine elektronische

00:15:32: [Adrian Schmidt]: Plattform bauen. Also was wir jetzt eben viel sehen, ist, dass Nutzfahrzeuge umgebaut werden, dass dann einfach statt einem Verbrennungsmotor dann ein Elektromotor reinkommt.

00:15:45: [Adrian Schmidt]: Das kann man schon machen, das ist natürlich auch Elektrifizierung, aber die Effizienz bleibt halt auf der Strecke, weil Elektrofahrzeuge von der Plattform auf anders aufgebaut sein sollten. Und weil die Schönheit an diesen Fahrzeugen eigentlich ist, dass sie so simpel sind.

00:16:00: [Adrian Schmidt]: Nur wir sollten halt nicht versuchen mit Elektrofahrzeugen, Verbrennerfahrzeuge zu imitieren. Das ist einfach nicht sinnvoll.

00:16:08: [Meike :)]: Ich meine, deine Einleitung zu dem ganzen Thema und warum ihr euch das auch gewidmet habt, war ja ein bisschen dieses, dass die Abdeckung auch so schlecht ist,

00:16:17: [Meike :)]: dass ja viel dann auch stecken bleibt im Verkehr. Jetzt wird man ja denken, das wird ja nicht erst seit gestern bekannt sein,

00:16:23: [Meike :)]: dass es dieses Problem gibt, dass ja letztlich am Ende irgendwie Menschenleben kostet. Habt ihr denn eine Idee oder seid ihr mal in die Forschung gegangen,

00:16:32: [Meike :)]: warum sich dem Thema irgendwie bisher nicht so richtig angenommen wurde oder wurde sich dem angenommen, es war noch nicht erfolgreich?

00:16:40: [Adrian Schmidt]: Also der Rettungswagen wurde seit 230 Jahren nicht mehr grundsätzlich neu entwickelt. Natürlich hat sich das Equipment an Bord von diesen Fahrzeugen schon entwickelt und das

00:16:50: [Adrian Schmidt]: ist ja auch gut und die sind auch effizienter geworden. Aber grundsätzlich an dem Aufbau von den Fahrzeugen hat sich nichts geändert. Und das ist natürlich schon so, dass die

00:17:01: [Adrian Schmidt]: Fahrzeugentwicklung einfach früher deutlich mehr Geld gekostet hat. Also Nutzfahrzeuge sind ja... wenn wir jetzt irgendwie bei einem Sprinter zum Beispiel bleiben, die werden ja von Schreinerbetrieben eingesetzt, aber auch von Glaserbetrieben, die werden als Rettungswagen eingesetzt und als Personentransportmittel.

00:17:22: [Adrian Schmidt]: Also die decken eine enorme Bandbreite an Funktionen ab. Und das ist, weil die Entwicklung von so Fahrzeugen teuer ist.

00:17:30: [Adrian Schmidt]: Das braucht viel Zeit, das ist aufwendig und ist teuer. Und das liegt aber schon auch daran, dass die Verbrennungsfahrzeuge einfach...

00:17:38: [Adrian Schmidt]: grundsätzlich deutlich mehr Teile haben. Also ein Verbrennermotor hat etwa 65.000 Bauteile,

00:17:43: [Adrian Schmidt]: ein Elektro-antrieb hat etwa 25.000 Bauteile. Also das ist schon mal eine ganz schöne Reduktion von den Bauteilen einfach, von der Komplexität.

00:17:52: [Adrian Schmidt]: Und wir wollen jetzt oder wir glauben oder es hat sich diesen ganzen Thema noch nie so wirklich jemand bisher angenommen, weil es zu teuer war. Das kann man glaube ich schon so sagen.

00:18:01: [Adrian Schmidt]: Das hat sich ökonomisch nicht gelohnt. Aber mit dieser ganzen Evolution von Elektromobilität, mit dem, dass die Plattformen immer einfacher zu entwickeln werden und immer leichter

00:18:13: [Adrian Schmidt]: da auf diese Plattformen dann verschiedene Modifizierungen drauf zu bauen. Also so eine Art, man kann sich das vorstellen wie so ein Lego-Baukasten, so ein bisschen, man hat eine Plattform und baut dann aus Lego-Steinen da drauf,

00:18:26: [Adrian Schmidt]: was man halt gern bräuchte und gern hätte. Und das ist deutlich einfacher und kosteneffizienter geworden. Und das ist auch die Langzeit-Vision von unserer von unserem Unternehmen, dass wir eben diese Plattform, die dann erst für den Rettungswagen

00:18:39: [Adrian Schmidt]: eingesetzt wird, dann für andere Nutzfahrzeuge einsetzen können. Weil ein Rettungswagen natürlich die allerhöchsten Sicherheitstargets treffen muss und halt funktionieren

00:18:50: [Adrian Schmidt]: muss, unter Druck auch. Und diese Plattform, diese hocheffiziente Plattform dann nachher zu nehmen, um dann auch Delivery Vehicles rauszumachen, das ist natürlich relativ naheliegend.

00:19:00: [Adrian Schmidt]: und wird weiterhelfen, die Anzahl an schweren Fahrzeugen in urbanen Ballungszentren zu reduzieren.

00:19:08: [Meike :)]: Ja, total interessant. Da ist es immer so gefährliches High-Wissen, was ich habe. Aber ich hatte damals mitbekommen, dass die Deutsche Post ja auch jetzt mal in Deutschland

00:19:18: [Meike :)]: dann wieder Elektrofahrzeuge an den Start gebracht hatte und einfach erfolglos war, da eine vernünftige Zusammenarbeit auf die Beine zu stellen mit einem der deutschen OEMs.

00:19:29: [Meike :)]: Und am Ende ja dann selber die Fahrzeuge hergestellt hat.

00:19:38: [Meike :)]: glaube ich, da halt dann irgendwie, weil sie ja auch gleichzeitig eine Kalibarisierung ihres bisherigen Geschäftsmodells haben, dort halt dann irgendwie entsprechend wirklich

00:19:47: [Meike :)]: den Hebel umzulegen. Insofern finde ich schon interessant, dass du da halt natürlich jetzt eben auch dort

00:19:49: [Adrian Schmidt]: Ja, aber...

00:19:53: [Meike :)]: Daimler India oder dass ihr die ja im Staat habt und dass die sich halt dann eben entsprechend auch beteiligen.

00:20:00: [Adrian Schmidt]: Ja, ich denke, man sieht es ja jetzt immer mehr auch. Es gibt da diese große amerikanische Firma Rivian, die jetzt mit Amazon so einen Riesen-Deal auch abgeschlossen hatte und Lieferfahrzeuge für Amazon baut, elektrische.

00:20:15: [Adrian Schmidt]: Und da sieht man halt ganz gut, wie sich das Design, also ich meine sowohl das Engineering als auch die Ästhetik oder der formale Aufbau von den Fahrzeugen. geändert hat und mehr wieder Richtung so einem alten klassischen Bauhausprinzip eigentlich

00:20:30: [Adrian Schmidt]: Formvolles Funktion mehr sich dem widmet. Ich bin gar nicht so ein riesiger Bauhausverfechter oder so, aber ich glaube bei Nutzfahrzeugen ist es schon relevant, sich einfach die Funktion

00:20:42: [Adrian Schmidt]: in den Vordergrund zu stellen. Also wenn wir halt die meisten Nutzfahrzeuge heute sehen in dieser Größenkategorie, die wir jetzt bespielen von ebenso Kleintransportern, die

00:20:51: [Adrian Schmidt]: haben dann 3D-verformte Seitenbauteile. und ganz viel Überwölbung. Das sieht dann alles irgendwie besser aus auf der Straße.

00:20:59: [Adrian Schmidt]: Das verstehe ich schon, das ist ja auch mein Hintergrund, ich finde das ja auch toll. Aber ich weiß nicht, wenn jemand von unseren Zuhörerinnen vielleicht schon mal versucht hat,

00:21:02: [Meike :)]: Vielen Dank.

00:21:12: [Adrian Schmidt]: einen VW-Bus auszubauen oder auch einen Mercedes Sprinter auszubauen oder so, die werden das wissen, das ist gar nicht so einfach, diese Verformung von diesen Seitenbauteilen.

00:21:20: [Adrian Schmidt]: mit denen zu arbeiten, weil es keine Wände sind, die irgendwie gelaviert sind. Das ergibt keinen Sinn im Nutzfahrzeugbereich,

00:21:35: [Adrian Schmidt]: das muss einfach nicht so kompliziert sein und das kann man deutlich einfacher machen. Wir glauben, dass die Zukunft von Nutzfahrzeugen purpose built ist,

00:21:42: [Adrian Schmidt]: dass man einen Use-Case hat und dann für diesen Use-Case ein Fahrzeug baut. Dafür muss das natürlich hochmodular sein.

00:21:49: [Adrian Schmidt]: Das entwickeln wir so, dass es hochmodular ist, auch im Innenraum. Und das kann man auch schön machen, davon abgesehen.

00:21:55: [Adrian Schmidt]: Das ist gar nicht so, dass es dann wie ein Toaster aussehen muss. Das kann man auch schön machen.

00:22:00: [Meike :)]: Ja, total interessant. Ich glaube, da spielt natürlich eben der Trend oder die Zeit natürlich auch in euch in die Karten. Ich meine, solange das halt damals untergeordnet war, also das Ganze dieser Ecological Footprint und sozusagen auch die Effizienz und das Verhältnis von transportierter Ladung zu Eigengewicht.

00:22:23: [Meike :)]: war das halt in den AW einfach ein anderes Spiel. Und das Spiel sich jetzt natürlich eben über zum Glück zunehmende Awareness,

00:22:33: [Meike :)]: was halt auch diesen ökologischen Fußabdruck und so weiter anbelangt, spielt euch natürlich in die Karme. Sehr interessant.

00:22:43: [Meike :)]: Du hattest gerade auch nochmal das Wort, also sozusagen vom Purpose her auch die ganzen Produktwörter zu entwickeln etc. Ich finde das auch eine ganz schöne Brücke nochmal über, weil wir mittlerweile im Unternehmen

00:22:55: [Meike :)]: auch viel über Purpose reden. Also ArbeitnehmerInnen suchen sich schon mehr und mehr, das sagen auf jeden Fall alle Trends oder aktuell auch Statistiken ihrer Arbeitgeber auch danach aus, weil sie eben auch einen

00:23:09: [Meike :)]: Arbeitsplatz haben wollen, der irgendwie auch, wo man sich mitidentifizieren kann. Jetzt ist das natürlich auch ein hohes, bei euch wird das sicherlich auch der Fall sein,

00:23:17: [Meike :)]: ihr seid ja auch gar kein so kleines Team, das ja aber auch mit sehr, sehr viel Erfahrung besetzt ist, sowohl aus der Branche als auch aus Beratungshäusern namhaften.

00:23:28: [Meike :)]: Wie seid ihr denn da vorgegangen? Wie habt ihr denn da das Team erweitern können? Und hattet ihr damit Probleme oder ging es eben ganz gut, weil ihr eben auch diesen Purpose irgendwie habt,

00:23:38: [Meike :)]: der man wahrscheinlich mit antreibt?

00:23:41: [Adrian Schmidt]: Ja, das ist natürlich schon... Also wir haben das auf jeden Fall jetzt auch für uns gemerkt, dass

00:23:49: [Adrian Schmidt]: die Vision, dass wir wirklich ein Produkt bauen, mit dem wir nachher Leben retten und die kannst du nachher zählen.

00:23:57: [Adrian Schmidt]: Also die Rechnung jetzt aufzustellen, wie viel Leben wir tatsächlich am Tag retten würden, ist natürlich ein bisschen wackelig so, aber wir haben es schon mal aus Spaß gemacht.

00:24:06: [Adrian Schmidt]: Ich nenne die Zahlen jetzt nicht, weil die mir zu unsicher sind, aber... Man kann praktisch mehr oder weniger mit einem Sekundentakt mitzählen.

00:24:14: [Adrian Schmidt]: Das ist natürlich schon das Tolle, eine schöne Motivation zu haben. Es gibt auch viele Menschen, die uns Geschichten erzählen.

00:24:24: [Adrian Schmidt]: Da kommt dann unser Entwicklungs- und User Research Background mit rein, dass wir mit vielen Leuten gesprochen haben, die eben...

00:24:34: [Adrian Schmidt]: auch Menschen verloren haben, weil die Rettungswerke nicht rechtzeitig gekommen sind oder weil die dann stecken geblieben sind, das ist einfach ein Problem, was an die 100.000 Menschenleben kostet pro Monat.

00:24:47: [Adrian Schmidt]: Allein in Indien so. Und dieses Problem anzugehen, das, ich glaube, das hat bei den allermeisten, also mindestens bei den Menschen bei uns im Team jetzt einfach so einen ganz starken Aha-Moment gegeben, wo die gesagt haben, oh cool, das ist ja...

00:25:02: [Adrian Schmidt]: Mensch, wieso hat das noch nie jemand früher gemacht? Und das ist ja auch so ein bisschen das, was wir uns gedacht haben.

00:25:07: [Adrian Schmidt]: So, ja, das ist schön für uns, dass wir diesen Bereich gefunden haben, weil wir da richtig disruptiv reingehen können.

00:25:16: [Adrian Schmidt]: Aber wieso hat das eigentlich noch nie jemand früher gemacht? Da hatten wir ja auch schon drüber gesprochen.

00:25:20: [Adrian Schmidt]: Aber dieser Purpose, der ist auf jeden Fall total wichtig für die Leute, der uns im Team, der treibt an, der hilft auch total, die Geschichte zu erzählen.

00:25:29: [Adrian Schmidt]: Also dass wir mit Menschen in Kontakt kommen, dass Investoren mit uns sprechen wollen. Das ist total wichtig, glaube ich schon. Und ich glaube auch, dass es für uns als Arbeitgeber in der Zukunft

00:25:43: [Adrian Schmidt]: eine wichtige Antriebskraft bleiben wird. Wenn wir realistisch sind, dann werden wir über die Rettungswagen alleine zur Profilabilität

00:25:52: [Adrian Schmidt]: wahrscheinlich nicht kommen. Also wir brauchen schon die Nutzfahrzeuge noch dazu, dann auch die anderen.

00:25:58: [Adrian Schmidt]: Aber diesen Rettungswagen als Kernmodell zu haben, das ist auf jeden Fall der Antrieb von unserem Unternehmen.

00:26:06: [Adrian Schmidt]: Und ich glaube, dass es total wichtig ist, dass wir diese Philosophie und die Vision auch glaubhaft

00:26:12: [Adrian Schmidt]: weitertragen und auch Transparenz da schaffen. Also uns ist es total wichtig, dass wir nicht nur

00:26:19: [Adrian Schmidt]: dann in Zukunft auch flache Hierarchien haben, sondern auch die... dass wir auch ein Shared Leadership Modell anbieten, dass die Menschen sich wirklich auch beteiligen können

00:26:28: [Adrian Schmidt]: und ihre Visionen damit reinbringen können. Und ich glaube, dass wir über so eine Purpose-Build-Company da ganz gut auf dem Weg sind im Moment gerade.

00:26:39: [Adrian Schmidt]: Scheint auf jeden Fall auch Feuer zu finden außerhalb von unserem Team und das ist schön.

00:26:45: [Meike :)]: Und wie macht ihr das mit den Standorten? Das ist ja immer schon ein großes Thema. Remote Company, India, Deutschland, gut, Zeitverschiebung geht ja noch einigermaßen.

00:26:56: [Adrian Schmidt]: Ja.

00:26:57: [Meike :)]: Wie ist es da?

00:27:01: [Adrian Schmidt]: Wir haben jetzt den ersten Standort in Chennai. Chennai liegt an der Ostküste in Indien im Süden.

00:27:08: [Adrian Schmidt]: Das ist so ein bisschen das Detroit von Indien, sagt man auch. Also das ist die Autoindustrie, Hauptstadt von Indien.

00:27:16: [Adrian Schmidt]: Da ist Daimler, da sind andere große namenhafte Autohersteller. Und da haben wir jetzt auf jeden Fall unsere Entwicklungsheadquarters.

00:27:26: [Adrian Schmidt]: Das ist auch sehr schön am Strand.

00:27:29: [Meike :)]: Wow!

00:27:29: [Adrian Schmidt]: wo ich persönlich mich drauf freue. Wir wollen aber unser Design Center in Goa aufbauen, also dann an der Westküste

00:27:38: [Adrian Schmidt]: und haben schon vorher in Europa noch ein weiteres Entwicklungsstudio auch aufzubauen, so ein bisschen längerfristig, weil wir jetzt alle

00:27:45: [Adrian Schmidt]: wir haben alle einen Bezug zu Europa. Wir haben alle hier gearbeitet. Wir kennen die Menschen hier.

00:27:49: [Adrian Schmidt]: Unser Netzwerk ist natürlich auch zum großen Teil in Europa. Und da würden wir noch sehr gern auch weiterhin ein Studio aufbauen. Aber

00:27:56: [Adrian Schmidt]: Natürlich, für uns ist es jetzt so, unser Team ist im Moment gerade über 50 Prozent von den Leuten arbeiten remote. Wir haben einige in Indien, wir haben andere in Kanada und in den USA und dann noch ein paar aus Deutschland, die jetzt mitarbeiten.

00:28:12: [Adrian Schmidt]: Und ich glaube, dass das auch bisher so für uns ganz gut funktioniert. Also das eine ist, dass wir diese Firma gründen wollten, aus dem Antrieb raus.

00:28:25: [Adrian Schmidt]: Menschenleben zu retten und das andere ist aber auch, dass wir glaube ich alle, auch meine beiden Co-Founder, Lust darauf haben, einfach ein Environment zu schaffen, wo wir Menschen

00:28:36: [Adrian Schmidt]: zusammenbringen, die richtig Lust haben, was zu bewegen und die Welt ein bisschen besser zu machen und das auch nicht nur sagen, sondern wirklich auch meinen und da

00:28:46: [Adrian Schmidt]: voll dahinter stehen und da sind wir ein ganz gutes Team. Ich glaube, was total wichtig und challenging wird jetzt in Zukunft ist. da eine gewisse Success-Metrix reinzubringen, also das anständig zu messen, wie glücklich

00:29:00: [Adrian Schmidt]: die Leute bei uns dann wirklich sind und woran es dann hängt. Das kenne ich ja aus den anderen Unternehmen, wo ich bisher noch war.

00:29:07: [Adrian Schmidt]: So Mitarbeiterinnen-Befragungen sind selten furchtbar hilfreich gewesen. Und ich glaube, das ist so ein bisschen die Challenge, aber da arbeiten wir jetzt auch

00:29:17: [Adrian Schmidt]: mit einem Social Design Studio in New York zusammen, die uns da helfen. so ein bisschen die Kultur da gut aufzubauen.

00:29:25: [Adrian Schmidt]: Das ist auch ein cooles Projekt. Also es macht auch Spaß, die Firma, die Organisation aufzubauen,

00:29:29: [Adrian Schmidt]: mal abgesehen von dem Projekt eben selbst.

00:29:33: [Meike :)]: Ciao. Wir sind jetzt eigentlich noch schon über der Zeit, aber eine Frage, weil du ja gerade so gut aufgespannt hast, wie Global ihr arbeitet, mit dem Zielmarkt oder dem Zielland aktuell auf jeden Fall eben Indien.

00:29:47: [Meike :)]: Gibt es da, also klappt das gut? Vermutlich hilft es natürlich, dass auf jeden Fall zwei Inder mit dir da im Founding-Team sind. Aber also wie kommt das denn an, wenn man dann sagt, man will in Europa zum Beispiel dann aber auch irgendwie das Research Center dafür aufbauen,

00:30:04: [Meike :)]: offene Ohren? Ist das auch ein bisschen komisch, dass dann wieder aus Europa irgendwie da Ideen kommen? Also kannst du da ein bisschen erzählen, wie das miteinander eine Zusammenarbeit ist?

00:30:13: [Adrian Schmidt]: Mmh.

00:30:17: [Adrian Schmidt]: Ja, das ist auch eine Frage, die ich mir auch persönlich so gestellt hatte. Also es ist schon wichtig, dass man sich das ins Bewusstsein bringt, was da auch passiert.

00:30:30: [Adrian Schmidt]: Ich gehe dann natürlich als weißer CIS-Mann aus Deutschland nach Indien und baue da eine Firma auf, zusammen mit zwei indischen, auch männlichen Kollegen.

00:30:45: [Adrian Schmidt]: Das ist natürlich eine gewisse Spannung, die da drin ist. Ich glaube, Awareness ist das beste Mittel, das wir haben, uns das einfach bewusst zu machen

00:30:59: [Adrian Schmidt]: und da sehr reflektiert zu sein in unserem Umgang, wie wir das machen wollen. Wir wollen ein Research Center in Europa haben, aber unsere Headquarters von der Entwicklung Design and Development...

00:31:13: [Adrian Schmidt]: bleiben in Indien. Wir haben unsere komplette Supply Chain in Indien. Wir fertigen in Indien, also die ganze Wertschöpfungskette bleibt vor Ort. Und insofern, ich glaube, an dem

00:31:22: [Meike :)]: Mhm.

00:31:26: [Adrian Schmidt]: Ende funktioniert es ganz gut. Und alles andere müssen wir jetzt so ein bisschen auch auszutesten. Was ich bisher mitbekommen habe, ist, dass die Zusammenarbeit mit den Menschen in Indien

00:31:39: [Adrian Schmidt]: und mit den Organisationen, die wir da bisher getroffen haben, war total... Schön und klasse. Das hat super gut funktioniert.

00:31:46: [Adrian Schmidt]: Ich glaube, es ist wichtig, das eben zu co-developen und nicht zu sagen, wir kommen jetzt hier und haben die Lösung, sondern wir kommen und sagen, wir haben hier, das hätten wir auch überall anders sammeln können, diese Erfahrung.

00:31:58: [Adrian Schmidt]: Aber wir haben jetzt halt nur mal in Europa und ein bisschen in Los Angeles noch Automobilerfahrung gesammelt. Und wir haben jetzt die Möglichkeiten und wollen dieses Problem angehen.

00:32:09: [Adrian Schmidt]: Das wichtige ist, glaube ich schon auch, dass ich das Problem nicht entdeckt habe. Also ich bin jetzt nicht nach Indien aus so einer Art Fillungsjahr oder so getravelt und

00:32:16: [Adrian Schmidt]: so backpack und dann ist mir aufgefallen, oh Mensch, hier könnte man ja ganz viel Tolles verbessern. Also das war auf jeden Fall nicht der Fall, sondern das wurde schon eben von einem Bubi

00:32:27: [Adrian Schmidt]: an uns herangetragen und der hat sich da letztlich Hilfe gesucht, das zu entwickeln und da freue ich mich, dass ich da Teil davon sein darf und ich versuche das mit einer ganz, mit einer

00:32:38: [Adrian Schmidt]: mit einer humblingen Einstellung da jetzt hinzugehen und einfach als Geschenk zu sehen, dass ich da so warm willkommen werde, wie das im Moment gerade der Fall ist.

00:32:48: [Meike :)]: Ja, Adrian, vielen lieben Dank für deine Zeit. Ich habe das Gefühl, wir könnten noch drei Stunden weiterschnacken,

00:32:55: [Meike :)]: aber es ist nun mal ein Podcast, irgendwann enden muss. Wir geben am Ende unserem Gast immer noch mal die Möglichkeit,

00:33:01: [Meike :)]: einen Appell loszuwerden. Also wenn du irgendwas nicht sagen konntest oder gerne noch was unterstreichen würdest, ist jetzt deine Gelegenheit.

00:33:10: [Adrian Schmidt]: Ich glaube, ich habe einen ganz guten Überblick gegeben. Ich kann natürlich alle nur dazu ermutigen, unsere Website zu besuchen und uns zu kontaktieren, wenn ihr irgendwelche Fragen habt.

00:33:22: [Adrian Schmidt]: Also meldet euch, wenn ihr Lust habt, dabei zu sein. Wir sind einfach ein cooles Team und wir haben Lust, das zu machen.

00:33:30: [Adrian Schmidt]: Ich hoffe, dass wir auch diese Energie nach außen tragen und projizieren können. Ich habe einen Appell an... Ich glaube, es ist einfach total wichtig,

00:33:46: [Adrian Schmidt]: in unsere Zeit und in unsere Generation in sich reinzufühlen, ob man am richtigen Ort ist.

00:33:51: [Adrian Schmidt]: Und ich glaube, wenn man das wirklich macht, wenn man wirklich die Zeit nimmt, mal sich hinzusetzen und zu reflektieren

00:34:01: [Adrian Schmidt]: und vielleicht auch ein bisschen Meditation zu betreiben und über die... und über die Dinge nachzudenken, dann spürt man schon ganz gut in sich rein, ob man am

00:34:08: [Adrian Schmidt]: richtigen Ort ist, zur richtigen Zeit. Und ich glaube, das kann dazu führen, dass man dann vielleicht auch so eine Reise anträgt und sein Leben in die richtigen Bahnen dringt.

00:34:20: [Adrian Schmidt]: Und dann, ich glaube, dass es wichtiger ist, wie man Sachen macht, als was man dann macht. Weil ich glaube, wenn man das Hau richtig definiert, dann wird das, was am Ende rauskommt,

00:34:31: [Adrian Schmidt]: ganz sicher gut werden. Und da will ich nur alle ermutigen, das zu machen. Das ist jetzt ein bisschen. Also ich, ich, ich, ich lebe ganz gern nach dem Prinzip von was Steve Jobs mal

00:34:45: [Adrian Schmidt]: gesagt hat, dass man die Punkte nur im Rückspiegel miteinander verbinden kann. Und ich glaube, das ist wahrer denn je sozusagen.

00:34:55: [Adrian Schmidt]: Also seid mutig, geht raus, folgt euren Träumen und eurem Bauchgefühl und dann. wird es schon alles am Ende Sinn ergeben im Rückspiegel.

00:35:06: [Meike :)]: Vielen lieben Dank für den fast schon philosophischen Appell. Ich finde es total schön, dass ihr die Zeit genommen habt.

00:35:11: [Adrian Schmidt]: Das war's für heute.

00:35:14: [Meike :)]: Euch ganz viel Erfolg für euer Unternehmen. Vielleicht können wir auch hier nochmal in x Monaten zusammenkommen und hören, was so passiert ist. Auf jeden Fall passiert es sehr schnell. Und ganz, ganz viel Erfolg euch weiterhin. Vielen Dank.

00:35:30: [Meike :)]: Vielen Dank. Danke, Adrian.

00:35:30: [Adrian Schmidt]: Ja, vielen lieben Dank euch auch.

00:35:36: [Meike :)]: So!